BEST-OF Adventskalenderwettbewerb 2011

  • Wie versprochen, gibt es ab heute Best-of. Quer Beet, jeweils zwei pro Tag. Wir beginnen mit zwei unserer Sieger: Claudia Hornung und Kaelo:


    Aufgabe: Lebenslauf
    Schreiben Sie den Lebenslauf von Nikolaus. Welche Erzählperspektive Sie hierbei wählen, ob Ihre Nikolaus-Figur rein fiktiv ist oder sich an die vielen Legenden schmiegt oder ob Sie sich lieber der Historie widmen möchten, bleibt Ihnen überlassen. Wichtig ist, dass der Lebenslauf maximal 420 Wörter hat und einem Zweck dient: der erfolgreichen Bewerbung zum
    a) globalen Geschäftsmann des Jahres 2011 oder
    b) globalen Gutmenschen 2011.


    Claudia Hornung:


    LEBENSLAUF


    Persönliche Daten
    Nikolas Oula Pukki
    geb. vor langer, langer Zeit in Korvajoki
    wohnhaft: Korvatunturi, Suomi (Finnland)
    Familienstand: ledig, keine Kinder


    Allgemeiner Werdegang
    - im Alter von 5 Jahren bei einem schweren persönlichen Schicksalsschlag die Familie verloren
    - hervorragende Integration im jährlichen Wechsel in verschiedene Pflegefamilien und enge soziale Bindung an diese
    - bereits im Kindesalter ausgeprägtes Engagement für andere
    sowie
    - frühes Interesse an Holzschnitzarbeiten


    Schulische und berufliche Ausbildung
    - Besuch der Dorfschule in Korvajoki, nebenbei Feldarbeit und Kleinkindbetreuung bzw. Unterstützung jedweder bedürftigen Familie im Ort
    - anschließend mehrjährige Tischlerlehre bei Meister Iisakki und Verkauf eigener Holzarbeiten, vom Erlös wurden ausschließlich Weihnachtsgeschenke (Spielzeug) angefertigt
    - Kurzlehrgang „Umgang mit Rentieren“ bei Züchter Hilla


    Beruflicher Tätigkeitsschwerpunkt
    * Selbständige und kontinuierliche Entwicklung des finnischen Projektes „Überraschung am Weihnachtsmorgen“, mit jährlicher Ausweitung des Zielgebietes, stetig wachsender Zielgruppe und gleichzeitigem Ausbau und Verfeinerung der Produktpalette – und das alles ohne jede Gewinnerzielungsabsicht, sondern nur, um Kindern eine Freude zu bereiten und diese Welt ein bisschen schöner und lebenswerter zu machen


    * Derzeit in Arbeit: Anpassung des Wunschermittlungsverfahrens, um noch mehr Kindern, auch in fernen und fernsten Ländern, mit Hilfe moderner Technik den Zugang zum Projekt zu ermöglichen, natürlich unter Berücksichtigung ihrer persönlichen Situation und Herkunft und ohne Weihnachtszwang (Motto: „Freude für alle“)


    Besondere Qualifikationen
    - weltweit einzigartige Fähigkeiten in umweltfreundlicher Logistik
    - weltweit einzigartige Kenntnisse in tierfreundlicher Rentierhaltung und -ausbildung
    - weltweit einzigartige Kenntnisse in Mitarbeiterführung (auch extrem seltener oder störrischer Arten wie Elfen, Wichtel oder Trolle)
    - Leitung des weltweit einzigen Unternehmens mit mehr Urlaubs- als Arbeitstagen für sämtliche Mitarbeiter



    Auszeichnungen
    - „Kinderfreundlichster Mann“ 2007, 2008, 2009, 2010 und 2011
    - „Best Christmas Development“ 2010 und 2011
    - „Chef des Jahres“ der Zeitschrift “Weihnachtsmarkt” 2011
    - Inhaber der Ehrenmedaille der Vereinten Bartträger seit 1902


    Korvajoki, 18.12.2011
    Dieser Lebenslauf wurde eingesandt von Ada, der langjährigen Assistentin Nikolas’, da er selbst für eine solche Bewerbung viel zu bescheiden wäre.


