Beiträge von Karen

    Haargenau so ging es mir auch, und ich hatte noch das "Pech", dass ich „Die Unvollkommenheit der Liebe“ direkt davor gelesen hatte.

    Und nun steht "Oh William" auf der Longlist für den Booker Prize. Hm. Nicht das einzige Buch in diesem Jahr, das ich auf der Lliste nicht erwartet hätte.

    Stimmt. Für mich hatte das Wort allerdings auch gar keine Venkman-Stantz-Spengler-Zeddemore-mäßige Besetzung, schon weil ich gar nicht weiß, wovon Du redest :rofl. Und eine andere widernatürliche auch nicht. Naja, jetzt haben wir das ja geklärt. Und ja, der Typ jagt seine eigenen "Geister", das spielte auch bei meiner Wortwahl mit (war aber für Außenstehende nicht zu verstehen).:blume

    Nicht nur mit dem Geisterjäger wird das Buch gut - damit wird es nur wahnsinnig dramatisch und spannend. Es ist einfach eine sowas von andere Geschichte, man muss es selbst lesen. Ich bin gespannt, wie andere das Buch finden!

    Vorab: Ich bin ein miserabler Rezi-Schreiber, sprich, ich kann das gar nicht und mache das deshalb auch nie. Trotzdem habe ich das Bedürfnis, dieses Buch zu bewerben. Es ist eines der zehn Bücher, die ich auf die Insel mitnehmen würde - und da hat es wahrlich viel Konkurrenz. Also hier mein unkompetentes Gequatsche:

    Elise ist elf, bei einem Autounfall verliert sie ihre Eltern. Um ihnen so nahe wie möglich zu sein, "zieht" sie in das Haus, in dem sie bis vor wenigen Monaten seit ihrer Geburt gelebt haben und dessen noch so versteckte Ecken, Winkel und Räume zwischen Wänden sie bestens kennt. Heimlich ist ihr Einzug, denn jetzt wohnt eine andere Familie dort. Elise lässt Essen mitgehen, benutzt die Toilette heimlich, schläft in einem ihr von früher bekannten Hohlraum unter den Bodenbrettern im Dachboden. Nur tagsüber, wenn die Eltern zur Arbeit und die beiden Söhne in der Schule sind, hat sie Bewegungsfreiheit, kann herumtanzen, fernsehen, sich mit Wasser und Essen für die Nacht versorgen - immer auf der Hut, falls einer der Nachbarn, die ein Stück entfernt wohnen, oder der Postbote vorbei kommt. Elise ist wie ein Geist, die beiden Jungs der Familie haben das Gefühl, dass jemand anderes da ist, während die Eltern ihre Bedenken abwiegeln. Und dann nehmen die Eltern sich eine Auszeit für ihren Hochzeitstag, um eine Nacht in einem Hotel zusammen zu verbringen. Und die Jungs laden einen Geisterjäger ein...

    "Girl in the Walls" ist ein unglaublich spannender Roman über die Not, am Verlorenen festzuhalten, über Einsamkeit und über das Überwinden tief sitzender Ängste durch Tapferkeit vor unerwarteten Bedrohungen.

    Das ist aber noch nicht der Grund, warum es mich so beeindruckt hat. Es ist ein GANZ ANDERES Buch, die Geschichte, die Bedrängnisse, die Bedürnisse, die Probleme, die persönlichen Beziehungen - all das ist hier sowas von anders dargestellt und interpretiert, dass ich nur mit den Ohren geschlackert habe.

    Puh!

    Das Cover ist übrigens richtig gut.

    Steht bei mir schon lange auf der Liste und vor ein paar Tagen habe ich die ersten zehn Seiten gelesen, fand die Sprache sehr gespreizt, aber überaus vergnüglich. Das Cover finde ich nicht abschreckend, frage mich aber nach den Infos, die ich habe, warum es so aussieht. Vielleicht erklärt es sich ja auch nach Lesen des Romans.

