Frage an die Lesungs-Profis

  • Ich hatte am WE meine erste Mini Lesung. Nichts dolles, aber ich stand zum ersten Mal überhaupt vor einem Publikum. Eigentlich habe ich mich sehr darauf gefreut, bis der Vortrag meiner Vorrednerin in tausend Stücke gekichert wurde. Danach ging bei mir eigentlich gar nichts mehr. Das Lesen an sich war noch nicht mal der Super Gau, sondern die Tatsache, dass ich das Publikum nicht ansehen konnte. Auf diese Weise habe ich die Leute komplett ausgeschlossen, und konnte überhaupt nicht auf sie eingehen.


    Dass das Lesen an sich durch Übung & Routine besser wird ist mir klar. Aber wie schaffe ich es, mit den Leuten zu reden - also sie ansehen und sprechen. So sehr ich es wollte, es ging einfach nicht.


    Wie macht ihr das?

  • Ach, du Süße! :knuddel1
    Letztes Jahr ging es mir *ganz genau so*. Einfach nur noch Kopf runter, Text runterlesen, sterben wollen.
    (Dieses Jahr war mein Problem eher der Aperol. Merke: Anheitern vor'm Lesen ist nicht unbedingt schlauer ... ich hab mich schon im ersten Satz verlesen und musste permanent lachen.)


    Zum einen: Die Lesung vor uns hat die Latte echt aufge... hochgelegt. Ob nun unfreiwillig komisch oder mit Absicht - aber nachdem der halbe Saal vor Lachen nicht mehr kann, lesen zu müssen, ist wirklich hart. Das konnte ja keiner ahnen!
    Dann: Eulentreffen sind nicht "nichts Dolles" sondern der Horror zum Lesen. Ich hab im letzten Jahr vollkommen cool z.b. auf der Roleplay-Con vor genau so vielen Leuten, darunter Darth Vader und Sturmtruppen und mehreren Orks gelesen - kein Problem. Aber am Samstag hab ich gezittert wie bescheuert. Man kennt die Leute alle ein bisschen, mag einige zu doll und andere überhaupt nicht - und dann noch die vielen KOLLEGEN!! :pfeif Und die vielen Leser, die unser Genre ein wenig belächeln ...
    Üben hilft schon - aber nicht bei den Eulen! Da gehört Angst vermutlich dazu.


    Mach dir bloß keinen Kopf, du hast gut gelesen, sauber betont. Das Verhaspeln hin und wieder kommt halt vor - bei fast allen! Und das Anschauen der Zuschauer ist soo wichtig nun auch nicht (ich z.B. schau den Lesenden nicht an, sondern guck meist auf den Boden, um besser zuhören zu können). Ich hab schon weit "erfahrenere" Kollegen gesehen, die nicht so gut gelesen haben wie du.


    Ein Tipp zum "Angucken" der Leute: Mach dir Markierungen im Text, die dich a) daran erinnern und b) helfen, die Stelle wiederzufinden (d.h. sie sollten deutlich und vielleicht farbig sein). Das passiert mir nämlich immer: ich schau hoch, schau jemanden an. Und dann: Öh. Wo war mein Text ...?
    Manche Autoren suchen sich vorher jemanden aus, den sie angucken können - bei einigen ist der sogar instruiert, in diesen Momenten kurze Hinweise zu gestikulieren, z.B.: lauter, langsamer oder "alles gut". Ich schau lieber Leute an, die ich gar nicht kenne - bei denen schäme ich mich weniger :bier

  • Hallo, Kamelin.


    Ich war bei der erwähnten Lesung ja zugegen. Es gibt zwei Dinge, die man anmerken kann: Erstens lag es am vorgetragenen, unfreiwillig komischen und sehr anachronistischen (und hiervon abgesehen objektiv schlechten) Text, dass die Leserin vor Dir in Grund und Boden gekichert wurde. Und zweitens hast Du Deine Sache außerordentlich gut gemacht! Man nimmt das als Lesender immer völlig anders wahr als das Publikum. Du hast ziemlich entspannt gewirkt, tatsächlich.


