Papyrus Autor

  • Auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache: Ich habe diesen Fred aufmerksam verfolgt und frage mich nach wie vor, wozu man all das Zeug benötigt, wie immer es auch heißen mag. :achsel


    Natürlich ist es großartig, dass einem heutzutage bei der Recherche auch noch nach dem letzten Detail die ganze Welt im Internet zu Füßen liegt, und man wäre wahrlich bescheuert, das nicht zu nutzen. Das gilt ebenfalls für so segensreiche Websites wie Woxikon, um bei der Suche nach Synoymen nicht wertvolle Zeit zu verplempern. Aber dann ist auch gut. Wenn ich mir auf Word einmal meine Normseiten eingestellt habe, dann kann ich doch schreiben, bis der Arzt kommt - wozu brauch ich dann noch teure Autorenprogramme? Für die Rechtschreibung, für die Grammatik, für die Entdeckung eines eigenen Stils?
    Lächerlich.


    Oder schreiben diese Programme vielleicht die Bücher nach Eingabe von ein paar Stichwörtern selbst? Die Vermutung liegt nahe, wenn man z. B. die Regionalkrimis der letzten fünf Jahre vergleicht. Die meisten scheinen mit demselben Autorenprogramm zusammengeschustert worden zu sein.


    Wer schreiben will, also Schriftstellerei im eigentlichen Sinne anstrebt, verzichte getrost auf diese elektronischen Hirnsurrogate. Und wer die Sprache nicht perfekt beherrscht, in der er / sie Bücher schreiben will, dessen / deren Elaborate wird die Schreibprogrammelektronik auch nicht retten können, fürchte ich.


    PS: Selbstverständlich gilt das alles nicht für Menschen mit Lese- / Rechtschreibschwächen, die Texte verfassen müssen (oder gar wollen).


  • Natürlich ist es großartig, dass einem heutzutage bei der Recherche auch noch nach dem letzten Detail die ganze Welt im Internet zu Füßen liegt, und man wäre wahrlich bescheuert, das nicht zu nutzen. Das gilt ebenfalls für so segensreiche Websites wie Woxikon, um bei der Suche nach Synoymen nicht wertvolle Zeit zu verplempern. Aber dann ist auch gut. Wenn ich mir auf Word einmal meine Normseiten eingestellt habe, dann kann ich doch schreiben, bis der Arzt kommt - wozu brauch ich dann noch teure Autorenprogramme? Für die Rechtschreibung, für die Grammatik, für die Entdeckung eines eigenen Stils?
    Lächerlich.



    Wenn man das für sich ideale Schreibprogramm gefunden hat, ist es ja gut. Manch eine/r braucht noch nicht einmal Word. Ein einfacher Texteditor tut es zur Not auch. Ich schreibe kürzere Texte grundsätzlich mit Bean - Texte für Zeitschriften sowieso, weil mir die Zeichenzahl in der Fußleiste laufend angezeigt wird und ich dafür fast keine Formatierungsfunktionen benötige. Wenn die Texte umfangreicher werden, tauchen aber schon Wünsche auf, die einfache Editoren nicht mehr zur Verfügung stellen. Manches auch Word nicht.


    Zu Papyrus Autor: Die Stilanalyse schaltet man für die kreative Schreibarbeit am Besten ab. Da stört sie nur. Wenn man schon beim Schreiben alle möglichen farbigen Unterstreichungen bekommt, dann hemmt das den Schreibfluss und stört gewaltig. Zumindest mich. Aber für die Textüberarbeitung ist sie einfach Klasse, vor allem wenn man sie anpasst und nur diejenigen Einstellungen aktiv lässt, die einem wichtig sind. Da man als Autor zumindest teilweise betriebsblind seinem eigenen Text gegenüber wird. Das Papyrus Autor quasi auf Knopfdruck Normseiten erzeugen kann ist eine feine Sache und dass die neue Version auch die verschiedenen E-Book-Formate beherrscht ebenfalls. Der Duden-Korrektor ist bereits in Papyrus Autor enthalten und der ist besser als die Word-Rechtschreibkorrektur. Kann man dazukaufen, na klar. Ist dann aber ein Extra.


