Anfrage Kurztexte

  • Ich hab ne Orientierungsfrage an die Alteingesessenen:


    Gibt es hier ein (un)geschriebenes Gesetz, dass literarische Texte nicht in die Plauderforen eingestellt werden?


    Ich weiß, dass eure Texte in einem Registrierbereich diskutiert werden, aber da ich nichts Längeres schreibe, sondern lediglich spärliche Zeilen von dem, was ich für Lyrik halte, frage ich mich, ob ich nicht gelegentlich einfach was rübermailen und zur Diskussion stellen kann.


    Oder gibt es dafür ein spezielles Forum, das ich noch nicht entdeckt habe?


    Grüße, K.A.

  • Hallo Kurt,
    auch von mir ein herzliches Willkommen.


    Zitat

    Gibt es hier ein (un)geschriebenes Gesetz, dass literarische Texte nicht in die Plauderforen eingestellt werden?


    Richtig erkannt. :D


    Zitat

    Oder gibt es dafür ein spezielles Forum, das ich noch nicht entdeckt habe?


    In der Tat gibt eine ganze Reihe von entsprechenden Foren. Viele sind im Vereinsbereich und den Vereinsmitgliedern vorbehalten, aber zum Punkt Lyrik gibt es im offenen (ähmm halboffenem) Forum folgende:
    Lyrik-Workshop
    Lyrik-Briefe
    Sonntagsgedichte
    Lyrische Allerleirauh
    Dicherspielplatz


    Voraussetzung zur Teilnahme ist - aber das hast Du sicherlich bereits unter den entsprechenden Links der Portalseite gelesen 8-) - dass Du dem Verein, in diesem Falle mir als Admini, per PN Deine Realnamen mit Anschrift mitteilst und dass es mir gelingt, diese übers Netz zu verifzieren, wenn nicht, hilft nur die Übersendung einer Ausweiskopie per Mail, Fax oder Post.
    Logisch, dass die Daten für keinen außer dem Vorstand und mir einsehbar sind.


    Lieben Gruß
    Cordula

  • Zitat

    Original von Cordula

    Lyrik-Workshop
    Lyrik-Briefe

    Cordula


    Diese beiden sollte man mal ausnehmen. Das waren Projekte eines Mitglieds, das jetzt kein Mitglied mehr ist und auch nur seltenst im Forum vorbeischaut.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Hallo und danke für die schnelle Antwort.


    Was ich gern noch wüsste (weil mir in der Zwischenzeit ein klein bisschen unbehaglich wurde): Wie sieht's bei euch mit dem Klauschutz aus?
    Texte sind im Internet ja schnell kopiert - gibt es da Sicherheitsvorrichtungen? Es bringt ja nicht viel, wenn ich irgendwo einfach "Copyright by xxx" hinschreibe.


    Ich hoffe, du kannst mich beruhigen.


    Und noch ne PS-mäßige Kleinigkeit: Dein Fußzitat (von Unseld) gibt nur sein Geburtsjahr an - aber er ist seit 2002 tot. Würde ich reinsetzen.


    Liebe Grüße, K.A.

  • Zitat

    Original von Kurt Antschel


    Was ich gern noch wüsste (weil mir in der Zwischenzeit ein klein bisschen unbehaglich wurde): Wie sieht's bei euch mit dem Klauschutz aus?
    Texte sind im Internet ja schnell kopiert - gibt es da Sicherheitsvorrichtungen? Es bringt ja nicht viel, wenn ich irgendwo einfach "Copyright by xxx" hinschreibe.



    Es gibt keinen Textklauschutz. Nicht im Internet und nirgendwo anders. Das Copyright by... ist nicht nur nutzlos sondern auch sinnlos. Wenn du einen Text schreibst, dann hast du das Urheberrecht daran. So ist hier die Gesetzlage. Einzig der Nachweis könnte schwierig sein. Wenn du den Text hier veröffentlicht, fällt dir das u.U. schon mal leichter, weil er dann mit Datum und Zeit versehen ist. Es müsste jemand kommen und den Nachweis für einen früheren Zeitraum erbringen können, um dich in Schwierigkeiten zu bringen. Jeder, der hier einen Text von dir herauskopiert und für eigene Zwecke anders verwertet, tut dies illegal. Das Problem ist natürlich, davon zu erfahren. Aber das funktioniert eigentlich auch gerade durch das Internet recht gut. Siehe den Fall Hegemann


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


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    Emanuel von Bodmann


  • Hallo Kurt,


    der Schutz besteht darin, dass du in einem Umfeld arbeitest, wo alle Teilnehmer verifiziert sind. Sprich, ein Klau - so unwahrscheinlich er ist - lässt sich schnell nachvollziehen, ganz nebenbei hast du auch noch genug Zeugen dafür, wann du welchen Text eingestellt hast und das in einem geschlossenen Leserkreis, so dass er auch nicht als veröffentlicht gilt. 8-)


