Zeitprobleme ...

  • Hallo Zusammen.


    In den letzten Monaten habe ich nur wenig Zeit, aber das Problem kennen ja die meisten, die berufstätig sind und viele Hobbys bzw. private Verpflichtungen haben.
    Es nervt mich aber schon, dass ich überhaupt nicht mehr zum Schreiben komme. Wenn ich dann abends mal zwei Stunden Zeit hätte, um mich an den Laptop zu setzen und kreativ zu sein, bin ich oft nicht in der richtigen Schreibstimmung. An Ideen mangelt es mir absolut nicht, wohl aber an der Stimmung, diese Ideen dann umzusetzen.
    Sport z.B. gelingt mir schon, wenn mir darauf eigentlich die Lust fehlt, aber bei kreativen Tätigkeiten klappt es bei mir nicht, dass ich mich dazu „zwinge“. Klar kann ich dann trotzdem mühsam ein paar Zeilen zu Papier bringen … aber dann wird es auch nicht so gut - es fehlt der Schreibfluss.


    Wie ist das bei euch? Was macht ihr, wenn ihr endlich mal Zeit zum schreiben habt, aber dann nicht in der richtigen Laune dafür seid? Gelingt es euch mit Musik oder irgendwelchen anderen „Ritualen“ doch noch für die richtige Schreibstimmung zu sorgen?
    Freue mich über jeden Tipp, damit meine Texte bald hoffentlich nicht mehr auf der Festplatte „verstauben“. ;)


    Gruß, Jayden

  • Hallo Jayden,
    ich bin den ganzen Tag familiär mit drei Kindern eingestrickt, habe einen ehrenamtlichen Job und eine Riesenwohnung. Aber zum Schreiben ist immer Zeit. Zwischendurch halt. In der Dusche, während stupider Arbeiten, wie Klo putzen, Einkäufe von a nach b schleppen etc. sprudelt es nur so aus mir heraus.
    Deshalb habe ich immer etwas zu schreiben bei mir und in mindestens vier von sieben Räumen liegt ein Skizzenbuch bereit um meine Ideen festzuhalten.
    Was immer mir einfällt, wird aufgeschrieben und wenn ich etwas Zeit habe mich darum zu kümmern, reicht die Notiz und ich bin wieder drin...Gerade habe ich auf diese Weise zehn von noch nötigen Gedichten fertig bekommen und vor drei Wochen hatten wir Premiere unseres Seniorentheaterstückes für das eigens ein Stück aus den Erinnerungen der Teilnehmerinnen geschrieben wurde. *angebmodus aus*
    Aber im Ernst halte ich für wichtig, alles zu notieren. Am besten mit System.


    Aktuell arbeite ich an Songtexten für einen Schauspieler, der einen Soloabend plant. Morgens beim Bettenmachen dröhnt seine Musik durch die Wohnung und ich halte fest, was mir einfällt.
    Nur mein Roman, dessen Rohbau seit drei Jahren fertig ist, geht auf diese Weise nicht so schnell weiter. Sowas ist wie eine innige Beziehung für die ich zur Zeit noch nicht die nötige Ruhe habe...aber das wird noch irgendwann.


    So...nu muss ich noch Wäsche aufhängen. Sonst haben die Kinder nix, was sie im Urlaub anziehen können.
    Viele Grüße aus dem Ruhrpott
    Stefanie

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • Hallo, Lametta.


    Danke für deine flotte Antwort.
    Ich habe zwischendurch auch Zeit zum Schreiben (meist spät abends oder am Wochenende), aber bei mir ist das wirklich Stimmungssache.


