Mir scheint, es geht in diesem Thread weniger um das Was als vielmehr um das Wie der Äußerungen
Und auf welches Was bist Du wo eingegangen?
Für mich als Leser sind Kritiken wichtig, um mich zu orientieren, um aufmerksam gemacht zu werden, aber auch um Lebenszeit nicht zu verschwenden. Sie sind außerdem ein Mittel der Kommunikation, des Austauschs über Kunst. Für mich als Autor gehören sie zu den wichtigsten Indikatoren, die anzeigen, ob meine Arbeit die Wirkung zeigt, die ich erhofft hatte, ob sie so verstanden wird, wie ich sie intendiert hatte, oder ob ich möglicherweise auch nichts davon nur ansatzweise geschafft habe - und wo ich stehe. Als Mitglied einer Gesellschaft, die (noch) eine freie Kunstwelt ihr eigen nennt, dient für mich die Kritik gleich welcher Art und Qualität als Bindeglied oder Trennungshebel zwischen subjektiver Qualität, politischer Absicht, handwerklichem Geschick, Zeitgeist und vielen anderen Aspekten. Sie ist selbst Kunst. Sie ist Landkarte und Kompass, Bühne und Müllhalde. Sie ist Inspiration in positiver wie in negativer Hinsicht, sie regt an und auf, sie umgarnt die diskutierte Kunst, dekoriert oder entlarvt sie. Wer Kritik für überflüssig oder für regelungsbedürftig hält und entsprechend aktiv wird, wird zumindest meinen Widerstand erleben.
Und wer sie nicht mag oder erträgt, soll sie einfach meiden.