Autorensprache

  • :rofl:rofl:rofl
    Notizbuch


    Buch mit unbeschriebenen Seiten, das der > Autor immer dabei haben sollte, um seine Beobachtungen und genialen Ideen sofort schriftlich zu fixieren. Sollte der Autor kein Notizbuch dabei haben, bekritzelt er auch Einkaufszettel, Servietten, Zeitungsränder und ähnliches. So hat der Autor das Gefühl, pausenlos kreativ zu arbeiten. Für Autoren mit unleserlicher Handschrift empfiehlt sich das Mitführen eines Handys mit Diktierfunktion oder eines Diktiergerätes (> Kram neumodischer).

  • Testseller
    vielversprechender BT


    BT
    offiziell als Besprechungstext etikettiert, kursieren unter diesem Kürzel mehrere Varianten.
    Eine davon: Best - Teller (heimlicher Wunsch des Autoren eines jeden BT´s), ruft wiederum sofort die Test- Beller, also die Kritiker des BT auf den Plan, denn derartige Wünsche müssen im Keim erstickt und sofort verbrannt werden. Es kriecht sonst kein literarischer Phönix aus der Asche.

  • Remittende(n)


    Als Remittenden, von lat. remittere >zurückschicken<, werden die ersten, frisch aus der Druckerpresse kommenden Freiexemplare genannt, die der Autor vom Verlag erhält.


    Kommen die Remittenden beim Autor beschädigt an, spricht man von Mängelexemplaren. Der Autor darf in diesem Fall die Exemplare verschenken oder zu einem geringen Preis verscherbeln, weil die Exemplare nicht mehr der Buchpreisbindung unterliegen.


    Auflage


    wird das Sitzkissen für den Schreibtischstuhl eines Autors genannt. Die Höhe der Auflage ist nicht von der literarischen Qualität der zu schreibenden Geschichte abhängig, sondern von der Empfindlichkeit des Popos des Autors.
    Als Kleinauflage gilt die Verwendung mindestens eines Sitzkissens. Deckungsauflage wird die Anzahl der Kissen genannt, die untergelegt wird, um die Kosten für z. B. Kaffee, Schokolade oder Zigaretten bei langwierigen Schreibprozessen abzupuffern.
    Sind Raum, Schreibtisch und Schreibtischstuhl räumlich arg klein und somit po-strategisch eingegrenzt, spricht man von einer limitierten Auflage.


    Print on Demand


    werden die Druckstellen (Dekubitus) am Popo genannt, die dann entstehen können, falls sich ein Autor keine Auflage leisten kann.


    Herzlich, Thea

  • LitNob


    Ein Palindrom, das rückwärts gelesen "Bontil " ergibt. Dies wiederum ist ein in Mexiko zugelassenes Medikament zur Behandlung in Wechseljahren und Menopause. In der Autorenszene ist Bontil ein Geheimtipp, weil es als Nebenwirkung zu mega-coolen Trips führt, wenn man es mit mindestens 4 cl Whisky runterspült. Die Anhänger berichten von wahren Kreativitätsexplosionen und berauschenden Erkenntnissen wie "Die Schale der Banane ist größer als die Banane an sich". Trotzdem ist es illegal (außer in Mexiko, und da auch nur ohne Whisky und bei Frauen im Klimakterium). Daher das Palindrom als Code zur Tarnung. Mit Literatur hat "LitNob" explizit nichts zu tun.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Huhu, Alexander.


    Zitat

    Mit Literatur hat "LitNob" explizit nichts zu tun.


    Das kann man völlig unironisch so stehen lassen - weshalb ich übrigens sehr absichtlich diese eigentlich unsägliche Abkürzung verwende. Literaturpreise sind ja sowieso schon so eine Sache, aber der LitNob ist meines Erachtens einer der überflüssigsten.

  • Es handelt sich um eine Ehrung, die schon ziemlich abgehoben ist: Da draußen sind Millionen Schriftsteller unterwegs, und einer, der meistens eher semibekannt ist, bekommt dann den LitNob. Nur eines steht immer fest: Es ist nie einer, der vorher an den Wettschaltern gehandelt wurde (Murakami? Habt Ihr sie noch alle?). Natürlich ist der LitNob nicht wirklich ein Literaturpreis, denn er ehrt nicht das Werk, sondern die Haltung des Geehrten. In der Realität verklärt der LitNob, was Schriftstellerei ausmacht, und zieht eine einzelne Person aus diesem enormen Sumpf, in dem wir alle herumkrebsen, ohne dass irgendwer genau erklären könnte, warum es den Geehrten getroffen hat und nicht einen der anderen Millionen. Dadurch ist dieser Preis ziemlich beliebig, und eher ein Preis an die Literatur selbst als an eine bestimmte Person, die immer nur Stellvertreter bleiben kann.
    Andererseits gilt das wohl auch für die anderen ausgelobten Nobelpreise. Natürlich sind das alles Wissenschaftler, die bahnbrechende Entdeckungen gemacht haben, aber derlei geschieht fast täglich. Bei einem Preis für künstlerische Leistungen kommt jedoch noch ein gerüttelt Maß an unvermeidlicher Subjektivität hinzu, was ihn vor dem Hintergrund der Kandidatenarmeen zu einem reinen Kuriosum macht.
    Ablehnen würde ich ihn dennoch nicht. ;)