Hallo, liebe 42-er-Autorinnen und Autoren,
na ja, ich springe jetzt mal in den erlauchten Autoren-Pool –und werde dann hoffentlich nicht von den zurückkommenden Wellen ertränkt. Bitte gleich um Nachsicht: obwohl schon eine Zeit lang viele kleine und große Fensterchen in diesem Forum geöffnet und wieder geschlossen, vermag ich trotzdem noch nicht alle Besonderheiten (ja, und manche banale Funktionen auch…) so richtig zu bedienen. Möglich, dass ich hier immer mal so richtig „überflüssige“ Fragen stelle … dann bitte nicht ärgerlich sein…
„Schreibe schon immer, von Kindesbeinen an!“ … So und ähnlich kann man bei Newcomern häufig lesen, -bei mir allerdings nicht. Selbst eine japanische pränatale Animationsstrategie hätte da nichts bewirken können: meine Eltern hatten andere Sorgen, sie kämpften in der Nachkriegszeit ums physische Überleben und ich wuchs so ganz nebenbei in einer wunderbaren phantasiefördernden Flussauenlandschaft auf, bezog dabei meine Lebenserfahrungen aus intensiven Naturerlebnissen, weniger aus der eher angstbesetzten Schulzeit.
Versonnen träumend „holperte“ ich durch die Schulzeit, um dann später erst im Studium mir meiner Möglichkeiten bewusst zu werden. Hatte das Glück, von aufmerksamen Professoren gefördert und gefordert zu werden. Die kreative Naturerfahrung meiner frühen Kindheit sollte sich dabei als mein größtes Kapital erweisen.
Bin eigentlich gelernter Innenarchitekt, konnte mir aber nicht recht vorstellen, ewig an einem Zeichenbrett angenagelt zu sein –und so beschloss ich in einem Zweitstudium (es fing eh erst gerade an interessant zu werden) mich einem Beruf zuzuwenden, der mit jungen Menschen zu tun hat. Die bildende Kunst, Kunstpädagogik und Kunstwissenschaft sollten dann auch niemals bereut werden in meiner 35-jährigen Tätigkeit an einem Gymnasium (Unterrichtsfächer: Kunsterziehung und Ethik). Bereitete in all den Jahrzehnten viele Leistungskurse auf das Abitur vor, habe auch sehr viel von meinen Schülern zurückbekommen (sonst kann man -als Kreativer- die ministeriale Schulbürokratie nicht überleben…
Ja, und wo bleibt „das Schreiben“?
Hatte vor langer Zeit immer wieder mal Rezensionen zu Standardwerken der Gestaltpsychologie (Rudolf Arnheim) veröffentlicht –und auch Texte zu kunstwissenschaftlichen und ethischen (religionsphilosophischen) Themen im Rahmen von Vorträgen, Seminaren u. dgl. verfasst. (War auch in der Lehrerausbildung tätig). Sporadisch meldeten sich aber immer auch mal einige wenige Gedichte zu Wort.
Seit meiner Pensionierung hat’s aber richtig geknallt: die Lyrik ließ sich nun nicht mehr durch ein alles einnehmende Berufsleben an den Rand drängen. Das Verfassen der Gedichte ist, ohne jede Pathetik, wie ein zweites Leben für mich geworden. Ich möchte analog zu Paul Klee („…die Farbe hat mich“) sagen: „Die Lyrik hat mich!“ Sie ist für mich wie die Luft zum Atmen. Einige in jüngerer Zeit entstandene Gedichte legte ich mal interessierten Literaturkennern und Sprachwissenschaftlern/Germanisten vor, und diese rieten mir zur Veröffentlichung (was ich ursprünglich gar nicht vorhatte).
Und nun bewege ich mich in ein Metier hinein, von dem ich recht wenig verstehe - komme ja aus der bildenden Kunst- und kämpfe mich nun durch ein Gestrüpp aus unendlich vielen Links und Hinweisen, wie denn so das Verlagswesen funktioniert … und auch sein Unwesen treibt. Derzeit prüfe ich verschiedene kostenfreie Druckangebote für mein fertiggestelltes Manuskript, weiß allerdings nicht, ob ich das ganze technische Management zur Erstellung einer druckpressenfähigen Vorlage hinbekomme.
(Sehr) gut möglich, dass ich mich auch in dieser Hinsicht mit „dämlichen“ Fragen zu Wort melde. Suche aber vor allem Kontakt mit anderen Lyrikern/Innen. Vielleicht täusche ich mich ja bei meinem peripheren Sichten der 42-er Szene hier, aber die Romanschreiber sind recht zahlreich (was ich ganz wunderbar finde). Nun gut, die Lyriker haben ja nun Zuwachs bekommen.
Als Foto von mir könnte ich nur ein Passfoto einstellen. Der BND hat mir aber mitgeteilt, dies gefälligst zu unterlassen, da bei der NSA wiederholt Festplatten bei der Abspeicherung meines Konterfeis zersprungen sind. Man munkelt, dass dies der Anstoß war, das völlig neue Ausspähprogramm aufzubauen, um damit dann auch die letzten Facetten meines in der Physiognomie gespiegelten innerseelischen Zustands zu knacken … sie wollen halt alles über mich wissen …
Statt dessen (vorläufig) eine Malerei von mir … da werden sie aber mit dem Knacken der Botschaft noch mehr zu tun bekommen…
Igitt, ist das jetzt eine lange Vorstellung geworden … nun müsst ihr sie schlucken … auch wenn’s weh tut …
Viele Grüße von Joachim