Mehrfache Satzzeichen, Großbuchstaben …

Horst-Dieter · 11. September 2009

Zitat

»Niemals!!!« Sagte sie.

»Von mir bekommst DU nie eine Antwort auf diese Frage.«

Sie lehnte sich kalt lächelnd zurück, so dass der Schriftzug an der Wand hinter ihr deutlich sichtbar wurde.

KEINE ZEIT FÜR DUMME ANTWORTEN

»Warum immer ich?« seufzte er. »Warum ausgerechnet immer ICH? Bedeute ich DIR denn gar nichts?!?!?!«

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Für mich sind mehrfache Satzzeichen, Großschreibung und überdeutlich dargestellte Worte und Texte in einem Manuskript No-Gos. Aber das kommt in Manuskripten gar nicht so selten vor. Bin ich da auf dem Holzweg? Sehe nur ICH das so einseitig???

Ein wenig Feedback dazu würde mich freuen.

Horst-Dieter

Tom · 11. September 2009

Das ist m.E. Ausdruck des fehlenden Vertrauens in die eigene Ausdrucksfähigkeit. "Warum immer ich?" bedarf zudem keiner Verstärkung, es sei denn, es wird unüblich das "immer" betont, dann kann man es kursiv setzten. Aber auch mit Kursiven sollte man sparsam umgehen. Genauso wie mit Großschreibung. Gehäufte Satzzeichen (?!?!?!?) dürften kein Lektorat passieren.

Horst-Dieter · 11. September 2009

Zitat

Original von Tom
Das ist m.E. Ausdruck des fehlenden Vertrauens in die eigene Ausdrucksfähigkeit. "Warum immer ich?" bedarf zudem keiner Verstärkung, es sei denn, es wird unüblich das "immer" betont, dann kann man es kursiv setzten. Aber auch mit Kursiven sollte man sparsam umgehen. Genauso wie mit Großschreibung. Gehäufte Satzzeichen (?!?!?!?) dürften kein Lektorat passieren.

Das war natürlich ein denkbar übertriebenes Beispiel, aber danke für deine Hinweise. Insbesondere die gehäuften Satzzeichen sind mir auch ein Dorn im Auge. Das einzige, was da m.E. druchgehen kann ist das Interrobang, aber das ist ja auch fast schon wieder »ein« Satzzeichen.

zorrita · 11. September 2009

Auch ich halte nicht viel von doppelten Satzzeichen und groß geschriebenen Wörtern. Das vermittelt mir als Leser immer das Gefühl, hier hält mich der Autor für doof und will mir seine Entrüstung/Ausdruckskraft mit dem Holzhammer einprügeln. Wenn er das nötig hat, dann stimmt was an der Schreibe nicht. Wenn jemand etwas hervorhaben muss/will dann bitte doch kursiv und das auch nur sparsam.

Soweit meine Meinung

Lieben Gruß
Elke

Marvin · 11. September 2009

Ganz meine Meinung.
Blockschrift und doppelte oder dreifache Satzzeichen lesen sich sehr thrashig. Wenn das bezweckt ist, mag es angehen, aber ich kann mir im Moment gerade keinen Zusammenhang vorstellen, in dem das so wäre.

Auch kursiv ist ein Problem. Mir scheint Kursivschrift zwar noch am akzeptiertesten, aber auch hier ist es irgendwo ein sprachliches Armutszeugnis, wenn man nicht in der Lage ist, ohne auszukommen. Leider brauche ich selber ständig Kursivschrift, es ist zum Verzweifeln

Ist das Eingangsbeispiel eigentlich frei erfunden?????

Tom · 11. September 2009

@Marvin: Ich liebe Kursive. Mein Erstling ist voll davon. Inzwischen habe ich das auf Bitten meines Lektors drastisch reduziert, aber die Liebe besteht noch immer.

Horst-Dieter · 11. September 2009

Zitat

Original von Marvin
…

Ist das Eingangsbeispiel eigentlich frei erfunden?????

JEDES Wort und jedes Satzzeichen!!!

Dschinnie · 11. September 2009

Satzzeichen in beliebiger Häufung finde ich rein optisch eher albern. Aber dass auch eine Kombination von "?!" nicht geht, finde ich schade. Bei Dialogen verziche ich weitgehend auf Tags wie "sagte er, fragte sie". Da ist es schon nicht so einfach, trotzdem eine in erhöhter Lautstärke gestellte Frage an den Leser zu bringen. Aber wenns einfach wäre, wärs ja keine Künst, n´est pas?

