Friedrich Forssmann (Suhrkamp) über E-Books. Hinreißend.

  • Ja, hinreißend geschrieben. Hinreißend böse auch teilweise. Etwa:


    Zitat


    Natürlich kann das Papierbuch verdrängt werden, wenn die Dummheit überhand nimmt.


    An vielen Punkten spricht er mir aus der Seele, etwa wenn er von den Bücherstapeln an Bett, im Wohn- und Arbeitszimmer etc. spricht. Aber da ist dann auch schon wieder eine Grenze erreicht. Wenn ich Literatur zum Arbeiten (für meine Fachbücher und meine Fachartikel) benötige und diese liegen mir alternativ auch digital vor, dann habe ich die digitale Variante auf dem zweiten Bildschirm und nicht das gedruckte Buch mit Lesezeichen auf dem Schreibtisch liegen. Einfach weil ich effektiver etwas in einem PDF oder ePub-Text finde als durch Nachschlagen (selbst mit Klebezettel o.ä.) im gedruckten Buch.


    Die Argumente zum Thema DRM und Beschränkungen der Cloud gehen jedoch nach hinten los. Verzichten die Verlage drauf, so ist der Leser von den Malessen befreit. Und hinsichtlich Reisen und Strand ignoriert der Autor des Blogbeitrags einfach, dass schon drei Bücher oft das Reisegepäck erheblich belasten können. Man liest ja nicht nur Reclam-Heftchen (von denen ich übrigens immer eines oder einige im Urlaub mit dabei habe). Neueres ist in dieser komprimierten Form meist nicht zu haben. Und da schlagen dann die Vorteile der E-Book-Reader wirklich zu: Wenig Gepäck, schnell lesebereit, eine ansprechende Auswahl an Lesematerial immer dabei - das vorherige abwägen und auswählen entfällt, was der restlichen Reiseorganisation zu gute kommt.


    Auch das verbrannte Geld des Börsenvereins ist nicht dem E-Book anzulasten sondern der uneinsichtigen Haltung des Vereins und der Verlage, die dahinter stehen. Wer auf Gängelung der Leser setzt und diese Gängelung bis zum Extrem treibt, der muss sich nicht wundern, wenn das nicht gut ankommt.


    Überhaupt Suhrkamp: Ein Verlag, der es fertig bringt, E-Books zum gleichen Preis wie die gedruckte Ausgabe anzubieten, sollte aufpassen, dass ihm die Argumente nicht gleich vom Wind wieder zurück ins Gesicht geblasen werden ;)


    [buch]3518366823[/buch]

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Gerade war ich auf diesen Beitrag gestoßen und wollte ihn sofort hier verlinken, da seh ich: Natürlich waren die üblichen Verdächtigen wieder schneller als ich. Sei's drum:
    Ein herrlicher Beitrag von Forssmann - ich könnt mich regelrecht darin suhlen vor Wonne. :evil

  • Susanne: Es ist ein Meinungstext. Meinungen dürfen dämlich sein, vor allem natürlich in den Augen derjeniger, die anderer Meinung sind (zuweilen, ohne weniger dämlich zu sein). Und übrigens sind die Saurier nicht ausgestorben, weil sie eine überkommene Art waren, die sich nicht mehr durchzusetzen wusste. Sondern weil ein verdammter Meteorit eingeschlagen ist. ;) (Der nicht nur die Saurier vernichtet hat.)


    Originell finde ich, dass "Selfpublisher" vielerorts dazu aufrufen, unbedingt ganz viele Gegentexte und Kommentare zu schreiben. Diese Leute sind objektiv dämlich. Und ängstlich. Und unsicher. Wären sie das nicht, würden sie andere Meinungen akzeptieren, wenigstens tolerieren. Statt ihre bescheuerten Scheißestürme loszutreten, um überall einen Deckel draufzumachen, wo ihre impertinente, aggressive Heuchelei gefährdet wird. :uebel Das zeigt nämlich, dass es längst nicht allen um Literatur, um Bücher geht. Sondern nur um engstirnigen, kurzdenkenden (wenn überhaupt) Egoismus. Pah.