    Was mir nach wie vor nicht gefällt ist, dass das Programm für alles und jedes ausgerüstet wird. Etwa die Datenbank oder Serienbrieffunktion oder manches andere was eher zu einem Office-Programm gehört. Das stört mich aber auch an Word. Word kann viel, aber ich brauche das allermeiste als Autor nicht. Mit solchen Dingen werden wir jedoch leben müssen. Am Besten richtet man sich deshalb so ein, dass man mit den Funktionen, die man braucht, gut umgehen kann und ignoriert den Rest.


    Deshalb, Didi, ist es durchaus in Ordnung, wenn man sagt, so etwas wie Papyrus Autor brauche ich nicht. Ich hab schon was. Aber das "Lächerlich" solltest du dir noch einmal überlegen. Elektronische Hirnsurrogate sind sie nämlich nicht. Es ist ein anderes Konzept, als es beispielsweise Word bietet. Noch ein anderes ist Scrivener, das immer mehr Zuspruch findet. Zu Recht. Man kann sich ja jetzt gegenseitig beschimpfen. Word-Anwender gegen Papyrus und Scrivener-Anwender, Scrivener-Anwender gegen Papyrus und Word-Anwender und so weiter. Aber was sagt das letztendlich aus? Das jeder glaubt, das er/sie die beste Frau/den besten Mann hat und die anderen haben alle nur Luschen?

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    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Ich könnte mit Word nicht mehr arbeiten. Scrivener bietet mir die komfortable Möglichkeit, alles, was zu einem Projekt gehört, innerhalb eines "Paketes" zu versammeln. Ich habe meine Weblinks direkt an der Hand, ich kann meine Notizen bei Bedarf in der Seitenleiste mitführen, meine Personenliste, die Aufzeichungen über die Orte und Gegebenheiten und so weiter. Eben alles, was zu einem umfangreichen Projekt dazugehört. Dann entscheide ich per "Häkchen", was von dem Zeug letztlich ins Manuskript eingebunden wird und was nicht.
    Ich kann Kapitel und/oder Szenen frei verschieben, ich habe eine Pinnwand, auf der ich sämtliche Elemente hin- und herjonglieren kann und seit kurzem gibt es auch ein Mindmapping-ähnliches Tool, das ebenfalls eingebunden werden kann.
    Scrivener exportiert sauber und problemlos in alle Formate, von rtf über pdf über mobi und epub bis hin zu Latex-Formaten.
    Und. Es. Stürzt. Nie. Ab.

  • Das "lächerlich" nehme ich zurück, das war anmaßend, sorry, denn eigentlich habe ich gar keine Vorstellung von diesen Programmen.
    Mal anders formuliert: Statt eines weißen Blattes Papier, das man früher in die Schreibmaschine eingespannt hat (oder das Siegfried Lenz noch heute mit der Hand vollschreibt), habe ich auf Word ein elektronisch formatiertes weißes Blatt auf meinem Monitor.
    Darauf schreib ich.
    Was braucht man denn sonst noch?


    Ich versteh es nicht. ?(


  • Was braucht man denn sonst noch?


    Ich versteh es nicht. ?(


    Du siehst doch schon an meiner und an Susannes Antwort, dass es unterschiedliche Gründe geben kann, zu spezieller Software zu greifen. Jeder kann andere Gründe haben und manche benötigen das nicht. Solange du nicht irgend eine Not hast, musst du auch nicht darüber nachdenken und dir etwas anschaffen.


    Keine dieser Spezialprogramme schreibt aber einen Roman nach Vorgaben. Noch nicht einmal einen schlechten Regionalkrimi. Selbst Martina Gercke, die sich ihre Romane über Textbausteine aus anderen Romanen zusammengestoppelt hat, dürfte das mit einer gängigen Textbearbeitung selbst gemacht haben ;)

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  • Keine dieser Spezialprogramme schreibt aber einen Roman nach Vorgaben. Noch nicht einmal einen schlechten Regionalkrimi. Selbst Martina Gercke, die sich ihre Romane über Textbausteine aus anderen Romanen zusammengestoppelt hat, dürfte das mit einer gängigen Textbearbeitung selbst gemacht haben ;)

    Das ist ebenso erhellend wie beruhigend. Na gut, dann kann ich ja weitermachen wie gewohnt, ohne das Gefühl zu haben, von der Moderne abgekoppelt zu sein ...

