örks - Premierelesung

  • Ich war heute bei Gina Mayers Premierelesung zu

    ASIN/ISBN: 3352007861

    in Düsseldorf. Es war eine tolle Lesung, aber ein Fehler dahin zu gehen - zwei Tage vor meiner Premierelesung.
    Sie hatte Musiker da, die Lieder aus der Zeit in der ihr Buch spielt, sangen - wie dieses
    Es war der Hammer.


    Sowas hab ich übermorgen nicht. Ich hätte zwar gerne so etwas gehabt, aber dann wurde ich krank und konnte mich nicht mehr kümmern. ;(
    Und jetzt wird es eine dröge Lesung, fürchte ich.


    Was kann man noch machen, außer Musik? Muss man was machen? Wie haltet ihr das?

  • Hi Ulli,


    Gina Mayer kannte ich bis dato nicht... dafür habe ich gerade die ersten 4 Kapitel von Echo des Todes gelesen und bin hin und weg: mir läuft es eiskalt den Rücken runter (was wahrscheinlich beabsichtig ist ;-) und ich muss erst mal eine Verschnaufpause einlegen. Die Geschichte mit dem Haus an der Friedhofsmauer ist alleine schon ein ewiges Trauma (seit ich die Biographie von Thomas Bernhard gelesen habe)... wie auch immer: fabelhaft geschrieben, spannend... bin schon sehr gespannt wie es weitergeht...


    Was im übrigen Lesungen anbelangt bin ich Purist - das ganze Brimborium drumherum könnte und kann ich nicht brauchen. Verlasse Dich auf Deinen Text (ich gehe davon aus, dass Du Deinen historischen Roman vorstellen wirst) und es wird funktionieren.


    Viel Erfolg und schöne Grüße
    Jochen.

  • Lieber Jochen,


    herzlichen Dank. Du liest das "Echo des Todes"? Nicht den "Lohn"? und es läuft dir eiskalt den Rücken runter?
    Was trinkst du? Ich bezahl.
    Bisher war die Reaktion auf das "Echo" meist nur von Frauen so ... das Thema stalking erledigen Männer oft wohl anders ...


    Ja, ich lese am Freitag aus dem HR. Mein HR beruht ja auf Tatsachen und handelt von Personen, die wirklich gelebt haben.
    Meine Anna te Kloot war tatsächlich in der Mennonitenkirche in Krefeld ... vor über 250 Jahren war sie dort in der Gemeinde. Und da werde ich lesen. Vielleicht schaffe ich es, den Zauber zu vermitteln. Ich hoffe doch sehr.


    LG


    Ulli

  • Zitat

    Original von Ulli
    Was trinkst du? Ich bezahl.


    Wenn das so ist - da hat sich auf der Getränkekarte bislang immer was gefunden. Meistens Long-Island-Iced-Tea oder Rebell Yell ... um die Uhrzeit ;-)


    Zitat


    Meine Anna te Kloot war tatsächlich in der Mennonitenkirche in Krefeld ... vor über 250 Jahren war sie dort in der Gemeinde. Und da werde ich lesen. Vielleicht schaffe ich es, den Zauber zu vermitteln. Ich hoffe doch sehr.


    Bei den Voraussetzungen braucht es keine Musik, glaub mir. Wünsche Dir jedenfalls gutes Gelingen!


    Schöne Grüße von
    Jochen.

  • Ulli, Du machst Dir zu viele Gedanken - die Leute kommen wegen DIR! Mach Dich nicht kirre!
    Ich denke, der Rahmen allein ist super - und wenn dann Dein gigantischer Text gelesen wird, was braucht es mehr?
    Wenn Du auf die Schnelle mehr bieten willst (was Du nicht brauchst, die Leute kommen zu einer Lesung, nicht zu einem Konzert!), dann besorg eine Menge Kerzen und bau sie auf. Kerzen sind immer schön. Ich kenne die Location nicht, kann mir aber vorstellen, dass die auch so schon klasse wirkt.
    Drück Dir die Daumen!

  • Zitat

    Original von Ulli
    Ja, ich lese am Freitag aus dem HR. Mein HR beruht ja auf Tatsachen und handelt von Personen, die wirklich gelebt haben.
    Meine Anna te Kloot war tatsächlich in der Mennonitenkirche in Krefeld ... vor über 250 Jahren war sie dort in der Gemeinde. Und da werde ich lesen. Vielleicht schaffe ich es, den Zauber zu vermitteln. Ich hoffe doch sehr.


    Wie wäre es, wenn Du Dir Kleidung aus der Zeit anziehst; entsprechend langen Rock mit Schürze, auf dem Kopf diese Haube, die anständige Frauen damals doch meist trugen. ;)
    Und dann Kekse nach mittelalterlichem Rezept anbietest.


    Oder überhaupt was zu knabbern, was dazu in Zusammenhang steht. Mach doch Mürbeteig und stech den mit entsprechenden Symbolen aus, vielleicht als Kirche oder als Bibel. Die Bibel kannste ja einfach viereckig ausschneiden, mit Kakaoguss überziehen und mit weißem oder gelbem Zuckerguß Bibel draufschreiben.