  • Originell finde ich, dass "Selfpublisher" vielerorts dazu aufrufen, unbedingt ganz viele Gegentexte und Kommentare zu schreiben. Diese Leute sind objektiv dämlich. Und ängstlich. Und unsicher. Wären sie das nicht, würden sie andere Meinungen akzeptieren, wenigstens tolerieren. Statt ihre bescheuerten Scheißestürme loszutreten, um überall einen Deckel draufzumachen, wo ihre impertinente, aggressive Heuchelei gefährdet wird. :uebel Das zeigt nämlich, dass es längst nicht allen um Literatur, um Bücher geht. Sondern nur um engstirnigen, kurzdenkenden (wenn überhaupt) Egoismus. Pah.


    :dhoch


    Saurier konnten auch nicht lesen, sonst hätten sie das Schild: »Achtung, Meteoriteneinschlag« gesehen =)

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  • Susanne: Es ist ein Meinungstext. Meinungen dürfen dämlich sein,


    Die Meinung ist nicht dämlich, der Inhalt ist einfach in Teilen falsch, der Autor offensichtlich noch nicht im 3. Jahrtausend angekommen.


    1. selbstverständlich dürfen eBooks verkauft werden. Nur weil es viele oder alle Anbieter nicht tun, ist es ja nicht gesetzlich verboten. Zudem ist es technisch recht komplex, den Eigentum mit dem Besitz einer kopierbaren Datei sicher zu übertragen.
    2. kann man auch unschön lizensierte statt richtig gekaufte eBooks verleihen und verschenken.
    3. ist die Online-Korrektur eines Schreibfehlers nicht der Untergang der abendländischen Kultur.
    4. selbstverständlich verschleissen Papierbücher bei Benutzung, außer man ist äußerst vorsichtig. Nachhaltig nennt man das wohl heute. Aber wer Taschenbücher verkauft, welche ja schon den äußerlich qualitativen Niedergang von echten, also ordentlich gebundenen Büchern zum digitalen Nichts darstellen, darf das natürlich nicht in Betracht ziehen.


    Das sage ich jetzt mal als jemand, der noch nie ein eBook gekauft, dafür die Festplatte mit lauter eBooks voll hat, aber viel lieber in Papier blättert, als einen Reader auf dem Laptop anzuschmeißen, weshalb die Bits dort vermutlich vergammeln werden.

    Περὶ θεῶν λέγε, ὡς εἰσἰν. Von den Göttern sage: sie sind. (Bias von Priene)
    [buch]3939459801[/buch]

  • Hallo, AnMa.


    Nein, eBooks dürfen nicht verkauft werden. Das LG Bielefeld hat dazu im Jahr 2013 ein Grundsatzurteil gefällt, dem bislang nicht widersprochen wurde, und in dem auch der qualitative Unterschied zu Software (wozu es ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs gab) hervorgehoben wird. eBook-Käufer erwerben ein einfaches Nutzungsrecht, das nicht weiterveräußert werden kann. Das gilt übrigens auch für das vermeintliche Verschenken. Tatsächlich findet ja beides nie statt; der Präfix "ver" ist einfach falsch (wie auch der Begriff "tauschen"). Kaum jemand gibt eine Datei weiter und entfernt anschließend sorgfältig alle noch vorhandenen Versionen.

  • Nein, eBooks dürfen nicht verkauft werden. Das LG Bielefeld hat dazu im Jahr 2013 ein Grundsatzurteil gefällt, dem bislang nicht widersprochen wurde, und in dem auch der qualitative Unterschied zu Software (wozu es ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs gab) hervorgehoben wird. eBook-Käufer erwerben ein einfaches Nutzungsrecht, das nicht weiterveräußert werden kann. Das gilt übrigens auch für das vermeintliche Verschenken.


    Nun, daß unsere Gerichte auch noch nicht im 3. Jahrtausend angekommen sind und manche Richter von moderner Technik absolut keinen Plan haben, zeigte das LG Köln ja jetzt mit Urheberrecht bei Bildern im Internet. Hast Du das Urteil zufällig zur Hand?
    Ich habe mir das Urteil, in dem in dem Artikel die Rede ist, mal als eBook (darf man zu pdfs eBook sagen?) heruntergeladen. Mal lesen und hoffen, daß man den Juristensprech versteht. Aber auf den ersten Blick sieht es wie eine Abweisung eine Klage aus, nach der der Verkauf der Nutzungsrechte illegal sein solle, daher gewisse Einschränkungen im Kaufvertrag nichtig, was das Gericht abgelehnt hat. Das heißt nicht, daß es generell verboten wäre, aber das müßte dann ja auch ein anderes als das von Dir erwähnte Urteil sein.


