Liebe dies lesende Forenbewohner und -besucher,
ab und zu frage ich mich, wie es manche Leute zustande bringen, Tausende an Forenbeiträgen zu schreiben. Wirklich wahr: Hut ab! Entweder Ihr seid so unglaublich schnell beim Schreiben oder Ihr müsst im Forum wohnen. Deshalb die zwei Anreden. Ich jedenfalls müsste hier wohnen, denn ich denke beim Schreiben oft viel nach und lese dann nochmal drüber, wodurch ich nicht besonders schnell bin. Trotzdem werde ich mich bemühen, Anteil zu nehmen und freue mich schon darauf!
Wie die meisten, die schreiben, schreibe ich auch schon immer. Also immer minus 6 oder sieben, um ganz korrekt zu sein.
Was mir stets Spaß bereitet hat, war eine eher ungewöhnliche Sparte der Literatur: Kundenmails. Kunden ärgern sich mitunter (mein Ursprungsberuf: Softwareerzeugung) und bringen das mehr oder weniger einfühlsame rüber. Meistens weniger, denn unsere Kunden sind Baufirmen, genauer deren kaufmännischen Abteilungen. Es hat mir dabei immer Freude bereitet, wenn es mir - oftmals nach längerem Durchatmen - gelang, so zu antworten, dass meine zurechtrückende Botschaft in dem ärgerverstörten Kontrahentenhirn landen durfte. Seltene Belohnungs-Höhepunkte waren einsichtige Reaktionen Korrektur dessen Sichtweise. Aber damit ist mein Schreibwunsch nicht wirklich abgedeckt.
Natürlich lese ich auch mal gern einen Krimi oder Historienroman - Fantasy mäßig, Horror nie und Krieg auch nicht - aber am meisten freue ich mich über Texte, denen ich etwas für mich entnehmen kann, die meine Zuversicht ins Leben teilen, die mich überraschen und/oder zum Lachen bringen. Überraschen mittels Sprache, mittels Originalität.
Viele schreiben wohl so, was sie gerne lesen. Ich auch. So ist es mir ein Anliegen, immer eine Botschaft als zentralen roten Faden einzupacken. In 'Der Trip' ist es Erwartung und Enttäuschung, in 'Lachsspringen' das Hören mit dem Herzen und das Lesen von Zeichen. Und wo sind beiden die erschienen? Noch nirgends. Warum? So schlecht? Ich hoffe nicht.
Vielleicht deshalb, weil sie keinem Mainstream folgen? Mag sein. Ich stehe diesbezüglich vor einem großen Fragezeichen. Ich habe keine Lust, ein Jahr auf vielleicht eine Zusage zu warten. Vier Monate reichen mir. Ich mag auch nicht unbedingt eine neue Runde bei Kleinverlagen beginnen mit vermutlich wiederum ewiger Wartezeit. Ich scheue mich andererseits noch vor Self Publishing, denn Zweifel flüstern: 'Da gehst du in der Masse einfach unter, da sieht dich keiner'. Ich bin sogar schon so weit, einen weiteren eBook-Verlag zu gründen, allerdings mit anderen Features als die mir bekannten anbieten. Drei Optionen. Und was tu ich? Ich bin schon schwindlig von der Im-Kreis-Dreherei ...
Das war jetzt viel mehr als ich wollte, aber ich glaube 'ich Hupsi, w, siebzehn, komme aus Reykjavik' würde es andersrum auch nicht bringen (abgesehen davon, dass es gelogen wäre).
Übrigens zum Betreff: Ihr wohnt wahrscheinlich meist nördlich der Alpen. Ich nicht. Atlantikeinfluss bzw. Mittelmeerauswirkung. Deswegen das Verbindende und Trennende
Herzliche Grüße
HagenF