    Zitat

    Was immer mir einfällt, wird aufgeschrieben und wenn ich etwas Zeit habe mich darum zu kümmern, reicht die Notiz und ich bin wieder drin...Gerade habe ich auf diese Weise zehn von noch nötigen Gedichten fertig bekommen und vor drei Wochen hatten wir Premiere unseres Seniorentheaterstückes für das eigens ein Stück aus den Erinnerungen der Teilnehmerinnen geschrieben wurde. *angebmodus aus*


    Ach gib ruhig an - das muss auch mal sein. ;)
    Vielleicht ist an deiner Notiz-Methode ja was dran. Ich merke mir das bisher immer alles so. Mir geht es aber eigentlich eher darum, dass ich in der richtigen Stimmung zum Schreiben sein muss, sonst will das eben nicht klappen, mir fehlt dann der Schreibfluss. Jetzt in meinem Urlaub hatte ich schon versucht meinen Fantasyroman zu überarbeiten. Ich glaube ich habe dann fast eine Stunde vor dem Rechner gesessen und blöde auf den Bildschirm geglotzt. Ich weiß schon, was ich da ändern will, aber statt dass die Finger über die Tastatur fliegen, tat sich nix - das meine ich mit fehlender Schreibstimmung.
    Ich zeichne auch, aber da geht es auch, wenn mir nicht so nach Zeichnen zumute ist, ich aber jemandem ein Bild versprochen habe, das fertig werden muss (vielleicht fehlt mir bezüglich der Schreiberei auch einfach die Faust im Nacken ...).


    Ich denke ich werde das mit dem Notizheft doch mal probieren - genügend Bücher dafür habe ich jedenfalls hier, die muss ich nur mal hervor kramen.


    Liebe Grüße, Jayden

  • Stimmt, ein bisschen Druck schadet nicht. Hatte das Problem, das Du beschreibst bisher noch nicht.
    Nehme an, ich habe mich , vom Umfang her, noch gar nicht so weit auf das schreiben eingelassen, dass ich an daran auch nur gestoßen sein könnte.
    Bin ich ja mal gespannt für die Zukunft.


    Hast du es mal mit kurzzeitigem aber völligem Ablenken versucht? Mir hilft, bei was auch immer, Musik...
    Gerade hatte ich ein logistisches Wäscheproblem: Wäsche bügeln, jahreszeitlich aussortieren, wegräumen und gleichzeitig für den Urlaub packen sprengt gerade meine Mansarde...also mal eben i-tunes an und Kopf frei pusten lassen.

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • Hallo Jayden,


    für mich ist es immer am besten, wenn ich die vorangegangenen Seiten meines Textes lese, um mich ins Thema zurückzubringen.


    Für die Stimmung geht es mit Musik ganz gut.


    Ein "Trick", der aber mindestens genaus gut funktionieren kann, ist das Schreiben selber. Mit dem Schreiben kommt auch die Stimmung dafür. Man schreibt sich sozusagen hinein. Das muss man ja auch schon deshalb beherrschen, weil der jeweilige Text ja nicht von der jeweiligen eigenen Stimmung abhängen darf. Wenn im Handlungsverlauf eine traurige Szene an die Reihe kommt, muss man die genauso schreiben können wie eine witzige oder philosophische. Von der eigenen Stimmungslage darf das an sich nicht abhängen.


    Aber ich nehme an, Du meinst mit Stimmung den "Textfluss". Da funktioniert es ganz gut, einfach mal anzufangen.


    Liebe Grüße
    Anja

  • Hallo Jayden, hallo zusammen,


    ist ja ulkig: Ich bin heute mit dem Gedanken ins Forum gekommen: Ob's den anderen auch so geht wie mir? Oder fließt bei allen alles einfach nur so aufs Papier?


    Also: Zeitprobleme habe ich nicht. Ich hab genug Zeit. Nach der Arbeit habe ich quasi - außer den Haushalt einigermaßen am Laufen zu halten und zwei Hunde bei Laune - keine großen Pflichten. *Zeit* habe ich de facto genug! Bloß: der innere Schweinehund - der macht mir zu schaffen!


    Bei mir steht das Gerüst für einen Roman. Es vergeht auch kein Tag, an dem ich nicht mit dem Roman, mit den Figuren "kopfschwanger gehe" *g*. Aber das jetzt zu Papier zu bringen ...! Vorm Hirn über den PC aufs Blatt, *Disziplin* aufzubringen - schwierig!


