Wofür Gott nicht alles herhalten muss

  • «Ich bin Gott sehr dankbar, dass er mir die Kraft und Energie gegeben hat, dass ich den Elfer verwertet habe ... ich bete fast jeden Tag ... meine Kraft liegt in Jesus ... ein Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball!»


    (Fußballprofi David Alaba)

    Einmal editiert, zuletzt von Manuela ()

  • :kopfhau
    ich find es ja viel wichtiger, den Menschen zu danken, die einem geholfen haben.
    Wenn es tatsächlich einen Gott geben sollte - ich bin da ja skeptisch - dann braucht der ganz sicher weder Verkäufer (Zeugen Jehovas) oder Streitmächte und schon gar keine Werbeeinblendungen...uaahhhh!!!

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • Vermutlich hat jeder ein Netz, in das er sich fallen lassen können möchte.
    Eine Instanz, wohin man Verantwortung abgeben kann.
    Bei den einen ist es Gott (oder dessen andere Alter Egos ;-)), bei manchen der Chef, bei wieder anderen vielleicht die Partnerin.


    Leider kenn ich mich beim Fussball null aus (da hab ich den Einstieg wohl mal verpasst) und kenne deshalb weder die Intellig- noch Eloquenz des Herrn Alaba. Kann es sein, dass ihm sein Teamchef eingebläut hat, mit Äußerungen auf dieser unangreifbaren Schiene zu bleiben, bevor er in die Hall of Fame der Intelligenzleraussagen mancher Sportler einzieht?


    Oder er meint das einfach nur ernst? Könnte ja auch sein.




    Was verkaufen die denn? ?!?

    Wachtürme. Die aufgrund ihrer Höhe ja dem Himmel doch etwas näher sind ...

    Versuchen Sie nicht, mir zu helfen. Viel zu viele Menschen haben mich schon als ihr Hobby verwendet.
    Jojo Moyes in ›Eine Handvoll Worte‹

  • Vermutlich hat jeder ein Netz, in das er sich fallen lassen können möchte.
    Eine Instanz, wohin man Verantwortung abgeben kann.
    Bei den einen ist es Gott (oder dessen andere Alter Egos ;-)), bei manchen der Chef, bei wieder anderen vielleicht die Partnerin.


    Leider kenn ich mich beim Fussball null aus (da hab ich den Einstieg wohl mal verpasst) und kenne deshalb weder die Intellig- noch Eloquenz des Herrn Alaba. Kann es sein, dass ihm sein Teamchef eingebläut hat, mit Äußerungen auf dieser unangreifbaren Schiene zu bleiben, bevor er in die Hall of Fame der Intelligenzleraussagen mancher Sportler einzieht?
    ...

    Da bin ich ganz bei dir, mit dem Netz. Und genau da wird es mir mit dem Göttlichen Netz zu abstrakt und die Geschichte zeigt, wie wenig Halt es eigentlich gibt darin. Es fallen zu viele durch die von Menschen gestrickten, religiösen Maschen. Religion hat ihren ursprünglichen Gedanken verfehlt, wenn sie von den Mensch weg führt. Wer sich ausschließlich auf Gott bezieht ist mir zu unverbindlich.

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • Nee, nee, ich würde den Fußballer da schon ernst nehmen, auch wenn ich seine Position inhaltlich nicht teile. Es klingt, als gehöre er in eine eher fromme, evangelikale Richtung, und bei denen gibt es den Glauben einfach nicht ohne das Bekenntnis. Glaube will sich ausdrücken. Dass das immer nur im stillen Kämmerlein geschehen muss, ist ein Irrtum. Ich würde so eine spontane Äußerung auch vom passiv-aggressiven Missionsgebaren der Zeugen Jehovas unterscheiden.


    Ein anderer Spieler hatte ja gestern "Papa, Maman" auf dem T-Shirt. Ist doch verständlich, dass die ihre Dankbarkeit ausdrücken wollen, oder?


    Zum Thema "Verantwortung abgeben": Der Fußballer hat Gott ja nur um Kraft und Energie gebeten und nicht darum, dass er für ihn den Ball schießt. Glaube und Verantwortung gehören immer zusammen, die Ethik ist ein Teilgebiet auch der Theologie.


    Trotzdem stimmt es natürlich, dass Religion (aber eher in ihrer organisierten Gestalt als Kirche) den Menschen auch passiv machen kann. Und ekklesiogene Neurosen gibt es leider auch zuhauf ...

