Veröffentlichen über Amazon Kindle Direct Publishing …

  • Aber welche anderen Möglichkeiten der „kostenfreien“ Veröffentlichung hat ein Newbie sonst noch?

    Dutzende, Silke hat es angedeutet. Ich nutze für zwei paar Backlist-Titel, für die ich die Print-Rechte zurückgeholt habe, den Anbieter "Tredition". Solche Distributoren (wie auch BoD, epubli usw.) bieten ähnliche Möglichkeiten wie Amazon, erlauben aber direkt die uneingeschränkte Nutzung aller Handelswege, während KDP auf Amazon beschränkt ist (aber nicht ausschließt, zusätzlich andere Distributoren zu nutzen). Der Nachteil im Vergleich zu Amazon besteht in weitaus niedrigeren Margen, und auch die Technik ist nicht ganz dieselbe.

  • Zunächst bedanke ich mich ganz herzlich für eure konstruktiven Antworten.


    Den Versuch über einen Verlag zu veröffentlichen würde ich aus zwei Gründen niemals einem Newbie empfehlen. Zum einen habe ich die ganze Dramatik und Verzweiflung der Verlagssuche in den Jahren 2010 – 2012 „live“ im DSFO erleben dürfen. Damals beschäftigte sich gefühlt fast jeder zweiter Beitrag mit diesem Thema und viele Newbies haben das Schreiben aufgegeben oder sind in die Fänge der DKZV geraten.


    Zum Zweiten werden die Verlage sowieso schon mit Manuskripten zugeschüttet, so dass sie nicht noch zusätzlichen literarischen „Ballast“ brauchen.


    BoD – soviel ich weiß muss man dort eine bestimmte Menge kostenpflichtig abnehmen, dürfte deshalb auch viele mittellose Autoren abschrecken.


    Epubli – da kenne ich mich gar nicht aus. Ich kann mich schwach entsinnen, dass ich mich 2012 mit epubli auseinandergesetzt hatte, aber letztendlich von den Möglichkeiten und vor allem von den Hilfestellungen und Tools von KDP nicht nur überzeugt sondern begeistert war und eigentlich noch immer bin.


    Tolino – ist das nicht ein reiner E-Book-Verlag für die entsprechenden E-Reader?


    Eigenverlag – „Irgendjemand“ hat hier über diese Verlagsform seine Bücher veröffentlicht, aber dies stelle ich mir schon von den zu beachtenden Gesetzlichkeiten und dem Aufwand sehr anstrengend vor bzw. dürfte dies einen Newbies vollkommen überfordern.


    Ich bedanke mich für eure konstruktiven Antworten, die mir einen aktuellen Stand aufgezeigt haben.

    Frank62

  • BoD – soviel ich weiß muss man dort eine bestimmte Menge kostenpflichtig abnehmen,

    Nö. Aber man gibt die Rechte für längere Zeit weg.


    Es gibt bei BoD unterschiedliche Preismodelle. Für 39 € einmalig wird der Titel veröffentlicht und ist überall im Handel verfügbar. Wenn man Zusatzleistungen (Gestaltung, Korrektorat usw.) bucht, geht es hoch bis 699 €, aber Pflichtexemplare gibt es meines Wissens nicht.

    bod.png

    Edit: Bei tredition ist es komplett kostenlos: https://tredition.com/preise/

  • BoD – soviel ich weiß muss man dort eine bestimmte Menge kostenpflichtig abnehmen, dürfte deshalb auch viele mittellose Autoren abschrecken.

    Nein, muss man nicht.


    Wenn man als sogenannter Newbie veröffentlichen will, sollte man sich gut und möglichst aus erster Quelle informieren. Erfahrungen anderer sind möglichst zu überprüfen.


    Am besten fährt ein Newbie, wenn er nicht frühzeitig veröffentlichen will, sondern zunächst an seiner "Schreibe" arbeitet, insbesondere auch mit Feedback von kompetenten Personen, das möglichst nicht aus dem familiären Umkreis und auch nicht von engen Freunden stammt. Dann kann auch ein Newbie bei einem Verlag landen.


    Andererseits ist es auch hilfreich, nicht mit zu viel Illusionen an das Schreiben zu gehen.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Vielen Dank Horst-Dieter und Tom für die Infos zu BoD, dass habe ich so nicht gewusst. Auf jeden Fall hört sich dieses Modell interessant an, vor allem wegen der transparenten Preisgestaltung. Ich werde BoD jedenfalls als Alternative zu Amazon abspeichern.

    Ansonsten gehört das Fantasieren und Schreiben jetzt schon seit über 10 Jahren zu meinem Leben weil es mir Spaß macht. Andererseits habe ich darüber meine Mitarbeit in anderen Foren einschlafen lassen. Jetzt habe ich aber gemerkt, dass das Schreiben doch ein sehr einsames Gewerbe ist und einem der Austausch bzw. die Updates von Gleichgesinnten fehlen.


    Nochmals vielen Dank - man liest 8) sich.

    Frank62

  • man liest sich.

    Teilweise schon geschehen. Als ich die Beschreibung von "Raputins Schatten" gelesen habe, bin ich darüber gestolpert, dass drei Oligarchen "freiwillig und auf grauenhafte Weise aus dem Leben scheiden", später werden sie "Opfer" genannt. Also doch eher unfreiwillig? ;)
    Deine Cover-Artwork ist sehr rotlastig. 8)

  • Hallo Tom,

    da bin ich schon ein wenig gerührt, wenn nicht sogar geschüttelt, um mit James Bond zu sprechen. Ja, die Oligarchen die zu Opfern werden und andersrum oder Suizid und zurück. Tja, beim guten Rasputin habe ich meine dunkel-rotesten Seiten offenbart, ähm, geschrieben. Jedenfalls hätte ich nicht erwartet, dass sich ein Schriftsteller, wie du, der nicht nur veröffentlicht hat sondern auch verfilmt wurde, in meine blutroten literarischen Niederungen "herablässt".


