die Namen

  • ich hab da mal eine Frage. Was mir extrem schwer fällt beim Schreiben ist, den Figuren Namen zu geben. ?(


    Im aktuellen Roman hab ich die Hauptfigur schon 3 mal "umgetauft".
    Ich meine, jeder assoziiert ja mit Namen etwas ganz bestimmtes.
    (ich würde zum Beispiel meine Helden nie Kevin-Lukas nennen =) )


    Wie macht ihr das? Die erste Eingebung? Bewusstes Nachdenken? Die Verwandtschaft fragen? auslosen?


    Maya :bahnhof

  • Hallo Maya


    Ich mache das meist so, dass ich meine Namen der Region anpasse, in der die Geschichte spielt. Vor allem beim Nachnamen. Dann forste ich das Internet nach Restaurants, Geschäften, Firmen etc. dieser Gegend durch. In den jeweiligen Kontakten, oder im Impressum, findet man zumeist wunderbar skurile Namen.


    Beim Vornamen entscheidet vorwiegend der Bauch bzw. das Bild, das sich im Kopf bildet, wenn ich ihn ausspreche. Eine Maya wäre bei mir also vermutlich rothaarig, schlagfertig und hätte eine Vorliebe für Westernstiefel ... ;)


    Gruss
    Margot

  • also rothaarig bin ich nicht :D
    aber dunkelhaarig.
    Ok - schlagfertig bin ich (jedenfalls meinen das meine Mitmenschen die damit leben müssen) und Cowboystiefel hatte ich auch mal.
    Allerdings lehne ich mich mit den Nick an die Azteken - für mich ist ein Maya blutrünstig, spielt gerne Ball und hat Kontakt zu Ausserirdischen. =)


    Maya :D

  • Ich tue es mir mit Namen auch immer unendlich schwer. Irgendwann war ich so weit, dass ich mir welche aus dem Telefonbuch herausgeschrieben hatte! Bei ausländischen Namen hilft einem Google auch immer gern weiter. Ansonsten: schau in die Fernseh- oder Tageszeitung und notier dir dort einige Namen. Am besten welche, die man mit keinen Eigenschaften assoziiert. So was schränkt dich bloß irgendwann ein.

  • Abgesehen von spontanen Eingebungen ... mag ich "sprechende" Namen oder ich verwurste Ortsnamen, wenn es irgendeinen Bezug zum Plot oder zum Charakter der Figur gibt. Spannend ist es auch, solche Bezüge im Umkehrschluss zu entdecken. Wenn ich zum Beispiel über eine Landschaft oder ein historisches Ereignis recherchiere, stolpere ich über Namen von Orten, Menschen, Gegenständen, die mir gefallen und die sich als Personen-Namen geradezu aufdrängen.



    Edit: Vertipper

    Einmal editiert, zuletzt von Dschinnie ()

  • Hallo, Maya.


    Ich schreibe zwar ausschließlich Geschichten und Bücher, die im deutschsprachigen Raum angesiedelt sind, gebe mir aber vergleichsweise viel Mühe mit der Namensvergabe (mindestens, was die Hauptfiguren anbetrifft). Namen - Vor- wie Nachnamen - haben einen Klang, sind mit Assoziationen verbunden, lösen etwas aus. Einfachste Beispiele dafür sind Uschi und Gabi, die als Synonyme für mental schallgedämpfte Nagelstudiobesucherinnen Mitte dreißig zu stehen scheinen (man sieht sie gedanklich vor einer stillgelegten Kohlegrube im Ruhrpott). Analog Horst oder Manfred bei Männern. Schade für Leute, die von ihren Eltern so genannt worden, aber es ist einfach so. Dann gibt es viele Vornamen, die vergleichsweise neutral sind, etwa Frank, Stefan, Thomas, Sabine, Susanne, Nicole, Michael undsoweiter. Gut für Nebenfiguren, nicht so gut für Hauptfiguren. Andere haben einen nostalgischen Touch oder sind durch omnipräsente "Promis" belegt. Meine männlichen Hauptfiguren hießen bisher (in den veröffentlichten Büchern) Donald Kunze, Henry Hinze, Tim Köhrey und Nikolas Sender. Bei den beiden ersten habe ich absichtlich Allerweltsnachnamen mit relativ originellen Vornamen verbunden (die dann auch noch in verschiedenen Formen "verkost" wurden). Bei Tim war es der Nachname, dessen phonetische Ähnlichkeit (zusammen mit dem Vornamen) beabsichtigt war. Nikolas Sender (für "Pauschaltourist") entstand in Zusammenarbeit mit meinem Lektor; ich wollte ihn eigentlich Marius nennen. Meine Hauptfiguren haben aber immer auch zusätzlich Nick- oder Rufnamen; aus Donald Kunze wurde "Don FM". Undsoweiter.