  • Lieber Didi,
    ich finde wie du, dass man solche Abfragen wie "ist mein Schreibstil gut genug?" nicht einem Programm anvertrauen sollte und kann.
    Was ich aber schätzen werde ist ein Programm, das mir lästige Formatierungsarbeit abnimmt, da ich nicht in der Lage scheine, mir selbst so etwas zu basteln.
    Ich schreibe Bühnenstücke die dann ja so aussehen:


    1. Akt

    Szene 1


    Stefanie: über dem Computer zusammen gebrochen, seufzt
    "Warum bin ich nicht Informatiker geworden."


    Es gibt da wundervolle Sachen, die mir die obige Arbeit dadurch erleichtern, dass ich Autotext für die Charakternamen einfach nur vervollständigen lassen muss (zu obigem Beispiel schreibe ich dann nur St und die Software schreibt Stefanie aus, setzt es Fett und mit Doppelpunkt dahin). Auch die Bühnenanweisungen bräuchte ich dann nicht mehr von Hand in kursiv setzen, sondern das nur per Tab-Taste befehlen usw. bis hin zur Übersicht über alle einzelnen Akte, Szenen, Charaktere etc.
    Echt eine geniale Sache und eine enorme Zeit- und Aufmerksamkeitsersparnis...wenn man einmal eingearbeitet ist.
    Celtx bietet so etwas an und ich war recht zufrieden damit, hatte aber im Abspeichern der einzelnen Versionen extreme Probleme und auch Zusammenarbeit mit der Kollegin gestaltete sich darüber noch zu schwer. Mag sein, dass das inzwischen anders ist, ist Jahre her.
    Habe mir - dankeschön an H-D und Susanne - die Scrivener-Testversion geholt. Sieht vielversprechend aus. Das werde ich mir wohl zulegen. Das aktuelle Stück formatiere ich aber noch von Hand. Das geht natürlich auch...aber elegant ist anders.


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  • Lieber Didi,
    ich finde wie du, dass man solche Abfragen wie "ist mein Schreibstil gut genug?" nicht einem Programm anvertrauen sollte und kann.


    Ein Programm, das solche Fragen beantwortet, gibt es m.W. nach noch nicht. Es gibt statistische Analysen die eine Art von Lesbarkeitsindex erstellen. Die sind m.E. für belletristische Autoren selten hilfreich, vielleicht bei wissenschaftlichen Autoren. Papyrus hat eine Stilanalyse, die helfen kann, stilistische Marotten aufzuspüren. Diese helfen bei der Überarbeitung - wenn man will. Man kann diese Stilanalyse einstellen, also bestimmte Merkmale hervorheben lassen oder eben nicht. Ich hänge dazu mal ein Bildschirmfoto an.

    Dateien

    • Papyrus.jpg

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  • Das meinte ich auch, lieber Horst-Dieter. War nur etwas salopp formuliert; die Anführungszeichen sollten das als ironisch markieren.

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  • Das sind die ganz normalen typographischen Anführungszeichen, die wir in jedem Buch zu sehen bekommen. Was willst du denn sonst nehmen?

    Liebe Susanne,
    Meine Anführungszeichen waren erst die typischen Gänsefüßchen und nun sind es Ecken :D
    Spätestens jetzt weiß jeder, warum ich den Dudenkorektor brauche, schätze ich.


    Mal anders formuliert: Statt eines weißen Blattes Papier, das man früher in die Schreibmaschine eingespannt hat (oder das Siegfried Lenz noch heute mit der Hand vollschreibt), habe ich auf Word ein elektronisch formatiertes weißes Blatt auf meinem Monitor.


    Darauf schreib ich.


    Was braucht man denn sonst noch?