    (Dieser Beitrag erhielt 20 von 24 Punkten)



    Aufgabe: Dichten Sie einen Klassiker um.
    Dichten Sie die ersten zwei Strophen Theodor Storms "Knecht Ruprecht" um. Verwenden Sie hierbei auf jeden Fall folgende Wörter in einer ihrer Formen: Autor/in/innen/en, Rico Beutlich, 42/Zweiundvierzig/er/ste(r), unkaputtbar, Rechtschreibreform(en), Musterkoffer, Briefmarke(n).


    Kaelo (Michael Janßen)


    Aus 'ner deutschen Schule komm´ ich her
    Ich muss euch sagen, es nervte mich sehr.
    Vom Klassenraum bis zum Schülerklo
    Allüberall Rico-Beutlich-Niveau.
    Passé, dass Schüler und Autoren
    auf Duden oder Wahrig schworen.
    Und wie ich so denk an die Rechtschreibreform
    stell ich fest: Ab jetzt ist die Dummheit Norm
    Kaum noch Regeln, so dass der Krempel fast
    auf die Grundfläche einer Briefmarke passt
    Was einst als unkaputtbar gelehrt
    das war über Nacht ganz plötzlich verkehrt
    Kultusminister ohne Gehirn
    schafften's, selbst Zweiundvierziger zu verwirr'n
    Zum Dank bekommen sie von mir geschickt
    einen Musterkoffer - doch Vorsicht! Der tickt!


    (dieser Beitrag erhielt 24 von 24 Punkten und war mit dieser Wertung einmalig im gesamten Wettbewerb)

  • Liebe Cordula,


    vielen Dank für die Mühe. Bin schon gespannt. Die heutigen Beiträge sind schon mal SUPER und verdienen die hohe Punktzahl!


    Gratulation nochmal an Claudia Hornung und Kaelo! :blume :blume


    Liebe Grüße


    Diana

  • Schreiben Sie einen - inhaltlich sinnvollen :-) - Text, in dem jeder Buchstabe des Alphabets als Anfangsbuchstabe eines Wortes enthalten ist und zwar maximal zwei Mal. Im Höchstfall darf der Text also 52 Wörter enthalten. Die Reihenfolge der Anfangsbuchsstaben können Sie beliebig wählen.


    Alexander Rudow:

    (mit zusätzlicher Einbeziehung der Umlaute)


    Annabelle,
    bin campen. Das erste Feldlager geht heute in Joachimsthal/Kienhorst los. Mit neun Ortskegelbrüdern. Pedalen quietschen richtig. Stürme tosen uns voran. Wahllose, x-beliebige Yps-Gimmicks äquidistanzieren ödnisbedingte Überlebensunwahrscheinlichkeiten.
    Zacharias


    (22 von 24 Punkten)


    Aufgabe:Literarischer Wunsch:
    Eltern, Tanten, Opas, Lebenspartner erhalten Listen fantasielos aufgekritzelter Wünsche. Meist handelt es sich dabei um Konsumprodukte, die, würden sie an Weihnachten wirklich verschenkt, das Weihnachtsfest des kommenden Jahres kaum erleben würden. Setzen Sie dem etwas entgegen: Formulieren Sie dezidiert einen einzigen Wunsch, machen Sie klar, warum er unbedingt erfüllt gehört; bedienen Sie sich literarischer Mittel, sodass der Adressat nicht umhin kann, dem Wunsch nachzukommen. Wortbegrenzung: 242 Wörter.

    Dorit David



    Stille


    Schenkt mir kein einzig gesprochenes Wort


    und auch kein Telefonat,


    und schickt weder Briefe noch Mails an mich.


    Oder ähnlichen Wortsalat.


    Verschont mich mit SMS und PN´s


    und redet nicht auf den AB


    Schweigt still und haltet die Hände bei euch


    und wartet von mir aus auf Schnee.



    Und wenn wir dann still sind


    und keiner was sagt


    und höchstens ein Hund draußen bellt.


    Und wenn dann das Weiß auf sich warten lässt


    weil auch der Schnee nicht mehr fällt,


    und wenn dann der Hund voller Groll verstummt,


    weil keiner zurückbellt wie er,


    dann ist es so still, wie ich es gern will


    Drum schenkt mir kein Wort heute mehr...


    (23 von 24 Punkten)

  • Wie schön, dass die Jury diese Beiträge nun mit uns teilt!
    :anbet
    Ich bin schon ganz gespannt auf die nächsten.

  • Wie schön, dass die Jury diese Beiträge nun mit uns teilt!
    :anbet
    Ich bin schon ganz gespannt auf die nächsten.