    Es gibt einen entscheidenden Gedanken, den man sich vor Lesungen machen sollte, wenn man sich überhaupt Gedanken macht (was nicht immer empfehlenswert ist): Das Publikum kommt Deinetwegen. Im Normalfall kennt es Deine Texte bereits und will Dich schlicht persönlich erleben, Zufallsbesucher oder "Interessenten" sind regelmäßig in der Minderheit. Aber auch das spielt letztlich keine Rolle. Auch nicht, ob man Schauspielerqualitäten hat, die allerdings förderlich sind. Ein authentischer und verstehbarer Vortrag ist wichtig, fraglos, aber viel wichtiger, effektiver und spannender ist es, den Leseanteil auf das Minimum zu reduzieren und mit dem Publikum zu sprechen, ihm etwas zu erzählen. Darüber, wie das Werk enstand, was man vorher gemacht hat, was der Text bedeutet, wie es so ist, Autor zu sein, und so weiter. Hintergründe, Fakten, wie die Recherche ablief, Anekdoten aus dem Autorenleben. Derlei wird vom Publikum als äußerst wertvoll wahrgenommen. Es gibt Autoren, die verbringen mehr als 80 Prozent ihrer Lesezeit mit derlei. Wir sind nicht mehr in der Schule, wo es beim Vorlesen um präzise Betonung, die richtige Dynamik und vor allem darum ging, die Lehrer zu beeindrucken. Die eigentliche Leistung haben wir bereits geliefert, nämlich den Text.


    Will sagen: Man kann eine Menge tun und sich auch zum Hampelmann machen, was vor allem dann geschieht, wenn man mit zu hohen Erwartungen an sich selbst herangeht. Ein wenig Entspannung tut gut, und die kann man sich auch leisten, denn man ist in erster Linie der Autor und nur in zweiter Linie Vortragskünstler.


    Ansonsten gibt es, glaube ich, schon zwei, drei Threads zu diesem Thema.

  • ...ja, nimm den Druck raus. Als Hörerin sehe ich das wie Mulle. Ich schaue den Vorlesenden meist nicht an, sondern höre. Deine Augen brauchst du zum Lesen. Deine Präsenz kannst du also getrost in deine Stimme legen. Es ist schwer bei Anspannung oder Aufregung den Atem fließen zu lassen, das kommt mit der Routine. Aber beim lauten Lesen für Dich alleine kannst du ja mal den Focus darauf legen. Eine entspannte Stimme die sich auch Pausen lässt (zum Atmen oder zur Stille zwischendurch) entspannt das Publikum oder hier eben das Auditorium(?). Du bist ja keine Nachrichtensprecherin im Fernsehen und auch keine Darstellerin in einem Stück, du bist Vorleserin....

  • ...aber viel wichtiger, effektiver und spannender ist es, den Leseanteil auf das Minimum zu reduzieren und mit dem Publikum zu sprechen, ihm etwas zu erzählen. Darüber, wie das Werk enstand, was man vorher gemacht hat, was der Text bedeutet, wie es so ist, Autor zu sein, und so weiter. Hintergründe, Fakten, wie die Recherche ablief, Anekdoten aus dem Autorenleben. Derlei wird vom Publikum als äußerst wertvoll wahrgenommen. Es gibt Autoren, die verbringen mehr als 80 Prozent ihrer Lesezeit mit derlei. ....

    Und genau das macht mich wahnsinnig.
    Das verursacht bei mir regelmäßig Panikanfälle, denn ich kann nicht frei sprechen. Ich schreibe doch bloß, weil ich nicht sprechen kann. Mich überfordern manchmal schon einfache Unterhaltungen, wenn mein Gegenüber mich einschüchtert (und 9 von 10 Menschen schüchtern mich ein). Vor Publikum frei zu sprechen: Horror.
    Wenn Fragen kommen, geht es, aber damit Fragen aus dem Publikum kommen, muss man dieses ja erst mal in eine ausreichend entspannte Stimmung bringen. Wie denn, wenn man vor Angst, bloß Stuss zu reden, am liebsten tot umfallen will?


