Lesungen im Cyberspace - Wie geht das eigentlich?

  • Zu schade, dass Alien Contact nicht überlebt hat. Ich hatte auch vor einigen Jahren die Ehre. In Exodus 30 bin ich auch wieder mit dabei.



    Ihr seid uns herzlich willkommen. Wir tauschen uns mal ganz in Ruhe darüber aus. Mein Vorschlag: Ich lade zusätzlich ein Gelsenkircher Urgestein mit ein. Wolem Wobbit hat den Gelsenkirchen Blues geschrieben. Könnte er live performen.

  • Oh ja, Horst-Dieter und Monika macht mal. Und wir schauen alle zu und klatschen virtuell (kann man das?)


    Lieber Gruß


    DianaH :blume

  • Zu schade, dass Alien Contact nicht überlebt hat. Ich hatte auch vor einigen Jahren die Ehre. In Exodus 30 bin ich auch wieder mit dabei.



    Ihr seid uns herzlich willkommen. Wir tauschen uns mal ganz in Ruhe darüber aus. Mein Vorschlag: Ich lade zusätzlich ein Gelsenkircher Urgestein mit ein. Wolem Wobbit hat den Gelsenkirchen Blues geschrieben. Könnte er live performen.


    Ja, das ist schade. Immerhin hält sich Exodus und das bei steigender Qualität. Das ist sonst auch nicht üblich. Im 4. Jahrbuch von Alien Contact, das noch erhältlich ist, ist meine Story Licentia Poetica dabei.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • ...das 30 zufriedene Zuhörer 30 potentielle Käufer sind...


    Das mag sein, aber irgendwie habe ich da meine Zweifel.


    Okay - ich spare Spritkosten, aber ich bekommen natürlich auch kein Lesungshonorar. Es kostet aber eines - meine Zeit.
    Bei realen Lesungen weiß ich auch nicht, ob tatsächlich Käufer dabei sind. Aber meistens schon (muss ja Bücher signieren).


    Ich bin da immer noch eher skeptisch.

  • Ulli, jeder von diesen 30 Lesern ist auch ein Multiplikator. Ob ich eine Lesung live vor echten Zuhörern oder digital im Internet halte, der Effekt ist im Prinzip gleich. Sicherlich trifft man so auch unterschiedliche Befindlichkeiten. Die Zuhörer bei Second LIfe trifft man bei Lesungen "vor Ort" eher nicht und umgekehrt ist es sicher ebenso. Die Schnittmenge dürfte gering sein.

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    Emanuel von Bodmann


  • Und das die Plattform ihre Grenzen hat lässt sich nicht leugnen. Was das Argument der Publikumsnähe angeht vielleicht nur ein kleines Statement:




    „Der Autor zum Anfassen“





    Müsste man dann nicht auch die Einladung zu einer Radiosendung ablehnen? Auch dort gibt es keinen Autor zum anfassen.
    Das Publikum hat auch keine Möglichkeit mit dem Vortragenden in Kontakt zu
    kommen.





    Wenn man also virtuelle Lesungen aufgrund der scheinbar
    nicht vorhandenen Publikumsnähe ablehnt, dann doch konsequenterweise auch
    Fernsehauftritte, Radiolesungen, eine Internetpräsenz, den Facebook-Account,
    Leserunden in Foren und das Buch als Medium selbst am besten gleich mit.





    Virtuelle Lesungen ersetzen keine realen Lesungen. Aber: Sie
    sind deutlich einfacher organisierbar als Auftritte in allen anderen Medien und
    die Freiheitsgrade bei der Gestaltung eines solchen Events um ein Vielfaches
    größer.





    Und wenn Dein größter Fan mit dir plaudern möchte, dann kann
    er das dort tun. Per Textchat, mit seiner Stimme wie am Telefon, oder sogar in
    einer privaten Voice-Konferenz. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Dein
    favorisierter Autor bei Dir anruft, Dir was vorliest und Du ihn fragen kannst,
    was Du ihn schon immer fragen wolltest?





    Lea Korte las aus Spanien, wäre unwahrscheinlich, sie hier
    bei einer Lesung zu treffen. Guy Hasson las bei uns Israel, Jonathan Dotse nur
    30 Minuten später live aus Ghana. Als reale Lesung nicht durchführbar. 30
    Minuten später Ahmed A. Khan aus Kanada. (Die drei letzteren sind übrigens
    Science Fiction Autoren, deswegen wohl eher unbekannt hier ;-))





    Es ist nicht einfach, ein Stammpublikum dafür aufzubauen.
    Aber es ist machbar. Und sie kommen wieder.

  • Du musst dir dazu jetzt noch einen brennenden Blick, große missionierende Gesten und die Haltung eines Propheten vorstellen. Oh verdammt, in der Küche brennt was an...

  • :pop2 Ganz großes Kino! Also ich bin überzeugt. Auch wenn ich weiß, dass ich das ja gar nicht muss.
    Wie facebook auch, sehe ich solche Sachen als Erweiterung des echten Lebens...nicht mehr, aber auch nicht weniger.