    Ich schließe mich den Ausführungen meiner Vorrednerin vollinhaltlich an. :dhoch

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    kaelo.de

    2 % aller Menschen besitzen einen IQ >130, die restlichen 98 % nicht. Das erklärt meine Skepsis gegenüber Mehrheitsmeinungen. (Kaelo)

  • Nächstes Mal nehmen wir Geld für die Teilnahme. Wenn dieser Wettbewerb zu solchen Kreativitätsschüben führt, dann ist der doch sein Geld wert. Oder? 8-)

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Aufgabe: Schreiben Sie vier kleine Szenen (jeweils maximal 42 Wörter!), die sich aus der Sicht einer Person thematisch mit den folgenden Situationen befassen: Weihnachtsbaum schmücken, Weihnachtsessen, Bescherung, Verwandtenbesuch. Dann schreiben Sie diese vier Szenen jeweils aus der Sicht einer weiteren Person. Welche "Paare" hierbei zustandekommen, dürfen Sie bestimmen (Ehemann/Ehefrau, Mutter/Kind, Besucher/Familienmitglied, Geschwister etc.)



    Kaelo


    Cousine Sybille/Cousin Kevin


    1. Szene: Verwandtenbesuch:


    Cousine Sybille
    Meine Güte, das soll alles meine Sippschaft sein? Ich kenne gerade mal Tante Erika und höchsten fünf andere Personen. Gott sei Dank wird Tantchen nur einmal 70, regelmäßig möchte ich dieses Gruselkabinett wirklich nicht sehen müssen. Besonders diesen pickeligen Pumuckl nicht.


    Cousin Kevin
    Boah, wat viele Leute! Alles Verwandte von mir. Kenn ich fast keinen von. Aber die blonde Olle da vorne is geil. Mudda sacht, dat is ´ne Cousine von mir. Sybille, oder so. Ma kucken, ob da wat geht.


    2. Szene: Weihnachtsbaum schmücken:


    Cousine Sybille
    War klar, dass diese Gestalten sogar zu blöd sind, einen Baum zu schmücken. Die Spitze ist völlig schief, aber keiner merkt’s. Ganz schön hoch, der Baum; war doch keine schlechte Idee, die High Heels anzuziehen. Trotzdem muss ich mich ziemlich strecken …


    Cousin Kevin
    Getz fummelt die auch noch anne Tannenbaumspitze rum. Und ihr Rock rutscht immer höher. Ich werd bekloppt. Boah, hat die Beine …



    3. Szene: Weihnachtsessen:


    Cousine Sybille
    Hmmm, lecker, diese Gans. Und der Rotkohl ist auch Spitzenklasse. Allein deshalb hat sich das Erscheinen schon gelohnt. Blöd ist nur, dass mir Pumuckl direkt gegenübersitzt. Er isst, als sei dies heute seine Messer-und-Gabel-Premiere. Egal, einfach nicht hingucken.


    Cousin Kevin
    Dat hat ja gerade noch geklappt, mit dem Platz gegenüber von der Ollen. Onkel Helmut wollte mir den Stuhl glatt vor der Nase wegschnappen, aber ich war schneller. Aaaalter Falter, wie die die Gäsekeute abschlabbert … gleich geht mir einer flitzen …



    4. Szene: Bescherung:


    Cousine Sybille
    Wichteln als Bescherung – eine sehr kostengünstige Idee. Mal sehen, was haben wir denn da? Einen Dauerlutscher??? Rasend originell! Obwohl – Pumuckl wurde vorhin schon sehr hektisch, als ich gaaaanz zufällig an der Keule geleckt habe. Hier Pumuckl, nur für Dich …


    Cousin Kevin
    Aha, ein Feuerzeug. Kann man immer mal gebrauchen. Die Olle hat einen Dauerlutscher bekommen. Wat’n Scheiß. Sie packt ihn tatsächlich aus … und … sie ... ihre Zunge … wo is hier dat Klo???



