Zum Schluss möchte ich noch folgende Annahmen zur Diskussion stellen (vielleicht in einem eigenen Thread):
(...)
3. Jede Kultur bedient sich der kulturellen Aneignung.
4. Kulturelle Aneignung auf der Basis von Wertschätzung ist die Voraussetzung für das Schaffen und die Weiterentwicklung von Kunst.
Lieber Jürgen,
mir scheint, die Verfechter des Begriffs "kulturelle Aneignung" definieren ihn gerade mit mangelnder Wertschätzung. Ansonsten sprechen sie von "kulturellem Austausch". So schreibt es zumindest Wikipedia:
"Kulturelle Aneignung müsse gemäß dieser Definition von „kulturellem Austausch“ abgegrenzt werden: Bei kultureller Aneignung würden die übernommenen Bestandteile kultureller Identität zur Ware gemacht und damit trivialisiert. Zudem würden die angeeigneten Kulturelemente oftmals falsch oder verzerrt reproduziert, was zur Förderung von Stereotypen führen könne. Kultureller Austausch dagegen basiere auf Wertschätzung und Respekt und finde meist im Rahmen eines gegenseitigen Kennenlernens der Träger der unterschiedlichen Kulturen statt."
Ich bin optimistisch, was den Austausch der unterschiedlichen Auffassungen angeht. Ich glaube an Popper und die Offene Gesellschaft. Dieses Konzept lebt von verschiedenen Meinungen und ist wohlerprobt. Andere Themen bereiten mir mehr Sorgen. Mit Putin und der Inflation kann man nicht diskutieren.