Klassikerliste


  • Eigentlich ist auch die Zeitmaschine wichtig, sie ist - soweit ich das sehe - das letzte völlig neue Konzept in der europäischen Literatur.


    Liebe Grüße
    Judith

    Nay, thy lordship, me ain't no thief, not even a smart one - Piper Quickfingers



    Der Tokee in Die rote Kammer [buch]393991407X[/buch]

  • Hallöchen,
    es hat mich ein bisschen verwundert, dass noch niemand Nabokov erwähnt hat. ich finde Lolita ist einer der großartigsten Romane überhaupt.


    Zitat

    Original von Tom
    Jose Saramago: Die Stadt der Blinden

    ich habe einen KG-Band (Der Stuhl und andere Dinge) von José Saramago im Regal stehen, von dem ich bis jetzt nur einen einzigen Satz gelesen habe, und zwar den ersten von der Geschichte 'Rückfluß', der da lautet:

    Zitat

    Zitat aus Rückfluß von José Saramago
    Anfangs, denn alles braucht einen Anfang, wenn auch dieser Anfang zugleich jener Endpunkt ist, der sich von jenem nicht trennen läßt, und zu sagen „nicht läßt“, heißt nicht zu sagen, „nicht will“ oder „nicht darf“, es ist pures Unvermögen, denn ließe sich diese Trennung vollziehen, würde bekanntlich das ganze Universum zusammenbrechen, zumal das Universum eine wackelige Konstruktion ist, nicht imstande, dauerhafte Lösungen zu ertragen – anfangs wurden vier Straßen gebaut.

    ... da hats mir ehrlich gesagt schon gereicht. :evil

  • Zählen die Werke von Charles Dickens als Klassiker? Wenn ja, würde ich seine Bücher auch empfehlen, besonders David Copperfield.


    Und Jonathan Swift - Gullivers Reisen. Aber nicht in der gekürzten und bearbeiteten Auflage, sondern in der ursprünglichen.


    Etliche andere wurden hier ja schon genannt.


    Viele zählen ja auch Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry als einen Klassiker, ich weiß allerdings nicht, warum, ich fand das Buch ganz grauslig. :renn

  • @Sim: "Die Stadt der Blinden" ist wirklich ein sehr, sehr bemerkenswertes Buch. Das gilt aber leider nicht für das gesamte Oeuvre von Saramago.


    @Maren: Die Titel sind alle auf Iris' Liste. ;)

  • Zitat

    Original von Sim
    Hallöchen,
    es hat mich ein bisschen verwundert, dass noch niemand Nabokov erwähnt hat. ich finde Lolita ist einer der großartigsten Romane überhaupt.



    Nabokov ist mit Lolita in Iris Liste enthalten :D

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Maren
    Zählen die Werke von Charles Dickens als Klassiker? Wenn ja, würde ich seine Bücher auch empfehlen, besonders David Copperfield.


    Und Jonathan Swift - Gullivers Reisen. Aber nicht in der gekürzten und bearbeiteten Auflage, sondern in der ursprünglichen.


    Auch die stehen in Iris Liste

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Tom: @Sim: "Die Stadt der Blinden" ist wirklich ein sehr, sehr bemerkenswertes Buch. Das gilt aber leider nicht für das gesamte Oeuvre von Saramago.


    ich hab ja noch gar nichts von Herrn Saramago gelesen. mir ist das Buch vorhin nur wieder eingefallen, als ich den Namen las. ich wollte ihm auch eigentlich nochmal eine Chance geben, wenn ich diesen Satz Marke garzuabschreckend verdaut habe, und hab‘s dann schlichtweg vergessen.


    Zitat

    Original von Horst Dieter:
    Nabokov ist mit Lolita in Iris Liste enthalten breites Grinsen


    und wo ist Iris Liste? ?(

  • ah, ich habs gefunden. Danke!


    da ist auch 'das Parfum' dabei, das hätte ich auch noch unbedingt genannt, aber dann war ich mir unsicher, ob das überhaupt ein 'Klassiker' ist. :achsel


    und da komme ich zu einer Frage: wie definiert man denn 'Klassiker'? was braucht ein Roman, damit man ihn zu den Klassikern zählt? in Deutschland gibt es ja die Unterscheidung zwischen E und U (was ich persönlich für ziemlich bescheuert halte), muss ein 'Klassiker' zwangsläufig in die E-Kategorie fallen? würde mich wirklich interessieren.

