Wann hört ihr auf zu lesen?

  • Diese Antwort von Michael H

    Zitat

    Original von Michael H
    aber versprich dir quantitativ nicht zuviel. das liest du in 2 busfahrten.

    und meine derzeitige Lektüre brachten mich auf diese Frage.


    Wieviel Zeit und Raum gebt ihr einer Geschichte, bis ihr sie weglegt? Legt ihr sie überhaupt weg oder kämpft ihr euch bis zum Schluss durch? Und was sind die Gründe, wenn ihr das tut?


    Ich lese grad 'Verblendung' von Stieg Larsson. Seine Bücher werden einem ja im Moment geradezu aufgedrängt. Und ja, ich geb's zu, ich liess mich davon verführen.


    Nun bin ich auf Seite 40 und die Geschichte ödet mich dermassen an, dass ich dabei sogar eingeschlafen bin: Investmenbanking, Steuergelder, Betrieb hier, Betrieb da, Millionär hier, Milliardär da. Alles aus der Vergangenheit des Protas ... gähn.


    Also, ich würde mal sagen, 40 Seiten sind bei mir das Limit. Und bei euch?

  • hallo margot,


    kommt drauf an. wenn mir stil, wortwahl, etc. gefallen, ich aber bei der handlung nicht mitkomme, lese ich mehr als 40 seiten, fange nochmal von vorne an oder lege das buch weg und gebe ihm ein andermal noch eine chance (so gerade bei doderers "strudlhofstiege").


    bei tellkamps turm habe ich mich sogar durch 200 seiten gequält, weil es überall so gehypt wurde, zumal in dresden, dabei fand ich alles grässlich.


    viele grüße,
    michael

  • Ich kenne kein Seitenlimit. Es ist noch nicht vorgekommen, dass ich ein Buch weggelegt habe, wenn ich 2/3 durch hatte, aber nach einem halben Buch schon. Bei diesem zum Beispiel


    Ich gebe einer Geschichte eigentlich viel Raum. Wenn ich ein Buch nach wenigen Seiten weglege, dann hat dermaßen viel nicht gestimmt, dass für mich ein Weiterlesen die Schmerzgrenze erreicht hätte.


    Manchmal lege ich ein Buch weg, weil ich einfach nicht weiterlesen kann, obwohl das Interesse da ist. Beim »Wilhelm Meister« ging es mit beim ersten Versuch so. Beim zweiten Mal konnte ich gar nicht verstehen, dass ich da innegehalten hatte.


    Nein, ich fände das jetzt komisch, wenn ich anfinge, Regeln aufzustellen und ab Seite XX zu prüfen, ob ein Weiterlesen für mich in Frage kommt.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Margot
    Ich lese grad 'Verblendung' von Stieg Larsson. Seine Bücher werden einem ja im Moment geradezu aufgedrängt. Und ja, ich geb's zu, ich liess mich davon verführen.


    Nun bin ich auf Seite 40 und die Geschichte ödet mich dermassen an, dass ich dabei sogar eingeschlafen bin: Investmenbanking, Steuergelder, Betrieb hier, Betrieb da, Millionär hier, Milliardär da. Alles aus der Vergangenheit des Protas ... gähn.


    Genau die selbe Erfahrung - ich bin beinahe eingeschlafen bei dem Buch. (Aber FALLS du durchhältst: die zweite Hälfte wird noch ganz spannend).
    Was mich bei ihm wirklich nervt: Dieser Journalistentick, alles bis ins Detail beschreiben zu müssen. GÄHN. (Da klappt jemand nicht sein Notebook auf, sondern das xy-Notebook ABG399d in Mattschwarz, bei Aldi für 399,- Euro erstanden und in einer Schweineleder-Notebooktasche von Schlagmichtot transportiert, deren Designer Age Hammelarsch heißt. :bonk)


    Ich leg Bücher schnell weg, wenn sie mich nerven. Außer, ich bin zu müde, mir was anderes rauszusuchen.

  • Ich gebe meist so nach 50 Seiten auf. Neulich habe ich bei einem 800 Seiten-Buch aber immerhin 200 Seiten durchgehalten, bevor es mir zu blöd wurde.
    Da es genug interessante Bücher gibt, die ich lesen möchte, ist es mir zu schade, meine Zeit an Bücher zu verschwenden, die mich langweilen.

  • Ich lege ganz selten ein Buch weg, wenn ich es einmal begonnen habe. Mag sein aus faschem Ehrgeiz heraus, aber es kommt tatsächlich sehr selten vor. Kapituliert hab ich allerdings bei manchen der großen Philosophen. Insbesondere Schopenhauer.
    Wenn ich an "Die vier Wurzeln vom zureichenden Grunde" denke, oder "Die Welt als Wille und Vorstellung", sträuben sich mir noch heute die Haare. Dagegen erschien mir Marxens "Das Kapital" oder Nietzsches "Also sprach Zarathustra" fast schon als leichte Lektüre, obgleich ich auch deren Werke nie zuende gelesen habe. =)
    Aber bei Belletristik für "Normalmenschen" kämpfe ich mich fast immer durch. Auch wenn ich manchmal die Zähne zusammenbeißen muss.