    Zitat

    Tatsächlich findet ja beides nie statt; der Präfix "ver" ist einfach falsch (wie auch der Begriff "tauschen"). Kaum jemand gibt eine Datei weiter und entfernt anschließend sorgfältig alle noch vorhandenen Versionen.


    Das geht bzw. ginge mit der richtigen Technik automatisch.

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  • Wer scheinbar dämlich ist und wer, ach, so klug, und wer angeblich schon oder noch nicht in welchem Jahrtausend angekommen ist, kratzt mich im Zusammenhang mit diesem (auch sprachlich) feinen Text von Forssmann nicht die Bohne. Hier spricht mir einer aus dem Herzen, aus dem vollen. Ich hab gerade angefragt, ob ich den Aufsatz unter "rund um die Bücherwelt" auf meine Website stellen darf.


    Es ist einfach nur schön, zu sehen, mit wie vielen Pfund Schaum vor dem Maul all die Jünger des Fortschritts jetzt dagegen herumwüten. Aber auch diese und ihr Ebook würde der nächste Asteroideneinschlag vom Angesicht der Erde tilgen.


    Es leben die Saurier! In Ewigkeit, Amen.

  • Zitat

    auch noch nicht im 3. Jahrtausend angekommen sind


    Ja, der Zeitgeist. Schon schlimm, wenn man den nicht zu greifen kriegt. Und was man da alles versäumt. Betrug, Verleumdungskampagnen, Pornos, Gewalt, Diebstahl, Lügen und diese Dinge. Alles wunderbare neue Entwicklungen, die man unbedingt mitmachen muss.


    Viele Menschen sind glücklicherweise auch nie im Tausendjährigen angekommen. Obwohl ihnen nicht wenige zu erklären versucht hatten, dass das "die Zukunft" wäre. Sorry für die Nazivergleiche, die nicht direkt gemeint sind, aber dieses "Zug der Zeit"-Argument ist so selten dämlich, dass mir keine bessere Antwort darauf einfällt.


    Nichts gegen technische Entwicklungen. Ich bin mehr ein "digital native" also so manch einer, der sich mit diesem Etikett schmückt, vor allem übrigens, um zum Ausdruck zu bringen, dass er von der Kultur vorher keine Ahnung hat. Ich liebe viele Dinge, die heutzutage technisch möglich sind, und bin durchaus auch aktiv an der Entwicklung beteiligt. Aber Möglichkeiten gehen immer mit Verantwortung einher. Und es ist verantwortungslos, die Verantwortungslosigkeit damit schönzureden, dass man sie als "unumkehrbare Entwicklung" oder "Ausdruck des neuen Jahrtausends" bezeichnet. Beides stimmt nicht.

  • Aber Möglichkeiten gehen immer mit Verantwortung einher. Und es ist verantwortungslos, die Verantwortungslosigkeit damit schönzureden, dass man sie als "unumkehrbare Entwicklung" oder "Ausdruck des neuen Jahrtausends" bezeichnet. Beides stimmt nicht.

    Du sagst es immer so schön. Aber gemeint hab ich das Gleiche, nur ein bisschen provokanter. (Ein winziger Vorteil des ansonsten beschissenen geriatrischen Prozesses - ich spiel ihn gern mal aus ...)

  • Hallo, AnMa.


    Zum Urteil des LG Bielefeld:


    http://www.boersenblatt.net/604386/


    "Das ginge mit der richtigen Technik automatisch" - so, so. Bist Du eigentlich schon im "3. Jahrtausend" angekommen? Kennst Du irgendeine Software(technik), die sich nicht aushebeln lässt? Ich nicht.

  • Aktuell entwickelt man ja im 3. Jahrtausend Software mit Verfallsdatum. Geplant ist, dass Bilder und andere Dateien nicht ewig auf der Platte bleiben sondern sich selbst nach einer gewissen (voreingestellten) Zeit zerstören. Das mag sich zunächst gut anhören, hat man doch immer im Gedächtnis, dass das Internet nichts vergisst und noch (digitale) Ewigkeiten lang alle Postings bei Facebook, alle peinlichen Fotos und manch anderes zu finden sein wird. Das wäre dann ja kein Thema mehr, wenn diese Art Software (die schon existiert) weiter ausgefeilt und verbreitet wird. Nichts ist mehr für die (digitale) Ewigkeit gemacht und auch die peinlichen E-Books manch eines Selfpublishers verschwinden irgendwann wieder.


