Beiträge von Walter Hilton

    Sollte man unbedingt sagen, HD. Auch BoD wirft nunmehro massenhaft rechtefreie Abklatsche zu Mondpreisen auf den Markt. Letzter Schüttler war ein eBook für sage und schreibe 419 Euro - und irgendwas zwischen 1000 und 1100 Seiten... Mich wunderts nicht, wenn der Markt da immer mehr in Schieflage gerät: zwischen Altpapierpreis und Mondpreis für dasselbe Produkt ist mittlerweile alles drin (hat mir meine Schwester - selbständige Antiquariatsbuchhändlerin - neulich erst mal wieder am Telephon bestätigt).


    Zu: "Mit ihrem Namen verbindet kaum jemand etwas"... Diese Muse der Romantik sollte aber eigentlich wirklich bekannt sein!


    MfG


    Walter

    Zu: "Mit den Zeilen „Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen“ hat sich
    Anna Ritter in unser Gedächtnis geschrieben, sie selbst ist uns
    vollkommen unbekannt geworden."


    Mal wieder der Beweis, daß ich irgendwie nie zu "uns" gehöre...


    Vor vielen Jahren schon meinte ein alter Freund zu mir: "Wo hast du eigentlich noch nicht gewohnt...?"


    Einst wohnte ich im Zachariä-Haus in Bad Frankenhausen, seynerzeith noch Bezirk Halle (heute Sachsen-Anhalt). Es war das Geburtshaus von Justus Friedrich Wilhelm Zachariä, der dort am 1. Mai 1726 zur Welt kam - im Volksmund auch "das Haus der Dichter und Denker" genannt, oder das Haus mit den zwei (Holz) Säulen" (welche zusammen mit dem barocken Fassadenschmuck nach der Wende wegsaniert worden). Auf der anderen Seite des Frankenhäuser Marktes lag das Ritterhaus, Schloßstraße 2, nach Anna Ritter benannt. Seynerzeith war die Erinnerung an die Dichterin noch sehr lebendig, und auch ich beschäftigte mich mit ihrem Werk - wie natürlich auch mit jenem des Justus Friedrich Wilhelm Zachariä. Zu ihrer Zeit (1893 bis 1901) gehörte Frankenhausen am Kyffhäuser als Exclave zum Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt am Oberlauf der Saale um Saalfeld. Dies änderte sich erst 1920 mit der Gründung des Landes Thüringen (und erst 1927 erhielt Frankenhausen den Zusatz "Bad").


    MfG Walter

    Gemein wäre auch, die Insolvenz zu verschweigen und weitere Autoren bei Ruckzuckbuch "ins offene Messer" laufen zu lassen.


    Ich finde mit meinen müden Augen allerdings keinen Hinweis auf die laufende Insolvenz auf der offiziellen Webseite:


    https://www.ruckzuckbuch.de/


    Wer will, findet es zum Glück bei WP:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Monsenstein_und_Vannerdat


    "Am 15. Juli 2016 hat das Verlagshaus Insolvenz angemeldet."


    Und wenn uns Johannes Monse mit seinen vielen geschnürten Paketen (PDF-Paket, Analog-Paket, Satz-Paket, Satzpauschale Fließtext, Satzpauschale individuell etc.) und Druckdienstleistungen (Andruck Farbe, Andruck S/W , Grundpauschale Andruck, Andruck Offset, Drucküberwachung vor Ort etc.) und selbst auf der Suche nach neuen Autoren (Kunden) nun etwas "vom Pferd" (dem autorenfreundlichen Dienstleister) erzählen will, dann "lachen ja die Hühner", weil es klingt, als hätte der "Wolf Kreide gefressen" (und das noch nicht einmal sehr glaubhaft).