    Manuela :)

  • ich habe hier zur Zeit bestimmt 15 Bücher rumliegen, die ich mal angefangen, aber nicht zu Ende gelesen habe (die, die ich schon wieder ins Regal gestellt habe, nicht mitgerechnet). ich gebe in den unterschiedlichsten Stadien auf, gleich zu Anfang oder auch mal im letzten Drittel. bei Schätzings Schwarm habe ich‘s zB nicht mal durch den Prolog geschafft.


    meistens lese ich nicht weiter, wenn mich die Sprache nicht mitnimmt. wenig Handlung finde ich nicht schlimm, wenn es gut geschrieben ist, wenn es irgendwie besonders geschrieben ist und etwas ganz eigenes hat. ich will nicht sagen, dass Schätzing schlecht schreibt, aber seine Art zu erzählen war mir einfach zu distanziert und hat mich nicht mitgerissen. dann fang ich lieber was anderes an. es reicht mir dann, dass ich dafür Geld ausgegeben habe, da muss ich mich nicht auch langweilen.

  • Jep, Margot, "Verblendung" von Larsson hab ich auch weggelegt. Selten sowas ödes gelesen. Dasselbe mit dem neuen Elizabeth-George-Krimi.


    Ich leg Bücher relativ schnell weg, wenn sie mich nicht fesseln, ärger mich dann kurz über das rausgeschmissene Geld und nehm das näxte.


    Gruß ...


    Jo

  • Zitat

    Original von Joachim Off
    Jep, Margot, "Verblendung" von Larsson hab ich auch weggelegt. Selten sowas ödes gelesen.


    die verfilmung von teil 2, die "verdammnis" kann ich dagegen sehr empfehlen (siehe anderer fred). hier kann halt der betrachter selbst entscheiden, ob er genauer hinschaut, welches notebook der journalist benutzt.

  • Das ist bei mir auch sehr unterschiedlich.
    Aber wenn ich aufgebe, dann doch oft relativ schnell, ich bin keineswegs preußisch erzogen und quäle mich nicht gern beim Lesen. :zwinker Während des Studiums war das was anderes, da hab ich mir Soziologie, Philosphie und dt. Literatur natürlich im Zweifelsfall reinzwingen müssen. Aber ich bin ja auch froh, dass ich das hinter mir habe.

    Frau: "Warum müssen Frauen immer still sein?"
    Mann: "Weil sie dann länger schön bleiben."
    (Der Hexer, 1964)

  • Zitat

    Original von Joachim Off

    Ich leg Bücher relativ schnell weg, wenn sie mich nicht fesseln, ärger mich dann kurz über das rausgeschmissene Geld und nehm das näxte.


    Jo


    Es gibt Alternativen zum Zurückstellen-ins-Regal und Buch-wegwerfen. Ich verschenke Bücher, die ich nicht zuende gelesen habe, sofern ich jemand weiß, dem ich damit eine Freude mache und ihn nicht mit dem Buch ärgere. Häufiger stelle ich das Buch bei booklooker oder Tauschticket ein. Das bringt dann Nachschub. Im ersten Fall bekomme ich wenigstens einen Teil des Geldes zurück und entlaste so mein Bücherbudget (oder stocke es auf) und im zweiten Fall lasse ich mir für erworbene Tauschtickets einfach ein anderes schicken. Dabei ist es mir sogar kürzlich passiert, dass ich eine echte Rarität bekommen habe.


    Horst-Dieter

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    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Horst Dieter
    Ich verschenke Bücher, die ich nicht zuende gelesen habe, sofern ich jemand weiß, dem ich damit eine Freude mache und ihn nicht mit dem Buch ärgere. Häufiger stelle ich das Buch bei booklooker oder Tauschticket ein.


    Ich mach das alles auch. Bin seit einigen Jahren daran interessiert meine Bücherregale nicht weiter anwachsen zu lassen (das Haus mit eigener Bibliothek lässt ja offenbar noch etwas auf sich warten :braue), und mit besagten Strategien klappt es tatsächlich recht gut.

