ZitatWenn ich einen Roman mit einem dunklen Cover aus dem Regal ziehe, von einem Autoren, dessen Name mit "döttrson" endet und mit einem Blurb von einem skandinavischen Krimibestsellerautor, dann erwarte ich und will ich, dass da ein depressiver Ermittler einen sadistischen Serienmörder jagt. Wenn es dann plötzlich drei andere Handlungsstränge gibt, von denen einer im Weltraum und einer in Cornwall spielt, dann bin ich eher nicht so zufrieden.
So funktioniert Genre nunmal und wenn man sich in dieser Riege umtun will, dann muss man diese Regeln auch beachten.
Nils, hier beschreibst Du Geschichten, bei denen "Genre" einen Sinn machen. Bei meinen Krimis und Thrillern halte ich mich gerne daran, weil ich weiß, dass die Leser und Leserinnen es genau wegen der (zu erfüllenden) Erwartungen kaufen. Es geht mir persönlich auch nicht um die fundamentalen Eckpunkte der Genres. An diese - da gebe ich Dir Recht - sollte man sich halten, wenn man nicht nur schreiben, sondern auch verkaufen möchte.
Meiner Erfahrung nach aber hat es in den letzten Jahren eine negative Entwicklung dahingehend gegeben, dass Verlage/Agenturen/Buchverkäufer sich Details der Figuren und des Settings ansehen, die sich besonders gut verkauft haben und diese dann auch von den Autoren für ihre neuen Geschichten fordern. Je mehr Details durch das entsprechende Genre "festgetackert werden", um so mehr wird alles zum Einheitsbrei. Das muss nicht sein und ist auch nicht Sinn und Zweck einer ansonsten durchaus sinnvollen Einteilung der Bücherregale im Buchhandel.