    Es gibt im Netz viele Namenssammlungen, ein Blick ins Telefonbuch hilft auch. Zu originell sollte man aber nicht werden, weil die Leser sonst nach Bedeutungen suchen, die es nicht gibt. Lustige Doppelnamen sind meistens Rohrkrepierer. Thriller und ähnliche Literatur bedienen sich häufig knackiger Namen für ihre Figuren.

  • Hi,


    mir fällt das immer recht leicht. Oft ergeben sich Namen aus der Bedeutung der Figur für das Buch. Ich habe ein Namensbuch, das sogar darüber berichtet, mit welchen Runen Namen geschrieben werden und was das dann bedeutet.


    So heisst z.B. der Held im "Koboldprinz" Luca Blau, weil er ein optisch heller aber listiger Typ ist, sein bester Freund Simon Engels (von wegen Petrus und Fels und so ...) ist zuverlässig und ruhig, Mia heisst so weil sie Italienerin ist und es eine Pointe beinhaltete: Luca sagt nämlich, wenn sie so überfürsorglich ist "Mamma Mia" zu ihr. Liane verbindet alle.


    Manchmal "klaue" ich Namen aus der Umgebung. Als ich an der Elfe gearbeitet habe, habe ich einen Herrn "Renneberg" kennenlernt, ich fand das einen optimalen Namen für meinen Workaholic. Thomas heisst der Gute, weil er zunächst "ungläubig" ist. Der Name "Dietz", der mir begegnete, war sehr geläufig aber dennoch nicht zu verbreitet, wie Müller oder Schmitz.


    Gestern habe ich die Vorsteherinnen meiner "Lichtjäger"-HQ nach den Städten getauft, in denen sie geboren sind und das lokalcoloriert: Parisienne, Romana, Athena ... Meine Hauptfigur heisst Eliza, weil es einen Hadestempel in Elis gibt. Und die Vorsilbe "EL" immer etwas göttlich-helles hat. Ihr Sidekick heisst alleridngs Leander, weil ich den Namen wenig alltagstauglich, aber sehr schön finde und eben einen solchen brauchte er ...


    Du siehst, da sitzt immer eine gewisse Logikkette dahinter ...


    Tau(f)frische Grüße


    Anja

    Einmal editiert, zuletzt von Anja Thieme ()

  • Zitat

    Original von Anja Thieme
    …Ich habe ein Namensbuch, das sogar darüber berichtet, mit welchen Runen Namen geschrieben werden und was das dann bedeutet.



    Anja


    Vielleicht verrätst du uns ja das Buch mit Titel, Autor, ISBN …

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Ja, gerne HD - meine Grippe (deshalb bin ich soviel hier!) macht mich anscheinend echt träge im Hirn.


    Dafür jetzt auch gleich richtig:


    Geheimnis der Vornamen


    Ich hab's vom Verleger geschenkt bekommen, die Anschaffung lohnt sich aber. Kann man von der Steuer absetzen :)


    Übrigens, bei Meyerschen hat man schonmal Namensgebungsbücher für werdende Eltern auf dem Grabbeltisch, da lohnt es sich auch zu stöbern. Ich fühle mich eh immer sehr schwanger, wenn eine neue Geschichte sich anbahnt :)