Kurzgeschichten überhaupt absetzbar?

  • Erst einmal Hallo an alle. Ich bin Robert, 27 Jahre alt und schreibe seit langer Zeit schon Kurzgeschichten, Gedichte und Dialoge. Habe im BoD auch schon so an die fünf Bücher herausgebracht, aber die sind (Ausnahmen bestätigen die Scheiße) nicht wirklich so wertvoll für mich, weil ein "ordentlicher" richtiger Verlag viel mehr Gewicht hat.
    Ich spare mir die Frage, wie ich dahinkomme, weil es auf der Hand liegt, aber viel wichtiger ist die Frage, ob man mit Kurzgeschichten überhaupt noch Erfolg haben kann?
    Was ich eigentlich suche, ist eine kleine Motivation endlich meinen Roman abzuschreiben und zu verändern. Ja, ich hab da schon einen und der würde wundervoll werden wenn ich ihn nur wirklich bearbeiten würde.
    Sagt mir bitte einmal einer, dass Kurzgeschichten nichts bringen damit ich anfangen kann :)

  • Danke :) das reicht erst einmal vier Wochen. Ich danke Euch.
    Und ich denke, Kurzgeschichten sind echt was für Weicheier. Ich habe die Richtung wohl nicht eingeschlagen, weil Kurzgeschichten eher Ruhm bringen. Ha, ha Ruhm.
    Nun ja, danke und schönen Montagabend noch.
    Ach ja, Frauenknast läuft.

  • Zitat

    Original von Feldulme
    Ach ja, Frauenknast läuft.


    Au weia. Obwohl mich die Halmich heute ja durchaus in Versuchung gebracht hat. Aber da ich heute ein Plakat gesehen habe, dass sie im Mai wieder boxt, warte ich lieber darauf =)
    Abgesehen davon hab ich genug Fäuste-in-Fresse am Samstag genossen. Weia, hat der arme Kerl Dresche bezogen - und Klitschko war nicht mal angekratzt ...


    8)


    Susanne

  • Zitat

    Original von Gerdom


    Au weia. Obwohl mich die Halmich heute ja durchaus in Versuchung gebracht hat. Aber da ich heute ein Plakat gesehen habe, dass sie im Mai wieder boxt, warte ich lieber darauf =)
    Abgesehen davon hab ich genug Fäuste-in-Fresse am Samstag genossen. Weia, hat der arme Kerl Dresche bezogen - und Klitschko war nicht mal angekratzt ...


    Grundgütiger, da tun sich ja Abgründe auf! 8o


    Aber ein Gutes hat es: So ein Boxer muß (quasi wie ein Romanautor) über 15 Runden durchhalten und so manchen Treffer einstecken, geht auch schon mal zu Boden -- Kurzgeschichten snd doch bloß launige kleine Kloppereien ohne Risiko. 8)

  • Hallo Robert,


    versuch's doch mal mit Gedichten.
    Die bringen auch nichts!


    Beste Grüße
    Tasso J.M.


    P.S. besser ein brotloser Lyriker
    als ein brotloser Prosa-Schreiber


    in Prosa steckt ja auch das Wort "Brosamen" drin. Das allein impliziert doch schon die Armut.

  • Das mit dem Frauenknast war auch eher ironisch gemeint.
    Und Tasso, mit Gedichten hab ich es schon versucht. Die wirken nur bei Frauen, die man ins Bett ziehen möchte :)
    Oh Pseudointellektuell will ich natürlich auch nicht sein. Wobei auch nicht intellektuell. Eigentlich will ich gar nicht eingeordnet werden, weil das alles nur Bezeichnungen sind um sich irgendwie toller als der Rest zu fühlen.

