Die Gestaltung des Covers

  • Für mich spielt das Cover, der Umschlag eines Buches auch immer eine große Rolle, zumindest wenn es darum geht ein Buch in die Hand zu nehmen. Für die weitere Entscheidung ist das Cover dann weniger maßgeblich, aber immerhin hat es das Buch schon mal in die Hand geschafft.
    Besuche ich meinen Lieblingsbuchladen, falle ich fast über den am Eingang platzierten Tisch mit Neueingängen und wo greife ich hin? Der Titel ist es meist erst mal gar nicht, sondern ganz oft das Cover, wenn ich nicht gerade etwas Spezielles suche.


    Wie ist das eigentlich bei Euch, die Ihr schon Bücher veröffentlicht habt gelaufen? Hat man Einfluss auf die Gestaltung? Liefert man das Cover mit? Wie ist das denn so?


    Wir haben heute ganz viel Sonne und ich hoffe, Euch ist wenigstens wettermäßig ein ebenso schöner Sonntag beschert.

  • Liebe Kritzelliese,


    wenn du in einem »richtigen« Verlag veröffentlichst, kannst du gleich wieder aufhören, über das Cover nachzudenken. Da hast du in der Regel erst ein Mitspracherecht, wenn dich Günter Grass mit »Hallo Kollegin« begrüßt =)


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Bisher wurden mir die Cover wohl vorab gezeigt, aber ein Mitspracherecht in dem Sinne hatte ich nicht.


    Es gibt durchaus "richtige" Verlage (ein Krimiverlag zum Beispiel, der Halbjahrsweise massig neue Bücher auf den Markt schmeißt), der von seinen Autoren gerne auch Cover haben möchte.


    Größere Verlage haben in der Regel eigens dafür geschulte Leute. In wie weit die treffen ist manchmal auch ein Glücksspiel.


    Beim "Echo" habe ich ein paarmal hart schlucken müssen, bevor ich mein Buch gesehen habe. Der Verlag war aber von dem Cover überzeugt. Ich ... weiß immer noch nicht, ob das so die richtige Wahl war,


    In das Cover von meinem HR habe ich mich sofort und spontan verliebt. Ich finde es Klasse. Und ich hoffe, den Leser geht es auch so.


    Um Cover und Titel mache ich mir jedoch keinen Kopp - dafür gibt es Fachleute. Wobei ich schon versuche einen Titel zu finden, den der Verlag übernehmen könnte ...


    LG


    Ulli

  • Bei CORA habe ich zwar kein Mitspracherecht, aber es gibt da so eine Art Merkbogen, jedenfalls steht darauf, wie alt die Protas sind, Haarfarbe, usw. Jedenfalls sind bei CORA die Cover immer sehr passend und schön, von daher mache ich mir da gar keine Gedanken drum und freu mich auf ein schönes Cover. Das sind dort schließlich Profis, die sich auskennen und genau wissen, welche Cover Leser ansprechen. Und ich vertrau da voll drauf, dass sie schon das Passende für meine Romane aussuchen.
    Den Titel suchen sie auch aus, mir selbst fällt da sowieso nichts ein, das Paradies hieß die ganze Zeit nur "Maledivenroman". Der Name ist allerdings hängen geblieben und wurde und wird weiterhin benutzt, wenn über den Roman gesprochen wird, auch nachdem er seinen schönen Titel bekam.

  • leider erlauben die covers, zumindest auf den einschlägigen stapeltischen, keinerlei differenzierung mehr: der HR-schmarrn trägt durchweg das gleiche covergold, und thrillertitel immer dieselben bluttriefenden hakenbuchstaben. wenn da wirklich was gutes dabei ist, kann einem der autor für's cover leid tun.


    @heike: deines fällt da positiv aus dem blattgoldrahmen.

  • Hallo Ulli,


    bei deinem Thrillercover würde ich auf den ersten Blick eher an einen Eifelroman, weniger an einen Eifelthriller denken.
    Das Cover für deinen historischen Roman gefällt mir sehr gut. Der steht auch schon auf meiner Liste. Natürlich nicht - nur - wegen des Covers =)


    Schönen Sonntag noch,
    Cordula G.

    "Man muss immer noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können." Nietzsche

  • Zitat

    Original von Cordula G.
    Hallo Ulli,


    bei deinem Thrillercover würde ich auf den ersten Blick eher an einen Eifelroman, weniger an einen Eifelthriller denken.
    Das Cover für deinen historischen Roman gefällt mir sehr gut. Der steht auch schon auf meiner Liste. Natürlich nicht - nur - wegen des Covers =)


    Schönen Sonntag noch,
    Cordula G.


    Bei meinem Thriller habe ich mich total erschrocken - ich dachte - huch, weiß, grüne Schrift, Traktor - das wird ein Gartenbuch sein, dass ich vedrängt hatte geschrieben zu haben.
    Und so ist es scheinbar auch angekommen bei den Lesern. Wer will schon ein Gartenbuch aus der Eifel lesen, bei dem es noch nicht mal um Baumschnitt geht? :braue :achsel


    Seis drum, ein Mitspracherecht hatte ich nicht.
    Das rote Brokatcover vom HR finde ich sehr passend und schön. Mal sehen, wie es die Leser finden ...


    LG


    Ulli


    PS: ich hoffe, du findest den Inhalt dann noch besser als das Cover ... ;)

  • Zitat

    Original von Ulli

    Das rote Brokatcover vom HR finde ich sehr passend und schön. Mal sehen, wie es die Leser finden ...



