Geschwisterlich mit Herz und Hand

  • Schließlich heißt es ja auch "tu felix Austria" und nicht "tu felix Austrius". Von glücklichen austriakischen Männern war nie die Rede. Österreich hat zum Jahresanfang seine Nationalhymne geändert . Warum macht Deutschland das eigentlich nicht? "Geschwisterlich" hat nur eine Silbe mehr als "brüderlich". Das kann man wegnuscheln, und, Hand aufs Herz: Das merkt doch eh keine Sau. Das war's auch schon fast mit der Änderung. Aus "Vaterland" könnte man noch "Elternland" machen, und das passt diesmal sogar in den Rhythmus. Oder wir machen's wie die Spanier und lassen den Text ganz weg. Haydn ist mir ohnehin lieber als Fallersleben. Aber dann mosern die Ösis wieder rum vonwegen "Diebstahl" und so. Weitere Vorschläge?

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Warm nicht radikaler als die Öster? Eine ganz neue Nationalhymne ist gefragt. Was Haydn? - das ist doch altes Zeug. Die neue wird von Kraftwerk komponiert, oder meinetwegen massentauglicher von den Scorpions (nein, Udo Lindenberg habe ich NICHT vorgeschlagen). Noch besser: Deutschland sucht die Super-Nationalhymne. Stefan Raab bekommt dafür den Auftrag, das für das ZDF zu moderieren. Dann wissen die endlich auch, womit sie "Wetten dass?" ersetzen sollen. =)


    Den Text liefern natürlich die 42er. Und zwar als Kollektiv

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    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Selbst auf die Gefahr hin, dass man mich für beknackt hält: Ich mochte die deutsche Nationalhymne noch nie. Der Text tut mir weh, und ein Komponist aus Österreich muss auch nicht sein.
    Ich könnte sehr wohl mit der ersten Strophe der Hymne leben, die die wiedervereinigten Ostgoten gesungen haben, außerdem gefällt mir auch die Musik:


    Auferstanden aus Ruinen
    Und der Zukunft zugewandt,
    Laß uns dir zum Guten dienen,
    Deutschland, einig Vaterland.
    Alte Not gilt es zu zwingen,
    Und wir zwingen sie vereint,
    Denn es muß uns doch gelingen,
    Daß die Sonne schön wie nie
    |:Über Deutschland scheint.:|


    Ich sitze wahrscheinlich mit dieser Meinung in einem Glashaus, das allerdings aus Sicherheitsglas besteht. :D


  • Ich könnte nur die ersten beiden und dann die fünfte Zeile akzeptieren. Den Rest nicht. Vor allem stört mich das Wort "Vaterland" und das gehäufte Auftreten von "Deutschland". Die Inanspruchnahme der Sonne nur dafür setzt allem dann die Krone auf.


    Nein, das.muss.nicht.sein

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  • Auch bei der Becher-Hymne haben wir wieder ein kleines Problem mit dem "Vaterland", das man aber ja genauso lösen kann wie beim Deutschlandlied. An mir soll es nicht scheitern. Singen wir eben "Auferstanden aus Ruinen", geschlechtlich korrekt. Mit Hymnen isses wie mit Kondomen: Entscheidend ist das Gefühl dabei.

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  • Wie wäre es damit:


    Just wanna be an german patriot
    Just want a nation under the new mania
    And can you hear the sound of hysteria?
    The subliminal mind of my fatherland


    Welcome to a new kind of tension
    All across the alienation
    Where everything isn't meant to be o.k.
    The television dreams of tomorrow ... und so weiter...


    Englisch wäre doch für uns, als gute Europäer, ok, nicht? 8-)
    Wäre doch wenigstens mal was Frisches

  • Kann kurz jemand erklären, wofür man Hymnen überhaupt benötigt, damit ich weiß, wogegen ich bin? Danke.


    Was is'n das für 'ne defätistische Frage? :affe Der Polacke hat eine, der Froschfresser hat eine, der Spaghetti hat eine, und der Tommy hat auch eine - wir sind von Hymnen umzingelt. Überhaupt alle haben eine Hymne. Also haben wir auch eine. Basta. Zu achten ist darauf, dass man im Ernstfall gut zu ihr marschieren kann. Nur eben geschlechtlich korrekt, schließlich haben wir jetzt auch Frauen in der Armee.


    P. S.: Zum Abschluss ein dreifaches "hurra!" auf unseren maschinellen Zensor - nur Par... Hil... mag er immer noch nicht.

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  • Damit man bei der nächsten Fußball-WM was hat, was man zum Fahnenschwingen absingen kann. Glaube ich.


    Wenn's für Fußball ist bin ich sowieso dagegen. Aus Prinzip :opa

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  • Interessant finde ich, dass Nationalhymnen abseits von staatlichen Anlässen vor allem bei Sportereignissen gespielt/gesungen/intoniert werden. Die Amis singen/spielen ihre sogar bei lokalen Sportereignissen, bei denen also alle Teilnehmer und Zuschauer ohnehin aus den U.S. of A. kommen (sollten), vermutlich aber ob ihrer alles andere absorbierenden Sporteuphorie darauf aufmerksam gemacht werden müssen, dass anschließend kein Heimflug nötig ist, weil der V8-Big-Block vor der Tür steht. Bei kulturellen Anlässen demgegenüber - selbst bei internationalen Musikwettbewerben - werden niemals Nationalhymnen gespielt, soweit ich weiß auch nicht beim Grand-Prix-Nachfolger, wie auch immer der gerade heißt. In Klagenfurt wird nicht gehymnet, und in Stockholm auch nicht, wenn die nobeln Preise <hüstel> verdaddelt werden. Warum ausgerechnet beim Sport? Sind Sportfans immer auch Nationalisten, wenigstens übersteigerte Patrioten?


    Die lustigste "deutsche" Nationalhymne war bisher m.E. diese hier. Aber irgendein Liedchen irgendeines Castingstars täte es auch. Oder was von Modern Talking, was ja meistens dasselbe ist.


  • Die lustigste "deutsche" Nationalhymne war bisher m.E. diese hier. …


    Es ist nur ein Gerücht, das Helmut Kohl die wieder einführen wollte :rolleyes


    Die schönste Vorführung einer Nationalhymne ist aber diese hier

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