Nochmal ChatGPT: Kann die KI beim Buchschreiben helfen?

  • Der Dienstleister epubli behauptet das wenigstens. Die KI soll u. anderem bei der Ideenfindung, bei der Recherche und den Formulierungen Hilfestellung bieten. Wer das mal ausprobiert hat, wird aber feststellen, dass die KI zur Recherche völlig untauglich ist. Wenn sie keine gesicherten Informationen hat, erfindet sie einfach welche. Man muss alles überprüfen. Da kann man besser gleich selber recherchieren, das geht schneller und ist effektiver. Die Formulierungen sind eher mau. Sie sind Standard und Schulaufsatzmäßig. So etwas wie Stil kann die KI nicht wirklich. Auch wenn man bittet wie Thomas Mann oder Elfriede Jelinek zu schreiben, kommt nicht mal annähernd ähnliches dabei heraus. Und was die Ideenfindung anbelangt, so ist man da sowieso bei sich selbst auf der sicheren Seite. Klar, epubli listet diese Nachteile auch auf, die Frage ist, ob sie in diesem eher positiv ausgerichteten Artikel von den Lesern kritisch gewürdigt werden.


    Das ist zumindest meine Meinung. Aber epubli kann es ja nur recht sein, wenn jetzt ganz viele ihre Bücher mit der KI schreiben und möglichst über epubli veröffentlichen.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


    3 Mal editiert, zuletzt von Horst-Dieter ()

  • Ich würde hier unterscheiden wollen: Der Writers' Room von brainpool kann sicher ein paar Ideen durch den Chatbot auftun.

    Der ernsthafte Schriftsteller, der an Kunst interessiert ist, wird doch eigene Ideen haben, vor allem die grundsätzlichen. Und nicht mit KI-generierten "Ideen" zu einem großen Werk kommen.

  • Wenn sie keine gesicherten Informationen hat, erfindet sie einfach welche.

    Das ist tatsächlich falsch. ChatGPT ist ein Textgenerator; das System weiß nichts, und es weiß auch nicht, wie man Informationen klassifiziert (oder gar erfindet). Der Algorithmus basiert schlicht darauf, das jeweils wahrscheinlichste nächste Wort für die Antwort zu erraten, ohne die geringste Ahnung davon zu haben, was dieses Wort bedeutet und was die Worte vorher bedeutet haben. Die Datenbasis hierfür ist all der Unsinn, der während der letzten 25 Jahre ins Internet gelaufen ist. Und natürlich auch all das Gute an Informationen, das im Netz gesammelt wurde.


    ChatGPT erzeugt einen Remix, wie Michael Höfler sehr richtig irgendwo geschrieben hat.

  • Das ist zwar korrekt, was du geschrieben hast, aber für mich ganz subjektiv gesehen, (er)findet die KI als Antwort auf eine Frage Informationen aus dem Datenwust, die zusammenhängend keine Fakten sind.

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  • Zitat

    Kann die KI beim Buchschreiben helfen?

    Ja, genauso viel oder genauso wenig, wie ein Partnersuchportal beim Partnersuchen helfen kann. Es kann was Sinnvolles rauskommen, muss aber nicht. Solange es keinen Unterschied im grundlegenden Funktionsprinzip (von Neumann-Maschine) zwischen den C64 und ChatGPT wird sich das Helfen auf elementare Dinge beschränken. ChatGPT ist nur um Lichtjahre schneller als ein C64 und ChatGPT weiß ganz, ganz viel und ist nicht vergeßlich. Ich kann mir in der Belletristik kein Buch vorstellen, bei dem die Handlung ausschließlich auf Wahrscheinlichkeiten beruht.