  • Zitat

    Original von Sim
    und da komme ich zu einer Frage: wie definiert man denn 'Klassiker'? was braucht ein Roman, damit man ihn zu den Klassikern zählt?


    Diese Antwort wird in diesem Forum seit Äonen als bekannt vorausgesetzt. Aber nun gut, die endgültige Definition des Begriffes "Klassiker" stammt von mir und lautet so:


    Zitat

    Ein Klassiker ist ein literarisches Werk, das jeder gelesen haben möchte, das aber keiner gelesen hat.


    Diese Definition wird heute auch weitestgehend von Maurice Wasch-Waschlappski akzeptiert, der selber allerdings kaum Klassiker gelesen hat - OK, stimmt nicht ganz, das großartige Buch: Geschichten aus dejm Schtedtl von de jidische Mame hat er halb gelesen.


    Ausnahmen gibt es natürlich immer! Im Forum hier bin ich der einzige, der alle Klassiker gelesen hat - sogar die, die sich gut lesen. :affe

  • Zitat

    Original von Th. Walker Jefferson Diese Antwort wird in diesem Forum seit Äonen als bekannt vorausgesetzt.


    da hab ich mich wieder mal zu unklar ausgedrückt, mein Fehler! :affe
    klar, kann man im Netz die Definition nachlesen, zB sagt Wiki:

    Zitat

    Auszug aus Wikipedia:
    Als Moderne Klassiker bzw. Gegenwartsklassiker werden Künstler bzw. deren zum allgemein anerkannten Literatur- bzw. Kunstkanon gehörende Werke jüngeren Datums bzw. der Gegenwart bezeichnet, z. B. der Schriftsteller Thomas Mann und seine Buddenbrooks oder der Kinderbuch-Klassiker Pippi Langstrumpf von Astrid Lindgren, Der Steppenwolf von Hermann Hesse; als Krimi-Klassiker die Werke von Agatha Christie und Arthur Conan Doyle.


    warum gehören die Werke von Agatha Christie zB. zu den Klassikern? sie hat tolle Krimis geschrieben, ja, aber was macht nun ausgerechnet ihre Krimis zu Klassikern? wer bestimmt denn das?


    ein Buch das ich vor nicht allzu langer Zeit gelesen habe, ist Fanny Holzbein von Kurt Bartsch (nur mal als Beispiel), das Buch würde ich sofort in die Klassikerliste aufnehmen. ich fand den Roman sehr beeindruckend, toll geschrieben, sehr dicht und ein Zeitzeugnis – auch wenn ich das nicht wirklich beurteilen kann, ich war ja nicht dabei, aber ich hab es so empfunden.


    aber das Buch wird ja nun nicht zum Klassiker, nur weil ich das so will. also wessen Meinung spielt denn eine Rolle? Oder müssen einfach nur genügend Leute ‘Klassiker‘ rufen und dann ist es einer?

  • Zitat

    Original von Th. Walker Jefferson


    Ausnahmen gibt es natürlich immer! Im Forum hier bin ich der einzige, der alle Klassiker gelesen hat - sogar die, die sich gut lesen. :affe


    Also lautet die Definition: "Ein Klassiker ist ein literarisches Werk, das jeder gelesen haben möchte, das aber keiner außer TWJ gelesen hat."


    Finde ich persönlich auch viel schöner so. :strauss

  • Hallo Susanne,


    Du schreibst da weiter oben:


    Zitat

    E.Th.A. Hoffmann - dito.


    Dann bin ich also nicht die einzige mit dieser Macke hier :evil =). Das beruhigt mich ja etwas.


