Beiträge von Dietmar

    Hallo zusammen,


    eine technische Frage, da ich mit Probieren nicht weiter gekommen bin. Wenn ich auf jemanden von euch im Text Bezug nehmen will, wird immer @<name> geschrieben. Da steckt der Link auf die Profilseite dahinter - das habe ich verstanden. Ich war der Meinung die @<name>-Schreibweise im "Link einfügen"-Modus macht den Link automatisch auf die Profilseite, wenn man beim Linktext @<name> schreibt. Scheint aber nicht so zu sein oder mache ich da was falsch? Ich habe mir für die einzelnen Namen den Profillink geholt in "Link einfügen" bei URL eingefügt und bei Text @<name> geschrieben. Gibt es eine einfachere Möglichkeit?


    Viele Dank und viele Grüße

    Dietmar

    @Friecko, @magico, @Tom

    Zuerst danke für eure Beiträge und letztendlich bin ich so schlau, wie am Anfang. Machen kann ich alles, sei es noch so abgefahren. Einzige Bedingung, es muss den Leser an den Text fesseln. Gut, ich werde mich mit den drei Varianten auseinandersetzen und einen Szene mit gleichem Inhalt in den drei Varianten schreiben, um zu sehen, ob und wie diese funktionieren.


    Mich interessiert vor allem, wie die Variante 3 funktioniert. Die Person A kann ja mit niemanden kommunizieren. Mal sehen - ich probiere es aus.

    Was spricht dagegen, das ganz direkt anzugehen? Figur A (meine: um deren Erlebnisse es geht) und Figur B (die sich das anhört und darauf reagiert) bricht doch den Erzählgegenstand sehr stark. Habe ich als Leser noch die Möglichkeit, das mit eigenen Augen zu sehen? Oder muss ich passiv zuhören, wie zwei Figuren die Vergangenheit beurteilen? Das - sollte es so wirken - lese ich nicht gern, weil ich selbst keinen aktiven / emotionalen Anteil mehr habe, weisst du, was ich meine?

    Direkte Szene und dann eine kleine Referenz / Dialog nachträglich wie vorgeschlagen wäre imA auch sinnvoll, zur Not.

    Hallo Katla,

    vom Erzählfluss her ist ein solches Kapitel ein Bruch. Ich halte die Variante 1, bei der die Person B erzählt und Person A zuhört für nicht gut, weil der Leser zum Zuhörer wird. Die Person B erklärt, bringt ausschließlich seine Sicht und Bewertung rüber. Auch der hin und wieder stattfindente Eingriff von Person A in den Monolog Bs änder daran nicht viel.

    Ich bin der Meinung, dass die Geschichte, die Person B erzählt, als eine eigenständige Geschichte mit Handlung und nicht als wörtliche Rede von ihr, geschrieben werden sollte. Nur bin ich mir noch nicht schlüssig, wie. Die Idee, bereits am Anfang des Manuskriptes vorab zu erzählen, halte ich für eine mögliche Form. Der Leser wartet darauf, dass diese Vorabgeschichte aufgelöst wird. Etwas verwirrend könnte sein, dass das nächste Kapitel nicht schlüssig an das vorherige anschließt. Kann man mit Jahreszahlen in Kapitelüberschriften klarstellen.

    Irgendwie habe ich immer noch die Idee der eigenartigen Erzählweise von Variante C im Hinterkopf. aber wie @Tom schrieb, möglich ist alles und hat Vor- und Nachteile.

    Trotzdem danke für die Beiträge.

    Hallo @Katla und @Friecko,


    danke für eure Beiträge und noch folgende Gedanken.

    Meiner Meinung nach handelt es sich, wenn Person B aus ihre Biografie erzählt, nicht um eine wörtliche Rede/Dialog im klassischen Sinne, die aus der Situation heraus entsteht, sondern es geht in diesem Fall darum, Informationen, die dem Leser und der Person A bis zu diesem Moment unbekannt sind, darzustellen. Ich habe das Gefühl, bei der Variante 1) kann ganz schnell der Eindruck von Infodump entstehen. Dem kann die Person A entgegenwirken, in dem sie Person B immer wieder unterbricht und den Monolog kurzzeitig wieder in einen Dialog im klassischem SInne überführt.

    Meiner Meinung nach ist auch von Bedeutung, wie ist die Person B in die Situation gekommen, diese Informationen preiszugeben. Eine solche Szene/Kapitel wird einen entscheidenden Einfluss auf die Handlung an sich haben. SInd es Geheminisse gegenüber der Person A, die diese eigentlich nicht erfahren soll, weil es sie unter Umständen betrifft? Sind es Informationen, die nichts mit der Person A zu tun haben, aber der Person A die Person B und ihr Handeln im Verlauf der Story erklärbar machen? Ist die Person B von A unter Druck gesetzt wurden oder ist es die alleinige Entscheidung von B gewesen?


