"Wer demonstrieren will, soll demonstrieren und seine Visage offen zeigen.“, sagte Franz Josef Strauß zum Vermummungsverbot.
Seit dieser Woche posten die "Lübecker Nachrichten" nicht mehr bei Facebook, wenn es um Flüchtlinge geht. Grund dafür sind "polemische Exzesse" und "allerlei Hass". Die "Süddeutsche" hat ihren Kommentarbereich eingeschränkt. Beim "Stern" dürfen nur noch registrierte Nutzer kommentieren. Die "taz" "löscht Beiträge von Neonazis oder Pegida-Trollen". (Nicht nur sie. Bei "Welt" und "Spiegel" werden die Kommentare zu einschlägigen Themen regelmäßig für einen halben Tag dicht gemacht, wenn sich die Kretins häufen.)
"Cicero" schreibt von einer zunehmenden Überschwemmung durch rechtsextreme Kommentare. Daher erlaubt cicero.de keine anonymen Kommentare mehr. Unter den "Leserbriefen" muss der richtige Name stehen, so wie bei gedruckten Zeitungen. Diese Medienkolumne im "Cicero" ist der Aufhänger für diesen Thread.
Hintergrund ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte , wonach die Betreiber kommerzieller Internet-Foren für Beleidigungen haftbar sein können.
Um die Entscheidung der "Lübecker Nachrichten" mit Facebook ist übrigens ein Furor losgebrochen. Kritiker sprachen von "Zensur" und "Totschweigen".