    Dabei immer bedenken, ein anzumeldendes Copyright gibt es nach deutschem Recht eben nicht, sondern die Urheberschaft entsteht in dem Moment, in dem der Text als Werk entsteht. Geschützt ist aber auch nur der Text, Ideen können glücklicherweise nicht geschützt werden, sonst hätte keiner mehr eine Geschichte erzählen können, als wir noch in Höhlen wohnten. :evil


    Liebe Grüße
    Judith

    Nay, thy lordship, me ain't no thief, not even a smart one - Piper Quickfingers



    Der Tokee in Die rote Kammer [buch]393991407X[/buch]

  • Hallo Kurt,
    vielleicht magst du hier mal vorbeischauen...Leider ist es dort inzwischen etwas ruhig geworden...aber du magst dort etwas frischen Wind hinpusten?
    Ich bin dort unter dem Kürzel "la" vertreten.


    See ya!?
    Stefanie

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • Hallo Judith und Klaus Dieter,


    in der Summe sagt ihr, was ich vermutete: Sicher kann man nie sein, aber irgendwie passen alle auf.


    Find ich beruhigend.


    Aber gerade den Fall von Frau Hegemann find ich weniger beruhigend: Klar, ihre Abschreiberei ist ruckzuck rausgekommen, und Ullstein fügt den kommenden Auflagen ein Quellenverzeichnis an - doch die Tantiemen kriegen weiterhin Verlag und Autorin.


    Ich muss bei solchen Sachen immer an die Jungs von der Neuen Frankfurter Schule denken - Gernhardt, Waechter usw. -, die mal ziemlich verzweifelt einen Rundbrief an Schülerzeitungen losließen: Bitte, wenn ihr uns schon dauernd auf euren Witzseiten zitiert, dann nennt doch wenigstens die Autoren.


    Und da ich meine, dass alberne Genialitäten wie "Die größten Kritiker der Elche..." oder "Herr, mein Lineal krümelt..." dem irrlichternden Kopf ebenso erst mal einfallen müssen wie "Über allen Wipfeln ist Ruh'" oder "Freude, schöner Götterfunken" ...


    Ich merke gerade, dass ich eigentlich nur fürchte, dass Kleines schneller geklaut wird, als man "Krieg und Frieden" sagen kann (in vier Bänden).


    Aber, wenn ich mich an Erich Kästners Miniatur anlehne ("Es gibt nichts Gutes, außer man tut es"), dann werde ich mich wohl in den nächsten Tagen mal richtig im Verein anmelden.


    PS: Habe die ganze Zeit nur laut gedacht.


    K.A.

    Einmal editiert, zuletzt von Kurt Antschel ()

  • Zitat

    Original von Kurt Antschel
    Hallo Judith und Klaus Dieter,


    war das jetzt Absicht? :(



    Zitat


    Aber gerade den Fall von Frau Hegemann find ich weniger beruhigend: Klar, ihre Abschreiberei ist ruckzuck rausgekommen, und Ullstein fügt den kommenden Auflagen ein Quellenverzeichnis an - doch die Tantiemen kriegen weiterhin Verlag und Autorin.


    Wenn es sich um Zitate handelt, dann ist das auch in Ordnung. Vorausgesetzt die Quellen sind genannt. Aber die Übernahme eines kompletten Werkes, so klein es auch ist, z.B. ein Vierzeiler, ist kein Zitat mehr.


    Zitat


    Ich merke gerade, dass ich eigentlich nur fürchte, dass Kleines schneller geklaut wird, als man "Krieg und Frieden" sagen kann (in vier Bänden).


    Eine weitgehend sichere Methode ist, nichts zu veröffentlichen, nichts Geschriebenes zu zeigen, egal wo oder wem. Und die sicherste Methode ist: Nichts zu schreiben


    leise Grüße


    Horst-Dieter

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    Emanuel von Bodmann


  • Hallo Kurt,


    na ja, es ist einfach üblich, dass man bei Abdruck die Rechte einholt, was da eben nicht passiert ist. Aber es wäre äußerst ungewöhnlich für eine Abdruckgenehmigung mehr als ein Festhonorar zu zahlen.


    Ansonsten, sicher sein kann man nie, eine amerikanische Bekannte fand mal ihr Buch zwischen zwei fremden Deckeln wieder, lange bevor es das Internet gab.