    (17 von 24 Punkten)




    Aufgabe: Bewerbung Nikolaus zum Gutmenschen/Geschäftsmann des Jahres 2011


    Diana Hillebrand


    Lebenslauf
    Name: Niko Laus, geb. 280 n. Chr. in Patara
    Anschrift: Ernst-Wilczok-Platz 1, 46236 Bottrop
    E-Mail: Niko_Laus@bottrop.de


    Werdegang: Bischof in Myra, Verteilung meines gesamten Vermögens an Arme, Seeleute durch Wetterberuhigung vor dem Ertrinken gerettet, drei zu Unrecht Verurteilte vor dem Tod bewahrt, drei jungen Frauen Liebesheirat finanziert. Außerdem bin ich Schutzpatron der Fischer, Seefahrer, Bäcker, Metzger, Weinhändler (hab immer gutes Fläschle im Haus), für alte Menschen und Kinder, Pilger und Reisende.


    Geschäftsräume: Großzügig und wertvoll ausgestattete Versammlungsräumlichkeiten für Menschen aller Schichten und Altersgruppen unter meiner Schirmherrschaft, unter anderem in Bopfingen- Aufhausen, Bochum- Wattenscheid- Westenfeld, Borgentreich- Natzungen, Jüchen- Bedburdyck- Damm, Etzenricht, Geeste- Groß Hesepe, Hainburg- Klein- Krotzenburg, Goarshausen- Kaub, Swisttal- Morenhoven, Glött- Rechbergreuthen, Selfkant- Havert- Millen, Syrgenstein-Landshausen und St. Nikolai in Putlitz.
    (Vorgenannte Liste ist ein sehr, sehr kleiner Auszug der existenten Versammlungsräume, jeweils versehen mit Sitzgelegenheiten, Toilette und ausgebildetem Personal!)


    Besondere Eigenschaften:
    An dieser Stelle hervorzuheben ist meine Unsterblichkeit, krankheits- bzw. todesbedingte Ausfälle sind ausgeschlossen. Angeblich bin ich zwar um 350 n.Chr. gestorben, was aber nicht stimmt, sonst wäre ich heute nicht hier und würde Geschenke und Barmherzigkeit verteilen, oder?
    Ich verfüge über ausgezeichnete geografische Kenntnisse und verfliege mich nur selten. Meine soziale Kompetenz habe ich während meiner Pilger- und Reisezeiten vertieft und darf sagen, dass ich gut mit Menschen umgehen kann (wenn sie das tun, was ich ihnen sage). Auf ein Gehalt verzichte ich, weil ich finanziell unabhängig bin und es mir um andere Werte geht (Barmherzigkeit, Hilfsbereitschaft, Kinder etc.). Überhaupt arbeite ich nur, weil ich nichts Besseres zu tun habe. Diese Unsterblichkeit ist zum Kotzen. Die einzigen Lichtblicke sind die Kinder. Obwohl die auch nicht mehr das sind, was sie mal waren! Kürzlich brachte ich einem Rotzlöffel von vier Jahren einen Bagger. Und was sagt dieser kleine nichtsnutzige Nasenbohrer: „Ich will aber’n iPad!“ Bei Antworten dieser Art leite ich umgehend RUDImentäre Maßnahmen ein. Das Kind muss bis zum nächsten Nikolaustag mit einer roten Nase herumlaufen.


    In meinem Heimatort Bottrop integriere ich mich aktiv ins Stadtleben. Nachfolgend können Sie sich ein Bild von einem meiner qualifizierten Auftritte machen:


    http://www.bottrop.de/stadtleb…aum_Geschenkuebergabe.php


    Ich möchte darauf hinweisen, dass die „großzügige Spende der Pottenbrocken-Stiftung“ von mir persönlich stammt (Schreibweise am Ende des Artikels falsch). Denn ich habe Freude an meiner zweiten Identität, in der ich mich als „Wilhelm Pottenbrocken“ mit meiner Frau Helga Pottenbrocken und unseren acht Kindern Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donder, Blitz und Rudolph gemeinnützig für die Kinder- und Jugendhilfe engagiere.


    Grundsätzlich könnte ich mir noch eine weitere Tätigkeit vorstellen und stehe interessanten Angeboten sehr offen gegenüber.


    (19 von 24 Punkten)

  • Zu schön, was euch zu den Aufgaben eingefallen ist :chapeau und ich kapiere jetzt endlich, wie manche Aufgabenstellungen gemeint waren ;)


    Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an alle, die sich in der Vorweihnachtszeit zursätzliche Arbeit aufgehalst haben :strauss .


