Hallo zusammen!
Forenerfahren, doch neu hier bitte ich um freundliche Aufnahme.
Hier ein kleiner Abschnitt der Vita von meiner HP http://www.elke-kemna.de
Nehmt Euch ein bisschen Zeit und lernt mich kennen - ich arbeite mich derweilen durch die Beiträge um einen ersten Überblick zu bekommen.
Liebe Grüße
Elke
... Mit ungefähr 10 Jahren fing ich an, mich mit dem Leben, so wie es für mich war und werden sollte, auseinander zu setzen. Ich schrieb mir vieles von der Seele, bekam Übung darin und verkroch mich oft zuhause in die hinterste Gartenecke, um allen Kummer mit meiner Großmutter, mit meinem Leben, schreibend loszuwerden. Ich dachte mir grausame Tode für sie aus, ließ sie im Moor verschwinden, von tollwütigen Füchsen beißen, oder von Waldgeistern entführen.
Irgendwann in dieser Zeit begann ich auch zu lesen. Mein Großvater mütterlicherseits hatte einen wohl gefüllten Bücherschrank. Dort durfte ich mir, wenn ich in den Ferien zu Besuch war, Bücher ausleihen und mit nach Hause nehmen.
Große Schriftsteller entführten mich in Welten, in denen es schlimmes Leid, großes Glück und unvorstellbare Abenteuer zu entdecken gab. Ich las Gogol, Turgenjew, Tolstoi, Tschechow, Frank Thiess, Shaw und „fraß" die Bücher von Zola. Ich wandelte als „Anna Karenina" durch die Welt, oder wollte der „Husar auf dem Dach" sein, litt mit „Germinal", fühlte mich als „Steppenwolf" und irgendwann wollte ich ewigen Frieden finden, wie „Siddhartha".
Das hat mein Leben geprägt, in guten wie in schlechten Zeiten. Aufgewachsen in einem kleinen, hinterwäldlerischen Dorf, in einer 4-Klassen-Zwergenschule gerade mal den Hauptschulabschluss geschafft (Legasthenie), driftete ich mit der Zeit ziemlich ab in selbst geschaffene Welten. Denn lesen in dieser Umgebung macht verdammt einsam. Andere 10- bis 12-jährige MitschülerInnen halfen beim Melken, arbeiteten auf dem Hof oder erledigten andere Hilfsdienste in der Landwirtschaft: Ich las! Mit irgend einem Buch machte ich mich auf ins ins Moor, in die Wälder, oder versteckte mich auf einer Wiese hinter unserem Grundstück. Man spottete über mich und meine „Flausen", nie wurde ich zu Kindergeburtstagen eingeladen, keine einzige Freundin teilte mit mir Geheimnisse, auf den Schulwegen lauerte man mir auf und ich wurde verprügelt.
Trotzdem, viele dieser teils schlimmen Erfahrungen möchte ich nicht missen! Sie haben mich erst auf den Weg gebracht, zu lernen und immer wieder zu lernen und auch, eisern mich durchzukämpfen.
Seit damals schreibe ich. Gehe ich irgendwo mit meinem Hund in der Feldmark spazieren, „rattern" Geschichten in meinem Kopf. Notizblock, Stift und Mini-Diktiergerät sind immer dabei.
Zum Ausgleich, oder wenn ich mal wieder zu kopflastig bin, beacker ich meinen großen Bio-Garten. Selbst gezogenes Gemüse, Obst und Kräuter aus eigenem Anbau schätze ich als Vegetarier sehr! Außerdem ist dieser kleine Garten, mitten in der Stadt ein willkommener Fluchtpunkt zum ausspannen und lesen.
Aber natürlich habe ich auch ein Hobby: Fotografieren. Mit einer Nikon Coolpix 8800, meinem dritten Auge, bin ich häufig unterwegs, das Leben zwischen Himmel und Erde zu fotografieren. Meine große Vorliebe gilt den Makros von Pflanzen, Blumen und Insekten. - Himmel, Meer, Watt und Wind. Das ist alles, was ich sonst noch brauche! Jedes Jahr im Januar nehme ich mir drei bis vier Wochen Auszeit von Mann, Hund und zwei erwachsenen Kindern. Dann laufe ich dick vermummt in Hilgenriedersiel oder Cuxhaven stundenlang am Strand herum, denke mir neue Geschichten aus, fotografiere und bin wunschlos glücklich in der Nordsee-Einsamkeit.
Meine große Verehrung gilt folgenden Schriftstellern: G. Heym, Baudelaire, Ibsen, Hesse, Frisch, Strindberg, russische Autoren allgemein, Trakl, Dylan Thomas, Novalis, Hemingway, Proust, Musil, Th. Mann, Sartre, Camus - und viele andere.