"Der Trick ist, zu reden" - öffentlicher Kongress des PEN Berlin am 2. Dezember, mit Konzert und Party

  • Der im Sommer neu gegründete PEN Berlin veranstaltet am 2. Dezember im Berliner Festsaal Kreuzberg seinen ersten Kongress. Diese Veranstaltung ist öffentlich, aber Nichtmitglieder müssen Karten kaufen (und vorbestellen). Mehr dazu hier: https://penberlin.de/kongress/


    Am Abend gibt es ein Konzert von "Muff Potter" und anschließend eine Party.

  • Ayad Akthar, der Vorsitzende des PEN America, hat auf dem PEN-Kongress in Berlin eine bemerkenswerte Rede zum Thema "Meinungs- und Kunstfreiheit" gehalten, ein Statement über den digitalen Diskurs, über Aneignung und Identitätsdenken - und über die Zukunft der Redefreiheit. Könnte man irgendwo unterschreiben, würde ich das tun.


    Eva Menasse und Michael Bischoff haben die Rede ins Deutsche übertragen:


    https://penberlin.de/rede-akhtar/

  • Ganz besonders wichtig finde ich den Schluss, in dem Akthar auf Demokratie und Redefreiheit eingeht und dabei die Bedeutung des Zuhörens herausstellt. Wenn wir das stärker tun würden, dann fiele vielleicht mehr Menschen auf, wie sehr unsere Demokratie noch von Vor-Demokratischen Vorstellungen abhängt, beispielsweise wenn ein "Machtwort" gefordert wird, sei es von einem Kanzler oder sonst wem.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • …ich hab ja schon auf Facebook meinen Kommentar dazu geschrieben. Kann ich gerade leider hier nicht verlinken.
    Ein sehr, sehr spannendes und streitbares Thema, das ich meist noch wortlos verfolge, da ich es noch nicht greifen kann.

    Tom,du hast es ja schon in deinem Roman aufgegriffen und ich finde es ist dort ziemlich kurz gekommen, wie ich ja in der Rezension schon geschrieben habe.

    Aber eben auch sehr widersprüchlich.

  • Tom,du hast es ja schon in deinem Roman aufgegriffen und ich finde es ist dort ziemlich kurz gekommen, wie ich ja in der Rezension schon geschrieben habe.

    Es ist ja nicht das Hauptthema des Romans, und ich habe Clemens' Arbeit ein bisschen missbraucht, um es einzuarbeiten. Aber ich habe es auch als verbindendes Thema nach der Trennung verwendet, was die Hauptaufgabe dieser Angelegenheit war.


    Grundsätzlich: Es beherrscht den Diskurs, insofern er noch vorhanden ist, aber am ärgerlichsten bei all dem ist, dass sich die Multiplikatoren und Verwerter so ganz und gar zu Ungunsten der Künstler und -innen aus der Debatte heraushalten.


    Im frischen PEN Berlin gibt es übrigens zwei Arbeitsgruppen, die in dieser Sache quasi diametral unterwegs sind. Die eine befasst sich mit "Sachlichkeit" und will die Debatte ent-emotionalisieren (und möglicherweise dabei helfen, Konflikte zu lösen), die andere hat sich "Diversität" auf die Fahnen geschrieben und verlangt das sozusagen als Grundhaltung. Schon originell, wenn sich ein Verein, dem es um Meinungsfreiheit geht, mit der Ordnung von Meinungen beschäftigt. Ich bin übrigens in der Gruppe "Sachlichkeit". 8) (Halte aber beide Gruppen eigentlich für überflüssig.)