Was wirst Du garantiert niemals lesen?


  • Manche seiner Gedichte passten schon nicht mehr in die Zeit, in der er selbst lebte. Aber ein gutes Gedicht von Hesse wiegt eben 10 andere wieder auf. Und immerhin KONNTE er Gedichte schreiben.


    Das MRR die frühen Werke von Grass gut fand wusste ich nicht oder hatte es verdrängt. Aber ich bin mir nicht sicher, ob MRR derjenige war, der den Nobelpreis an Grass vergeben hat :D


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Horst Dieter
    Das MRR die frühen Werke von Grass gut fand wusste ich nicht oder hatte es verdrängt. Aber ich bin mir nicht sicher, ob MRR derjenige war, der den Nobelpreis an Grass vergeben hat


    zumindest hat er überall erzählt, dass es den preis hauptsächlich für sein frühwerk gegeben habe. damit hatte er ja auch sehr hohe maßstäbe an sich gesetzt.

  • Die Danzinger (nicht Leipziger; Grass würde dich steinigen, Michael ;) Triologie von Grass habe ich gern gelesen, am "Butt" bin ich auch gescheitert.


    Als unlesbar habe ich auch Gerhard Hauptmanns "Buch der Leidenschaften" in Erinnerung. Auch "Der kleine Hobbit" hat mich gelangweilt, und "Herr der Ringe" werde ich wohl nie lesen.


    "Lust" und "Die Klavierspielerin" (als Film gut, als Buch eine Zumutung) von Elfriede Jelinek landeten im Papierkorb.


    Irvings "Eine Mittelgewichtsehe" fand ich auch schrecklich, während mir z.B. "Der Wassertrinker" oder "Garp" oder "Owen Meany" von ihm gut gefielen.


    Andere Lesealpträume habe ich momentan verdrängt. 8o


    Grüße
    Johanna

  • Von Handke habe ich noch einen ganz heißen Tipp: "Die Hornissen". Das müsste sogar sein erster Roman sein. Ich ging damals noch zur Schule und war auf der Suche nach "anspruchsvoller" Gegenwartsliteratur auf den Titel gestoßen. Ich habe es glaube ich ziemlich weit gelesen, aber auch nach über 100 Seiten weiß man nicht wovon das Buch eigentlich handelt.


    Anja: zu Stifter kann ich dir nur zustimmen. Ich habe weniges von ihm angefangen und nichts zu Ende gelesen. Herrlich ist der Nachsommer. An der Stelle, wo sie die Pantoffeln überziehen, um den Fußboden zu schonen, war für mich Schluss.


    Liebe Grüße
    Siegfried

  • Hallo Siegfried,


    Zitat

    Herrlich ist der Nachsommer. An der Stelle, wo sie die Pantoffeln überziehen, um den Fußboden zu schonen, war für mich Schluss.


    Da bist du weiter gekommen als ich :). Beim "Nachsommer" bin ich, wie bei den meisten Werken Stifters, nicht über den Titel hinausgekommen. Ich habe ein, zwei Sachen angelesen und dann wieder zur Seite gelegt.


    Banausige Grüße :D
    Anja

  • Zitat

    Original von Hanna
    Die Danzinger (nicht Leipziger; Grass würde dich steinigen, Michael ;)


    zurecht: ich weiß es eigentlich besser, hatte nur offenbar im moment des schreibens eine kognitive fehlzündung. aber dass h.-d. dieser schnitzer nicht aufgefallen ist, ich bin ja fast erzürnt..

  • Zitat

    Original von Anja
    Hallo Siegfried,



    Da bist du weiter gekommen als ich :). Beim "Nachsommer" bin ich, wie bei den meisten Werken Stifters, nicht über den Titel hinausgekommen. Ich habe ein, zwei Sachen angelesen und dann wieder zur Seite gelegt.


    Banausige Grüße :D
    Anja


    Ich habe von Stifter den Witiko geschafft und auch die Nachkommenschaften und habe BEIDES gerne und mit Vergnügen gelesen. Den Witiko lese ich auch nochmal, da bin ich ganz sicher.