  • Da bin ich ganz bei dir, mit dem Netz. Und genau da wird es mir mit dem Göttlichen Netz zu abstrakt und die Geschichte zeigt, wie wenig Halt es eigentlich gibt darin. Es fallen zu viele durch die von Menschen gestrickten, religiösen Maschen. Religion hat ihren ursprünglichen Gedanken verfehlt, wenn sie von den Mensch weg führt. Wer sich ausschließlich auf Gott bezieht ist mir zu unverbindlich.

    Oh, die Sache mit der Religion ...


    Der Glaube an etwas, ziemlich egal an was, kann unglaublich hilfreich sein, was für mich mitunter befremdlich ist. Selbst halte ich von all den Pilgeraktionen nicht nur nichts, sondern halte sie für Verantwortungsabgabe. Andererseits: Ein Bekannter ist der absolute Katholen-Freak, fuhr mit einer Pilgergruppe irgendwohin nach Frankreich und - erfuhr eine Wunderheilung! Gab mir damals zu denken.


    Für mich persönlich ist es letztlich hilfreich zu wissen, dass es Schöpfungsgesetze gibt, sie möglichst gut zu kennen und dadurch zuzusehen, wie ich sie bestmöglich für mein Wohlergehen nutzen kann.

    Versuchen Sie nicht, mir zu helfen. Viel zu viele Menschen haben mich schon als ihr Hobby verwendet.
    Jojo Moyes in ›Eine Handvoll Worte‹

  • Es geht hier nicht um das Fußball-Drama von gestern, sondern um einen Elfmeter in Madrid. Ich zitiere aus pro-medienmagazin.de:


    "Bayern-Profi: "Meine Kraft liegt in Jesus" Er gehörte am Mittwochabend zu den Helden im Stadion Bernabeu in Madrid. David Alaba trug mit einem verwandelten Elfmeter im Elfmeterschießen zum Einzug des FC Bayern ins Finale der Champions-League bei. Nach dem Erfolg legte er zudem noch ein christliches Bekenntnis ab.

"Ich bin Gott sehr dankbar, dass er mir die Kraft und die Energie gegeben hat, dass ich den Elfer verwertet habe", zitiert ihn das österreichische Nachrichten-Portal "Kurier". Auch auf dem Fragebogen, der sich auf der Internetseite seines Vereins befindet, gibt er als Lebensmotto an: "Meine Kraft liegt in Jesus!" Und auf seinem Twitter-Account bekannte der 19-Jährige einmal: "Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball!!"In einem Portrait des ORF im Dezember 2011 ergänzte er, dass er die Aufenthalte in seiner österreichischen Heimat meistens mit einem Gottesdienstbesuch verbindet: "In München ist es schwierig, aber in Wien versuche ich, so oft es geht, die Kirche zu besuchen." Dabei ergänzt der Sohn einer philippinischen Mutter und eines nigerianischen Vaters, dass er sich bei Gott dafür bedanken müsse, "dass meine Karriere bisher so gut verlaufen ist".

"


    Auf jesus.ch wird noch konkreter zitiert:"David Alaba und Jesus: Auf der Homepage des FC Bayern München kann man einiges über den jungen Mittelfeldspieler erfahren Seine Hobbys: Chillen, Familie, Freunde Lieblingsgericht: Mamas Essen Motto: «Meine Kraft liegt in Jesus!»" Auch wikipedie.de führt aktuell an:"Er machte auf die Bedeutung des Glaubens für sein Leben mehrfach in der Öffentlichkeit aufmerksam. Als Motto gibt er aus: „Meine Kraft liegt in Jesus!“ [25] Spielerprofil, Webseite des FC Bayern München." Folgt man dem Link, ist von diesem Motto aber nichts mehr zu lesen! Hobbys gesteht man dem jungen Ausnahmetalent noch zu, auch noch ein Lieblingsgericht - aber ein eigenes Motto? Wo käme man da denn hin! Diese Art von Zensur (im vorausseilendem Gehorsam gegenüber religiösen Vorurteilen wie auch in diesem Thread gepostet) ist subtiler und perfider und damit wirkungsvoller als die Zensur zB der ehemaligen DDR, weil so schnell nicht durchschaubar. In der DDR wußte ich, woran ich bin und was ich wovon zu halten hatte. Heute muß ich oft erst Sachen tief auf den Grund gehen, bevor ich mir ein Bild davon machen kann. Nebenbei erwähnt wikipedia.de auch die Zugehörigkeit des Fußballprofis zur Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, einer christlichen Freikirche mit besonderer Beachtung der jüdischen Wurzel -wie etwa beim Sabbatgebot (freitags zu samstags) oder den Speisevorschriften. Dieser Lebensentwurf bekam in den letzten Jahren expotentiell wachsenden Zulauf, was anscheinend so Einigen nicht zu passen scheint.