    Dazu hab ich den Tipp bekommen, sich mit dem Organisator der Lesung zu besprechen. Anmoderieren lassen und nicht "erzählen" sondern eine zweite Person Fragen stellen lassen, quasi ein Interview. Das ist natürlich nur bei "richtigen" Lesungen machbar.

  • Zitat

    wenn man vor Angst, bloß Stuss zu reden, am liebsten tot umfallen will?



    raus damit. Das Publikum ist dir dankbar und auch nicht böse, wenn du auch mal sowas thematisierst a la: "Meine Damen und Herren, am liebsten würde ich tot umfallen hier vorne, aber wer kennt das nicht....o.ä oder anders." Es macht dich doch menschlich. Wozu diese Kluft aufrechterhalten?

  • Und genau das macht mich wahnsinnig.
    Das verursacht bei mir regelmäßig Panikanfälle, denn ich kann nicht frei sprechen.

    Genau das ist der Punkt. Ich sehe das wie Tom, dass solche Sachen super rüberkommen. Aber ich konnte die Leute nicht ansehen, selbst wenn mein Leben davon abgehangen hätte, und das hat mich ziemlich schockiert - damit hab ich nicht gerechnet.


    @Mulle
    Das Tipp mit den Markierungen ist gut, den merke ich mir. Ich hatte "Pause"-Markierungen drin, damit ich nicht durch den Text fege, aber sog. "Kopf-Hoch"-Markierungen sind auch eine Idee.
    Ich verstehe nur nicht, warum mir das so schwergefallen ist, also aufsehen & reden.



    Und zweitens hast Du Deine Sache außerordentlich gut gemacht! Man nimmt das als Lesender immer völlig anders wahr als das Publikum. Du hast ziemlich entspannt gewirkt, tatsächlich.


    Wenn ich dich nicht kennen würde, würde ich das jetzt nicht glauben. Ich fand das ganze total daneben - in jedem Fall war es nicht das, was ich geplant hatte.


    Einen Thread zu dem Thema hab ich schon gefunden und gelesen, der ist auch sehr hilfreich.



    @DoritDavid
    Das mit dem Druck ist natürlich richtig - aber es ist auch leichter gesagt als getan. Vielleicht sollte ich mir das nächste Mal auch ein bisschen Alk gönnen statt den ganzen Abend Latte zu trinken ,-)

  • Mulle, es geht nicht darum, einen überzeugenden (Verkaufs-)Vortrag zu halten, eine Rede oder so. Sondern einfach zu plaudern, und das muss nicht den höchsten rhetorischen Ansprüchen genügen, sondern vor allem sympathisch wirken (und da Du sowieso sehr sympathisch bist, ist dieser Drops schon mal gekaut). Dafür macht man sich ein paar Notizen, oder man lässt sich Stichworte geben. Was natürlich nur funktioniert, wenn das Publikum nicht wie versteinert auf den Sitzen hockt und selbst die Hände verkrampft zwischen die Oberschenkel klemmt. Klar, wenn man schlagfertig ist und aus dem Stegreif aus jeder Vorlage einen guten Witz machen kann, funktioniert das besser. Aber man sollte sich nicht auf die Ausnahmen kaprizieren und versuchen, so locker-flockig-brillant zu sein wie das unschlagbare Moderatorenteam nachmittags im Radio (das übrigens keineswegs so spontan ist, wie es rüberkommt, sondern eine starke Redaktion im Rücken hat). Sondern einfach man selbst. Genau das wollen die Leute nämlich erleben. Und: Sie wollen Dir nichts Böses! Das wollen nur Eulen, die von Intriganten vor der Hoteltür auf das Autorenmobbing eingeschworen wurden. ;)

  • "Sondern einfach zu plaudern, und das muss nicht den höchsten rhetorischen Ansprüchen genügen, sondern vor allem sympathisch wirken (und da Du sowieso sehr sympathisch bist, ist dieser Drops schon mal gekaut). Dafür macht man sich ein paar Notizen, oder man lässt sich Stichworte geben. "



