Razzia gegen eBook-Piraten

  • http://www.spiegel.de/netzwelt…ook-kopien-a-1008003.html


    Der Anzeige mehrerer Verlage folgend. Schön, wenn die endlich mal was tun. Ich habe schon Leserbriefe von Leuten bekommen, die darin ganz offen gestanden haben, die Elektrobücher geklaut bzw. sich auf solchen Portalen besorgt zu haben. Das ist, als würde man der eigenen Frau beim Sex erklären: "Du bist aber nicht so gut wie die Schnalle, mit der ich Dich derzeit betrüge."

  • Wenn man die unter dem Artikel stehenden Forumsbeiträge sieht, kriegt man größtenteils das kalte Kotzen. "Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher", hat Einstein gesagt. Ein Teil dieser Beiträge gibt ihm recht.

  • Zitat

    Wenn man die unter dem Artikel stehenden Forumsbeiträge sieht, kriegt man größtenteils das kalte Kotzen.


    Was allerdings für die meisten "Forenbeiträge" zu den meisten Beiträgen gilt. Ich lese dieses Zeug schon lange nicht mehr. Seit es Menschen gibt, gibt es auch Idioten. Die Menschen werden ganz sicher aussterben. Aber die Idioten werden uns wahrscheinlich überleben.

  • Was allerdings für die meisten "Forenbeiträge" zu den meisten Beiträgen gilt. Ich lese dieses Zeug schon lange nicht mehr. Seit es Menschen gibt, gibt es auch Idioten. Die Menschen werden ganz sicher aussterben. Aber die Idioten werden uns wahrscheinlich überleben.


    Ist der von dir? Solltest du dir als Aphorismus sichern lassen. Gefällt mir.

  • Gerald schrieb: "Wenn man die unter dem Artikel stehenden Forumsbeiträge sieht, kriegt
    man größtenteils das kalte Kotzen. "Zwei Dinge sind unendlich: das
    Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir
    noch nicht ganz sicher", hat Einstein gesagt. Ein Teil dieser Beiträge
    gibt ihm recht."


    Erstens gibt es das Recht auf Meinungsfreiheit. Und zweitens zeugt es von wenig eigener Intelligenz, einen anderen Menschen als dumm oder als Idioten darzustellen, nur weil er anderer oder gar konträrer Meinung ist als man selbst - wie etwa dieser Kommentierer zu dem verlinkten Artikel:


    "Ich bin autor mehrerer Sachbücher, die sich auch auf diversen
    Internetplattformen finden. Ich habe da kein Problem mit, und finde das
    Super, dass Leute darüber dran kommen. Das Interesse wird geweckt, und
    vielleicht empfehlen sie es weiter. In Summe habe ich davon mehr Vor-
    als Nachteile." (Kommentar Nr. 10)


    Das Problem ist selbstverschuldet, wie auch der Kommentar Nr. 2 feststellt: "Raubkopien sind nicht schön, keine Frage. Aber man muss klar feststellen, dass diese vom Börsenverein des
    Deutschen Buchhandels geradezu herausgefordert werden. Dort macht man
    alles falsch, was die Musik- und Filmindustrie inzwischen richtig macht.
    Die Nutzungsrechte an einem digitalen Buch (und etwas anderes bekommt
    man nicht) sind genau so teuer wie ein hochwertiges und teilweise sogar
    gebundenes Buch. Die Preisvorteile (keine Druck- und Vertriebskosten,
    keine Lagerhaltung, keine unverkaufte Überproduktion etc.) werden nicht
    an die Kunden weitergegeben. Dazu dürfen E-Books nicht einmal verliehen
    oder verkauft werden, was bei echten Büchern seit Jahrhunderten möglich
    ist. Es gibt auch keine Flatrates oder ähnliches, dafür aber eine
    teilweise komplizierte Nutzung durch restriktives DRM.
    Da ist es in der Tat kein Wunder, wenn sich viele Besitzer der
    Lesegeräte nach "alternativen Angeboten" umsehen, die es im Internet zu
    Hauf gibt. Beim Börsenverein reagiert man darauf aber in etwa so, wie
    ein kleines Kind, dem im Sandkasten das Förmchen klaut. Dieser
    erzkonservative Verein ist noch längst nicht im 21. Jahrhundert
    angekommen."


