Verehrte Collegae,
mir ist etwas sehr Komisches widerfahren.
Während eines Bewerbungstrainings ließ ich meine Teilnehmer im Internet nach Mindesturlaub und Kündigungsfristen recherchieren.
Aus Jux und Dollerei empfahl ich Ihnen "Ego-Goggling", tat dieses auch selbst und stieß auf eine Anthologie namens "Ein Stern in dunkler Nacht". Herausgeber war ein gewisser Willi Fährmann, mir namentlich als Mitautor verschiedener Anthologien im Kinderbuch-Bereich bekannt, der Verlag cbj gehört zu Random House.
Und was lese ich im Inhaltsverzeichnis neben illustren Namen wie Lindgren, Lagerlöf, Krüss, Pearl S. Buck und sogar Matthias Claudius? Meinen Namen! Mit der Geschichte "Der Schneemann wartet nicht mehr", die 2002 bei dtv/Hanser erschien.
Kurios war: Ich wusste von dieser Veröffentlichung nichts. Bei freundlicher Mailanfrage teilte man mir mit, dass es schön wäre, dass ich mich endlich melde. Man hätte verzweifelt versucht, mich zu finden, allerdings sei ich wohl umgezogen, und man wolle mir ein Angebot machen.
Das bin ich in der Tat und dtv hatte meine neue Anschrift tatsächlich nicht. Allerdings hätte man mich per Internet sehr schnell gefunden, bei den 42ern oder meinem Arbeitgeber.
Nun einen Ansprechpartner namentlich kennend rief ich im Verlag an und fragte scherzeshalber erst einmal, was denn geschähe, wenn ich das Angebot nicht annähme. Das, so sagte mir die Dame, wäre nicht sooooooo gut.
Da sie sich allerdings als ehemalige Mitarbeiterin des Ravensburger Verlags und Kollegin meines ersten Lektors entpuppte, habe ich nicht weiter herumgezickt. Allerdings habe ich zusätzliche Belegexemplare als "Entschädigung" gefordert.
Und nun kann ich voller Stolz auf eine Veröffentlichung mit oben genannten Literaturgrößen schauen. Hach, watt is datt schön.
Herzlichst.
Wolf P.