    Eben. Und genau das ging bei mir gar nicht - plaudern, um präzise zu sein. Ich bin nicht gerade schüchtern, also wo ist das Problem?
    Vielleicht ist Alk ja wirklich die Lösung ;)

  • raus damit. Das Publikum ist dir dankbar und auch nicht böse, wenn du auch mal sowas thematisierst a la: "Meine Damen und Herren, am liebsten würde ich tot umfallen hier vorne, aber wer kennt das nicht....o.ä oder anders." Es macht dich doch menschlich. Wozu diese Kluft aufrechterhalten?

    Ich fand, dass Mulle super sympathisch rübergekommen ist - ihre Verhaspler waren fast schon charmant. Es gab Vortragende, die echt nervös waren. Die haben das auch gesagt, und hatten im Grunde prompt die Sympathien der Anwesenden auf ihrer Seite. Aber wenn du nicht mit den Leuten redest, sondern dein Ding durchziehst, ist das weniger eine Interaktion, und das fand ich bei meinem Beitrag echt schade.

  • Ich bin (auch) kein Freund von Lesungen. Aber sie gehören halt dazu. Doch wenn ich wählen könnte, würde ich lieber eine Doppelgängerin hinschicken. Oder eine charmante, gutaussehende, witzige, schlagfertige Schauspielerin mit perfektem Hochdeutsch! ^^


    Anyway. Da ich bereits in der Schulzeit Horror vor Vorträgen hatte - ich erinnere mich mit Schrecken an Schweissausbrüche, staubtrockenem Mund und Herzrasen - habe ich mir vor einigen Jahren vorgenommen, den Stier bei den Hörnern zu packen. Will heissen, ich meldete mich für einen Kurs an, der das hübsche Thema trug: Frei und locker sprechen.


    Da sassen wir nun, ein Grüppchen verzweifelter Menschen, denen es ein Graus ist, vor Publikum sprechen zu müssen. Und gleich die erste Aufgabe. Aus einem Jutesack musste jeder ein Objekt ziehen und danach 3 (in Worten drei!) Minuten lang über diesen Gegenstand vor der Gruppe sprechen.
    Drei Minuten können verdammt lang sein, wenn man eine Zündholzschachtel in der Hand hält und keinen Schimmer hat, was man darüber sagen soll. Nun denn, irgendetwas habe ich gestammelt und als ich schweissgebadet und zitternd wieder an meinen Platz ging, sagte die Seminarleiterin: "Frau Bauman, das war doch ganz toll! Wieso sind Sie eigentlich an diesem Kurs?"
    Ich: "Weil ich innerlich tausend Tode sterbe, wenn ich vor einer Gruppe sprechen muss!"
    Sie: "Na und? Das spielt absolut keine Rolle. Wichtig ist nur, wie Sie rüberkommen. Was in Ihnen abläuft, interessiert das Publikum nicht die Bohne!" :D


    Nun denn. Der Kurs hat mich nicht zu einem Moderator gemacht, doch ich weiss jetzt, dass das, was man fühlt und das, was das Publikum empfindet, nicht immer identisch ist (siehe Toms Kommentar über deine Lesung). Man kann also zittern, an einer Mundwüste leiden und Gott dafür danken, dass man ein Tenu gewählt hat, auf dem die Schweissflecken nicht zu sehr auffallen und trotzdem eine ansprechende Lesung halten. Und mit jedem Mal wird's einfacher ... ist wie beim Sex. 8-)

  • Hauptfeind bei derlei ist dieser widerliche Giftstoff namens Adrenalin. Der bewirkt, dass man vor Publikum plötzlich nur noch Fluchtgedanken hat und die einfachsten Dinge vergisst, angefangen bei den soeben noch zurechtgelegten, wirklich witzigen Anekdoten bis hin zu simpelsten Antworten, wenn das Gegenüber Günter J. heißt und gerade die 50-Euro-Frage stellt. Zu Hause oder auf der Couch vor der Glotze funktioniert das alles prima, aber kurz vor dem Auftritt ("kurz" ist eine Zeitspanne zwischen 30 Sekunden und 30 Tagen) ist plötzlich alles weg.
    Meistens legt sich das relativ schnell wieder, aber es gibt auch Leute, denen noch Minuten nach dem Auftritt völlig unklar ist, was und wovon sie gerade erzählt haben.