    Ich hoffe im nächsten Herbst auf eine Revanche :brille

    "Man muss immer noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können." Nietzsche

  • Aufgabe: Literarischer Wunsch


    Simone Keil


    Brief an den Weihnachtsmann


    (Der zerknüllte Brief wurde vom
    stellvertretenden Oberelfenhelfer, Heroinismus Frieks, am 27. Dezember anno
    2010, im Papierkorb seines Chefs gefunden und befindet sich heute im Besitz
    eines Sammlers, der namentlich nicht genannt werden möchte. Die Echtheit des
    Schriftstückes wurde von Prof. Dr. Dr. Elvira Laugenbrandt bestätigt und
    zertifiziert und steht außer Frage. Leider ist nicht bekannt, ob der Wunsch
    erfüllt wurde.)


    Fünfmillionen auf der Bank,
    einen echten Nerz im Schrank,
    eine Pflanze zum begießen,
    Kaviar zum kalt genießen …


    Will ich nicht.


    Einen Benz in der Garage,
    ein Firmenfest ohne Blamage,
    weißen Rotwein, Tennissocken,
    tausend Euro zum verzocken …


    Kannst du behalten.


    Mit Delphinen Tiefseetauchen,
    schon mittags schlimme Sachen rauchen,
    einen Megaseller schreiben,
    mit dem Wind nach Westen treiben …


    Nö.


    Mit Ruhm und Ehre mich bekleckern,
    wie Waldorf und der Statler meckern,
    lieblich wie Miss Piggy sein
    und auch beim Lottospielen Schwein …


    Will ich auch nicht haben.


    Wie schreibe ich es diplomatisch,
    mit viel Geschnörkel oder statisch?
    Ach, Weihnachtsmann, du dumme Sau,
    schenk mir einfach eine Frau.
    (21 von 24
    Punkten)



    Aufgabe: Es ist Märchenstunde
    Stellen Sie sich vor, es gäbe den Weihnachtsmann oder das Christkind und Sie hätten die einmalige Chance, ihm Ihre Wünsche für eine positive Veränderung in der Welt mit auf den Weg zu geben. Und zwar in Form eines Backrezeptes für den ultimativen Weltverbesserungskuchen.
    Erstellen Sie ein Rezept aus 24 unterschiedlichen Zutaten - und wir reden hier nicht von Mehl, Eiern und Zucker :-) Es reicht auch nicht die reine Aufzählung der Zutaten, sondern die Arbeitsschritte bis zum fertigen "Kuchen" sollten genannt werden. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und verbessern Sie die Welt!


    Daniela Daniels


    Weltverbesserungskuchen


    Zeitaufwand: ca. 4 Stunden
    Schwierigkeitsgrad 42


    Zutaten:
    Für die Vorbereitung:
    ein großes Stück Wohlwollen
    Für den Kuchenboden (oder die Chancengleichheit):
    Menschen
    4 EL Verträglichkeit
    jew. 3 Würfel Liebe, Lust und Leidenschaft
    mehrere Prisen Individualität
    2 - 4 Msp. Exzentrizität


    Für den Zusammenhalt (oder die Kuchen-Kohäsion):
    jew. 420 g Partizipation und gegenseitiges Handeln
    jew. 10 - 20 Scheiben interkulturelle und kommunikative Kompetenzen


    Für den Belag (oder die obere Schicht kurz: Oberschicht)
    750 g Wohlstand
    1 ½ Liter Solidarität
    500 g Geduld
    25 g Neugier
    2 cl hochkonzentriertes Durchsetzungsvermögen
    3 Pck. Dr. Oetker Glück
    50 g Behaglichkeit
    8 Tropfen Taktgefühl
    100 g Humor (gemahlen)
    150 g Kreativität (in ihrer reinen Form)
    jew. 100 - 200 g Harmonie, Freundschaft und Vertrauen


    Viel Erfolg!


    Schritt 1: Arbeitsvorbereitung
    Alles was zum Himmel stinkt, verdirbt den Kuchen! Befreien Sie
    zunächst ihren Arbeitsplatz davon. Kloppen Sie die braune Brühe in die Tonne, bevor
    sie weiter gärt und Ihren Weltverbesserungskuchen zersetzt.
    Bewahren Sie das grüne Gemüse an einem schonenden Ort auf.
    Das Backblech mit Wohlwollen auslegen. Nicht zu sparsam. Hier ist der
    Grundsatz Mut zur Lücke fehl am Platz.