    Bei mir ist auch der "innere Kritiker" immer präsent. Daran wird's bei mir auch liegen: Ich sehe mir an, was ich geschrieben habe und denke: Ist nicht dein Ernst, Petra! Solltest du's vielleicht nicht lieber ganz sein lassen?! :braue
    Dabei *weiß* ich, dass Schreiben Übung braucht. Dass man erst mit regelmäßigem Schreiben besser wird. Aber das *Wissen* umzusetzen fällt mir leider sehr schwer :bonk


    Also: Tipps habe ich leider keine parat. Nur den vermeintlichen Trost: Du bist nicht allein mit dem Problem (in Punkto "Stimmung" ...)!


    Gruß,
    Petra

  • Hallo Jayden!


    Ich kenne dein Problem recht gut aus eigener Erfahrung. Auch mir fällt es sehr schwer, konsequent am Schreiben dran zu bleiben. Da gibt es immer wieder Phasen, wo ich nicht und nicht vor die Tastatur finde, aus welchen Gründen auch immer. Oft denke ich daran, es überhaupt bleiben zu lassen, vor allem wenn ich sehe, wie anderen die Texte nur so aus dem Kugelschreiber fließen.
    Allheilmittel dagegen kenne ich leider keines, aber eines ist sicher: Ausreden findet man immer, wenn man etwas gerade nicht tun will. (Und das ist doch die Quintessenz deiner Klage? ;))
    Schreiben ist nunmal in erster Linie Arbeit. Und zwar anstrengende Arbeit, die eine Menge Konzentration und Hinwendung fordert. Letztlich ist und bleibt es eine Frage der Leidenschaft. Sie ist die Mutter allen Fleißes, aller Leistungsbereitschaft. Und das sind mMn die wichtigsten Eigenschaften eines Schriftstellers. Das Talent kommt erst einen Schritt dahinter.
    Wie geht der schöne Spruch? Schriftsteller sind Menschen die schreiben. Und zwar immer und überall. Bestimmt sind es nicht jene, die gerne schreiben würden oder nur darüber reden wollen.
    In diesem Sinne fehlt mir wohl auch einiges ...


    Lieben Gruß,
    Manuela :)

  • Zitat

    Original von Manuela Korn
    Letztlich ist und bleibt es eine Frage der Leidenschaft. Sie ist die Mutter allen Fleißes, aller Leistungsbereitschaft. Und das sind mMn die wichtigsten Eigenschaften eines Schriftstellers. Das Talent kommt erst einen Schritt dahinter.
    Wie geht der schöne Spruch? Schriftsteller sind Menschen die schreiben. Und zwar immer und überall.
    Manuela :)


    Unterschreib ich!

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • Normalerweise bin ich ein Böckehabenmuss-Schreiber, aber das geht nicht mehr, seit von mir erwartet wird, dass ich alle anderthalb bis zwei Jahre einen neuen Roman vorlege. Ich schreibe normalerweise nachts und in meinen Arbeitspausen. Bei den letzten zwei Projekten habe ich sehr gute Erfahrungen damit gemacht, für eine Woche in Schreibklausur zu gehen. In einem Hotelzimmer irgendwo auf dem Land habe ich die ersten 120 bis 150 Seiten (Rohfassung) des jeweiligen Projektes heruntergehackt (teilweise nachts an der Bar mit dem Laptop), was zwei große Vorteile hat: Erstens ist das ausreichend viel, um eine handliche Leseprobe zu extrahieren und das Projekt zu verkaufen (die Agentur bekommt allerdings das komplette Paket plus Expo). Und zweitens haben zwei fertige Fünftel (Fensterkreuz mal Pi) einen enormen psychologischen Wert. Es fühlt sich schon nach "Roman" an, auch wenn es natürlich noch zigfach überarbeitet und vor allem fertiggeschrieben werden muss. Die Motivation (und der Druck durch den dann stattfindenden Verkauf) reicht aus, um mich zu zwanzig bis dreißig Seiten pro Woche zu bringen, die ich auch dann schaffe, wenn ich arbeitsmäßig eigentlich mit anderen Dingen ausgelastet bin. In einem Fall habe ich noch vier Tage Klausur angehängt, um das Projekt abzuschließen. Aber ich schreibe ohnehin sehr schnell, wenn der Plot steht.