    Leider kann man das nur schwer wegtrainieren, und es hängt auch vom Publikum ab - vor den Eulen habe ich übrigens auch regelmäßig Bammel, sehr viel mehr als vor völlig fremdem Publikum, was mir ein komplettes Rätsel ist. Man kann Entspannungsübungen machen, und, ja, Alkohol hilft wohl auch, hat aber leider ein paar negative Nebenwirkungen. Aber Atemübungen oder eben regelmäßige Auftritte helfen auch nicht allen - es ist leider ein individuelles Problem. Man darf sich aber nicht von den Profis täuschen lassen. Auch die haben Lampenfieber und unkontrollierte Adrenalinschübe. Einige, die ich kenne, haben sich ein Notfallrepertoire für solche Situationen antrainiert, das sie so stark verinnerlicht haben, dass es selbst unter hohem Adrenalinpegel noch abrufbar ist. Der sich bei vielen eben schnell wieder legt.


    Noch einmal: Es gibt nichts absolut Idiotisches und keine No-Gos. Wer von seiner Kindheit und den ersten gekrakelten Gedichten erzählt, und davon, wie Mami immer vor Glück strahlte, ist genauso auf der sicheren - sympathischen - Seite wie der vermeintliche Vollprofi, der wortgewandt von den Erlebnissen während seiner Recherchereisen erzählt und eine amüsante Anekdote der anderen folgen lässt. Und, ja, man kann auch einfach nur lesen - und den Rest den Moderatoren und Laudatoren überlassen. Auch das geht. Und übrigens kann man ja auch das Drumherum einfach vorlesen. ;)

  • Es gibt da diesen schönen Begriff "Lampenfieber". Den können auch Profis und selbsternannte "Rampensäue" aus dem Stegreif herjammern - wie Tom schon schrieb. Es gibt aber eine Gewissheit: Es gibt kein unfehlbares Mittel dagegen :D

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann



  • Sie: "Na und? Das spielt absolut keine Rolle. Wichtig ist nur, wie Sie rüberkommen. Was in Ihnen abläuft, interessiert das Publikum nicht die Bohne!" :D

    Genau so isses vermutlich, nur, dass man selbst immer bloß diesen verfluchten Blick von Innen hat. Und der fokusiert wie ein Arschloch: Immer dahin wo es müffelt, immer auf die Scheiße.
    Du kannst alles toll machen, aber dieser Innenblick zoomt dir den Versprecher oder den Moment betretenen Schweigens heran. Oder den Gast, der geht/ telefoniert/ die Augen rollt, statt denen, die dir gebannt zuhören.


    In diesem Fall, Kamelin, war das genau so:
    Du siehst: Drama, ich krieg den Blick nicht hoch. Wir sehen: Die liest entspannt ihren Text vor.
    Man selbst sieht nur "Krampf - oh gottl - nichts als Krampf!" und andere sehen "sie ist ein bisschen nervös, wäre ich auch".


    Merke: Das ist alles kein Drama, und wenn was schief geht, lacht man halt über sich selbst und dann ist's auch wieder gut.


    Frei sprechen würde ich trotzdem gerne können; so'n Kurs würde ich sofort mitmachen.


    edit: Und all der Panik zum Trotz lese ich total gerne. Ich bin immer die erste, die HIER! schreit. Eine unserer Vortragenden vom Wochenende fasste das in ihrem ersten Satz so prägnant zusammen: "Vor ein paar Wochen dachte ich, es wäre eine gute Idee ..." :strauss

  • Margot
    Danke für den Hinweis, auch für den Kurs Tipp, daran habe ich auch schon gedacht .-)


    In diesem Fall, Kamelin, war das genau so:
    Du siehst: Drama, ich krieg den Blick nicht hoch. Wir sehen: Die liest entspannt ihren Text vor.
    Man selbst sieht nur "Krampf - oh gottl - nichts als Krampf!" und andere sehen "sie ist ein bisschen nervös, wäre ich auch".