    Ich stelle mir vor, Gutenberg hätte eine Methode entwickelt, die ein Buch nach einer gewissen Zeit von selbst entflammt. Wir hätten uns all die lästigen Klöster, Bibliotheken, Büchereien und Bücherregale in Privathaushalte sparen können. Das einfache Nachttischchen würde reichen. Eimer Wasser in der Nähe wäre aber zwingend erforderlich und würde vom Brandschutzbeauftragten der Gemeinden regelmäßig überprüft. :brille

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    Emanuel von Bodmann


  • Hallo, AnMa.
    Zum Urteil des LG Bielefeld: http://www.boersenblatt.net/604386/


    Also doch. Als Nichtjurist lese ich darin, daß die Vertragsklausel, ein eBook nicht zu verkaufen und den Weiterverkauf vertraglich zu verbieten, gesetzeskonform sei, weshalb eine Klage abgewiesen wurde. Wo steht da, daß der Verkauf verboten sei? Ich bastel ein eBook und verkaufe es Dir für 5€ (oder andersherum). Nach welcher Rechtslage ist das verboten? Sehe ich nicht in diesem Urteil, aber das kann ja an mir liegen.


    Zitat

    "Das ginge mit der richtigen Technik automatisch" - so, so. Bist Du eigentlich schon im "3. Jahrtausend" angekommen? Kennst Du irgendeine Software(technik), die sich nicht aushebeln lässt? Ich nicht.


    Was hat das damit zu tun? Ein bekannter Anbieter eines ebenso bekannten Formats stellt die Technik zum Verleih mit DRM bereit. Damit geht es. Aushebeln kann man alles, auch Gesetze.


    Ja, der Zeitgeist. Schon schlimm, wenn man den nicht zu greifen kriegt. Und was man da alles versäumt. Betrug, Verleumdungskampagnen, Pornos, Gewalt, Diebstahl, Lügen und diese Dinge. Alles wunderbare neue Entwicklungen, die man unbedingt mitmachen muss.


    Viele Menschen sind glücklicherweise auch nie im Tausendjährigen angekommen. Obwohl ihnen nicht wenige zu erklären versucht hatten, dass das "die Zukunft" wäre. Sorry für die Nazivergleiche, die nicht direkt gemeint sind, aber dieses "Zug der Zeit"-Argument ist so selten dämlich, dass mir keine bessere Antwort darauf einfällt.


    Ach je. Es gab mal, ich glaube in England, eine Verordnung, daß vor einem fahrenden Automobil jemand Fahne schwenkend herlaufen mußte. Wer immer diese Regel gemacht hatte, hat nicht verstanden, wozu ein Automobil da ist und wo die Technik gerade hinfährt. Ähnliches erleben wir mit dem "Neuland" Internet und damit verbundenen Technologien. Fortschritt geht wie alles in der Welt mal in gute, mal in schlechte Richtungen, das kann einem gefallen oder auch nicht. Es gibt auch Leute, die ihre Blagen nicht impfen, Bluttransfusionen verbieten oder Mythen als vorgeblich wissenschaftliche Alternativen lehren möchten, weil irgendein altes Buch das so aufschreibt. Und zum Fettgedruckten, oh ja, ganz NEUE Entwicklungen. Das alles hat es vor 10, 100 oder 1000 Jahren bestimmt noch nicht gegeben.

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  • Ihr sterbt aus, Leute. Das ist leider so. Ihr erinnert mich an die Menschen, die gegen den Buchdruck gewütet haben, weil er das Ende des Abendlandes einläutet.


    Ich sage euch, und glaubt mir, ich beschäftige mich intensiv mit dem Thema: In fünfzig Jahren gibt es Papierbücher nur noch als Sammelobjekte. Für Dekozwecke. Als schöne Dinge, die man verschenkt. Und für die paar Dinosaurier, die den Meteoriteneinschlag überlebt haben.
    Sterben wird, und zwar sehr schnell, das Gebrauchsbuch. All dieses fiese, unnütz bedruckte Papier (wie es mein Ausbilder in der Buchhandlung immer nannte.) All die billigen Taschenbücher. All die aufgemotzen Dan-Brown-Dieter-Bohlen-Hardcover.


    Und. Das.Ist.Gut.So. Die Umwelt wird es danken.


