Beiträge von Nifl

    So richtig bin ich nicht überzeugt von dem Werk, sicher sind überall Metaebenen möglich (wie immer), aber als präzise angelegt empfand ich sie nicht.


    Zitat

    Erwachsene sehen im Inneren auch nicht wie Erwachsene aus. Äußerlich sind sie groß und gedankenlos, und sie wissen immer, was sie tun. Im Inneren sehen sie allerdings aus wie früher. In Wirklichkeit gibt es gar keine Erwachsenen.

    Danke fürs Posten, Tom.


    Zitat von Petra

    Da steht nichts darüber, welchen Umfang der Roman haben soll? Je nach dem, wie viele Seiten es werden sollen, hängt davon doch ab, wie breit man die ersten 50 anlegt?

    Du musst ja noch ein Exposé hinzufügen, da wird der Raum dann ja deutlich.


    Zitat

    das Gesicht starr, die Lippen blutleer und um die große Kopfwunde herum ist viel Blut im Gras versickert. Ein Mord? Hier? Die Kommissarin weiß: Dieser Anblick wird sich auf ewig in ihre Erinnerung einbrennen.

    Das ist wirklich gruselig, leider nur literarisch gruselig. Meine Kommissarin musste sich gleich darüber lustig machen, insofern hätte ich eh keine Chance mehr.


    „Reiß dich zusammen, du bist Polizist Hannes, das ist dein Job. Meine Güte, auf ewig einbrennen, Tote haben nunmal ein starres Gesicht und die Lippen werden auch nicht mehr durchblutet, so ist das eben, bitte mehr Professionalität“.

    „Ich habe doch gar nichts gesagt? Und übrigens, guten Morgen, Lorena.“


    Habe Pong damals mit großer Begeisterung gelesen, leider ist das schon einige Jahre her. Die Clippings (meine Highlights), die ich mir von jedem Buch aufbewahre, finde ich auch nicht. Also kann ich nicht viel beitragen, außer dass ich begeistert war und dass ich es besonders herausragend gut fand, wie sie bis zum Schluss die Möglichkeit offen gelassen hatte, dass es nur eine Puppe oder Wahn war.

    Hatte daraufhin noch das Folgebuch und ihren Tigerroman gelesen und wurde maßlos enttäuscht.

    Whow, dein Erfahrungsschatz sollte für viele Geschichten reichen. Du kennst dich aus im Milieu, von dem andere nur aus Dokus wissen. Nun noch das Handwerk lernen und es könnte sehr vielversprechend werden.

    Viel Erfolg

    Tom, da muss ich lachen, du bist echt alt geworden, mit 20 Jahren Erfahrung zu argumentieren. Solche Leute und haben wir beiden früher geringeschätzt. Halten wie mal fest, keiner hat hier in diesem Thread belastbare Zahlen/Statistiken aufführen können. Du hast eine Statistik mit einem Stützpunkt (aber der ist immerhin 20 Jahre alt). Also spekuliert hier jeder, und auch Petras „Untersuchung“ ist ja nicht besonders aussagekräftig -wie schon festgestellt-, weil man ua. ja auch berücksichtigen müsste, wie denn das Verhältnis abgeschlossenes Hochschulstudium zu ungelernt bei den eingereichten Manuskripten überhaupt ist.

    Zitat

    Du stellst die steile Theorie auf, dass nach dem (mehrfachen) Floppen eines Autors oder einer Autorin möglicherweise die Person zur Rechenschaft gezogen wird, die die Inverlagnahme zu verantworten hatte, und dass dabei auch eine Rolle spielen könnte, ob die akademische Qualifikation des oder der Inverlaggenommenen nicht ausreichend geprüft wurde. Und ich halte dem - noch relativ zurückhaltend - entgegen, dass die Branche so einfach nicht funktioniert, um es noch sehr, sehr vorsichtig zu sagen, und dass hier Mythenbildung betrieben wird, und zwar, bei allem Respekt, durch Leute, die (noch) relativ wenige eigene Branchenerfahrungen vorweisen können.