    Das stimmt wahrscheinlich, ich bin eh so eine superkritische Meckertante. Ich wollte das Ganze fluffig-locker vortragen, das Intro sollte frei erzählt (und nicht abgelesen) werden ... bla, egal. Ist eh vorbei.


    Frei sprechen würde ich trotzdem gerne können; so'n Kurs würde ich sofort mitmachen.

    Ich auch! Wir wohnen ja gar nicht so weit voneinander entfernt. Wenn ich einen Kurs zwischen D'dorf & Köln auftue, wärst du dabei?
    Ich werde in jedem Fall die Augen offenhalten.




    Tom
    Danke auch dir für dein Feedback.


    Die erste Stunde nach meiner Lesung dachte ich nur: NEVER EVER!


    ,-)


    edit: Und all der Panik zum Trotz lese ich total gerne. Ich bin immer die erste, die HIER! schreit. Eine unserer Vortragenden vom Wochenende fasste das in ihrem ersten Satz so prägnant zusammen: "Vor ein paar Wochen dachte ich, es wäre eine gute Idee ..."

    =) Das war aber auch echt niedlich - und so schön auf den Punkt gebracht.

  • Zitat

    denen noch Minuten nach dem Auftritt völlig unklar ist, was und wovon sie gerade erzählt haben.


    ...dazu fällt mir etwas ein, von dem ich nicht weiß, ob es der Wahrheit entspricht. Aber ein Schauspielerkollege erzählte mir vor vielen Jahren einmal, es gäbe eine Art Versicherung (allerdings nur für "angestellte" Schauspieler), die versichere für den Fall eines Unfalls, den man selbst im Strassenverkehr auslöse (Schuldfrage), bis zu 6 Stunden nach der BühnenVorstellung, aufgrund des nachwirkenden Adrenalinspiegels im Blut. Es ging, wenn ich mich recht erinnere um "verminderte Zurechnungsfähigkeit". Im www findet sich aber nichts dazu...


  • Ich auch! Wir wohnen ja gar nicht so weit voneinander entfernt. Wenn ich einen Kurs zwischen D'dorf & Köln auftue, wärst du dabei?

    :nick Supergerne!



    Übrigens war Suzann auch wahnsinnig nervös und hatte Angst, wir könnten ihren Vortrag alle total panne finden. Soviel zu Innen- und Außenperspektive :high

    Einmal editiert, zuletzt von Mulle ()

  • Ich habe etliche Jahre Bühnenerfahrung hinter mir und sterbe immer noch vor Lampenfieber. Auf einem Podium vor Publikum einen eignen Text vorlesen zu müssen - Horror. Eventuell noch locker-flockig was zu mir erzählen? Woaaaaaah!
    Resultat: Ich galoppiere wie ein Rennpferd durch meinen Text und was ich vorher oder hinterher erzähle, liegt nahe am Schwachsinn. Sehr nahe!


    Nun werde ich möglicherweise in Leipzig wieder zum Lesen antreten müssen und hab mir den Tipp geben lassen (und den werde ich ausprobieren): Hypnose. Ich halte euch auf dem Laufenden. :-)


    Tom: Erinner mich nicht an G.J. Bitte. Bitte. Stöhn.


  • Nun werde ich möglicherweise in Leipzig wieder zum Lesen antreten müssen und hab mir den Tipp geben lassen (und den werde ich ausprobieren): Hypnose. Ich halte euch auf dem Laufenden. :-)



    Da wir ja in Leipzig auch einen 42er Leseabend planen, schalte die Hypnose auf Dauer. Zumindest so lange, bis du auch »unsere« Lesung hinter dich gebracht hast :)

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    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
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