  • Liebe Ulli,


    ich denke auch, du machst dir viel zu viele Gedanken. Kann ich gut verstehen, würde ich sicher auch in dieser Situation. Aber als Besucherin einer Lesung käme es mir weniger auf die Musik an, als auf die Autorin, die das Buch geschrieben hat.


    Das Gefühl in derselben Kirche zu sein, wie deine Protagonisten vor mehreren hundert Jahren, lässt mich ja schon frösteln. Zudem die Möglichkeit zu haben mit der Autorin ins Gespräch zu kommen, zu ergründen, welches Geschehen real, was Fiktion ist, zu erfahren, woher ihre Motivation kam, wie sie das Buch aufgebaut hat, was ihr während des Schreibens so widerfahren ist - alles gute Gründe eine Lesung zu besuchen, wenn mich Buch und/oder Autorin interessieren.


    Wenn die Autorin dann noch die Gabe hat, spannend vorzutragen - was will man mehr :bier


    Leider zu weit weg für mich, aber ich wünsche dir einen tollen Abend :blume


    Lieben Gruß,
    Cordula G.

    "Man muss immer noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können." Nietzsche

  • Hallo, Ulli.


    Eine Freundin war auf Sebastian Fitzeks Buchpremiere zu seinem aktuellen Roman "Der Augensammler". Das Berliner "Delphi"-Kino, ausverkauft (1.000 Plätze), eine gewaltige Multimedia-Show, ein sich und sein Buch perfekt inszenierender Autor, dazu ein Tourbus in den Farben des Buchcovers (mit eingebauter "Erlebniskammer") und vieles mehr. Sie war sehr hingerissen und, glaube ich wenigstens, auch ein bisschen neidisch. Ich kann das nachvollziehen. Die Buchtour ging übrigens durch mehrere Städte und war jedes Mal ein ähnliches Event. Ein deutscher Thriller-Autor, der vor mehreren tausend Leuten sein neues Buch präsentiert - Hammer. Obwohl er unter Strich einfach nur aus seinem Buch liest. Ich war schon froh, dass über hundert Leute zu meiner letzten Buchpremiere kamen, und über die Hälfte davon kannte ich. Immerhin, ich mache immer Partys aus meinen Buchpremieren, und deshalb kommen die Leute wohl. An meinen schauspielerischen und Lesefähigkeiten kann es jedenfalls nicht liegen. ;)


    Ich schließe mich den anderen an. Mach Dir keinen Kopf. Sei natürlich, sympathisch, besonnen, freundlich, geh auf das Publikum zu. Diese Sache hat für Dich eine sehr viel größere Bedeutung als für alle anderen, für die es in der Hauptsache bloß eine Lesung ist, und zwar ganz unabhängig davon, ob Lautenspieler halbnackt durch die Gänge tanzen, Punkkapellen herumkrachen oder Freibier gereicht wird. Nimm die Sache als kleines Fest, bei dem Du Dich auch selbst feierst, denn die eigentliche Leistung, die wirklich ausschlaggebende, hast du längst hinter Dir: Du hast das Buch geschrieben. Es ist veröffentlicht.


    Natürlich kannst Du Dich zeitgemäß in Schale werfen oder noch kurz vor Toreschluss irgendeinen Bänkelsänger engagieren. Daran, wer kommt und warum, wird das wenig ändern. Sei für die Leute da, die gekommen sind. Versuch, ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass es für Dich etwas Besonderes ist, an diesem Abend für sie zu lesen. Alles andere ist egal, und vergessen ist das ganze in ein paar Wochen sowieso.

  • Zitat

    Original von Cordula G.
    Das Gefühl in derselben Kirche zu sein, wie deine Protagonisten vor mehreren hundert Jahren, lässt mich ja schon frösteln.


    Hallo Ulli,


    sehe ich auch so. Was die Musik bei der Lesung von Gina Mayer war, kann bei dir die Kirche sein - abgesehen davon, sehe ich so was ohnehin nur als Beiwerk. Allzuviel "Hokuspokus" würde mich eher abschrecken, weil man vermuten könnte, es soll vom Buch ablenken ;)


    Gruß,
    Petra

  • Zitat

    Original von Tom
    Alles andere ist egal, und vergessen ist das ganze in ein paar Wochen sowieso.


    Das sehe ich etwas anders. Ich war vor fünfzehn Jahren bei einer Lesung von Hera Lind, in der es nichts weiter gab als Hera Lind, ihr Buch, einen Tisch, einen Stuhl und einige hundert Zuhörerinnen.
    Man kann von der Frau und ihren Büchern sagen, was man will, aber sie hat es verstanden die Zuhörer anzusprechen. Sie war locker, gut gelaunt und sehr kommunikativ. Es war schlicht eine so gute Stimmung im Saal, mit interessanten Fragen und unterhaltsamen Antworten, dass ich heute noch gerne daran zurück denke.
    Meiner Meinung nach hat es hauptsächlich mit dem Autoren zu tun, ob und wie nachhaltig eine Lesung ankommt. Deshalb kann ich mir auch nicht vorstellen, dass Ulli irgendwelchen Schickimicki braucht.