    Gegen das Totschlagargument Branchenerfahrung ist natürlich kein Gras gewachsen, so wie bei Tradition oder Religion oder „das haben wir schon immer so gemacht“. Und woher willst du wissen, dass ich sie nicht habe? Und wieviel/welche Erfahrung ist Erfahrung genug? Reicht Autorenerfahrung?Dennoch bin ich überzeugt, dass professionelle Verlage ihr Geschäft ständig reflektieren und optimieren, wie es beispielsweise im Projektmanagement großer Firmen auch der Fall ist, warum soll das ausgerechnet im Verlagswesen anders sein. Ein guter Bildungshintergrund ginge (natürlich nur als ein Kriterium unter vielen) in Richtung Risikoverringerung und vllt. geringeren Folgekosten (Lektorat/Korrektorat etc.).

    Aber gut, du allwissend und ich Ruhe, Diskussionen sind mit dir nicht so recht fruchtbar.

    Zitat

    Und inwiefern man sich (als Verlagsmensch) "verantworten" muss, wo es doch in der Hauptsache um ein Manuskript geht, das man zu bewerten hatte, das in Gänze vorliegt, das alle Fragen selbst beantwortet usw. usf., ist mir ein Rätsel. Ein vollständiges und unlösbar erscheinendes Rätsel.

    Erzähle mir doch nicht, dass in Verlagen keine marktwirtschaftlichen Gesetze gelten. Wenn von einem Mitarbeiter 9 von 10 Manuskripte floppen, die er durchgewunken hat, dann muss er das verantworten.


    Zitat

    von Leuten, die (noch) relativ wenig Branchenkenntnisse/-erfahrungen vorweisen können.

    Schon lustig, dass du hier sogar die Antwortkompetenz in Frage stellst anhand der vermeintlichen Bildung in Sachen Verlagskultur. Fällt dir was auf?


    Viele Grüße

    Habe letztens ein Interview mit einem Diplomaten gehört. Da fragte der Moderator, wie man Diplomat werden würde. Die Antwort war, man müsse ein Hochschulstudium haben, welches sei eigentlich egal.

    Nun sind Schriftsteller meistens keine Diplomaten, aber die Entscheider ob ein Manuskript verlegt wird, müssen sich verantworten. Ein Sicherheitsanker ist für sie die Bildung des Bewerbers, da bin ich mir sicher. Das sieht man ja auch zB. bei Zusammenstellungen der JurorInnen Gremien. Obwohl vermutlich der gemeine Leser das genauso oder gar besser könnte.

    Zitat

    Mir gefallen jedenfalls die meisten Geschichten und Gedanken, die ich bei den 42ern wahrnehme.

    Wo nimmst du hier Geschichten wahr?


    Zitat

    Aber ich lese ganz gerne mit und wundert Euch nicht, wenn ich nicht viel beizutragen habe

    Ganz unheftige Frage, warum hast du dich dann angemeldet? Was versprichst du dir dadurch mehr vom Forum?


    Ganz viel Spaß dir.

    Ja, das kenne ich, Tom.


    Grr, direkte Rede meinte ich doch.


    Jetzt gesucht wie blöde, vermutlich irre ich mich. Dachte Bea, aber das war eine Ex-Verflossene vom Bruder.


    Was mir noch aufgefallen ist, die Altersangaben können nicht stimmen, wenn sie nach Stundenausfall gemeinsam auf der Treppe saßen, 7 und 20 J. ?

    Mir hat das Buch auch über weite Stecken gefallen. Ganz schafft sie es für mich nicht die emotionale Spannung der ersten Hälfte zu halten (oder der Effekt nutzt sich ab). Aber wenigstens hat sie dann auch den nervigen Wiederholungs-Manierismus abgelegt. Das deutet schon darauf hin, dass sie es unbedingt darauf angelegt hat, artifiziell sein zu wollen. Aber ich bin auch fasziniert, wie sie mit spröden einfachen Mitteln große Räume erschafft. ZB:

    Zitat

    Ich sage, gute Nacht. Mach nicht mehr so lange. Er sagt, ja. Mal sehen. Er sagt nie, bleib noch, und ich frage ihn nie, ob ich noch bleiben soll.

