Hallo, 42er,
Irgendwann wird sich das totlaufen, aber vorher biete ich hier in lockerer Folge noch einige literarische Rätsel an, weil es ja wirklich eine nette Methode ist, mehr über Literatur zu erfahren und unterhaltsamer als irgendwelche Vorträge, Referate oder Abhandlungen über Autoren.
Ich frage nicht nach total unbekannten Autoren, die nur noch Spezialisten bekannt sind – aber auch nicht nach Tagesgrößen oder Trivialautoren, sondern nach Autoren aus dem sog. literarischen Kanon, auch wenn ich den weiter als sonst gesteckt fasse.
Rätseltexte schreibe ich so, daß man den gesuchten Autor nicht schon nach einmaligem Googeln errät. Warum? Weil alles andere Unsinn wäre. Ich bin altmodisch und konservativ und natürlich reaktionär und noch viele andere unangenehme Sachen, allerdings auch gebildet, weshalb ich an einem altmodischen Bildungsideal festhalte. Und dieses überholte Ideal besagt, daß man eine ganze Menge Fakten, Orte, Namen, Daten, Jahreszahlen und in der Literatur Figuren, Plots und Handlungsmuster im Kopf haben muß, um als gebildet durchzugehen.
Wer auf die Frage: Wie heißt das berühmteste Gemälde im berühmtesten Museum Frankreichs? das Handy zücken und Google anschmeißen muß – der ist nicht gebildet. Mit dem ist jede Diskussion über die großen alten weißen Männer (und einige Frauen) der hauptsächlich abendländischen Kulturgeschichte sinnlos und macht auch keinen Spaß.
Preise gibt es keine. Das einzige, was man sich hier erwerben kann, ist Respekt. Wer das Rätsel gelöst hat, soll es laut sagen. Dann ist es gelöst, und dann kommt halt ein anderes.