Manuskript zu kurz?

  • Ich habe zuletzt einen Thriller von Tom Wood gelesen und ich lese seine Bücher sehr gerne. Aber im letzten Roman zog sich das Ende doch sehr in die Länge. Seitenlange, detaillierte Kampfbeschreibungen (die Reihe dreht sich um einen Auftragskiller) haben dazu geführt, dass ich die Seiten teilweise nur noch überflogen habe. Ich habe mich, nach dem ich diesen Post hier gelesen habe, dann gefragt, ob der Autor auch die Ansage bekommen hat, dass das Manuskript zu kurz ist ... ;)


    Deinen (bisher) zu kurzen Roman also eher mit Dialogen zu füllen, klingt für mich auch deutlich einladender, als auf zu ausführliche Beschreibungen zu setzen. Mit denen habe ich es auch aus Autorensicht nicht so. Ich schreibe viel lieber Dialoge. ;)

  • Deinen (bisher) zu kurzen Roman also eher mit Dialogen zu füllen, klingt für mich auch deutlich einladender, als auf zu ausführliche Beschreibungen zu setzen. Mit denen habe ich es auch aus Autorensicht nicht so. Ich schreibe viel lieber Dialoge. ;)


    Zu ausführliche Beschreibungen werden in den neueren Schreibratgebern ja auch gern als "Infodumps" bezeichnet und dringend von ihnen abgeraten.

    „Immer versucht. Immer gescheitert. Einerlei. Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern.“

    Samuel Beckett (1906–1989)

  • Zu ausführliche Beschreibungen werden in den neueren Schreibratgebern ja auch gern als "Infodumps" bezeichnet und dringend von ihnen abgeraten.

    Eine ausführliche Beschreibung ist nicht das gleiche wie ein Infodump, aber abgesehen davon gilt grundsätzlich und sozusagen als Metaregel oberhalb der Regelungswirksamkeit sämtlicher Schreibratgeber: Was gut ist, ist erlaubt. Auch ein (vermeintlicher) Infodump, auch eine seitenlange Beschreibung können gut sein, sogar sehr gut, sogar viel besser als rasante Dialoge, knackige Handlung, ein geiles Setting und hinreißendes Personal. Umso besser, wenn man all das auch noch hat.

  • Dennoch halte ich es für wichtig, sich als Schreibanfänger tunlichst an die besagten Ratschläge zu halten. Es sei denn, man ist die Meisterin, die gerade vom Himmel fällt.

    Das nehme ich von mir selbst nicht an. Und um die Regeln stilvoll zu biegen oder gar zu brechen, muss man sie erst einmal kennen. Für mich selbst kommt hinzu, dass besagte Schreibregeln ein richtig gehendes Aha-Erlebnis waren. Seit ich sie anwende, fühlen sich meine Texte besser an. Insofern werde ich selbst mich fürs Erste in den Gleisen bewegen, von deren Existenz ich überhaupt erst seit wenigen Monaten weiß.

    „Immer versucht. Immer gescheitert. Einerlei. Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern.“

    Samuel Beckett (1906–1989)

  • Und mit nichts werden so viele Zeilen geschunden wie mit Dialog. Aber Dialog wirkt nicht automatisch erfrischend. Die Figuren müssen schon auch was zu sagen haben.