Der Anschlag auf Charlie Hebdo ...

  • Warum nicht Nägel mit Köpfen? - Ein 42er Satire-Wettbewerb zum Islamismus. Wäre im Sinne der Opfer.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • "Es ist hart, von Idioten geliebt zu werden." (Prophet Mohammed, Titelbild der Charlie Hebdo, 2006)


    Es fällt nicht leicht, weiterhin zu versuchen, ein weltoffener und toleranter Mensch zu sein. Es fällt nicht leicht, diesen ... Menschenmüll, der solche Taten verübt, nicht für exemplarisch zu halten.


    Religionen sind Brandsätze. Menschen sind Zündschnüre.

  • "Es ist hart, von Idioten geliebt zu werden." (Prophet Mohammed, Titelbild der Charlie Hebdo, 2006)


    Es fällt nicht leicht, weiterhin zu versuchen, ein weltoffener und toleranter Mensch zu sein. Es fällt nicht leicht, diesen ... Menschenmüll, der solche Taten verübt, nicht für exemplarisch zu halten.


    Religionen sind Brandsätze. Menschen sind Zündschnüre.

    :klatsch

  • Hallo Tom und Didi,


    ich will wirklich keine Religionsdiskussion anregen, die hatten wir ja schon oft genug, ohne dass es dabei jemals zu einem Ergebnis gekommen wäre.


    Aber ich fände es richtiger, wenn man den Satz dahingehend abwandeln würde, dass Religionen Brandsätze und Menschen Zündschnüre sein können.


    Ich kenne ein paar sehr religiöse Menschen, die weit entfernt von jeder Radikalität und Intoleranz sind. Ich würde sogar meinen, dass Glaube, gleich welcher Konfession eigentlich, auch viel Gutes bewirken kann.


    Unter anderem in Frankreich erleben wir gerade wieder das Gegenteil dieses Religionsverständnisses, leider. Das ist aber meiner Ansicht nach nicht unbedingt Schuld der Religion.


    Liebe Grüße


    Anja

  • Charlie Hebdo war wirklich mutig. Ich weiß nicht, ob die dürren Reste an Satireblättern hierzulande - Titanic, Postillon - diesen Mut (und die Intellektualität) hätten. Was ich fürchte: Dass die Schere in die Köpfe der Journalisten auch hierzulande immer tiefer eindringen wird. Angst macht feige. Und das ist das Schlimme. Die Einschläge kommen wieder näher. Vor 80 Jahren waren es die Braunhemden, die missliebige Redaktionsräume verwüsteten und intellektuelle Köpfe auf mannigfache Weise mund- und ganz tot machten. Jetzt sind es Islamisten, aber auch sogennannte Biedermenschen, die von Lügenpresse etc. fabulieren. Die Deppen sitzen links und rechts von der Wand. Und auch in der sogenannten Mitte.

  • (...) Ich würde sogar meinen, dass Glaube, gleich welcher Konfession eigentlich, auch viel Gutes bewirken kann.


    Unter anderem in Frankreich erleben wir gerade wieder das Gegenteil dieses Religionsverständnisses, leider. Das ist aber meiner Ansicht nach nicht unbedingt Schuld der Religion.

    Liebe Anja,


    "Religionsverständnis" ist genau das Problem. Jeder versteht etwas anderes. Die Attentäter haben, fürchte ich, ihre Religion nur allzu genau verstanden. Den klugen Beitrag eines gebildeten Muslims zum Verständnis des Islam - und eine Annäherung an die Antwort auf die Frage, warum das Massaker in Paris heute stattfand, findet man hier:
    Hamed Abdel-Samad: Der islamische Faschismus

  • Charlie Hebdo war wirklich mutig. Ich weiß nicht, ob die dürren Reste an Satireblättern hierzulande - Titanic, Postillon - diesen Mut (und die Intellektualität) hätten. Was ich fürchte: Dass die Schere in die Köpfe der Journalisten auch hierzulande immer tiefer eindringen wird. Angst macht feige. Und das ist das Schlimme. Die Einschläge kommen wieder näher. Vor 80 Jahren waren es die Braunhemden, die missliebige Redaktionsräume verwüsteten und intellektuelle Köpfe auf mannigfache Weise mund- und ganz tot machten. Jetzt sind es Islamisten, aber auch sogennannte Biedermenschen, die von Lügenpresse etc. fabulieren. Die Deppen sitzen links und rechts von der Wand. Und auch in der sogenannten Mitte.

    :like So ist es.

  • Es fällt nicht leicht, diesen ... Menschenmüll, der solche Taten verübt, nicht für exemplarisch zu halten.