    Aber seit ein paar Jahren versuche ich auch, pro Monat mindestens ein oder zwei Short Storys zu schreiben, einfach um überhaupt zu schreiben, auch zwischen den Projekten. Das sind mal Fingerübungen im Rahmen des Büchereulen-Schreibwettbewerbs (Begrenzung auf 500 Wörter) und dann wieder längere Sachen (bis 30 Seiten). Diese Disziplin hat sich als sehr hilfreich erwiesen, weil ich viele Ideen, die ich in solchen Übungsgeschichten verwurstet habe, später in Romane einfließen lassen kann.

  • hallo jayden,


    du kannst den psychologen-trick versuchen, der auf konditionierung basiert: schreibe zb an einem bestimmten ort. ich zb habe so eine art stammcafe/kneipe, wo ich meistens schreibe. diese ort ist dann mit kreativität gekoppelt und du kommst in die richtige stimmung, wenn du sie aufsuchst. abgesehen davon fällt mir bei dezenter musik und beim leute beobachten mehr ein. deine wohnung ist vielleicht mental mit zu vielen anderen sachen gekoppelt, so dass du nicht richtig abschalten kannst. vielleicht hast du aber ein bestimmtes zimmer, was du zum schreiben nehmen kannst.


    außer des ortes kannst du andere rituale beim schreiben wählen: einen bestimmten tee trinken, kuchen essen, eine bestimmte musik hören, etc..


    anjas trick, die letzten seiten zu lesen, praktiziere ich auch. das war auch absolut notwendig, als ich mich nach 4 wochen pause wieder an meinen entwicklungsroman gesetzt hatte. habe dabei sogar erstmal 30 seiten stilistisch überarbeitet, um wieder reinzukommen.


    viele grüße,
    michael

  • Hallo Jayden, ich habe ein anderes Problem: wenn ich ins Bett gehe, fängt mein Hirn an zu "schreiben". Das heißt, es kommen mir die besten Sätze und Wendungen, Weiterentwicklungen des Stoffes etc. zugeflogen. Da aber 6.30 Uhr der Wecker klingelt und ich meine Brötchen verdienen muss, kann ich nicht einfach aufstehen und alles niederschreiben, weil ich dann nie zur Ruhe kommen würde. Klar, dass da einiges verloren geht, weil es vergessen wird. Aber es bleibt auch erstaunlich viel hängen. Und das versuche ich dann in den PC zu hacken, wenn ich tagsüber Zeit dazu habe. Manchmal habe ich Zeit und mein Kopf ist leer, dann zwinge ich mich nicht zu schreiben. Das Leben bietet auch andere schöne Sachen. Aber meistens bin ich an etwas "dran". Und am besten strömen die Gedanken und Ideen (außer nachts), wenn ich stupide Tätigkeiten ausübe, die mein Hirn nicht beanspruchen: Bügeln, Putzen, Spazierengehen. Musik kann ich überhaupt nicht brauchen, weder beim Schreiben selbst noch bei der Ideenfindung. Lenkt mich alles nur ab.


    Gruß Habibi

  • Wow - danke für eure zahlreichen Antworten und die Tipps. :)
    Und nun mal zu den einzelnen Beiträgen:


    @Lametta:
    Vermutlich sollte ich mir echt einen festen Termin setzen, zu dem ich die Überarbeitung fertig haben will. Aber ob das dann so klappt ... ?(



    Anja:
    Das mit dem Schreiben selbst hatte ich ja vor einiger Zeit schon erfolglos versucht, vielleicht sollte ich da trotzdem mal einen weiteren Anlauf starten. Der Appetit kommt doch angeblich auch beim Essen ...
    Mit Schreibstimmung meinte ich übrigens das, was Tom als "Böckehabenmuss-Schreiber" formulierte. Letztes Jahr im Herbst habe ich innerhalb von ein paar Wochen einen Roman fertig geschrieben, und das obwohl das nicht mal mein favorisiertes Genre war - aber die Schreibstimmung war eben da.