    'Trotzdem, Plagiate sind verglichen mit den zugänglichen Texten eben doch extrem selten, wofür auch spricht, dass Klagen auch eher selten zum Erfolg führen, weil es sich um Plagiate, sondern um gleichzeitige Verwendung der gleichen Quellen und Ideen handelt. Das finde ich natürlich, denn bestimmte Zeiten haben auch ihre Konzepte. Sich allzu viel zu ängstigen, ist glaube ich, eher kontraproduktiv.


    Dazu kommt, dass eben auch Rechte irgendwann nach dem Autorentod erlöschen, was ich richtig finde, insofern sind Goethe, Schiller und die anderen schon längst Gemeingut und können verwurstet werden, wie du willst.


    Liebe Grüße
    Judith

    Nay, thy lordship, me ain't no thief, not even a smart one - Piper Quickfingers



    Der Tokee in Die rote Kammer [buch]393991407X[/buch]


  • Übrigens hat Airen, der Autor von Strobo, in einem Interview mit der FAZ gesagt, dass er durchaus von der Hegemann-Aktion profitiert. Sein Buch, das vorher kaum Öffentlichkeit hatte, ist nun bereits in der zweiten Auflage.


    Es ist relativ unwahrscheinlich, das von unbekannten Autoren geklaut wird. Andersherum ist es eher wahrscheinlich


    Horst-Dieter

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  • Hallo Cordula,
    hallo Kurt,


    nur, um das klar zu stellen, bei den BTs und den Lyrikseiten kannst du auch mitmachen, wenn du noch nicht Mitglied des Vereins bist, dazu reicht es, eine PN an Cordula mit deinen Personaldaten zu schicken.


    Liebe Grüße
    Judith

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    Der Tokee in Die rote Kammer [buch]393991407X[/buch]

  • Ausgerechnet Ullstein - der Verlag von Textdiebin Hegemann - veröffentlicht das Original (Strobo) im Herbst 2010 als Taschenbuch. Übrigens hätte es für die Art, wie die fromme Helene "zitiert" hat, auch kaum Abdruckrechte gegeben, da sie die Quelltexte (wie auch Jens Lindner) leicht umkomponiert und in ihre eigenen integriert hat. Normalerweise zitiert man, wenn man es schon tut, ohne Veränderung der Quelle. Im Rubrum steht dann "Abdruck des Gedichts 'Das war nicht mein Tag' von Horst Hacker mit freundlicher Genehmigung des Soundsoverlags".

  • Zitat

    Original von Tom
    Ausgerechnet Ullstein - der Verlag von Textdiebin Hegemann - veröffentlicht das Original (Strobo) im Herbst 2010 als Taschenbuch. …


    Das mag auch vielleicht ein Zugeständnis an den Autor von Strobo gewesen sein, keinen größeren Aufstand wegen der Textbedienung von Hegemann zu machen.

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  • Selbstverständlich war es das.


    Ullstein hat mit der ganzen Vorgehensweise einen sehr, sehr schlimmen Präzedenzfall geschaffen. Ein geklauter Text bleibt auf dem Markt, der Plagiator kommt mit seiner Tat durch, Verlag und Autor profitieren. Widerwärtig. Ich werde vorläufig keine Ullstein-Bücher mehr kaufen.

  • Hallo ihr Lieben,


    doch, man kann Abdruckrechte durchaus für Variationen bezahlen, nur merkt man als Leser kaum etwas davon. Rein rechtlich haben die Parteien das unter sich geregelt, was auch gar nicht so ungewöhnlich ist, gerade im Sachbuchbereich, wo es manchmal einfach nicht möglich ist, die Rechte zu bestimmen. Da steht dann immer irgendwo, mögliche Rechteinhaber möchten sich beim Verlag melden, gerade bei älteren Fotos. Das wird dann auch stillschweigend geregelt.


    Worauf ich aber noch mal hinweisen will, sind die Überschriften, die auch in der nicht annotierten Auflage mit Nennung der Autoren (und wahrscheinlich vorher eingeholten Abdruckgenehmigungen) auftauchen.


    Das, was die Sache für mich zu einem Präzedenzfall macht, ist die unterschiedliche Behandlung der Quellen. Da, wo mit "Verfolgung" zu rechnen war, hat man sich abgesichert, da wo nicht, eben nicht. :uebel


    Ich habe Axolotl ja nun am Ende auch gekauft, einfach, weil ich die Verunsicherung zu spüren bekomme, die die ganze Sache auslöst. Und ja, auch Strobo, aber den werde ich wohl erst in den nächsten Monaten komplett lesen können. Aber es stimmt schon, ich war auch versucht, das neotene Amphibium für eine lange Weile das letzte Ullstein-Buch bleiben zu lassen, das ich kaufe. Anderseits schadet das eben nicht nur dem Verlag, sondern auch vielen Autoren, die anständig und hart arbeiten.


    Liebe Grüße
    Judith

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