    Frau: "Warum müssen Frauen immer still sein?"
    Mann: "Weil sie dann länger schön bleiben."
    (Der Hexer, 1964)

  • Ich quäle mich nicht mehr durch irgendwelche Bücher. Bei Büchern, die mir nicht gefallen, ist es spätestens um Seite vierzig herum, dass ich auf die Seitenzahl schaue und überlege, ob es einen wichtigen Grund gibt, weshalb ich dieses Buch weiterlesen sollte. Bei 800-Seiten-Schmökern gebe ich mir ein wenig mehr Zeit, aber auch begrenztl.
    Manche Bücher lege ich weg, fange sie später noch einmal an und wundere mich dann, dass ich plötzlich gut reinkomme und gar nicht aufhören kann zu lesen. Bei anderen ist mir direkt klar, dass ich sie nie lesen werde und dank Horst-Dieters Links, weiß ich demnächst auch, was ich mit ihnen anfangen kann ;)

    "Man muss immer noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können." Nietzsche

  • Bei Rezi-Büchern quäle ich mich durch, bei anderen lege ich sie nach 20 - 50 Seiten weg, wenn ich merke, dass sie nichts für mich sind. Eventuell blättere ich einige Seiten vor, wenn da dann etwas Interessantes passiert, lese ich weiter.


    Im Regal bleiben sie aber nicht, sondern kommen zu Tauschticket oder ebay. Da habe ich dann auch keinen Verlust, bzw. wenn keinen großen. Die ganz teuren Hardcover mit 25 Euro kaufe ich sowieso nur, wenn mir der Autor schon positiv im Gedächtnis ist.

  • Ich gebe ein Buch sehr selten bis nie auf, weil ich immer darauf warte, dass es noch dreht. Ich habe auch die Stieg Larsson Reihe gelesen. Das erste Buch ist noch das Beste :( Der Anfang ist zäh, doch dann wird es besser. Die vielen Details haben genervt und dabei habe ich quer gelesen. Der zweite und dritte Teil waren noch zäher zu lesen. Die Verfilmung der Geschichten kann ich mir aber recht interessant vorstellen, denn, die Grundgeschichte ist schon klasse.


    Augegeben habe ich bisher nur ein Buch. Der Turm. Nach 50 Seiten war Schluss. Dieses Buch empfand ich als noch zäher und dabei noch langweiliger. Alleine die Beschreibung bis der gute Kerl bei seiner Familie ankommt, wie er in der Bahn noch den Inhalt des gelesenen Buches wiedergibt war doch zu langweilig und mit Details zugeschüttet, das ich einfach aufgegeben habe. Der Hype um dieses Buch kann ich nicht verstehen, aber über Geschmack lässt sich nicht streiten. :achsel

  • Ich mache es ähnlich wie Zorrita. Wenn ich merke, die Geschichte fängt an mich zu langweilen, dann lese ich quer. Immer in der Hoffnung noch irgendwo eine interessanten Anknüpfungspunkt zu finden. So habe ich mich u.a. durch den neuen Schätzing gequält. :bonk
    Ganz weggelegt habe ich aber auch schon. Wenn es mich auf den ersten Seiten schon zum gähnen bringt oder ich der Sprache gar nichts abgewinnen kann, ist Schluß. Es gibt einfach zu viele schöne Bücher, da muss ich meine Zeit nicht mit Schrott vergeuden.
    Allerdings habe ich auch die Angewohnheit die Bücher, die mich begeistern und fesseln, immer wieder zu lesen. Die Seiten mit meinen Lieblingsstellen darin gehen meist schon von selbst auf, wenn ich das Buch vor mich liegen habe. :D
    Geht es Euch auch so?? Oder lest Ihr Bücher immer nur einmal?? Solche Leute soll es ja geben.

  • Ich habe etliche Bücher, die ich je nach Stimmungslage aus dem Regal nehmen und ein weiteres Mal lese. Das ist ja der Vorteil, des bekannten Buchs: Ich weiß, was auf mich zukommt und kann es gezielt nutzen.
    Vor allem, wenn ich nicht den Raum zum konsequenten Weiterlesen habe, nehme ich mir gerne Bücher, die ich bereits gelesen habe. Die kann ich leichter zur Seite legen, um die Dinge zu tun, zu denen ich weniger Lust habe :(

    "Man muss immer noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können." Nietzsche

  • Ich kann gar nicht mal sagen, ab welcher Seite ich ein Buch weglege. Bei einigen schneller, anderen gebe ich mehr Chancen. Bei manchen, von denen ich eigentlich finde, dass ich sie lesen sollte, versuche ich es mit der "Seiten-pro-Tag"-Methode. Ich bin da aber wie Berit auch studiengeschädigt. Wichtige Bücher oder sagen wir: solche, die ich für wichtig halte, lese ich, und wenn es Jahre dauert. Das gilt aber eher den sog. Klassikern.
    Bei mir gibt es immer so einen Punkt, an dem ich merke, dass ich zwar gerne lesen würde, aber dann doch wieder keine Lust habe. Wenn das länger so geht, wird mir klar, dass es am aktuellen Buch liegt, und dann lege ich es weg.


    Ich habe übrigens nur sehr wenige Bücher, die ich mehr als einmal lese. Das gilt höchstens für solche, bei denen sich mir mit jedem Mal Lesen neue Bereiche erschließen. Aber dafür muss ein Buch schon ziemlich gut sein.


    Liebe Grüße
    Anja