    Mumpitz. Die islamistischen Mörder als beispielhaft für "den Islam" zu sehen, ist so, als hielte man die RAF-Mörder als beispielhaft für "die Linken". Das ist vernagelte anti-religiöse Ideologie. Das ist Fundamentalismus.


    Ich formuliere meine Anregung von oben um: ein 42er Satire-Wettbewerb über den Umgang mit Islamismus.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Wie sagt Hagen Rether: Es gibt schon genug Spalter.


    Ich weigere mich, diese zunehmend verrückt gewordenen Menschen für eine ganze Völkergruppe, Religionsgemeinschaft als exemplarisch anzusehen.
    Mir hat erst heute morgen eine äußerst nette und lustige Muslima den Weg durch Duisburg Hochfeld gezeigt, weil ich mich verlaufen hatte. Wir sind an einer Kreuzung dann beide mit einem sehr offenen Lächeln auseinander.
    An so etwas will ich glauben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Und jetzt geh ich in meine Kuschelecke, zieh die Decke übern Kopf mach Taschenlampe an und lese bei Fromm über den Kinderglauben an Gott, dem zu viele Menschen verfallen sind und komm erst dann wieder hervor, wenn die Gläubigen erwachsen Geworden sind. :down

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • Und wir europäischen Idioten bauen weiterhin immer mehr Moscheen, teils größere als in den Herkunftsländern der Zuwanderer, wie man in Köln gerade sehen kann, fördern den islamischen Zu- und Familiennachzug, weil wir diese wertvolle kulturelle Bereicherung unbedingt brauchen, entfernen Kreuze aus Schulklassen, verbieten den Nikolaus und Schweinefleisch im Kindergarten, beugen aus Rücksicht auf religiöse Empfindlichkeiten abendländisches Recht, finanzieren sogenannte islamische Kulturvereine, bezahlen islamischen Religionsunterricht und sprechen - wenn was passiert - von bedauerlichen Einzelfällen, die mit dem Islam per se überhaupt nichts tun haben. Nein, gar nicht, wo der Islam doch in Wahrheit eine friedliche Religion ist.
    Manchmal frage ich mich, ob Leute die einen derartigen Schmarren verkünden, ihre Nase jemals in den Koran gesteckt haben.
    Für den Islamkritiker Hamed Abdel-Samad sind die Gräuel des IS (und nicht nur deren) eine „Lesart, kein Missbrauch“ des Islam. Und genau so sehe ich das auch. 8-)

    Einmal editiert, zuletzt von Manuela ()

  • Und wir europäischen Idioten bauen weiterhin immer mehr Moscheen, teils größere als in den Herkunftsländern der Zuwanderer, wie man in Köln gerade sehen kann, fördern den islamischen Zu- und Familiennachzug, weil wir diese wertvolle kulturelle Bereicherung unbedingt brauchen, entfernen Kreuze aus Schulklassen, verbieten den Nikolaus und Schweinefleisch im Kindergarten, beugen aus Rücksicht auf religiöse Empfindlichkeiten abendländisches Recht, finanzieren sogenannte islamische Kulturvereine, bezahlen islamischen Religionsunterricht und sprechen - wenn was passiert - von bedauerlichen Einzelfällen, die mit dem Islam per se überhaupt nichts tun haben. Nein, gar nicht, wo der Islam doch in Wahrheit eine friedliche Religion ist.

    :bonk Ganz dringend. Wir brauchen ihn. Den 42er Satire-Wettbewerb. Ganz dringend. Bitte.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Yepp. Wasser in Richtung PEGIDA. Nur zur Erklärung für andere, die vielleicht ebenso wie ich das Zitat nicht mehr parat hatten.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Gerald, siehste, wie sogar hier das Wasser wütet? :down


    Ja, ich sehe es. Aber in einem Verein wie dem unseren muss das auszuhalten sein. Mir bleibt nur einmal mehr Evelyn Beatrice Hall zu zitieren: "Ich missbillige, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst." Wohlgemerkt: Sagen - und nicht mit der Kalaschnikow durchsetzen ...

  • Ja, ich sehe es. Aber in einem Verein wie dem unseren muss das auszuhalten sein. Mir bleibt nur einmal mehr Evelyn Beatrice Hall zu zitieren: "Ich missbillige, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst." Wohlgemerkt: Sagen - und nicht mit der Kalaschnikow durchsetzen

    Recht hast du. Was wir hier alle wissen und die schießenden Dumpfbacken nicht: Die Feder ist mächtiger als das Schwert!
    Meine Wut über sie bekämpfe ich grade mit einem Placebo , verabreicht über Kopfhörer...laut! Sehr laut!!!