    MfG Walter

    Mal wieder eine Glanzleistung (und Sinnloserweisung) des vielbeschworenen Lektorats:


    "Ich fand es damals auch relativ teuer, aber ich wollte mich an einen
    Dienstleister wenden, der auch einiges an "Arbeit" in das Programm
    steckt.
    Und durch das Crowdfunding für mein Buch hat es mich relativ wenig gekostet.
    Naja, eigentlich schon - die Lektorin damals hat die unkorrigierte
    statt der korrigierten Version in den Druck gebracht
    -.-'' Trotzdem
    haben es Leser gekauft, was ich ganz lieb fand.
    Monsenstein hat ja viele Produkte unter sich, da war Ruckzuckbuch nicht das einzige.
    Ich warte jedenfalls jetzt auf Post - glaube aber nicht, dass ich das Geld noch zu sehen bekomme." (Sonja Birgmann)
    https://www.autorenwelt.de/insolvenz-bye-bye-tantiemen


    Zum Glück ist ja das genauso teure und wie schlechte Ruckzuckbuch gerechterweise in die Insolvenz gewandert. Fragt sich nur noch, ob es nach dem Ablinken der Autoren wieder wundersam wie Phoenix aus der Asche erstehen wird....


    MfG Walter

    "...wider allen rechtlichen Grundlagen!-..." (Hilke-Gesa Bußmann)



    Wer der Illusion noch immer nachhängt, wir würden angesichts des gesellschaftlichen Zustandes unseres Landes in einer Rechtswirklichkeit leben, sollte ruhig öfters mal solche Impulse der Ernüchterung erhalten (ich fürchte dennoch, manche werden allerdings nie aufwachen - ist auch nicht weiter schlimm).


    MfG Walter

    Ja, ja - die Drinseienden und die Reingschmeckten, Zugreisten und Herglaufenen... Habe ich schon vor der Muttermilch aufsaugen müssen... am Soden-B (Schwäbsches Mehr) ...


    Zur Vorstellung kann ich übrigens nicht ganz reinen Gewissens raten. Ich hatte von meiner Vorstellung nämlich eine so gänzlich andere Vorstellung als die Drinseienden, daß diese nun in den Kindergarten verschoben worden ist.


    MfG Walter

    Schreiben im Restaurant wäre mir pure Geldverschwendung - ich werde da gleich an Zürich erinnert, der "Stadt der tausend Brunnen" - und keinen Meter neben den Brunnen sitzen Straßencafe-Besucher und lassen sich teuer Wasser servieren...Naja, c est la vie... aber nicht mein vie, vielleicht zu französich.


    Und creatief freithing ist vielleicht etwas zu denglisch für mich.


    Weil ich Notizen mache, werde ich wahrscheinlich nie zum Schreiben kommen. Und das Pflegen meines Wort-Schatzes läßt mir auch nicht wirklich Zeit zum Publiciren.


    Und durch Xberg laufen und auf "das Unvorhergesehene" zu warten wie weiland die Theilnehmer von "Exercicien auf der Straße" vom "Schlauen Jungen" und Vordenker und vor allem Vor-Leber SJ Christian Herwartz - das muß ich mir auch nicht geben, ich habe einige Jahre in SO 36 gelebt... (und nicht im schicky micky Xbergmannstraße).


    Nun ja, vielleicht habe ich auch einen Schimmer und bin deswegen literaturuntauglich. Vielleicht aber habe ich doch keinen Schimmer. Wer weiß. Ich weiß nur, daß ich nichts weiß.


    Und dann kann ich noch nicht einmal meine Figur so entwickeln, wie ich gerne hätte - geschweige denn eine fremde...


    Ich weiß auch noch nicht einmal, ob ich nun schlechte Sätze oder gute Sätze schreibe - wie kann da auf zehn schlechte jemals ein guter folgen?


    Und vor allem anderen: mir fehlt der offene Sarg von Edith Sitwell! Nur angesichts des "Memento mori" ist man zu höchster Kunst fähig. Oder auch nicht. Wer weiß.


    Vielleicht sollte ich ein Ritual erfinden, Schreibstunden nehmen oder geben oder wer weiß was...


    Ist meiner nun schon der 102. Weg, nicht zu schreiben? Wer weiß, wer weiß...


    Ich brauche einen Schreib-Rath. Am besten, einen Oberschreib-Rath. Wir sind schließlich in Deutschland.


    MfG Walter

    Na das ist doch mal ein Titel, der garantiert später keinen Kater nach der Publicirung hervorrufen dürfte. 8-)


    Gratulation! :blume


    Wie kommt eigentlich die Luftwaffe an so viele maritime Sprüche? Man macht sich da so seine Gedanken... :D


    MfG Walter

    @ HD: Ich beurteile nicht danach, was "im eigenen Freßnapf" liegt, denn ich bin derzeit nicht als Autor aktiv und habe es unter diesen Umständen nicht wirklich vor (vielleicht werde ich noch einmal Verleger und Autor/Übersetzer dann im eigenen Verlag). Also kann mich da nichts schmerzen - und ich sorge auch weiterhin dafür, dass sich nicht andere von meiner Leistung ein schönes Leben machen.