    Durch die Diskussion über Handke, die Michael bei den Buchrezensionen angefangen hat, versuche ich gerade die Bücher von Handke der 80er Jahre wieder zu lesen, nachdem das mit den 70ger Titeln von H. nicht mehr geht. Bis jetzt ist das Ergebnis nicht sonderlich ermutigend. Aber ich gebe Laut, wenn sich da doch was positives ergibt


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Michael Höfler


    zurecht: ich weiß es eigentlich besser, hatte nur offenbar im moment des schreibens eine kognitive fehlzündung. aber dass h.-d. dieser schnitzer nicht aufgefallen ist, ich bin ja fast erzürnt..


    mir wäre ja sogar fast dieser Seitenhieb entgangen ;), wenn ich nicht noch einmal genauer hingeschaut hätte. Immerhin bin ich - unbewusst - ausgewichen und habe in meiner Antwort von den frühen Werken gesprochen und …


    ach was, ich behaupte jetzt einfach mal: Ich wollte dich nicht bloßstellen :D


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Anja
    Ich hab es nie geschafft, Stifter zu lesen. Das Zeug ist einfach zu öde.


    Das ist aber schade!!! ;(


    Es gibt zwar bei Stifter wenig äußere Handlung - meinst du das mit "öde"? Und wie ist es mit der inneren Handlung??? Davon gibts reichlich, und oft sehr abründige ...


    Aber sein Stil!!! Der ist doch zum Genießen, Satz für Satz, und oft nachgerade therapeutisch! (Gelegentlich, zugegeben, auch etwas maniriert und nervend ..) Aber insgesamt: s. o.


    Alexander

    Non quia difficilia sunt, multa non audemus, sed quia non audemus, multa difficilia sunt. Seneca
    [Nicht weil es schwierig ist, wagen wir vieles nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist vieles schwierig.]

  • Hallo Alexander,


    nein, zu den Stifteranhängern werde ich mich wohl nie zählen. Er gehört zu den Autoren, zu deren Texten ich noch nie einen Zugang finden konnte.


    Dann schon eher Jean Paul. Dem kann ich sogar einiges abgewinnen :).
    Aber ich mache mir wegen Stifter kein allzu schlechtes Gewissen, er hat so viele Leser.


    Liebe Grüße
    Anja

  • Ich hab mir mal die Sympathie eines netten Buchhändlers verscherzt, als ich ihm wahrheitsgemäß gestand, dass eine halbe Seite der Buddenbrooks mich unweigerlich in den Tiefschlaf fallen lässt ...

  • Moin Jaellekatz,


    Zitat

    Original von Jaellekatz
    Ich hab mir mal die Sympathie eines netten Buchhändlers verscherzt, als ich ihm wahrheitsgemäß gestand, dass eine halbe Seite der Buddenbrooks mich unweigerlich in den Tiefschlaf fallen lässt ...


    Du mußt mir unbedingt mitteilen, um welche halbe Seite es sich gehandelt hat. Habe extreme Schlafstörungen ... ;)


    Grüße aus´m Pott


    Kaelo

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    kaelo.de

    2 % aller Menschen besitzen einen IQ >130, die restlichen 98 % nicht. Das erklärt meine Skepsis gegenüber Mehrheitsmeinungen. (Kaelo)

  • Oje, ich leg sehr viel weg ...


    An einen Kandidaten erinnere ich mich besonders gut: "Russendisko" von Kaminer. Er selbst war mal in ner Talkshow und recht witzig, also hab ich das auf seinen "Berlinroman" übertragen, nach ~50 Seiten voller Bagatellen war Schluss.


    Garnicht zurecht komme ich mit sämtlichen Sachen von Kafka. Ich weiß nicht, was an dem so gut sein soll.


    Weggelegt, weil peinlich, habe ich Narziß und Goldmund von Hesse.


    Gruß ...


    Jo


  • Ich auch ... :down


    Von Kafka haben mir einige Sachen gefallen, vor allem die kürzeren Geschichten. Mit den Romanen tue ich mich schwer. "Das Schloss" schaffte ich nur, weil ich in Urlaub war und sonst nichts zu lesen dabei hatte.
    "Der Prozess" ist schon beeindruckend, aber nach einem Drittel kommt nichts wirklich neues mehr dazu.


    Wen Thomas Manns "Buddenbrooks" oder "Zauberberg" anöden, dem empfehle ich "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull". Klar, es ist weitschweifig, aber dabei wunderschön böse und mit Abstand das Witzigste, was ich je von Mann las. Ein Gedicht für Liebhaber von staubtrockenenem, indirektem Humor. :)


    Grüße
    Johanna

    Einmal editiert, zuletzt von Hanna ()


  • Für wen peinlich?