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • Hallo, Alexander.


    Zitat

    Mumpitz. Die islamistischen Mörder als beispielhaft für "den Islam" zu sehen, ist so, als hielte man die RAF-Mörder als beispielhaft für "die Linken".


    Erstens habe ich nicht gesagt, dass die Mentalamöben, die dieses Massaker veranstaltet haben, exemplarisch für den Islam, für Muslime oder grundsätzlich für Gläubige wären (oder ich sie dafür halte), und zweitens ist Dein Beispiel Mumpitz, denn die RAF lag auch, insoweit sich das überhaupt bestimmen ließ, ideologisch weitab von allem, was die Linken je vertreten haben. Zudem war sie ein relativ krasser Einzelfall. Tatsächlich sind alle kriegerischen Auseinandersetzungen, die derzeit auf dem Planeten stattfinden, religiös motiviert (vom Ukraine-Konflikt abgesehen), obwohl auch diese Feststellung wahrscheinlich wieder irgendeinen Schlaumeier auf den Plan ruft, der behauptet, es ginge um wirtschaftliche Interessen (klar, um die geht es immer). Es gibt eine erkleckliche Anzahl Staaten, in denen islamisches "Recht" gilt, zudem eine Horrorzahl von Attentaten, die fast täglich stattfinden, dazu noch die Brandherde in Südasien und anderswo. Jede beliebige Nachrichtensendung der letzten vier, fünf, acht Jahre beschäftigte sich zu mehr als einem Drittel der Sendezeit mit dieser Problematik, niedrig geschätzt. Es ist ein "Problem", und es ist offenbar keines, das kleiner wird. Damit ist keineswegs gesagt, dass die Religion selbst schlecht wäre, wobei ich ganz persönlich der Meinung bin, dass das erstens für alle Religionen gilt und zweitens eine Religion nichts ist, dem man sich anschließt, sondern etwas, das man durch seine Teilnahme (mit)definiert. Eine Religion, der sich keiner mehr zugehörig fühlt, hört auf zu existieren. Es gibt dann höchstens noch ihr philosophisches Fundament, das in der Realität starkem Wandel ausgesetzt ist, wie sich an fast allen Weltreligionen erkennen lässt.


    Das Erschütternde an diesem Vorgang, von den direkten Folgen für die Betroffenen und ihre Angehörigen abgesehen, ist, dass es funktioniert. Es hat auch vorher schon funktioniert. Verlage haben Romane und Sachbücher zurückgezogen, die allzu kritisch waren, selbst Journalisten haben sich kritisch über die Veröffentlichung kritischer Texte geäußert, und obwohl es im Nachgang der Mohammed-Karikaturen-Affäre viele Tote und Verletzte gab, haben sich vor allem in Westeuropa Politiker bemüht, für Verständnis zu werben. Ich habe Verständnis dafür, wenn Menschen, die sich eine obskure kleine Welt zusammengezimmert haben, die sie vor der realen schützt, durch diese Selbstisolation verletzlich fühlen (das nennt man wohl "religiöse Gefühle"). Ich habe aber, und zwar in keinem Kontext, nicht das allergeringste Verständnis dafür, wenn versucht wird, Weltsichten gewalttätig durchzusetzen. Sei es einerseits durch Attentate und Einschüchterung oder andererseits durch soziale Isolation, also gelebten Rassismus oder Anti-Irgendwas-Ismus.


    Ich war gestern erschüttert und wütend; ich bin es immer noch. Ich war versucht, den vielen zu folgen, die sich plakativ das "Je suis Charlie" angeheftet haben, die sofort auf die Straße gegangen sind und sich sonstwie solidarisiert haben. Aber das war mir nicht möglich, denn Charlie ist weg, getötet, hingerichtet. Was das in Gang gesetzt hat, dem kann man nicht durch emotionale Solidarität begegnen. Es ist an der Zeit, jene in ihre Schranken zu verweisen, die immer noch meinen - glauben -, dass es ein irgendwie geartetes göttliches Recht gibt, das über allen anderen steht. Und das gilt für die Hirntoten, die ihre Kinder in Sekten pferchen, für die Kreationisten, die ihre Schützlinge mental verkrüppeln, für die katholischen Angstmacher auf ihren Kanzeln und, nicht zuvorderst und nicht zuletzt, sondern mittendrin, für die Glaubenskrieger, die den Fortschritt wegbomben wollen. (Dass "die Religionen" auch viel Gutes erreicht und bewirkt haben sollen, ist übrigens eine stoisch wiederholte Behauptung, die noch niemand bewiesen hat.)