    Getreu dem Motto "Unsre Enkel fechtens besser aus" (Florian-Geyer-Lied) hat schon wegen der damaligen Fehlentwicklungen ein Schwager von mir Ende des 20. Jhs. seine Mitgliedschaft im Börsenverein quittiert, obgleich sein Großvater mit nämlicher Firma sogar im Vorstand dieses Vereins saß. Und die Enwicklung seither ist einfach nur noch schauderös.


    Ich halte dieses ganze ebook-Gewerbe für höchst unanständig - da waren Glasmurmeln und Feuerwasser für die Indianer noch reeller! Ein ebook ist heute schon der Elektroschrott von morgen und hat mit einem seriösen Buch nicht das Mindeste gemein.
    MfG Walter Hilton

  • Ein e-book kann nicht der Elektroschrott von morgen sein, da es sich hierbei - im Gegensatz zu einem e-reader - um Software handelt. Auf dein sprachlich unscharfes Geschwurbel von Menschen versus Idioten will ich lieber gar nicht eingehen. Bedinge es, deiner Logik folgend doch, dass Idioten keine Menschen wären. Denn sonst würden sie ebenfalls mit aussterben. In diesem Zusammenhang verweise ich auf meine Signatur.


    Schöne Feiertage,
    Manuela :)

  • Manuela schrieb: "Ein e-book kann nicht der Elektroschrott von morgen sein, da es sich
    hierbei - im Gegensatz zu einem e-reader - um Software handelt."


    Da KEIN ebook ohne eine wie auch immer geartete Hardware existieren kann, verursacht die ebook - Branche mit ihren e-readern massenhaft weiteren Elektroschrott. Darüber hinaus habe ich nichts, aber auch gar nichts in der Hand, wenn ich ein ebook käuflich erwerbe. Dieser Logik folgend besitze ich WEDER einen e-reader NOCH ein ebook (als Teilnehmer von irgendeinem Monatsrätsel hier wollte mir Horst-Dieter mal ein solches ebook zur Verfügung stellen - besten Dank nochmals für die Offerte - aber ich kann keins gebrauchen).


    Manuela schrieb desweiteren: "Auf dein sprachlich unscharfes Geschwurbel von Menschen versus Idioten
    will ich lieber gar nicht eingehen. Bedinge es, deiner Logik folgend
    doch, dass Idioten keine Menschen wären. Denn sonst würden sie ebenfalls
    mit aussterben. In diesem Zusammenhang verweise ich auf meine Signatur."


    Da hast Du mir das Wort aus dem Mund genommen und trägst hierbei bei mir nur "Eulen nach Athen". Dieses "sprachlich unscharfe Geschwurbel von Menschen versus Idioten" stammt von Tom, dabei applaudiert von Gerald. Auch wenn ich mich hierbei wiederhole: es zeugt nicht gerade von eigener Intelligenz, andere Menschen mit anderer Meinung und anderer Erfahrung als "Idioten" hinzustellen.


    MfG Walter Hilton

  • …Darüber hinaus habe ich nichts, aber auch gar nichts in der Hand, wenn ich ein ebook käuflich erwerbe. …