  • hallo robert,


    herzlich willkommen auch von mir. ich kann dich nur absolut in deiner meinung bestärken. wenn du vorher nicht schon bekannt bist, keinen berühmten vater hast etc. bist du mit kurzgeschichten ziemlich chancenlos und die können so gut sein wie sie möchten.


    ein bekannter von mir liefert dafür das ideale beispiel. hat einen wirklich großartigen kurgeschichtenband veröffentlicht, besser hätte er ihn nicht schreiben können, es sitzt wirklich jedes wort und keines ist zuviel. er hatte den vertrag bei einem kleinverlag (uzzi-verlag) in einem wettbewerb gewonnen. später ging der verlag pleite und ein besserer verlag hat sich leider nicht gefunden.


    Mein Lieblingston ist ein hohes Pfeifen


    dann mal viel erfolg beim beginnen,
    michael


    ps: der kurzgeschichtband wird bald in neuer form beim buchfein Verlag, München, erscheinen. aber ich fürchte für den autor, dass das nichts an meiner aussage hier ändern wird.

  • Robert? Hi!
    Hab Erb-A(r)men, schreib Kurzgeschichten. Ich mach das dann auch. Lasst uns gemeinsam zugrunde gehen, kurz und bündig.
    Für Finni gibt's auch lauter kleine Abschnitte, das ist ganz 'normal'.
    Oodaa?

  • Zitat

    Original von Iris Kammerer
    Grundgütiger, da tun sich ja Abgründe auf! 8o


    :affe


    Die Halmich ist schuld. Ich weiß noch, dass ich mich vor ein paar Jahren immer über einen Freund lustig gemacht habe (eher ein schöngeistiger Typ, absolut kein "Fußball-und-Bier"-Mensch), weil der immer vor den Fernseher verschwand, wenn Maske boxte.
    Dann hab ich aus Neugier, weil ich ein Interview mit ihr gesehen hatte, mir einen Kampf mit Regina Halmich angesehen und fand das doch ganz schön spannend. Männerboxen ist nicht _ganz_ so mein Fall, aber Klitschko hat was, und den nächsten Kampf von Luan Krasniqi werde ich mir, so er denn übertragen wird, wahrscheinlich auch ansehen. Das ist wie beim Fußball - im Grunde interessiert mich der Sport nicht wirklich, aber ich mag es, wenn ich irgendein Verhältnis zu den Spielern aufgebaut habe. Das funktioniert in der Regel mit der Nationalmannschaft und es funktioniert bei anderen Sportarten mit einzelnen Vertretern, die mir in anderem Zusammenhang (Berichte, Interviews) positiv aufgefallen sind. Ist wie beim Schreiben oder beim Lesen: sind die Protags spannend, übersteht man auch mal einen Plot, der einem persönlich weniger liegt.
    Ach ja: Sportarten, die ich _wirklich_ mag: Handball. Turniertanzen. Leichtathletik. Eiskunstlauf. ;)


    LG


    Susanne

  • Hallo Robert,


    Kurzgeschichten sind doof. Wenn schon keinen Erfolg haben, dann wenigstens mit einem Roman untergehen!


    Also, schreib.


    Gruss,


    Bernd

    "Der erfolgreiche Abschluss infamer Aktionen steigert Ihren Bekanntheitsgrad, was für Ihren Feldzug zur absoluten Weltherrschaft unglaublich wichtig ist." (aus dem Benutzerhandbuch des PC-Spiels Evil Genius)

  • Zitat

    Original von Gerdom
    Die Halmich ist schuld.


    Ja ja ja ... das kennen wir ja. Immer sind es die anderen, gell?


    =)


    Zitat

    Ist wie beim Schreiben oder beim Lesen: sind die Protags spannend, übersteht man auch mal einen Plot, der einem persönlich weniger liegt.


