Hallo,
ich will mich in die Diskussion zu Gewaltszenen in pornographischer Literatur nicht einmischen, einfach, weil ich diese Literatur nicht kenne.
Aber ich würde das Thema gerne auf eine ganz andere, viel allgemeinere Ebene heben. Vielleicht könnte man ja dort mit der Diskussion auch ansetzen.
In einem Vortrag des Kinderbuchautors Otfried Preußler finde ich einen Satz, der sich zumindest zu überdenken lohnt. Sicher, Preußler bezieht sich hier auf das Fernsehen oder vielmehr auf die Fernsehenschaffenden und er bezieht sich auch auf Kinder als Konsumenten. Aber er schließt seinen Vortrag mit dem Satz ab:
"Nicht alles, was Menschen imstande sind, Menschen anzutun, gehört in die Glotze."
Damit wären wir ganz allgemein beim Thema "Gewalt" und bei der Grundfrage, ob man sie darstellen sollte.
Natürlich gibt es das Argument, die Darstellung von Gewalt habe ihre Funktion in der Kunst, gleichgültig, ob in Romanen, in der Bildenden Kunst oder in Filmen. Aber Preußler appeliert hier an die Verantwortung der TV-Macher. Das lässt sich übertragen auf alle Formen der Kunst. Und es lässt sich diskutieren.
Ich selber habe dazu gar keinen festen Standpunkt. Ich finde nur seinen Appell überlegenswert.
Liebe Grüße
Anja