Knackige Buchtitel die zum Lesen verführen

  • Hallo liebe 42erautoren! Wollte euch mal fragen, wie ihr so zum Thema Buchtitel steht. Wir wissen ja alle, dass der Mensch sich schonmal schnell von einem ersten Eindruck leiten lässt und ich denke, dass da der Titel eines Werks einen großen Beitrag leistet. Was glaubt ihr also macht einen kreativen Titel aus? Was muss drinstecken? Welche Mechanismen sind da im Spiel?
    Einerseits gibt es ja fast nichtssagende Titel wie "Harry Potter" oder "50 Shades of Grey" und dann gibt es Titel wie: "Das letzte Geheimnis der Illuminati "(gerade frei erfunden, vielleicht gibt es aber wirklich so ein Buch ^^) Mir geht es jetzt also mal wirklich nicht um den Inhalt, sondern darum wie wichtig der Titel denn ist und was man am besten machen kann, um seine Effektivität auf den möglichen Leser zu erhöhen. Schätze ja auch mal, es kommt immer auf das Zielpublikum an, oder was denkt ihr?

  • Wie wichtig ist der Titel


    Ich will ein Buch kaufen.


    Ich stehe vor dem Regal.
    Ich sehe: den Titel.


    Ich stehe vor dem Buchtisch.
    Ich sehe: Den Titel und das Cover.


    Das lässt mich zum Buch greifen - oder auch nicht.


    Wenn du Bestsellerautor bist, würde ich sagen:
    In dem Fall reicht dein Name! :)

  • Hallo signoremu,


    du hast hier schon den einen oder anderen Beitrag verfasst, dich aber noch nicht vorgestellt. Wäre schön, wenn du das tun würdest, damit wir so ein wenig wissen, mit wem wir es zu tun haben. ")"
    Das macht man hier


    Zu deiner Frage - in meinem Fall und bei etlichen anderen Autoren, entscheidet fast immer der Verlag über den Titel. Ich habe für mein Manuskript einen Arbeitstitel, ich kann auch noch weitere Titelvorschläge machen, aber letztendlich ist es der Verlag, der über Titel und Cover entscheidet.
    Beides ist wichtig. Für beides hat der Autor oft völlig andere Vorstellungen als der Verlag.


    Ich finde mich inzwischen damit ab, auch wenn mir manchmal das Herz blutet. Die haben ihre Leute dafür, oft wissen sie besser, wie sie die Zielgruppe erreichen und es lohnt einfach überhaupt nicht, deshalb für Monate in Depressionen zu verfallen, auch wenn ich das manchmal am liebsten tun würde - ein Biss in die Tischkante schadet ja auch meist nur den Zähnen.


    LG


    Ulli

  • … Die haben ihre Leute dafür, oft wissen sie besser, wie sie die Zielgruppe erreichen und es lohnt einfach überhaupt nicht, deshalb für Monate in Depressionen zu verfallen, auch wenn ich das manchmal am liebsten tun würde - ein Biss in die Tischkante schadet ja auch meist nur den Zähnen.


    Ulli


    Die glauben es besser zu wissen. Aber wenn das so wäre, dann würde die Welt von Bestsellern überschwemmt sein.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Weiß jemand, welche Qualifikationen die Personen in den Verlagen haben, die die Titel festlegen? Sind das Marketing-Experten? Oder einfach Leute mit viel Erfahrung und Talent?


    Wenn man sich entscheidet ein Werk im Selbstpublishing herauszubringen, findet man immer wieder den Tipp, das Cover ja nicht selber zu gestalten, sondern das einem Grafikdesigner zu überlassen, da offenbar je nach Genre zum Beispiel spezielle Farben und Motive potenzielle Leser entsprechend auf das Buch aufmerksam machen. Tipps, wie man einen verkaufsfördernden Titel kreiert, habe ich aber im Web kaum gefunden. Hatte da schon jemand mehr Glück als ich?

  • Ich glaube, sich einen Buchtitel und ein Cover auszudenken, das ist auch eine kreative Leistung. Deshalb kann es zwar ein paar Tipps geben, zum Beispiel einen Thriller vielleicht nicht mit freundlichem Rosa und mit sehr vielen Blumen auszustatten, aber viel mehr kommt an Regeln sicher nicht heraus. Egal, ob der Autor oder ein Marketing-Experte den Titel macht, er wird den kreativen Teil seines Hirns dabei anstrengen müssen. So wie auch der neue Slogan für ein Tempotaschentuch das Ergebnis von kreativer Arbeit ist.
    Ich persönlich vertraue da gerne den Profis, die (hoffentlich) Erfahrung und Knowhow haben und wissen, was die Buchhändler anspricht, was auffällt und was Leute dazu verleitet, das Ding in die Hand oder in Augenschein zu nehmen. Außer da würde am Ende was drauf stehen und versprochen werden, das im Buch gar nicht drin ist, oder ähnlich gravierendere Ärgernisse, dann würde ich mich halt darüber auseinandersetzen.
    Einen Grafiker oder Texter zu beauftragen, der vom Buchmarkt keine Ahnung hat, halte ich nicht für so zielführend.

  • Das sehe ich genau so wie du, Heike. Angefangen von der nötigen Kreativität bis hin zu "vertraue da gerne den Profis". Wobei man Grafiker, die sich auf die Erstellung von Buchcover spezialisiert haben, im Internet findet. Jemand der Profi ist in der Erstellung von Buchtiteln jedoch?