    Kerstin: Ich muss mal nachforschen, ob Winterreifen für Ferraris überhaupt verfügbar sind. Wäre für mich ja ein Ausschlusskriterium bei der Kaufentscheidung.

    Auch wenn es nicht wirklich wichtig ist, aber ich kann Dir die Recherche ersparen. Alles eine Frage des Preises - und der Geschwindigkeit. Bis 240 km/h gibt es Winterreifen, bestimmt auch in Ferrari-Größe (müssen ja nicht so breit sein wie die Sommerreifen) :evil

    Aaaalso, was meine Buchhandlung - und hier kommen wir wieder zurück zu den Schriftstellern - angeht, haben wir bei den aktuellen Publikationen, also gebundene Bücher, vorwiegend weibliche Autoren im Angebot. Das nur dazu.


    Was eine allgemeine Quote angeht, ist es leider so, dass ich in meinem Arbeitsbereich (Forschung) beobachten musste, dass eine Quote dazu führt, dass viele Frauen dem Job nicht gewachsen sind, den sie durch eine Quote bekommen haben. LEIDER! Ich ärgere mich als Frau schon lange über diese blöden Tussen, denn es gibt viele Frauen, die ganz bestimmt Jobs verdammt gut machen würden, die nur Männern zugetraut werden. Aber es gibt eben auch sehr viele, die wegen einer Quote in Spitzenpositionen gehoben werden, die sie nicht angemessen erfüllen können. Leider habe ich da in den letzten Jahren seeeehr viele davon gesehen. Es gibt auch andere, die absolut fähig sind, natürlich. Aber die würden vielleicht sich auch so durchsetzen. Und die unfähigen Quotenweiber machen es den Frauen, die echte Führungsmenschen sind, total schwer. Und das bringt mich sowas von auf die Palme.


    Was die Quote an sich angeht - wenn man mal nach der Quote, wieviele Männer und Frauen grundsätzlich daran interessiert sind, leitende Positionen zu übernehmen, geht, sieht man, dass ein viel größerer Prozentsatz an Frauen vorzieht, nicht die Karriere anzustreben, bzw, mit ihren Kindern zuhause zu bleiben. Wenn man dann diesen Prozentsatz von den insgesamt an Führungspositionen Interessierten abzieht, kommt man auf eine überwiegende Zahl an Männern. Warum muss man also paritätisch unterwegs sein?


    Eh und echt mal grundsätzlich gesagt, ich als Frau finde mich durchaus nicht als unterbemittelt, als niedergrdrückt! Ich bin ich, ich mache, was ich will, zum Beispiel die Übernahme von zwei Buchhandlungen. OK, ich gebe zu, das "machen Frauen". Männer machen das nicht. Eh, ist mir grad wurscht! Ich mach das aber!!!

    In meiner literaturwissenschaftlichen Karriere habe ich mich als Frau immer diskriminiert gefühlt, wenn es darum ging, dass man "Frauen-Literatur" untersucht hat. Ich fand es immer schon merkwürdig und diskriminierend, die Werke von Frauen von denen von Männern abzugrenzen, indem man die Literatur von Frauen absichtlich getrennt untersucht. Warum macht man das? Die Texte von Frauen können doch neben denen von Männern locker bestehen. Als Frau muss man doch nicht NOCH besser sein und auch nicht BESONDERER - wann hört der Krams mit der Unterscheidung von männlichen und weiblichen Autoren auf???? Der ganze Quatsch macht es den Frauen doch nur schwerer. Es gibt nur gute, mittelmäßige und schlechte Autoren. Wer dabei eine Frauenquote haben möchte, beleidigt uns Frauen doch. Als hätten wir es nötig, dass man uns streichelnderweise bemitleidend fördernd müsste. Eh, echt, dann bleibe ich doch lieber unterschätzt!!!!