    Sind Sie bereit? Dann lassen Sie uns mit dem Kuchenboden beginnen.


    Schritt 2: Der Kuchenboden (oder die Chancengleichheit)
    Für die Chancengleichheit benötigen wir kulturell unterschiedliche
    Menschengruppen. Jeweils zu gleichen Teilen (420g): Frauen, Männer, Schwule, Lesben,
    Menschen mit Behinderung, Wohnungslose, Besitzlose, Arbeitslose, Arme, Reiche,
    Alte, Junge, Dicke, Dünne, Hässliche, Hübsche, Glückliche Unglückliche, Gesunde, Kranke
    ...


    Führen Sie die Menschen zusammen, aber berücksichtigen Sie jede
    einzelne Konsistenz. Gehen Sie behutsam und präventiv vor und heben nach und nach die
    Verträglichkeit unter.
    Die Menschenmasse stehen lassen, bis sich eine Einheit bildet.


    Wichtig!: Damit das Ganze später nicht fad und langweilig
    wirkt, nachwürzen. Mit Liebe, Lust und Leidenschaft. Abschmecken dürfen Sie mit zahlreichen Prisen
    Individualität!


    Mein Tipp: 2 - 4 Messerspitzen Exzentrizität lockern den Kuchen zusätzlich auf.


    Um eine Chancengleichheit zu erreichen, muss sich die Menschenmasse
    entfalten. Lassen Sie sie gehen und selbst bestimmen, wie weit. Bringen Sie ihr
    das Wohlwollen entgegen. Drücken Sie die Masse fest, sodass sie an Halt gewinnt.
    Fertig ist der Kuchenboden.


    Schritt 4: Der Zusammenhalt (oder die Kuchen-Kohäsion)
    Für den Zusammenhalt des Kuchenbodens, benötigen wir eine besondere
    Zutat. Viele Bäcker verwenden die künstlichen Aromen, Toleranz und Respekt. Doch
    waren die nicht schon in aller Munde und sind entsprechend ausgelutscht?


    Mein Tipp: Damit sich die Chancengleichheit weiter ausdehnen
    kann, bestreichen Sie den Boden mit Partizipation und streuen gegenseitiges Handeln darüber. So
    entstehen natürliche Aromen und der Boden zerfällt nicht wieder in seine
    Einzelteile.
    Bedecken Sie nun alles mit interkulturellen und kommunikativen
    Kompetenzen.


    Schritt 5: Der Belag (oder die Oberschicht)
    Den Wohlstand zerbröseln und mit der Solidarität verquirlen.
    Anschließend, die für den Belag genannten Zutaten untermischen. Haben Sie Ihren Humor gemahlen?
    Ich hoffe, denn er muss sich gleichmäßig verteilen.
    Das Ganze behutsam auf den Boden der Chancengleichheit streichen und
    in den Ofen geben.


    Merke: Bei herkömmlichen Kuchen wird die Oberschicht vom Kuchenboden
    getragen. So kommt sie auf den Geschmack. Leider oft auf Kosten der
    Chancengleichheit. Nicht bei unserer Weltverbesserungsdelikatesse. Der einheitliche Boden
    geht im Werdeprozess auf und vereinigt sich mit dem Belag. Unterschiede
    zwischen Unterschicht und Oberschicht sind später nicht mehr auszumachen.


    Ober-/Unterhitze: etwa 320°C
    Backzeit: 3 Stunden


    Lassen Sie mich hinzufügen, dass ich den Kuchen nie gekostet habe.
    Chancengleichheit hin oder her. So mancher Mensch ist und bleibt schwerverdaulich und
    kann bei überhastetem Konsum heftige Magenbeschwerden hervorrufen.


    (19 von 24 Punkten)

  • Simones Beitrag ist wieder einmal klasse. Wenn sie sich etwas mehr Mühe geben würde, könnte sie dem amtlichen Vereinslyriker M.H. Paroli bieten :)


    Aber den Abzug von drei Punkten hat sie zu Recht bekommen. Sie hätte ohne Not noch ein paar Strophen mehr dichten können :D

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Angesichts der genialen Wettbewerbsbeiträge bin ich auf meinen 2. Platz langsam aber sicher richtig stolz ... :bier

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    2 % aller Menschen besitzen einen IQ >130, die restlichen 98 % nicht. Das erklärt meine Skepsis gegenüber Mehrheitsmeinungen. (Kaelo)