    Es gibt vieles, bei dem man nichts in der Hand hat. Nicht selten sogar dann, wenn man tatsächlich etwas in der Hand hält. Bücher zum Beispiel. Da gibt es vieles an gedrucktem, was sich nicht lohnt, in der Hand zu halten. Und andererseits habe ich NACH DEM LESEN auch nichts mehr in der Hand, aber in der Erinnerung. Sowohl nach dem Lesen eines gedruckten Buches als auch nach dem Lesen eines E-Books. Die intensivsten Erinnerungen an Musik habe ich übrigens nicht durch gekaufte Tonträger, sondern von Live-Aufführungen. Manche noch nach Jahrzehnten. Da hatte ich auch nichts in der Hand, vielleicht noch die Eintrittskarte, aber die macht ja nicht die Musik. Ein Stockhausen-Konzert, bei dem der Meister selbst die Einführung gab, werde ich mein restliches Leben lang nicht vergessen, ebenso eines von Kraftwerk aus ihrer ganz frühen Phase, oder die Atom-Heart-Mother-Aufführung von Pink Floyd, die mich mehr beeindruckt hat als das Album. Oder mein erstes Lautenkonzert mit Konrad Ragossnig … und so weiter.


    Völlig unerheblich, wie so etwas zu mir kommt. Ob direkt oder über Umwege (gepresst, gedruckt, digital). Das Ergebnis zählt. Und letztendlich auch das persönliche Erinnerungsvermögen.


    <mein-senf-dazu-geben-modus aus> ;)

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Davon abgesehen hat man auch mit dem gedruckten Buch selten etwas in der Hand. Ein durchschnittliches gedrucktes Buch verbringt über 99,9999 Prozent seiner Lebenszeit im Regal. ;)


    Ein weit verbreiteter Laienirrtum besteht darin, den Verkaufspreis eines gedruckten Buchs in Korrelation mit seinen Herstellungskosten zu setzen. Die liegen bei massenhaft (also nicht "on demand") hergestellten Büchern bei unter 50 Cent (Taschenbücher) bzw. unter einem Euro (Hardcover) je Exemplar. Man bezahlt nicht für die physische Ware, sondern für das Recht, den Inhalt zu konsumieren. Papier und Einband sind nur die Datenträger.


  • Ein weit verbreiteter Laienirrtum besteht darin, den Verkaufspreis eines gedruckten Buchs in Korrelation mit seinen Herstellungskosten zu setzen. Die liegen bei massenhaft (also nicht "on demand") hergestellten Büchern bei unter 50 Cent (Taschenbücher) bzw. unter einem Euro (Hardcover) je Exemplar. Man bezahlt nicht für die physische Ware, sondern für das Recht, den Inhalt zu konsumieren. Papier und Einband sind nur die Datenträger.


    Beim gedruckten Buch ist das so nicht richtig. Jeder Verlag, der einigermaßen über die Runden kommen will, muss ein Buch kalkulieren und dabei auch berücksichtigen, dass nicht alle Bücher verkauft werden. Man hat nach dem Kauf auch das Recht, mit dem Buch andere Sachen zu machen, als es zu lesen. Zum Beispiel es wegzuwerfen, es auseinander zu nehmen und zu verfeuern oder was weiß ich damit zu tun.


    Natürlich richtet sich der Verkaufspreis nicht nur nach den Herstellungskosten sondern auch nach dem Markt und der vermeintlichen Nachfrage. Deshalb werden Bücher manchmal weit über den Herstellungskosten verkauft und manchmal drunter.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Hallo, Horst-Dieter.


    Wenn wir von Belletristik sprechen, von "Gebrauchsliteratur", orientiert sich der Verkaufspreis von gedruckten Büchern am derzeit üblichen. Taschenbücher kosten plusminus 10 Euro, Hardcover plusminus 20 bis 25, und zwar relativ unabhängig von der Seitenzahl und Ausstattung. Sie kosten in der Herstellung plusminus 50 Cent bzw. einen Euro, ebenfalls weitgehend unabhängig von der Ausstattung. Die üblichen Veredelungsmaßnahmen (Lackierung o.ä.) beeinflussen die Herstellungskosten nur sehr geringfügig.


    Und man kalkuliert den Buchpreis auch nicht auf Basis der Verkaufserwartungen. Das macht man mit der Auflage, nicht mit dem Preis. Hierfür hat man vor Produktionsbeginn in aller Regel schon relativ verlässliche Daten, nämlich die Vormerker der Buchhändler.