    Petra
    Hallo Leidensgenossin. ;)

    Zitat

    Bei mir steht das Gerüst für einen Roman. Es vergeht auch kein Tag, an dem ich nicht mit dem Roman, mit den Figuren "kopfschwanger gehe" *g*. Aber das jetzt zu Papier zu bringen ...! Vorm Hirn über den PC aufs Blatt, *Disziplin* aufzubringen - schwierig!


    Ja, das kenne ich. Ob es aber jetzt bei mir mit Disziplinproblemen zu tun hat, weiß ich nicht. Oft kommen mir dann andere Hobbys in die Quere (Zeichnen, Sport usw.) und die Schreiberei hat da momentan wohl eine geringere Priorität, weil die Schreiblust fehlt.



    Manuela

    Zitat

    Allheilmittel dagegen kenne ich leider keines, aber eines ist sicher: Ausreden findet man immer, wenn man etwas gerade nicht tun will. (Und das ist doch die Quintessenz deiner Klage? Augenzwinkern )


    Nein, eigentlich nicht. Eigentlich ist es so, dass mir Schreiben Spaß macht, wenn ich in der richtigen Stimmung dafür bin. Die Schreiberei ist für mich ein Hobby und keine "Arbeit", ich verdiene ja auch kein Geld damit. Ärgerlich ist es aber deshalb, weil ein Roman schon fast bei der ersten Agentur angenommen worden wäre und ich jetzt seit über einem Jahr in bezug auf die Überarbeitung nicht voran komme.
    In letzter Zeit ist es eher so - wie auch oben schon angedeutet - dass mir andere Hobbys in die Quere kommen. Vielleicht brauche ich einfach nur ein "Aha-Erlebnis", das mir das Schreiben wieder schmackhafter macht, weil irgendwie die "Luft raus ist" oder die Motivation fehlt.



    Tom

    Zitat

    Normalerweise bin ich ein Böckehabenmuss-Schreiber


    Ja ganz genau! Das meine ich. :) Das bin ich auch, nur dass bei mir eben keiner Druck macht, dass dieser oder jener Text ja nun endlich mal fertig werden muss.
    Das mit dem Umgebungswechsel scheint ja nicht nur dir, sondern auch Michael zu helfen. Aber ich sehe schon: Auch wenn das Schreiben für mich eigentlich ein Hobby ist, ohne Disziplin geht es wohl auch da nicht. ;)



    Michael
    Das stimmt - in der Wohnung habe ich schon einiges an Ablenkung. Ich hatte auch schon mal überlegt, mich mit dem Laptop in ein Café zu setzen, habe da aber irgendwie ein komisches Gefühl bei.
    Anjas und deinen Trick mit dem Durchlesen der letzten Seiten, sollte ich dann auch mal machen. Das habe ich bei dem Roman tatsächlich schon länger nicht mehr getan.



    @Habibi

    Zitat

    Hallo Jayden, ich habe ein anderes Problem: wenn ich ins Bett gehe, fängt mein Hirn an zu "schreiben".


    Ja - kenne ich auch. ;)
    Musik lenkt mich zum Glück nicht ab, wenn ich dann aber einmal richtig in einer Geschichte drin bin, kriege ich um mich rum sowieso nix mehr mit und bin dann auch nicht ansprechbar (so ist das aber auch, wenn ich ein gutes Buch lese).