    Neugierige Grüße


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann


  • Für mich. Kennst du das, wenn du irgendwas siehst, und es dir stellvertretend für den anderen peinlich ist? So etwa ging es mir mit dem Buch ...


    Gruß ...


    Jo

  • Zitat

    Original von jessiter
    Für mich. Kennst du das, wenn du irgendwas siehst, und es dir stellvertretend für den anderen peinlich ist? So etwa ging es mir mit dem Buch ...


    Gruß ...


    Jo


    Dieses Gefühl ist ein "Irrtum". Wenn einem etwas stellvertretend für einen anderen peinlich ist, dann ist da etwas für sich selbst peinlich und man kann sich das nicht eingestehen. Der (oder das) andere ist da nur ein Objekt, auf das man das projeziert.


    Ein Buch (z. B. Hesses Narziß und Goldmund) muss nicht jedem gefallen. Es gibt sicherlich Gründe, es sogar schlecht zu finden (warum auch immer), aber das mit der Peinlichkeit ist schon etwas abseits einer Bewertung.


    Wie auch immer - es passt natürlich in diesen Sreed (nach neuer Schreibweise)


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann


  • Hallo Michael, hallo Horst-Dieter,


    irgendwo weiter vorne habt ihr beide gemeint, Hesse werde als Lyriker unterschätzt oder so ähnlich.
    Da war ich etwas erstaunt und hab eine uraltes Büchlein hervorgekramt, in dem sich ein damals und noch heute sehr kritischer Schriftsteller äußerte.
    Zuerst Auszüge aus einem Herbstgedicht von Hesse:


    Waldränder glühen golden,
    Ich geh den Weg allein,
    Den ich mit meiner Holden,
    So vielmal ging zu zwein.
    .......
    Die Bauernkinder springen
    Im Heidenfeuerrauch;
    Da heb ich an zu singen
    Wie alle andern Kinder auch.


    Der Kritiker:
    Nicht einmal als "Lied im Volkston", (was es im übrigen kaum sein soll) ließe sich ein solch miserables Gebilde entschuldigen. Und damit habe ich fast alle Herbstgedichte Hermann Hesses zitiert. Ich kann also keiner unfairen Auswahl beschuldigt werden. Hesse als Lyriker ist eben drittrangig und zwar so offensichtlich, daß eine ausdrückliche Konstatierung sich erübrigen sollte. Es wird hoffentlich niemand glauben, dem Autor liege der Herbst nun einmal nicht und er sei im Frühling besser inspiriert gewesen. ...


    Zum Verständnis:
    Es handelt sich hierbei um einen längeren Abschnitt über Hermann Hesse und speziell über seine Gedichte. Und da wieder ausgewählt, etliche Herbstgedichte.
    Meine Frage an euch: wer weiß, wie der Schriftsteller (und in dem Fall, Kritiker) heißt, und wie das Buch heißt, aus dem das entnommen ist?


    Dieses Buch hat mich in meiner Jugend stark beeindruckt und auch beeinflusst.


    Herzliche Grüße
    vom Berger Horst:bonk

  • Zitat

    Original von Berger Horst
    Hallo Michael, hallo Horst-Dieter,


    irgendwo weiter vorne habt ihr beide gemeint, Hesse werde als Lyriker unterschätzt oder so ähnlich.
    Da war ich etwas erstaunt und hab eine uraltes Büchlein hervorgekramt, in dem sich ein damals und noch heute sehr kritischer Schriftsteller äußerte.


    Hallo Berger Horst,


    ich habe ein Buch, in dem ein namhafter Schriftsteller sich über Heine hermacht. Das ist legitim, aber keine Referenz für ein allgemeingültiges Urteil. Ich habe auch in meiner Antwort an Michael darauf hingewiesen, dass es bei Hesse einiges an Lyrik gibt, die schwer zu ertragen ist. Das Herbstgedicht gehört dazu, für mich auch eine ganze Reihe seiner frühen Liebesgedichte und viele von denen, bei denen die Romantik aus jeder Zeile springt.


    Trotzdem bleibt ein nicht unerheblicher Bestand an wirklich guten, "erstklassigen" Gedichten übrig. Wenn es dich wirklich interessiert, können wir eine Thread aufmachen und da austauschen. Hier passt ja nun wirklich nur dein ausgesuchtes Herbstgedicht rein.


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann