Flatratemodelle sind die Arschkarte für Autoren

  • Die Entwicklung der "Flatrate-Kultur" in genau diese Richtung war aber so etwas von vorhersehbar...


    Wenn ich mich recht entsinne, hatte ich genau hierzu schon mal einen Thread eröffnet...


    Verhindern läßt sich das alles leyder nicht mehr!


    MfG Walter Hilton




    STOPPT WERBUNG! Schont die Umwelt.

  • An Pauschalen (ich hasse den Begriff "Flatrate") verdient immer nur der Anbieter. Ob man nun ins Flatrate-Bordell geht oder eine "Allnetflat" fürs Telefon hat - es gibt einige wenige Konsumenten, die profitieren, weil sie das jeweilige Angebot tatsächlich intensiv nutzen, während die meisten schlicht draufzahlen - und mit Einzelabrechnung besser bedient wären. Vor allem aber sind diejenigen, die das Produkt oder die Dienstleistung zur Verfügung stellen, ins Gesäß gekniffen, weil sie zumeist unabhängig von der tatsächlichen Inanspruchnahme pauschal vergütet werden, und dann in geringerem Umfang als bei Einzelabrechnungen. Das war schon so, als im späten Pleistozän die Pauschale erfunden wurde - und hat sich bis heute nicht geändert.
    Interessanterweise habe ich bei der Recherche, die der Artikellektüre folgte, einen Titel von mir bei "Skoobe" gefunden. Und gleich mal den Verlagsvertrag geprüft, der diese Art der Verwertung tatsächlich nicht vorsieht. Das Verleihrecht ist zwar eingeräumt, aber nach meinem Verständnis explizit für die einzeln nachzuweisende Verleihe.

  • Tom schrieb: "Das Verleihrecht ist zwar eingeräumt, aber nach meinem Verständnis explizit für die einzeln nachzuweisende Verleihe."


    Warum nur wollen das die anderen nicht richtig verstehen?


    MfG Walter Hilton





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  • Aus einer anderen Diskussion eben die Erkenntnis entnommen: Wenn Bastei-Lübbe im Vertrag DIGITAL FIRST stehen hat, dann gehen die davon aus, dass das Buch E-BOOK ONLY erscheint. Beide Begriffe verwenden sie synonym. Ein solches E-Book wird bei Bastei-Lübbe nicht gedruckt erscheinen.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Soweit ich es recherchiert habe bekommt ein Autor für eine Ausleihe in der Stadtbücherrei (so das Buch in den repräsentativen Büchereien vorrätig ist und verliehen wurde) 0,026 Euro.
    Bei der Amazon Flat bekam man (bis vor der Umstellung jetzt im Juli) 1,13 Euro im Juni pro Ausleihe.


    Beim Vergleich dieser Zahlen kann ich die Arschkarte in Bezug auf das Flatrate Modell im Vergleich zur Stadtbücherei nicht sehen. Aber vielleicht übersehe ich ja einen wichtigen Aspekt?
    Denn Prinzipiell gehe ich davon aus, dass Bücher, die jemand in der Stadtbücherrei geliehen hat, in der Regel auch nicht mehr im Laden gekauft werden.


    Viele Grüße,


    Heidrun


  • Beim Vergleich dieser Zahlen kann ich die Arschkarte in Bezug auf das Flatrate Modell im Vergleich zur Stadtbücherei nicht sehen. Aber vielleicht übersehe ich ja einen wichtigen Aspekt?


    Heidrun


    Den übersiehst du tatsächlich, wenn du deine Kritik auf Amazon fokussierst. Es wäre hilfreich, den verlinkten Artikel einmal zu lesen.


    Die Amazon-Ausschüttung gilt übrigens nur für Selfpublisher. Autoren, deren E-Books von Verlagen eingestellt wurden (um diese Situation geht es in dem Artikel), bekommen diese Ausschüttungen NICHT.

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  • Es wäre hilfreich, den verlinkten Artikel einmal zu lesen.


    Aber bitte, natürlich hab ich den Artikel gelesen! Was denkst Du denn? ;)


    Ich habe Amazon nicht kritisiert sondern nur deren Bezahlmodell für die Flatrate herangezogen im Vergleich zur Stadtbücherei bei der die Bezahlung deutlich geringer ausfällt. (Ist es nicht ähnlich zu den anderen Flatrateanbietern?)
    Tandieme bei Kindle Unlimited


    Wenn Verlagsautoren das nicht bekommen, dann liegt es am Verlag. Denn der Verlag sollte eine ähnliche Tandieme bekommen, oder?
    Dennoch, damit es unterm Strich weniger ist als bei Stadtbüchereiverleihen müsste der Verlag von den 1.23 Euro mindestens 1.18 Euro behalten. Das passiert doch nicht, oder?


    Wieviel erhält denn der Autor vom Verlag für eine Ausleihe seines Buchs bei einem der Flatrateangebote?


    Ein anderer Punkt ist, dass E-Book Leser im Schnitt 50 Euro pro Jahr für E-Books ausgeben, die Flatrates kosten allerdings 120 Euro im Jahr und sie werden nicht unendlich viel mehr lesen können.

  • Aber bitte, natürlich hab ich den Artikel gelesen! Was denkst Du denn? ;)


    Weil du dich ausschließlich auf Amazon beziehst und Skoobe & Co außen vor lässt


    Zitat


    Ich habe Amazon nicht kritisiert sondern nur deren Bezahlmodell für die Flatrate herangezogen im Vergleich zur Stadtbücherei bei der die Bezahlung deutlich geringer ausfällt. (Ist es nicht ähnlich zu den anderen Flatrateanbietern?)
    Tandieme bei Kindle Unlimited


    Nein, es ist nicht ähnlich zu anderen Flatratemodellen. s.O.


    Zitat


    Wenn Verlagsautoren das nicht bekommen, dann liegt es am Verlag. Denn der Verlag sollte eine ähnliche Tandieme bekommen, oder?


    Es ist leider nicht einsehbar, was von den Flatratebetreibern an die Verlage geht. Oder doch? Ein Link, wenn jemand etwas weiß, wäre hilfreich.


    Zitat


    Dennoch, damit es unterm Strich weniger ist als bei Stadtbüchereiverleihen müsste der Verlag von den 1.23 Euro mindestens 1.18 Euro behalten. Das passiert doch nicht, oder?


    Wie schon geschrieben: Das ist das, was Amazon (und nur Amazon!) den Selfpublishern zahlt.


    Zitat


    Wieviel erhält denn der Autor vom Verlag für eine Ausleihe seines Buchs bei einem der Flatrateangebote?


    Also doch den Artikel nicht gelesen? Da steht doch drin, dass das nicht transparent gemacht wird.


    Zitat


    Ein anderer Punkt ist, dass E-Book Leser im Schnitt 50 Euro pro Jahr für E-Books ausgeben, die Flatrates kosten allerdings 120 Euro im Jahr und sie werden nicht unendlich viel mehr lesen können.


    Gibt es eine Quelle für diese Rechnung? Die 50 Euro beziehen sich möglicherweise nur auf die Cent-Angebote aus dem Selfpublishingbereich. Wer sich im gesamten Angebot bedient und Vielleser ist, kommt mit 50 Euro nicht weit. Schon gar nicht ein ganzes Jahr durch.

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  • Hallo Horst-Dieter,


    Also doch den Artikel nicht gelesen? Da steht doch drin, dass das nicht transparent gemacht wird.


    Hey! Doch, ich dachte nur, dass es vielleicht jemand der Verlagsautoren hier weiß ;)


    Ja, ich hatte eine Quelle, ich find sie auf die Schnelle nicht, bzw. nur den Artikel von 2012 (aber das war nicht der, auf den ich mich bezogen hatte):
    e-book Ausgaben 2012
    oder der hier:
    Augsburger Allgemeine


    Wobei beide Quellen von 2012 sind und der e-book Anteil seither gestiegen ist (in wie weit der Einzelne jetzt mehr ausgibt oder eben einfach nur mehr e-books lesen, weiß ich nicht)
    Falls ich den Artikel noch finde, den ich ursprünglich gemeint hatte, melde ich mich nochmal. Kann aber sein, dass das auch ein Bezug auf diese Studie der Hamburger Uni war.


    Viele Grüße,


    Heidrun

  • Die Aussagefähigkeit der Studie ist begrenzt. Ich würde die Zahlen nicht als unumstößliche Tatsache herumreichen.


    Der E-Book-Umsatz wächst, das ist richtig, aber nicht so, wie das einige gerne sehen. Auch in dieser Studie (oder bei denjenigen, die darüber berichten) ist viel "Wunschdenken" dabei. Tatsächlich wächst der E-Book-Markt nicht (mehr) so rasant. Aktuelle Zahlen zu Buchhandel und E-Book-Markt findet man hier.

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