    (das ist doch Wörtliche Rede, Zwitscherlerche? Und irgendwann wird ihr Name genannt, aber ich habe ihn vergessen)


    Und Symbole sind ja immer nur Angebote, ein Leser nimmt sie mit, der andere nicht, warum sollte das stören? -> Zigarettenschachteln


    Tom

    Der Bauer heißt übrigens Arild


    Ach, was ich noch faszinierend fand, war, dass für mich alle Figuren einen leichten Ekel in mir erzeugten.

    Und ja, weniger Überzeichnung der Figuren hätte ich auch begrüßt, das hatte der Text auch gar nicht nötig.

    Die Vegetarierin (eigentlich Veganerin) ist in der Tat ein sehr drastisches Buch. Ich glaube nicht wie meine VorrednerIn, dass es sich am Anfang um ein rationales Aufbegehren oder Ausbrechen handelte, sondern gleich pathologisch motiviert war. Die Schlüsselstelle war für mich, dass Fleisch verdaut und ausgeschieden wird, die Seelen sich jedoch im Magen verhaken. Eine Verwandlung zur Pflanze (Blume/Baum) wird ihr höchstes Streben. Der Aufbau der verschiedenen Perspektiven ist mE auch recht gut gelungen, hierbei werden nur wenige Abschnitte gleichen Inhalts beschrieben. Gut gefallen hat mir der "über allem" nicht wertende Ton des Buches und der glaubhaft dargestellte Krankheitsverlauf.

    Hallo Jürgen,


    noch kurz zwei Erläuterungen,


    Zitat

    Der worin besteht?

    naja, dass das Kind im privaten Umfeld den entlarvenden Ruf gar nicht wirkungsvoll hätte platzieren können.


    Zitat

    Was meinst du mit „Rangdenken“?

    Damit meine ich die Denke, dass nur Kongruente berechtigt sind. Also in diesem Beispiel, Bestsellerautoren nur Bestsellerautoren kritisieren dürfen und nicht das Kind außerhalb des Privaten.


    Zitat

    Kann es sein, dass wir nicht im selben Land leben?

    Ich weiß nicht wo du herkommst, hier wurde zB. das Nachtangelverbot (nicht Nackt- :-) ) ausgerufen oder ernsthafte Gedanken das Fleischessen am Donnerstag in Kantinen zu verbieten (ich angele nicht und esse selten Fleisch... am Rande bemerkt)... nur zwei klitze kleine Beispiele von etlichen...


    Grüße

    Hallo Jürgen,


    Zitat

    Jedem Menschen steht es frei, zu allem und jedem eine Meinung zu haben und diese Meinung auf jede nur erdenkliche Weise auch zu äußern. Im privaten Umfeld.


    Zitat

    Oder das nicht mehr Erwartete geschieht doch noch und ein Kind ruft: „Der Kaiser ist ja nackt!“


    das ist ein nicht unlustiger Widerspruch.


    Dein Rangdenken teile ich ganz und gar nicht. Vielleicht facht sowas auch diese Establishment Argumente verschiedener Gruppen an. Ich bin ein absoluter Gegner der derzeit grassierenden Verbotskultur.


    Zitat

    Aber vermutlich bin ich zu socialmedia-verseucht und darf mich laut Nifl eigentlich gar nicht äußern. Ich machs aber trotzdem. 8)

    Übel übel. Das nenne ich mal eine freche Verdrehung meiner Aussage, lernt man das in den Kanälen?


    Mein Abschluss: Ich bin wahrlich kein Freund von der Methode und des Formates des besagten Kritikers und mag es auch unpersönlich und substanziell. Aber ich rebelliere dagegen, dass das nicht erlaubt sein sollte.