    Lieber Didi,
    ich erhoffe mir mit der Szeneneinteilung mehr Überblick. Normalerweise lag ein Block neben dem Rechner, in dem alles notiert war, einzelne Charaktäre usw.
    Noch kann ich nicht sagen, ob der Kauf richtig war. vorher ging es ja auch :)
    Die Stilanalyse ist ganz nett, aber da kann man auch kostenfreie Portale im Internet besuchen, wo man Füllwörter und Wortwiederholungen angezeigt bekommt.


    Liebe Grüße
    Birgit

  • Das meinte ich auch, lieber Horst-Dieter. War nur etwas salopp formuliert; die Anführungszeichen sollten das als ironisch markieren.


    Dann verstehe ich deine »saloppe« Formulierung nicht. Meinst du, dass man sich bei der Überarbeitung nicht helfen lassen darf? Das automatisches Aufspüren von z. B. Marotten oder Wortwiederholungen für Autorin & Autor nicht erlaubt sind?

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  • Die Stilanalyse ist ganz nett, aber da kann man auch kostenfreie Portale im Internet besuchen, wo man Füllwörter und Wortwiederholungen angezeigt bekommt.


    Liebe Grüße
    Birgit


    Das ins Netz stellen eigener Text behagt so manchen Autoren nicht. Zwar wird nichts veröffentlicht, trotzdem läuft der noch unveröffentlichte (und meist unfertige) Text über irgendwelche Server und steht mehr oder weniger zum Fremdzugriff zur Verfügung. Außerdem beschränken sich solche Internettools eben nur auf solche Details wie Füllwörter und Wortwiederholungen. Das, was sich bei Papyrus einstellen lässt geht viel weiter. Vor allem kann man es auf den individuellen Bedarf einstellen, wobei nach meiner Erfahrung gilt: Weniger ist mehr.

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  • Dann verstehe ich deine »saloppe« Formulierung nicht. Meinst du, dass man sich bei der Überarbeitung nicht helfen lassen darf? Das automatisches Aufspüren von z. B. Marotten oder Wortwiederholungen für Autorin & Autor nicht erlaubt sind?

    Ist nur meine Meinung dazu! Ich vertraue da lieber auf die Eindrücke von Testlesern und netten BTlern und auch ein wenig in mein eigenes Auge. Ist keine allgemeingültige Regel. Soll jeder machen wie er möchte.
    Ich nutze nicht mal die Rechtschreibprüfung. Hab es letztens zum ersten Mal gemacht und bekam lediglich einen Lachanfall.

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  • Ich nutze nicht mal die Rechtschreibprüfung. Hab es letztens zum ersten Mal gemacht und bekam lediglich einen Lachanfall.


    Rechtschreibprüfung sind inzwischen sehr ausgereift, sogar die von Word. Duden ist aber besser. Die helfen durchaus, ein Manuskript deutlich von Fehlern zu entschlacken. Hundertprozentig arbeiten allerdings keine. Wenn du einen Lachanfall bekommen hast, dann hast du entweder eine ältere Version benutzt oder möglicherweise die Sprache falsch eingestellt gehabt.

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  • Er schlug mir statt "Cinderella" das Wort "Rinderroulade" vor.
    :rofl


    Nun, das hat ja zunächst nichts mit Rechtschreibung zu tun. Cinderella ist, wie üblich, nicht in deutschen Wörterbüchern enthalten. Also sucht das Programm nach Alternativen. Wenn eine ähnliche Buchstabenkombination nicht zu finden ist, dann scheint es, als ob wilkürlich zugegriffen wird. Das bringt oft lustige Ergebnisse, ist aber kein Zeichen dafür, dass die Rechtschreibprüfung nicht ordentlich arbeitet. Wenn man solche Wörter wie Cinderella häufiger benötigt, kann man diese dem Benutzerwörterbuch hinzufügen. Dann bleibt die Rinderroulade beim nächsten Mal aus.

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  • Dat weeß ick doch.
    Aber ich brauch sie tatsächlich so gut wie nie. Es war auch das einzige, was sie anzeigte.
    Lassen wirs gut sein. :blume

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