    Mir ist auch klar, daß es erhebliche Unterschiede zwischen den Bereichen Gedrucktes und Digitales gibt. Aber da ist derzeit noch viel im Fluß - mal sehen, wohin das fließt.


    Was ich aber nun für den Tod nicht ausstehen kann ist der Fakt, dass die Monopolisierung in der Verlagsbranche erstens sehr viele renommirte wie auch bewährte Verlage mit klarem Profil wegrationalisiert hat - und dass zweitens der Autor gegenüber dieser Monopolisierung immer ohnmächtiger gemacht wird.


    Wir hatten hier in Dresden vor ein paar Woche die (erste) Sächsische Bücherschau:


    http://www.saechsische-buecherschau.de/


    Ich hatte interessante Gespräche, u.a. mit Dr. Ralf C. Müller vom Eudora-Verlag Leipzig (Haus des Buches - wohl das halbe HdB war hier in Dresden)


    http://www.eudora-verlag.de/


    Er war der Meinung der Entwicklung des Verlagssystems hin in Richtung von nur noch Giganten, neben denen dann einige Mini-Enthusiasten-Verlage verbleiben. Der "Mittelstand" würde aufgerieben. Er persönlich, der sein Studium als Straßenbahnfahrer finanzierte, fährt auch als Doktor (der Geschichtswissenschaft) weiter Straßenbahn und baut seit gut zehn Jahren seinen Verlag auf - weil es ihm nicht gefiel, dass andere mit seiner Dissertation


    "FRANKEN IM OSTEN.
    Art, Umfang, Struktur und Dynamik der Migration aus dem
    lateinischen Westen in das Osmanische Reich des 15./16. Jahrhunderts auf
    der Grundlage von Reiseberichten."
    http://www.eudora-verlag.de/franken_einzeln.html


    Kasse machen und ihn auch als Urheber dabei noch so richtig zur Ader lassen wollten. Und das bei einer Qualität seiner Arbeit, welche durch den Förderpreis der Südosteuropa-Gesellschaft anerkannt wurde! Mittlerweile verlegt er auch die Arbeiten von Fachkollegen und kann über seinen Verlag selbst seine sonst als zu umfangreich gescholtene


    "Prosopographie der Reisenden und Migranten ins Osmanische Reich (1396–1611)" (in zehn Bänden)
    http://www.eudora-verlag.de/prosopographie_einzeln.html


    herausgeben.
    Ich finde den Ansatz richtig, sich auch im Wissenschaftsbetrieb von den Monopolisten dort freizumachen. Aber der Fall Eudora-Verlag zeigt doch eher eine Krankheit des monopolisierten Verlagsgewerbes als eine Therapie an. Solche marginalen Ansätze können hier keine Lösung bringen.
    Ich habe da auch keine, und ich brauche da im Grunde genommen auch keine mehr, weil ich ausgesorgt habe und zu 100% nicht von dieser immer beschisseneren Branche (ganz gut) lebe - in meinem "Freßnapf" liegt nicht ein Cent aus der Verlagsbranche. Ob ich mich mal entscheiden werde, hier womöglich Geld einzusetzen (mit dem Risiko, es zu verbrennen), um noch einmal bestimmte (auch) verlegerische Erfahrung zu sammeln, ist noch nicht entschieden - ich warte da mal noch ein paar Jahre ab und beobachte den Laden weiter.


    MfG Walter Hilton

    @ HD: Klar ist mir das als u. a. gelernter (Verlags)Buchhändler schon - da ich allerdings noch keinen eigenen Verlag hatte, gehe ich da jetzt erst einmal von der Sicht des "kleinen" Autors aus. Und für den sind doch selbst 50 % von den VGs noch riesig (jedenfalls aus der Sicht der Verlage bestimmt...).


    MfG Walter Hilton



    P.S. Kürzlich erhielt ich mal wieder eine Anfrage, ob ich nicht für eine bestimmte Zielgruppe und eine bestimmte Öffentlichkeit einen Verlag gründen würde. Schaun mer ma - langsam werden die Jahre ja weniger...