    Das ist allerdings richtig, und die Halmich ist ja keineswegs dumm. :box

  • Hallo
    ihr kurzgeschichtenschreibenden Weicheier, lasst Euch nicht irremachen von diesen romanschreibenden Harteiern. Die tun gerade so, als hätte noch niemand Erfolg mit einer Sammlung von Kurzgeschichten als Erstlingswerk gehabt. Na, ja Erstlingswerk ist vielleicht übertrieben. Aber Einstieg in die Schriftstellerlaufbahn mit einem Bändchen Kurzgeschichten das gibt es durchaus. Ich nenne mal ein paar so aus dem Stegreif:
    Wladimir Kaminer: Russendisko (in der Zwischenzeit 8 oder 9 weitere Bändchen)
    Axel Hacke: Nächte mit Bosch, Kleiner Erziehungsberater
    Karen Duve: Keine Ahnung
    Die Elke Heidenreich lasse ich außer Konkurrenz mitlaufen, aber mit ihren "Rudernden Hunden" zusammen mit Bernd Schröder hat sie wohl einen richtigen Absahner gehabt.
    Ich selbst trage dazu bei, dass die Weicheier auch ihre Euronen einsacken können, denn ich habe z.Zt. gleich 2 Sammlungen auf meinem Nachttisch liegen:
    Strandparty Aufbauverlag (mit Tom Liehr!!)
    Schwarze Bräute leben länger Treves krimi
    Also schreibt Kurzgeschichten,ihr unbekannten Autoren. Aber gute! Die Chancen, einen Verlag zu finden sind nicht wesentlich schlechter als für Eueren ersten Roman.
    Das meint Horst

  • Wenn man einen Roman draußen hat oder zwei oder drei, wird man regelmäßig nach Short Storys für diverse Anthologien angefragt. Im Rahmen dessen erscheint übrigens dieser Tage eine erotitsche Kurzgeschichte von mir.


    ASIN/ISBN: 3746621739


    Außerdem überarbeite ich gerade eine SF-Short-Story für die c't - immerhin die größte Computerzeitschrift Deutschlands mit einer Auflage von 500.000 Stück. Ist meine zweite Story bei denen. Die erste, "Downlink" (10/2004), ist gerade im "Sperling" wiederveröffentlicht worden. :D


    Würde ich mich um derlei bemühen, würde ich es schaffen, ein, zwei Short Storys pro Monat abzusetzen, denke ich, und zwar mitnichten Siebekommtihn-Schmachtgrütze für den Mittelteil des Goldenen Blattes, sondern Geschichten, zu denen ich auch stehen kann. Aber Short Storys sind anstrengend, extrem anstrengend. Man muß auf kleinem Raum sehr viel unterbringen, die Idee muß zünden, die Pointe muß stimmen, Atmo und Figuren müssen dicht und zwingend sein. Das ist weitaus schwieriger als mal eben so einen Protagonisten durch zwanzig Fremdbetten zu jagen oder ihn dreißig Biere trinken zu lassen, episodisch quasi, als Figurenunterfütterung. Bei Romanen kann man schwätzen und sich auch mal Zeit lassen, sich Nebenfiguren hingeben. Geht alles bei Kurzgeschichten nicht.


    Trotzdem gibt es natürlich keinen Markt für Short Storys. Die Zahl der Zeitschriften, die derlei gegen Kohle veröffentlichen, ist verschwindend gering, die Ferienreader haben kleine Auflagen und sind nach zwei Monaten auf dem Grabbeltisch. Die Leute wollen Romane lesen. Anthos interessieren höchstens von Leuten wie T. C. Boyle oder mal eben so für den Pool, vielleicht noch zu Weihnachten. Ansonsten ist das für die Katz.

  • [Trotzdem gibt es natürlich keinen Markt für Short Storys. Die Zahl der Zeitschriften, die derlei gegen Kohle veröffentlichen, ist verschwindend gering, die Ferienreader haben kleine Auflagen und sind nach zwei Monaten auf dem Grabbeltisch. Die Leute wollen Romane lesen. Anthos interessieren höchstens von Leuten wie T. C. Boyle oder mal eben so für den Pool, vielleicht noch zu Weihnachten. Ansonsten ist das für die Katz.[/quote


    Komisch, ich lese viel lieber Kurzgeschichten als kiloschwere Wälzer. :(


    Bei Kurzgeschichten darf der Autor den Leser vor der Pointe auch ein bisserl in die Irre führen und aufs Glatteis leiten... :bier