    Simone: Mal abgesehen von TWJs Definition eines Klassikers, die natürlich die einzig gültige ist ;), würde ich sagen, dass die Texte, die Du dort aufzählst, solche sind, die eine Generation an die nächste weiterreicht. Etwa die Werke von Lindgren oder Preußler. Die haben wir als Kinder gelesen und lesen sie unseren Kindern vor.
    Vielleicht lassen sich als "Klassiker" einfach die Werke definieren, die sich über Jahre im Bewusstsein der Leser erhalten. Ich glaube allerdings, dass zum Begriff des "Klassikers", auch des modernen Klassikers immer gehört, dass er bereits über mehrere Generationen nicht aus dem Bewusstsein der Menschen verschwunden ist.


    Liebe Grüße
    Anja

  • Anja:

    Zitat

    Original von Anja
    Was mir vom Sprachlichen her auch immer gut gefällt, sind die Komödien Nestroys. Man darf sich von der vordergründig komödiantischen Geschichte nicht nicht täuschen lassen.


    Nestroy - das ist echt ein Guter! Ich hab mir vor Jahren sogar mal die Mühe gemacht, eins seiner Stücke (den "Konfusen Zauberer") ins "Hochdeutsche" zu übersetzen, damit ich es mit meiner Truppe aufführen kann. Scheißarbeit, hat aber irre Spaß gemacht. (Beides, das Übersetzen und das Inszenieren)


  • Hoffmann steht auch in Iris Liste, sogar mit seinem besten Werk, den Elixieren des Teufels. Allerdings fehlt der Goldene Topf, und Nussknacker und Mausekönig und die Abenteuer einer Silvesternacht und …


    … Hoffmanns musikalische Novellen und vor allem die musikkritischen Schriften.


    Aber klar, Mädchen geht's ja immer nur um den Kater :achsel

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    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Hallo TWJ,


    zum Teil haben wir das hier ja schon gemacht. Insofern wäre es vielleicht am besten, wenn man eine Tabelle anlegen könnte, in die jeder seine Lieblingswerke einträgt. Ich habe nämlich meine Zweifel, dass sich jemand durch diese ganze Diskussion arbeitet, um sich die Werke einzeln zusammenzutragen.


    Außerdem haben wir hier (soweit ich das einschätze) ohnehin nur Werke vorgestellt, die wir persönlich mögen oder auch nicht mögen.


    A propos nicht mögen: Dass Du den Anton Reiser als besonders lesenswert einordnest, wundert mich. Ich fand ihn endlos und war damals nur froh, dass er nicht zu Ende geschrieben wurde. Der rangiert für mich gleich hinter Stifters Werk und dem Glasperlenspiel :evil.
    Aber da sieht man wieder, wie unterschiedlich literarische Interessen sein können. Ich bin nur überrascht, dass ausgerechnet Du ihn empfiehlst, er passt irgendwie nicht zu dem, was ich sonst an Leseinteressen von Dir kenne :).


    Aber um Deine Idee mit den persönlichen Empfehlungen aufzugreifen, hier noch mal meine Tipps, die ich zum Teil schon weiter oben aufgeschrieben hatte:


    Wolfram von Eschenbach: Parzival
    Adolf Muschg: Der Rote Ritter
    Thomas Mann: Buddenbrooks
    E.T.A. Hoffmann: Lebens-Ansichten des Katers Murr
    Franz Kafka: Die Verwandlung
    J.N. Nestroy: Schauspiele (z.B. Lumpazivagabundus)
    Thomas Bernhard: Alte Meister (herrlich zum Abreagieren, wenn man klassikergestresst ist)
    Th. Storm: Der Schimmelreiter


    Das ist jetzt nicht nach "intellektuellen" (muss-man-gelesen-haben) Gesichtspunkten, sondern das sind Texte, die ich wirklich mag. Natürlich ist die Liste ziemlich unvolständig.


    Liebe Grüße
    Anja

  • Hallo Anja,




    Ich werde mich gerne durch die Antworten wühlen und freue mich schon darauf, nach Titeln, die ich noch nicht kenne, durchs Netz zu surfen, um zu schauen, ob sie mich interessieren könnten.


    Mir geht es auch hauptsächlich um die "Muss-Man-Gelesen-Haben-Titel" von euch. Ist doch viel spannender, als eine Liste (die ich sicher auch nutzen werde).


    Herzlichen Gruß,
    Cordula

    "Man muss immer noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können." Nietzsche

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