    Kreieren Selbstpublisher ihre Titel in der Regel doch selbst? Kreativität würde ich mir ja zugestehen. Aber Erfahrung und Know-how - da muss ich passen. (Ein paar Monate darf ich ja noch hoffen, dass ein Verlag meinen Roman für verkaufbar hält und die einen tollen Titel dafür finden ")", aber realistischerweise werde ich dann froh sein über die möglicherweise hier noch eintrudelnden Tipps ... )

  • Das Titelgeneratoren eine gute Hilfe sein könnten, bezweifle ich. Besser ist es, den Buchmarkt zu beobachten. Dann weiß man zum Beispiel, dass kurze Titel durchaus nicht alleine angesagt sind, seit ein Hundertjähriger einen eher ungewöhnlichen Weg gewählt hatte, ein Haus zu verlassen.

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  • Selbst Verlage mit ihren Profis tappen dieweilen im Dunkeln, was Titel und Cover angeht. Manchmal funktioneiert es, manchmal nicht.
    Bücher schreiben und Bücher machen hat oft etwas von Lotto spielen.

  • Das klingt für mich jetzt nach: Ich nehme meinen Titel (den ich natürlich für genial halte ")" ) und hoffe, dass der potenzielle Leser so neugierig macht, dass sie zu dem Buch greifen bzw. es anklicken ...


    Ein bisschen Marktforschung habe ich natürlich schon betrieben und geschaut, welche gängigen Titel es in dem Genre zur Zeit gibt ...

  • Das klingt für mich jetzt nach: Ich nehme meinen Titel (den ich natürlich für genial halte ")" ) und hoffe, dass der potenzielle Leser so neugierig macht, dass sie zu dem Buch greifen bzw. es anklicken ...


    Ein bisschen Marktforschung habe ich natürlich schon betrieben und geschaut, welche gängigen Titel es in dem Genre zur Zeit gibt ...


    Lies meine Aussagen bitte eher so: Ich überlasse es dem Verlag, da ich kein SP bin.

  • Ich finde, dass Titel und Buchcover überschätzt werden. Oft werden bei Neuauflagen andere Buchcover gewählt, Taschenbuchausgaben erhalten oft andere Cover als die vorhergegangenen Hardcoverausgaben. Ich kenne Leser, die schmeißen Schutzumschläge weg und stellen sich nur die schmucklosen Leinenbände ins Regal. Die Hauptsache für Autoren sollte es sein, das Buch oder die Erzählung so gut wie möglich zu schreiben. Als Selfpublisher sollte man den Mut haben, zu experimentieren, natürlich auf professionellem Niveau, weshalb die Mithilfe anderer (bei Lektorat und Layout) anzuraten ist.

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  • In Eckhard Henscheids berühmter "Trilogie des laufenden Schwachsinns" gibt es das - wenn auch auf hohem Niveau, aber letztlich doch wahrlich schwachsinnige - Werk "Die Mätresse des Bischofs". [buch]3861509172[/buch] Gleich zu Beginn gesteht der Autor seinen Lesern, dass in diesem Buch weder eine Mätresse noch ein Bischof vorkommt, sondern dass er diesen Titel letztlich nur gewählt habe, um Auflage zu machen. Was ja letztlich auch gelungen ist. Das war 1978, lange vor Wander- und sonstigen Huren.

  • Nun, obwohl es Verlagssache ist, den Titel festzulegen, wird der Verlag in aller Regel nicht dahergehen und völlig an den Autoren vorbei irgendwas im Alleingang machen, wovon man dann beim Erscheinen des Romans überrascht wird. In die Titelei sind viele Gruppen involviert, von den Ausstattern (ggf. Agentur) über die Lektoren bis hin zu den Vertretern. Festgelegt wird das üblicherweise im Rahmen der Programmkonferenzen auf Vorschlag der Lektoren, die nicht selten mit den Autoren darüber sprechen und auch die Arbeitstitel in die Vorschlagslisten aufnehmen und/oder sich hier weitere Vorschläge einholen. Gute Arbeitstitel haben immer gute Chancen auf Realisierung. Das hängt auch ein wenig vom Genre und vom literarischen Anspruch ab - ein historischer Roman muss in dieser Hinsicht eher den Erwartungen der Buchhändler und Leser entsprechen, während z.B. bei Gegenwartsliteratur auch abwegige Sachen ins Portfolio kommen. Das gleiche gilt für die inhaltliche Wirkung der Titel: Bei Genreliteratur sind Aussagekraft und Bezug relevanter als bei "schöngeistiger" Literatur.


    Den hier mag ich immer noch sehr gerne (inhaltlich bekomt das Buch ein gutes "Gehtso"):


    [buch]3746611571[/buch]

  • Du hast diesen einmalig schönen Titel schon früher irgendwo erwähnt, ich glaube, bei einem Eulentreffen. Hatte ihn aber wieder vergessen, daher leide ich jetzt erneut unter lachanfallbedingter Schnappatmung. Meine Güte, ist das gut!

  • Hallo in die Runde,


    ich habe dieses Buch einzig und allein in die Hand genommen und schließlich gekauft, weil mir der Titel so gut gefallen hat.
    Ich finde, er gibt ein Versprechen ab. Ich war so neugierig auf die Geschichte, die sich dahinter verbirgt.
    In diesem Fall wurde das Versprechen eingelöst. Das Buch hat mir sehr gut gefallen.


    [buch]3596193591[/buch]


    Lieber Gruß
    Diana

  • So erging es mir vor zwanzig Jahren mit diesem Buch. Es sah mit diesem grumelndem Säugling interessant aus, vor allem der Untertitel gefiel mir und haptisch...pure Seide, der Einband in der Hand.
    Und schönerweise erwies es sich auch als inhaltlicher Glücksgriff:


    [buch]3871340715[/buch]

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt