Zuschuss Verlag

  • Hallo,


    es wurde ja schon viel in diesem Forum über Zuschuss Verlage berichtet, aber ich hätte da trotzdem eine Frage. Ich habe versehentlich einem Zuschuss Verlag ein Manuscript gesendet und prompt zwei Tage später einen Vertragsvordruck zugeschickt bekommen. Dazu gab es ein pdf mit Optionen, die man zusätzlich zu der Grundleistung wählen konnte (Lektorat, verlegen als ebook, Farbbilder, Hardcover). Für das Lektorat z. B. müsste ich etwa 300 € abdrücken.


    Nun zu meiner Frage. Wenn ich es richtig verstanden habe ist die Grundleistung, also Text mit Schwarz-Weiss Abbildungen, ohne Lektorat, kein ebook, umsonst. Wenn man darauf keinen Wert legt und der Text bereits mehrfach Korrektur gelesen wurde, also auch auf das Lektorat verzichtet, könnte man doch auf das Angebot eingehen? Der Text wurde bereits einmal verlegt und wegen eines Umzuges des alten Verlages wurde er aus dem Programm genommen. Ich habe also wohl nicht so viel Auswahl. Was meint Ihr?

  • Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Allerdings weis ich nicht, ob ich das so gut hinkriege, insbesondere was das Vermarkten angeht. Kennst du zufällig eine Internetseite, die da Tipps geben kann, auch was das richtige Gestalten angeht (Schriftbild, usw.)?

  • Grab Dich hier mal durchs Forum, da war so ein Fred.
    Und ob ein Zuschussverlag, der von Dir laut Deiner Theorie keinen Zustupf bekommt, sich wirklich ins Zeug schmeißt in Sachen Vermarktung?
    Ich erinnere mich an die vollmundige Versicherung eines Anbieters, der Titel werde auf Buchmessen präsentiert.
    Das kann sehr viel heißen, muss aber gar nichts bedeuten.

  • Lieber rwkraemer,


    vielleicht interessiert dich dieser Fred .


    Nach allem, was ich über Zuschussverlage gehört habe, würde ich mich aus Prinzip nicht an sie wenden, selbst wenn ich sie bezahlen könnte. Und dass die auch nur einen Handschlag umsonst machen, wäre mir auch neu. (Allerdings ist mir auf dem Buchmarkt auch sehr viel unbekannt.)


    Herzliche Grüße,


    Hugo

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • es wurde ja schon viel in diesem Forum über Zuschuss Verlage berichtet,


    grab dich durch die Freds dazu. Darüber will ich jetzt nichts posten, da wurde alles gesagt und erklärt. Was mich fuchst: Mal wieder war ein riesiger Artikel in der Zeitung und berichtete über die angedachte Triologie einer Autorin. Zwei Bücher sind erschienen, dass erste als BoD, dass zweite in einem der ausnehmend bekannten DKZV. Als ich las: ...Mit Lesungen auf der Leipziger und Frankfurter Buchmesse ...." und anderer Zitate, die aus diesen Verlagen bekannt sind, googelte ich. Ich will nicht die Frau anprangern ... aber ich fände es sehr viel ehrlicher, wenn die Journalistin nachgehakt und gründlich recherchiert hätte und dann auch einen sachlichen "Kasten" angelegt hätte- ohne Bewertung- wie dass so bei den DKZV so läuft. Und dass es eben nicht üblich ist, für seine Arbeit auch noch zu zahlen. Dass frau Schläge angedroht bekommt, wenn sie (also ich, ist aber ein paar Tage her), knapp und bündig diese Unterschiede erklärt. Antwort - so ungefähr: "Wenns was taugt, muss man auch zahlen. Die anderen sind doch nur Mist ..." Jetzt, wo ich das shcreibe, kriege ich Mordgelüste. Boah.