    Ich stimme dir zu, liebe Diana, dass ich Menschen zum Anfassen immer bevorzuge. Aber wenn man so die Welt schrumpfen lassen kann ist das doch toll.

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • Aber wenn man so die Welt schrumpfen lassen kann ist das doch toll.


    Ja, es ist eine ganz neue und eigene Welt. Ich habe in meinem früheren Job noch die ersten Schreibmaschinen mit so flimmrigen Bildschirmen (die Schrift war orange) kennengelernt.
    Ich glaube, man konnte da auch eine Diskette hinein stecken...:rofl


    Wenn mir damals jemand erzählt hätte, dass man sich in nicht allzu ferner Zukunft IM Bildschirm trifft, hätte ich ihm an die Stirn getippt... 8o


    Ich sage ja, es ist faszinierend - kein Zweifel - trotzdem, an den Gedanken muss ich mich noch gewöhnen.


    Second Life? Ich bin ja mit dem einen Leben manchmal schon überfordert... :chapeau

  • Hallo Thorsten,


    das war ein sehr interessanter Vortrag! Ich hatte noch nie vorher etwas von solchen Lesungen gehört. Mein Gefühl sagt mir, dass das nichts für jeden ist. Wenn manche Autoren sich nicht damit wohl fühlen, sollten sie meines Erachtens auch nicht dazu genötigt werden. Aber wem es Spaß und Freude bringt - warum nicht?

    "Die Literatur hat ihren eigenen Wahrheitsgrund." Jan Drees

  • Also, ich kann mir vorstellen, dass das eine ganz andere Klientel als "normale" Lesungen erreicht und auch gegen letztere überhaupt nicht konkurriert. Der Leser/Zuhörer, der zu einer Live-Lesung geht, wird vermutlich so einen Cyberkram nicht wollen (bzw. trotzdem zu Live-Lesungen gehen). Aber es gibt sicher auch viele (vermutlich zu einem großen Teil jüngere, aber auch sicher nicht ausschließlich) potentielle Zuhörer, die lieber ortsunabhängig sind. Hier in Kiel hat man z.B. immer das Problem: Ist das Wetter schlecht, sprich regnet es, kommt keiner, ist es gut, kommt auch keiner, dann sind alle (zumindest im Sommer) am Strand - und das ist wirklich so. Zumindest die, die wegen Regens nicht kommen, kann man mit so einer Cyberlesung auffangen. Ebenso die, die zu faul sind, aus dem Haus zu gehen. Die gucken mal rein und bleiben, wenn die Lesung gut ist, dran.


    Rückmeldungen wird es online über kurz oder lang sowieso zu allen Ereignissen geben, auch wenn sie "Live" sind. Soweit das nicht schon der Fall ist.


    Das Konzept finde ich schon gut und valide. Diskussionen okay, das ist dann vermutlich technisch nicht jedermanns Sache, aber die, die da "kommen", können das vermutlich.


    Und da ich in der Forschung/Wissenschaft arbeite, in der Vorstellungsgespräche (es gibt eben viele Bewerbungen aus dem Ausland) inzwischen zunehmend über Skype laufen, weiß ich, dass sowas auch irgendwie funzt, auch wenn ich selbst da Dinosaurier bin und mir so eine Lesung als Autor schwer vorstellen kann.


    Und nochmal zum Punkt "Profit", den ich erwähnt hatte - das war von mir nicht ausschließlich finanziell gemeint, sondern vor allem so, dass der Autor was davon hat - und Werbung etc. fällt für mich natürlich auch darunter.

    Fiction has to be realistic, unlike real life.
    Ian Rankin

  • Hallo Thorsten,


    das war ein sehr interessanter Vortrag! Ich hatte noch nie vorher etwas von solchen Lesungen gehört. Mein Gefühl sagt mir, dass das nichts für jeden ist. Wenn manche Autoren sich nicht damit wohl fühlen, sollten sie meines Erachtens auch nicht dazu genötigt werden. Aber wem es Spaß und Freude bringt - warum nicht?

    :D Das hört sich ja an, als ginge es hier nicht um SL sondern um SM

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • Hallo Thorsten,


    danke für Deinen interessanten Artikel. Ich wusste nicht, dass Second Life noch existiert, es ist längst in anderen Hype-Themen untergegangen. Sieht aus, als gebe es noch eine aktive Fangemeinde, und ich kann mir gut vorstellen, dass die Lesungen dort funktionieren. Es gibt wahrscheinlich sehr wenige Überschneidungen zu normalen Lesungen. Ihr erreicht eine Klientel, die sich entweder nicht aufraffen würde, dafür aus dem Haus zu gehen, oder eine, die genau die Einbettung in ihren Mikrokosmos Second Life gut findet.


    Tolle Idee!


    Viele Grüße
    Ingrid

  • Das will ich doch hoffen. Mir kommen ja heute noch die Tränen, wenn ich daran denke, dass wir letztes Mal in Mülheim auf dich verzichten mussten.


    und ich hab alle blonden Frauen u 40 angelinst, gestarrt und überlegte, welche davon ist Stefanie. Hat sie sich womöglich versteckt und kichert sich eins ...