    Bücher sind Inhalt. Nicht Verpackung.

  • Ihr sterbt aus, Leute. Das ist leider so. Ihr erinnert mich an die Menschen, die gegen den Buchdruck gewütet haben, weil er das Ende des Abendlandes einläutet.


    Ich sage euch, und glaubt mir, ich beschäftige mich intensiv mit dem Thema: In fünfzig Jahren gibt es Papierbücher nur noch als Sammelobjekte. Für Dekozwecke. Als schöne Dinge, die man verschenkt. Und für die paar Dinosaurier, die den Meteoriteneinschlag überlebt haben.


    Und für diejenigen, die nicht nur Gebrauchsbücher lesen, wie du anschließend schreibst.


    Zitat


    Sterben wird, und zwar sehr schnell, das Gebrauchsbuch. All dieses fiese, unnütz bedruckte Papier (wie es mein Ausbilder in der Buchhandlung immer nannte.) All die billigen Taschenbücher. All die aufgemotzen Dan-Brown-Dieter-Bohlen-Hardcover.


    Das denke ich auch. Das Taschenbuch hat keine lange Zukunft mehr.


    Zitat


    Und. Das.Ist.Gut.So. Die Umwelt wird es danken.


    Die Umwelt wird wenig davon spüren, weil die Herstellung der ganzen elektronischen Geräte sie an vielen anderen Stellen belasten.


    Zitat


    Bücher sind Inhalt. Nicht Verpackung.


    Zwischen Inhalt und Verpackung gibt es noch eine ganze Menge anderes, was die vermeintlichen Neuerer nicht sehen wollen. Und auch beim Inhalt klemmt es noch. So wird immer wieder übersehen, dass das E-Book noch nicht in der Lage ist, komplette Inhalte zu übertragen. Zumindest nicht ohne Mühe. Um ein E-Book zitierfähig zu machen, ist einiges an Zusatzaufwand zu betreiben, der die Lesbarkeit aber wieder herabsetzt.


    Das, was an Entwicklungsarbeit in die E-Books gesteckt werden muss, das ist nicht unerheblich. Vergleichbar etwa mit den allerersten Grammophonwalzen von Edison bis hin zur Stereolangspielplatte mit halbwegs zufriedenstellendem Klang.

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    Emanuel von Bodmann


  • Ihr sterbt aus, Leute.

    Mag sein, aber stilvoll.

    Bücher sind Inhalt. Nicht Verpackung.

    Das ist schlicht Unsinn. Bücher sind Bücher, viel mehr also als verpackter Inhalt. Man kann sie auch verpacken, in Geschenkpapier oder in Kartons oder was weiß ich - sie bleiben dennoch Bücher.

  • Das ist schlicht Unsinn. Bücher sind Bücher, viel mehr also als verpackter Inhalt. Man kann sie auch verpacken, in Geschenkpapier oder in Kartons oder was weiß ich - sie bleiben dennoch Bücher.


    Die Geschichten sind der Inhalt. Bücher sind nur eine Form, sie zu erzählen. Und ob man nun eine Geschichte in ein gebundenes Buch, ein Taschenbuch, einen Heftroman, ein eBook, mit Tinte oder Druckerschwärze oder Pixel aufschreibt, das ist doch mehr oder weniger nebensächlich. Auch wenn manche äußere Formen ("Verpackung") weit ansehnlicher sind als andere.
    Obwohl eBooks natürlich Möglichkeiten bieten, die man mit einem Papierbuch einfach nicht hat. Wie zielsicher zu Endnoten, Literaturverweisen, in ein Glossar u.ä. zu springen und wieder zurück. Oder Multimedia-Kram einbauen. Das unterscheidet sie schon ein wenig mehr als die Ausführung des Einbandes.

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  • Obwohl eBooks natürlich Möglichkeiten bieten, die man mit einem Papierbuch einfach nicht hat. Wie zielsicher zu Endnoten, Literaturverweisen, in ein Glossar u.ä. zu springen und wieder zurück. Oder Multimedia-Kram einbauen. Das unterscheidet sie schon ein wenig mehr als die Ausführung des Einbandes.


    Multimediakram einbauen ist noch nicht Standard. Das geht auf Tablets, z.B. über iBook-Author in speziellen Formaten. Auf den gewöhnlichen Readern kann man Multimedia derzeit noch vergessen.

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