    Welche Leser meinst du? Die geglaubt haben, ein Handarbeitsbuch gekauft zu haben? :D

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    Emanuel von Bodmann


  • Bei meinem Thriller bekam ich den Vorschlag per E-Mail zugesandt. Ich fand das Cover von Anfang an klasse und habe deshalb auch nicht interveniert. Abgesehen davon hätte das vermutlich auch nichts gebracht. ;)


    Bei meinem ersten Roman gibt's gar kein Cover. Der ist einfach rot! :D Aber in Leinen gebunden.


    Bei meinen Lyrikbüchern habe ich mit dem Verlag - ein Kleinverlag - die Covers aber jeweils bilateral ausgeknobelt.


    Ich würde deshalb einfach mal sagen: je grösser der Verlag, desto weniger Mitspracherecht bei der Umschlagsgestaltung.

  • Mein Cover war noch vor Vertragsabschluß fertig. Ich hatte keinen Einfluß auf die Gestaltung, bin aber sehr zufrieden damit. :)

  • Zitat

    Original von Manuel
    Mein Cover war noch vor Vertragsabschluß fertig. Ich hatte keinen Einfluß auf die Gestaltung, bin aber sehr zufrieden damit. :)


    Das ist ja auch superschön (und passt perfekt zum Buch). Ich wäre auch zufrieden!

  • Ich durfte mir das Cover meiner Bücher nicht aussuchen.
    Aber, ich wünschte mir, ich hätte ein Mitspracherecht gehabt.


    Für mich, als Leser, ist auch die Farbgestaltung und die Aufmachung des Buches sehr wichtig.
    Ich mag z.B. alles, was edel aussieht...


    Gruß
    Helga

  • Ich habe alle Entwürfe in der Frühphase - vor der Veröffentlichung auf der Verlagssite und in den Buchhandelsbroschüren - gesehen, durfte bei meinem Erstling sogar (mit)wählen (weil es zwei Vorschläge gab) und die Umschlagtexte redigieren bzw. (mit)schreiben. Alle Entwürfe stammten von Agenturen, und nicht von den Ausstattungsleuten im Verlag. Nach einer eigenen Coveridee bin ich noch nie gefragt worden, hätte aber auch keine gehabt. Das Cover gehört zum Marketing, und das ist Verlagssache.

  • Zitat

    Original von Cordula G.
    Hallo Ulli,


    bei deinem Thrillercover würde ich auf den ersten Blick eher an einen Eifelroman, weniger an einen Eifelthriller denken.
    Das Cover für deinen historischen Roman gefällt mir sehr gut. Der steht auch schon auf meiner Liste. Natürlich nicht - nur - wegen des Covers =)


    Schönen Sonntag noch,
    Cordula G.


    Und ich denke an "Bauer sucht Frau", ehrlich.



    Maren, kann ich gut verstehen, das mit dem "Maledivenroman", aber da kann man mal wieder sehen wie ich so denke....ich hätte doch gewettet, dass man als Autor zumindest den Titel vorgeben darf.


    Das mit dem Cover kann ich irgendwo verstehen und doch ist es bestimmt so ein Gefühl wie wenn man sein Baby für ein paar Wochen zu anderen Leuten geben muss....man bekommt es ja wieder....das Buch auch, aber irgendwie anders.

  • Zitat

    Original von Kritzelliese


    Das mit dem Cover kann ich irgendwo verstehen und doch ist es bestimmt so ein Gefühl wie wenn man sein Baby für ein paar Wochen zu anderen Leuten geben muss....man bekommt es ja wieder....das Buch auch, aber irgendwie anders.


    Ich hätte meine Babys nicht an Leute gegeben, die sie mir irgendwie anders zurückgegeben hätten :(


    Bei Büchern liegt die Sache geringfügig anders ...

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    Emanuel von Bodmann



  • Ich würde nie mein Baby weggeben .. du etwa? 8o


    Ich vergleich Bücher auch schon mal mit Kindern. Irgendwann werden sie als winziger Gedanke gezeugt, und dann wachsen sie heran - erst in einem als Idee, dann werden sie auf Papier geboren und wachsen und gedeihen (wenn man Glück hat).
    Doch auch Kinder werden groß und man muss sie in die Welt entlassen. Spätestens mit der Drucklegung ist das so.
    Meine Bücher sind bis dahin von meinem Agenten abgenickt, vom Lektor überarbeiten (naja .. ), gedruckt, Druckfahnen nochmal gebürstet und dann ... dann gehen sie in die Welt.


    Kritzelliese, wenn du wirklich schreiben und veröffentlichen willst, muss du dich ein wenig von deinen Kindern lösen (von manchen auch verabschieden). Ansonsten wirst du ganz furchtbar scheitern, sobald du die erste schlechte Kritik bekommst, die erste niederschmetternde Rezi, die ersten negativen Leserkommentare.
    Und sowas kommt, so sicher wie das Amen in der Kirche.


    Ganz grauenvoll ist es dann noch bei gruselig schlechten Verkaufszahlen. Da fängst du dann an, an dir und deiner Schreibe zu zweifeln - ganz massiv.


    Ich kenn das alles. Hat mich aber nie davon abgehalten, weiter zu schreiben (und vor allem zu versuchen, besser zu werden).


    LG


    Ulli