  • Hallo Rainer,


    jemand, der Dienstleistungen anbietet wie Druck, Layout, Lektorat, Vermarktung eines Buches etc. muss hinsichtlich dieser Dienstleistungen überprüft werden können. Also muss man Fragen stellen:


    - Hast du schon mal ein Buch aus diesem Verlag in der Hand gehabt?
    - Wie sieht das Layout aus? Professionell?
    - Wie ist das sprachliche (und bei Sachbüchern: fachliche) Lektorat ausgefallen?
    - Zur Vermarktung: wo findet man die Bücher dieses Verlages? Einfach mal in eine Buchhandlung gehen und ein bestimmtes Buch aus dem Verlag anfragen. Wo wirbt der Verlag? Nach Anzeigen oder Präsentationen auf Buchmessen suchen usw.


    Bei den sogenannten DKZV gibt es soviel schwarze Schafe, dass die wenigen weißen darunter überhaupt nicht auszumachen sind. Und ob sie wirklich weiß sind muss durch näheres Hinsehen auch noch überprüft werden.


    Eigentlich muss anders herangegangen werden. Ich vermute mal, dass es bei dir wieder ein Sachbuch ist:


    - Ist das Thema des Buches so interessant, dass nicht vielleicht "richtige" Verlage daran interessiert sein könnten? Wenn ja, dann lieber ein vernünftiges Exposé, Arbeitsgliederung und Textprobe zusammen stellen und auf Verlagssuche gehen.
    - Könnte vielleicht ein Agent, der auf Sachthemen spezialisiert ist helfen? Ein bisschen umschauen in der Agentenlandschaft (z.B. in der Liste bei Uschtrin)
    - Kann nur eine kleine Zielgruppe bedient werden, bleiben immer noch Kleinverlage, obwohl die bei Sachthemen dünn gesät sind.
    - Alternativ kann auch selbst verlegt oder über BOD oder Lulu veröffentlicht werden. Selbst wenn man nicht alles selber machen kann und man sich jemand fürs Lektorat und fürs Layout suchen muss, wird das billiger und preiswerter kommen, als über DKZV. So richtig lohnt sich das nur, wenn man Kontakt zur Zielgruppe hat und auf sein eigenes Buch Werbung machen kann.


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • …Als ich las: ...Mit Lesungen auf der Leipziger und Frankfurter Buchmesse ...." ….


    Man muss das mal erlebt haben, zum Beispiel in Leipzig, wie die Lesungen auf dem Stand der Frankfurter Verlagsgruppe ausschauen und wer da liest und wie. :rofl

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    Emanuel von Bodmann


  • Man muss das mal erlebt haben, zum Beispiel in Leipzig, wie die Lesungen auf dem Stand der Frankfurter Verlagsgruppe ausschauen und wer da liest und wie. :rofl


    Aah, erinnert mich nicht daran.
    Das waren Bilder, die mich schwer traumatisiert haben! Ich brauchte danach sieben Kinderriegel-Crepes, bis das Mitleid wieder weg war.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Autorin diesen "Werbefilm" tatsächlich angesehen und zur Ausstrahlung freigegeben hat 8o


    Aber das macht wieder einmal deutlich, warum ich so ungern davon spreche, dass ich schreibe, aber noch keinen Verlag gefunden habe. Ich möchte nicht in diesen Topf geworfen werden :sofa1

    "Man muss immer noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können." Nietzsche

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Autorin diesen "Werbefilm" tatsächlich angesehen und zur Ausstrahlung freigegeben hat

    Ich denke schon. Soviel ich weiss, zahlen die Autoren sogar für die Erstellung des Films, wenn sie ihn nicht selbst produzieren. Ohne Wissen und Zustimmung der Autoren wird da garantiert nichts eingestellt.
    Eitelkeit ist doch immer der schlechteste Ratgeber. Außer, man findet es toll, als Vollpfosten im Mittelpunkt zu stehen.

  • Ich denke schon. Soviel ich weiss, zahlen die Autoren sogar für die Erstellung des Films, wenn sie ihn nicht selbst produzieren. Ohne Wissen und Zustimmung der Autoren wird da garantiert nichts eingestellt.
    Eitelkeit ist doch immer der schlechteste Ratgeber. Außer, man findet es toll, als Vollpfosten im Mittelpunkt zu stehen.

    Das denke ich mir auch, trotzdem übersteigt es schlicht meine Vorstellungskraft und die ist eigentlich recht gut :dichter

    "Man muss immer noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können." Nietzsche