    Liebe Grüße, Jayden

  • Manchmal nimmt das beim Schreiben solche Auswüchse an, dass meine Kinder wahrscheinlich schon Denken ich bin ein Teilzeit-Zombie. Ich bin dann aber auch soetwas von abwesend...
    Keiner lebt ungestraft in zwei Welten.
    Luka

  • Hey Jayden,


    auch mir kommt das Problem mit der "Nicht-Zeit" durchaus bekannt vor.
    Seltsamerweise entwickele ich vor allem dann einen richtigen Schreibdrang,
    wenn ich wieder intensiv lese. Es regt mich an, ich versinke, tauche wieder auf und
    habe wieder neues Input. Am heftigsten reagiere ich auf Literatur, die ich mir selbst niemals zutrauen würde,
    zu schreiben. Wie eine Art Antipode...Macht Spaß, grad lese ich "Was ich liebte" von Siri Hustvedt,
    ein echt hartes, dichtes und so lebensechtes Buch,
    wie ich es schon lange nicht mehr gelesen habe.
    Bin gespannt in welche Schreibattacke es mich später treiben wird.
    Also mein Tipp: laß dich anregen und schalt den Kopf mal aus... ;)


    gruß
    Sandra

  • Zitat

    Original von Sandra
    Also mein Tipp: laß dich anregen und schalt den Kopf mal aus... ;)


    Hallo, Sandra.


    Zum Lesen komme ich in letzter Zeit auch eher selten, aber du hast sicherlich Recht, dass gute Bücher, die man liest, einem wieder mehr Appetit darauf machen, selbst zu schreiben.


    Kopf ausschalten ist etwas schwierig im Moment, denn ab Mittwoch fange ich einen neuen Job an, da bin ich dann doch etwas aufgeregt. ;)


    Liebe Grüße, Jayden

  • Ja - mit der Zeit ist das so eine Sache - zumindest, wenn man berufstätig ist und nebenbei noch der Haushalt und Haustiere versorgt werden müssen. Darum schreibe ich so gut wie überall. An Ideen mangelt es meistens nicht, höchstens an der Ruhe. Aber ich kann in der Regel sogar im Bus schreiben, mit dem ich zur Arbeit fahre! :D Das muss dann später natürlich durchkorrigiert werden, wenn ich es auf den Computer bringe, aber es ist zumindest schon mal da! Ich schreibe auch in der Mittagspause in der Eisdiele, wo ich dann immer sitze. Irgendwie schreibe ich fast häufiger woanders, als dass ich zu Hause schreiben würde, seufz! Man wäre das schön, wenn ich nicht nebenbei arbeiten müsste, sondern nur in der Wohnung sitzen und schreiben könnte! Ich finde es auch anstrengend, wenn man dann irgendwann die Geschichten fertig hat und sie auf den Computer bringen muss. Aber direkt am Computer schreiben, fällt mir schwer und ist im Bus sitzend eh kaum möglich. Also falls mal jemandem von Euch etwas einfällt, wie ich meinen Chef dazu überreden kann, mir ein halbes Jahr bezahlten Urlaub zu geben, möchte derjenige es mir und allen anderen, die es brauchen, doch bitte mitteilen! ;)

  • Schreiben, wenn man Lust dran hat ist fantastisch. Wenn ich das mache werden die Sachen auch meistens so gut, dass ich nachher zumindest selber von mir beeindruckt bin. (Für 'ne Woche oder so :rolleyes).
    Leider wird bei mir auf diese Weise niemals nichts rein gar nichts fertig.
    Also zwinge ich mich regelmässig, meistens morgens vor der Arbeit, zu einem bestimmten Pensum. Zur Zeit sind das zwei Normseiten. Oft genug ist das dann leider wirklich Schrott, aber dann komme ich wenigstens nicht aus dem Rhythmus und ich bilde mir ein, dass ich auf dem Weg bin, mich unabhängiger zu machen von unberechenbaren Musenküssen. Und dass ich auch einen klareren Blick dafür kriege, was funktioniert und was nicht, wenn ich nicht nur nach Gefühl schreibe, sondern auch mit dem Verstand.

    “Life presents us with enough fucked up opportunities to be evaluated, graded, and all the rest. Don’t do that in your hobby. Don’t attach your self worth to that shit. Michael Seguin