Wie ist das aber mit Großbuchstaben zum Beispiel bei einer Kurzgeschichte? Da hab ich eine in der Schublade, die ich versuche, mehr und mehr zu verdichten. Könnte es da ein erlaubtes Stilmittel sein, ein traumatisches Erlebnis von außergewöhnlicher physischer und psychischer Wucht in Großbuchstaben zu setzen? Damit würde ich mir langatmige Beschreibungen sparen.
Eigentlich hatte ich vorgehabt, den Text hier einzustellen, bin aber mittlerweile wegen des Inhalts extrem unsicher. Die Frage ist also eher akademischer Natur, eine Antwort aber vielleicht nützlich für die Zukunft.

Liebe Grüße
Dschinnie

Horst-Dieter · 11. September 2009

Zitat

Original von Dschinnie
… Aber dass auch eine Kombination von "?!" nicht geht, finde ich schade. …
Dschinnie

Doch! Das geht! ich schrieb ja, dass das Interrobang erlaubt sei. Da man das im Deutschen nicht so häufig findet (schon gar nicht auf jeder Windows Tastatur) kann man auch die Kombination ?! setzen. Aber keinesfalls ?!?!?!?!?!

Horst-Dieter · 11. September 2009

Zitat

Original von Dschinnie
… Könnte es da ein erlaubtes Stilmittel sein, ein traumatisches Erlebnis von außergewöhnlicher physischer und psychischer Wucht in Großbuchstaben zu setzen? Damit würde ich mir langatmige Beschreibungen sparen.
…
Dschinnie

Ausnahmen gibt es natürlich immer. Ob die legitim sind, entscheidet sich im konkreten Fall. Das kann also hier in deinem Fall nicht objektiv diskutiert werden, weil die Textgrundlage fehlt. Persönlich würde ich sagen, dass ein außergewöhnliches Ereignis weder Großbuchstaben noch langatmige Beschreibungen braucht.

Michael Höfler · 11. September 2009

Ich schließe mich an: GROSSSCHREIBEN in Gedrucktem bedeutet zu schreien, und wer schreit, drückt damit seine mangelnde Eloquenz aus. Das gehört wie die Mehrfachsatzzeichen für mich ins Genre Comic.

Kursive wirken mitunter recht stark, wenn sie sparsam eingesetzt werden.

Anja · 11. September 2009

Hallo Tom,

die Textbeispiele sind erfunden (ich dachte erst schon, HD nimmt meinen Originaltext). Aber Anstoß zu dieser Diskussion hat mein Manuskript gegeben. Ich gebe zu, ich liebe die Kombination aus Frage- und Ausrufezeichen. Und ich hebe sehr gerne (aber nicht oft!) durch Blockbuchstaben hervor. Nur bitte bitte glauben: Solche Sätze, wie die da oben, schreibe ich nicht!!!

Nur bin ich von allen Seiten eines Besseren belehrt worden, aber den Sinn dieses Verzichts sehe ich immer noch nicht ganz. Übrigens glaube ich, dass ich tatsächlich nur da auf Blockbuchstaben zurückgreife, wo ich eine andere als die eigentliche Betonung legen wollte. Ansonsten stimmt es schon: Die Betonung sollte aus der Satzstruktur hervorgehen.

Liebe Grüße
Anja

Horst-Dieter · 11. September 2009

Zitat

Original von Anja
Hallo Tom,

die Textbeispiele sind erfunden (ich dachte erst schon, HD nimmt meinen Originaltext). Aber Anstoß zu dieser Diskussion hat mein Manuskript gegeben. Ich gebe zu, ich liebe die Kombination aus Frage- und Ausrufezeichen. Und ich hebe sehr gerne (aber nicht oft!) durch Blockbuchstaben hervor. Nur bitte bitte glauben: Solche Sätze, wie die da oben, schreibe ich nicht!!!

Ich hätte niemals aus Anjas Text zitiert. Was denkt sie denn

Außerdem ist sie beileibe nicht die einzige, die diese Unsit… äh … die solche Sachen in ihren Texten macht

Horst-Dieter

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