    Deshalb einen besonderen Dank,

    Frank62


    PS. Wenn du auf meiner Autoren-Seite ein Buch anklickst, landest du auf einer speziellen Seite rund ums Buch. Ich empfehle Dir einen Klick auf "Blutige Marken", da gibt es einiges zu entdecken. Die meisten Fotos inklusive der Blutigen Marken auf dem Cover hat mir ein treuer Testlehrer verehrt. Lass Dich überraschen.

    Nochmals Dank.

  • Als Ditributor wäre unter anderem noch Nova MD zu nennen, der zwar etwas kleiner, aber auch etwas günstiger ist und mit größerer Marge aufwarten kann. Dafür hat er bspw. keinen integrierten Impressum-Service (wenn man so etwas haben möchte), aber auch eine Art Verlagssparte, bei der das dann wieder dabei wäre.


    Ich habe auch mal durch die Beschreibungen und Rezensionen deiner Bücher gelesen. Was mir bei der Maya-Geschichte etwas Spanisch (haha) vorkam, war die Tatsache, dass die Anden in einer Rezension so explizit erwähnt wurden. Wenn ich meinen Geschichts- und Geografiekenntnissen (ich bin gelernter Touristiker und war auch selbst in Mexiko) noch trauen kann, haben die Maya nie die Anden gesehen, da sie eben in Mittel- und nicht Südamerika ansässig waren. Anders als die Inka.

    Vielleicht ist das innerhalb des Buches aber auch erklärt oder der Rezensent hat sich geirrt. Ist mir nur aufgefallen ...


    Viel Erfolg für dein weiteres Vorhaben!

    (Einen halb geschriebenen historischen Kriminalroman habe ich auch noch in der Schublade liegen, aber der spielt im 19. Jhd.)

  • Ich empfehle Dir einen Klick auf "Blutige Marken"

    Aye, schaue ich mir gerne an.

    Und es gibt hier kein Drüber oder Drunter, sondern nur Leute, die schreiben. ;)

  • Eigenverlag – „Irgendjemand“ hat hier über diese Verlagsform seine Bücher veröffentlicht, aber dies stelle ich mir schon von den zu beachtenden Gesetzlichkeiten und dem Aufwand sehr anstrengend vor bzw. dürfte dies einen Newbies vollkommen überfordern.

    Ich schätze, ich bin mit "irgendjemand" gemeint? Eigenverlag ist einfach nur die deutsche Entsprechung für das englische Wort Selfpublishing. Das hat nichts mit Verlagsgründung oder so zu tun. Es bedeutet nur, dass man mit Hilfe eines oder mehrerer Dienstleister (wie oben genannt) seine Sachen eben selbst herausbringt.

  • Das hat nichts mit Verlagsgründung oder so zu tun.

    Außer, man verkauft signifikant viele Bücher direkt selbst, etwa über die eigene Website, über einen eigenen Shop oder so. Dann wird aus der freiberuflichen Tätigkeit ein Gewerbe, und man hat einen Verlag gegründet. Ab welchem direkten Umsatz das Finanzamt davon ausgeht, dass man eigentlich Verleger oder -in ist, lässt sich nur leider nicht vorhersagen. Aber wenn deutlich mehr Bücher direkt (auch bei Lesungen usw.) als über die üblichen Distributionskanäle verkauft werden, kann das passierten. Gemeint ist allerdings das direkte Direkt. Sobald ein Shop oder so dazwischengeschaltet ist und man nur Marge bekommt, gilt das nicht.


    Edit: Das englische Wort für "Verleger" ist "Publisher". ;)

  • Hallo Magico,



    vielen Dank für deine Rückmeldung und deinen Tipp mit Nova MD. Schön, dass du in meiner „Mayabrut“ herumgestöbert hast. Dabei freue ich mich besonders, wenn Leser scheinbare Ungereimtheiten aufdecken. Du hast Recht, das Volk der Maya siedelte in Mittelamerika. Die südlichste Enklave war glaube ich das Königreich Copan in Honduras. Nun gut, ich hab noch mal ein paar 100 Kilometer draufgelegt und ein vergessene Mayawelt in Kolumbien konstruiert, da dieses Land nicht nur eine sprudelnde kriminelle Energie aufweist sondern auch interessante Produkte wie Smaragde oder Kokain und da beginnt denn wieder meine Geschichte.


    Historischer Roman 19. Jahrhundert ist zwar nicht ganz mein Beuteschema, aber wenn es um kriminelle Elemente geht, wäre bei mir schon mal ein grundlegendes Interesse vorhanden, da ich die selbigen mehr oder weniger betreue.



    Also nochmals Danke für deinen Tipp und deine Anmerkungen.


    Man liest sich.


    Frank62

  • Hallo Silke,


    da bin ich ja beruhigt – dass Du mir diese Anspielung nicht krumm nimmst.. Nach dem Lesen deiner Vita und deinen Veröffentlichungen im „eigenen Verlag“ war mein literarisches Ego schon ganz schön angeknackst.


    Also dann kann ich ja wieder befreit aufatmen und so Gott will, bald die letzte Fehde an der Havel unbeschwert genießen.



    Beste Grüße,


    Frank62