    Ja, man darf mit dem Buch eine ganze Menge machen. Mit dem Inhalt aber nicht. ;)

  • Hallo, Horst-Dieter.


    Wenn wir von Belletristik sprechen, von "Gebrauchsliteratur", orientiert sich der Verkaufspreis von gedruckten Büchern am derzeit üblichen. Taschenbücher kosten plusminus 10 Euro, Hardcover plusminus 20 bis 25, und zwar relativ unabhängig von der Seitenzahl und Ausstattung. Sie kosten in der Herstellung plusminus 50 Cent bzw. einen Euro, ebenfalls weitgehend unabhängig von der Ausstattung. Die üblichen Veredelungsmaßnahmen (Lackierung o.ä.) beeinflussen die Herstellungskosten nur sehr geringfügig.


    Die Herstellungskosten (je Stück) hängen ganz wesentlich von der Auflage ab, zumindest wenn man von den Materialkosten spricht. Zu den Herstellungskosten gehören aber nicht nur die Materialkosten, sondern auch die Kosten für Lektorat und Layout. Dazu kommen aber auch die Kosten, die im allgemeinen zu den Verwaltungs- und Vertriebskosten gerrechnet werden.


    Zitat


    Und man kalkuliert den Buchpreis auch nicht auf Basis der Verkaufserwartungen. Das macht man mit der Auflage, nicht mit dem Preis. Hierfür hat man vor Produktionsbeginn in aller Regel schon relativ verlässliche Daten, nämlich die Vormerker der Buchhändler.


    Selbstverständlich ist auch der Preis etwas, was man nutzt, um am Markt mit dem Buch bestehen zu können. Nur so ist es erklärlich, dass Bücher mit gleicher Ausstattung und Umfang unterschiedliche Verkaufspreise haben.


    Zitat

    Ja, man darf mit dem Buch eine ganze Menge machen. Mit dem Inhalt aber nicht. ;)


    Eben. Darauf zielte ich ab. Bislang sprechen wir ja, insbesondere beim Preis, über das, was man in der Hand hält. Der Inhalt ist ganz unabhängig vom Preis. Wenn das Buch verschenkt wird, dann darf man nämlich immer noch nicht mit dem Inhalt machen was man will. Es sei denn, der Autor ist länger als 70 Jahre tot.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Ach, Horst-Dieter. 8-)


    (Und übrigens darf man auch nach den siebzig Jahren nicht mit dem Inhalt machen, was man will, also ihn z.B. als eine eigene Leistung verkaufen.)

  • Ach, Horst-Dieter. 8-)


    (Und übrigens darf man auch nach den siebzig Jahren nicht mit dem Inhalt machen, was man will, also ihn z.B. als eine eigene Leistung verkaufen.)


    Ich schließe mich beidem an, dem »Ach« und deinem Einwand zum Urheberrecht :D

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • http://www.spiegel.de/netzwelt…ook-kopien-a-1008003.html


    Der Anzeige mehrerer Verlage folgend. Schön, wenn die endlich mal was tun. Ich habe schon Leserbriefe von Leuten bekommen, die darin ganz offen gestanden haben, die Elektrobücher geklaut bzw. sich auf solchen Portalen besorgt zu haben. Das ist, als würde man der eigenen Frau beim Sex erklären: "Du bist aber nicht so gut wie die Schnalle, mit der ich Dich derzeit betrüge."

    Wie cool, den Artikel kannte ich gar nicht. Durch Google Alerts bekomme ich es jedes Mal mit, wenn wieder Raubkopien meiner Titel im Netz auftauchen. So was bringt mich regelmäßig zur Weißglut.
    Boerse.bz habe ich im letzten Jahr 2x angezeigt, die hatten das "Blanche"-Hörbuch am Tag der offiziellen Veröffentlichung online .-/
    Es sind immer noch Raubopien meiner Bücher online, aber es tut gut, den Spiegel-Artikel zu lesen.