Vielleicht sollten wir alle hier „zur Strafe“ je einen Coelho und einen fitzek rezensieren
Ich habe "Der Alchimist" in Gänze gelesen und seinerzeit auch rezensiert. Ich würd's kein zweites Mal tun, also was von P. C. lesen. Aber bei Coelho geht es ja nicht um eine (tatsächlich fehlende) literarische Ebene; dieses banale Esogesülze ist in erster Linie belletristisch verbrämtes Ratgebergegurke für mental Schallgedämpfte mit starkem Lebenshilfebedürfnis. Der Hebel der literarischen Rezension setzt da ohnehin an der falschen Stelle an. Ein therapeutisch-pädagogischer Ansatz wäre eher geboten.
Fitzek ist nahezu generisch; mit seinem exorbitanten Erfolg nimmt er auch eine Stellvertreterposition für diese Art von Literatur(schaffenden) ein, und Scheck arbeitet sich an seinem Werk auch nur stellvertretend ab. Das ist zugleich eine bilaterale Auseinandersetzung, die vermutlich von beiden mit einer gehörigen Portion (Selbst-)Ironie wahrgenommen und geführt wird. Es ist unwahrscheinlich, dass Fitzek ebenso leidet wie beispielsweise das Ehepaar Iny Lorentz, die seit ihrem Erfolg mit "Die Wandersexarbeiter*in" und dem extrem selbstreferentiellen Folgeoutput auch öffentlich beweinen, dass sie das Feuilleton entweder missachtet oder abstraft. Auf die Idee, deshalb aufzuhören, sind sie aber vermutlich nie auch nur in den - vermutlich gemeinschaftlich erlebten - Albträumen gekommen.