    Lieben Gruß,
    Cordula G.

    "Man muss immer noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können." Nietzsche

  • Hallo Ulli,


    Von Tom:

    Zitat

    Sei für die Leute da, die gekommen sind. Versuch, ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass es für Dich etwas Besonderes ist, an diesem Abend für sie zu lesen. Alles andere ist egal,


    Ich denke, genau das ist es.
    Eine Lesung ist immer auch eine Begegnung mit dem Autor, Du wirst sozusagen zur "Künstlerin zum Anfassen" :). Wahrscheinlich schließt Du ja an die eigentliche Lesung noch eine Runde für Fragen an. Wenn Du Dich dem Publikum da offen und nett zeigst, ist das für die meisten der Eindruck, der hängen bleibt. Bloß kein Divengehabe, zeig Deinem Publikum, dass Du Dich ganz einfach über ihr Interesse an Deinem Buch freust.


    Nachtrag: Cordula G: Hera Lind dürfte das aber vermutlich noch etwas leichter gefallen sein als einem "norman" Autor. Sie war Sängerin, bevor sie zu schreiben begonnen hat. Sie war also mit der Bühne schon vertraut.


    Liebe Grüße und viel Erfolg,
    Anja

  • wenn ich zu deiner lesung ginge, ulli, würde ich nur schlicht dich lesen hören wollen aus deinem buch. ich geh nicht hin, um musik zu hören ;)


    ich drücke dir fest die daumen. es wird toll, ich fühls! :)

  • Cordula G.: Klaro. Ich erinnere mich auch immer noch gerne an bestimmte Konzerte, Filme, Ausstellungen - und auch Lesungen (z.B. die von Douglas Adams). Ich wollte nur davon abraten, die Wirkung zu überschätzen.


    Ulli: Etwas, das man nie vergessen sollte: Die Leute kommen Deinetwegen! Viele Autoren (zu denen ich auch gehöre) kommen nicht gegen das Gefühl an, dass es die Zuschauer sind, die ihnen einen Gefallen tun. Dabei ist es umgekehrt (wobei dann das Wort "Gefallen" dann nicht ganz richtig ist). Die Zuschauer wollen Dich erleben. Hören, was Du zu sagen hast, Dir beim Lesen lauschen, etwas über Dich, Dein Buch, Deine Vita erfahren. Dafür sind Lesungen da. Es geht nicht darum, Dich als Produkt zu verkaufen. Das ist längst geschehen.

  • ps


    ich war vor 2 jahren mit meinem lütten bei einer lesung einer ziemlich erfolgreichen kinderbuchautorin. hinterher sagte er mir: mama, du kannst den kleinen ritter trenk viel besser vorlesen ;)


    was ich damit sagen will, profis sind nicht automatisch besser als nicht so routinierte im litbetrieb.


    ulli, bevors losgeht, atme 5 minuten ganz bewusst tief ein und alles wieder aus und ein und aus ... das hilft mir sehr, die aufregung nicht ausufern zu lassen :)

  • Wenn ich hier lese, was für einen Aufwand manche Autoren betreiben, damit die Lesung zur unvergesslichen Show wird, komme ich auch etwas ins Zweifeln.


    ...Und bekomme fast Zweifel, ob ich bei den Lesungen zu meinem in Bälde erscheinendem neuen Roman nicht auch tief(er) in die Trickkiste greifen sollte.


    Anderseits bin ich der gleichen Meinung wie siempre. Bei einer Lesung geht es um den Autor und das Buch, aus dem er vorliest. Der Rest ist doch bloß Schnickschnack... 8-)

  • Zitat

    Original von fictionmaster
    ...
    ...Und bekomme fast Zweifel, ob ich bei den Lesungen zu meinem in Bälde erscheinendem neuen Roman nicht auch tief(er) in die Trickkiste greifen sollte.


    ...


    Wovon handelt dein Roman?
    Fantasy? Dann buche ein paar Orks!
    Horror? Vielleicht hat Freddy Krueger ja Zeit.
    Sci-Fi? Wenn man eine Langlimousine ordern kann, dann vielleicht auch einen X-Wing-Fighter.


    Lass deiner Fantasy (und deinem Geldbeutel) freien Lauf =)!


    Grinsende Grüße
    Achim

  • Hallo Achim,


    danke für dein Interesse. Mein neuer Roman ist ein Militärthriller namens "Der Fall Nemesis", in dem zwei Angehörige der U.S. Army eine rätselhafte Mordserie aufklären sollen, jedoch von ihren Vorgesetzten mehr behindert als unterstützt werden.


    Das Buch erscheint zwar erst in ein, zwei Wochen, falls du neugierig geworden bist, findest du auf meiner Homepage aber schon weitere Details dazu. Wenn du magst, schicke ich dir auch gern ein oder mehrere signierte Exemplare... :)