    Mit freundlichen Grüßen


    Walter Hilton

  • Öhm, vieleicht sollte Herr Alaba seinen Herrn um ein wenig Hirn bitten. Sollte er mit dem genannten Elfer einen Elfmeter meinen, läge zudem der Verdacht nahe, daß Herr Alaba an einer ausgeprägten Schitzophrenie leidet und sich als zweites Ich Ilkay Gündogan ausgesucht hat - denn das war gestern der einzige Elfmeterschütze. Die Tatsache, daß Alaba seinen fiktiven Elfer aber nicht, wie es im Sportreporter-Jargon üblich wäre, verwandelt (wie z. B. Wasser in Wein oder Elfmeter in Tor), sondern lediglich verwertet hat, läßt darauf schließen, daß er eher von einem Schokoriegel, Altmüll oder Schrottautos geredet hat. Er ist halt nicht von hier, der Herr Alaba, sondern aus Ösiland. Und er spielt für Bayern München. Und er besitzt einen imaginären freund, dem er für einen "verwerteten" Elfer dankt. Insofern ist seine Schizophrenie zweifellos sein geringstes Problem.

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    kaelo.de

    2 % aller Menschen besitzen einen IQ >130, die restlichen 98 % nicht. Das erklärt meine Skepsis gegenüber Mehrheitsmeinungen. (Kaelo)

  • Die Tatsache, daß Alaba seinen fiktiven Elfer aber nicht, wie es im Sportreporter-Jargon üblich wäre, verwandelt (wie z. B. Wasser in Wein oder Elfmeter in Tor), sondern lediglich verwertet hat, läßt darauf schließen, daß er eher von einem Schokoriegel, Altmüll oder Schrottautos geredet hat.


    Hm. Wenn man da weiter denkt, könnte man aber auch meinen, dass einen Elfmeter zu verwandeln irgendwie durch die Hand Gottes bewirkt wird. ?!?

    Fiction has to be realistic, unlike real life.
    Ian Rankin

  • @ Kaelo Dein Titat: "Öhm, vieleicht sollte Herr Alaba seinen Herrn um ein wenig Hirn bitten. Sollte er mit dem genannten Elfer einen Elfmeter meinen, läge zudem der Verdacht nahe, daß Herr Alaba an einer ausgeprägten Schitzophrenie leidet und sich als zweites Ich Ilkay Gündogan ausgesucht hat - denn das war gestern der einzige Elfmeterschütze. " Nach meinem bescheidenen Dafürhalten hat "Herr Alaba" dies weder gesagt noch verdient, in der von Dir geposteten Art und Weise verunglimpft zu werden. Eine solche Art und Weise hat im Übrigen niemand verdient. Der Fehler lag schon im Eingangspost:



    "«Ich bin Gott sehr dankbar, dass er mir die Kraft und Energie gegeben hat, dass ich den Elfer verwertet habe ... ich bete fast jeden Tag ... meine Kraft liegt in Jesus ... ein Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball!»


    (Fußballprofi David Alaba, nach dem gestrigen Europacupsieg des FC Bayern)"



    Auch wenn ich mich wiederhole, es ging nicht um gestern. Gestern war das Motto des Fußballprofis "Meine Kraft liegt in Jesus" schon längst von der Bayern-München-Webside getilgt (siehe mein Posting oben).



    Mit freundlichen Grüßen



    Walter Hilton

  • Zitat

    Auch wenn ich mich wiederhole, es ging nicht um gestern.

    Na, dann werde ich es gleich ändern. :)

  • Lasst doch den armen Jungen in Ruhe. Er ist ein prima Fußballer, scheint auch ein netter Kerl zu sein - und jeder darf glauben, was er will. Im Übrigen ist es interessant, wie viele Fußballer fromm sind und sich auch dazu bekennen. Wobei man vielleicht fromm und abergläubisch durchaus auch in Zusammenhang setzen darf. Aber guckt mal allein, wie viele sich vor Spielbeginn bekreuzigen. Oder Ribery, der ja Moslem ist und auch immer kurz vor Anpfiff noch betet. Manche Trainer ziehen vor wichtigen Spielen immer denselben Pullover an, binden sich die Schuhe auf bestimmte Weise oder weiß der Teufel. Ist doch okay so. Jedem das Seine.