    Das mit dem Film in der Variante 3 ist falsch angekommen. Ich erkläre es anders. Die Person A legt euch 100 Fotos in chronologischer Reihenfolge auf den Tisch und erklärt. Das sind die Bilder, die ich gerade in meinem Kopf gesehen habe, als mir Person B ihre Geschichte erzählt hat. Mache aus diesen Bildern Text, schreibe ihn aus meiner Perspektive, denke aber daran, ich war bei der Handlung an sich gar nicht dabei. Die Dramaturgie entsteht nicht durch die Bilder an sich, die entstehen fortwährend in unserem Kopf, wenn wir etwas hören oder lesen, sondern weil durch den zu schreibenden Text die Bilder einer Wertung unterzogen werden.

    Ich gebe zu, die Variante 3 habe ich noch nie irgendwo gelesen, was nicht heißt, dass noch nie jemand das versucht hat.

    Hallo zusammen,

    folgende Erzählsituation:

    • Es gibt zwei Personen A und B
    • Die Perspektive hat Person A.
    • Person B beginnt Ereignisse aus ihrer Biografie, weit vor Erzählbeginn, zu erzählen und Person B hört zu.

    Wie diese Situation in Text umsetzen? Mir fallen folgende drei Varianten ein:


    1.) Wie es in der Realität sein würde - Person B erzählt und Person A hört zu. Der Vorteil ist, die Handlung läuft normal weiter. A kann B zu beliebigen Zeitpunkten unterbrechen, Fragen stellen, mehr Infos einfordern, Emotionen zeigen oder anderweitig reagieren. Nachteilig ist aus meiner Sicht, unterbricht A das Erzählen von B zu selten, entstehen ewig lange Monolog; unterbricht A zu häufig, wird der Leser immer wieder aus dem Erzählfluss von B gerissen und verliert unter Umständen den Handlungsfaden von B. Ein weiterer Punkt; alles, was B erzählt, ist wörtliche Rede. B kann nicht auf einmal einen völlig anderen Redestil an den Tag legen, als bisher in der Handlung. Alles, was Person B erzählt, unterliegt ihrer Bewertung. A kann nur durch Unterbrechen des Redeflusses diese Bewertungen hinterfragen.


    2.) Eine Rückblende verwenden. Die aktuelle Handlung wird unterbrochen und es entsteht eine eigenständige, neue Handlung. Nachteilig ist hier, A ist jetzt völlig raus und kann nicht auf das Erzählen von B reagieren. Sämtliche Fragen, Reaktionen, Emotionen usw., die A hat, können erst nach Abschluß der Rückblende im Text auftreten. Ein permanentes Unterbrechen der Rückblende halte ich für abwegig. Der Vorteil der Rückblende wäre aus meiner Sicht - die aussschließliche, wörtliche Rede von B wird vermieden und man kann wieder mit allen Erzählwerkzeugen arbeiten.


    3.) Eine noch weitere Variante liegt folgender Überlegung zugrunde. Während B erzählt, entsteht im Kopf von A eine Art "Film" des Erzähltem. Dieser "Film" wird als Text erzählt. Wobei der Begriff "Film" hier unscharf ist. A sitzt nicht im Kinosessel, sondern A steht mitten in der Handlung des "Filmes" und kann sich frei bewegen. A kann mit allen Sinnen alles wahrnehmen, alles hören, alles sehen, alles riechen, alles anfassen. A kann Emotionen zeigen. Das Einzige, was A nicht kann, mit den anderen Personen kommunizieren, denn für diese ist A ja nicht vorhanden. Damit bleibt man in der Perspektive von A und "sieht" alles, was B "erzählt". A ist eine Art "stiller Beobachter", denn A ist ja in der Realität nicht dabei gewesen. Problematisch wird nur, wie bringt man Emotionen von A unter Kontrolle, denn A kann wissen, wann die Personen Fehler machen und versuchen einzugreifen. Wie würdet ihr A darin hindern, das zu tun?


    Habt ihr noch mehr Ideen? Wie seht ihr die drei Varianten?

    Hallo Frank,


    den gewünschten Text als PDF per PN an Joachim mit ein paar Infos und Fragen, die beantwortet werden sollen, schicken. Es gibt auch eine Vorlage, in der man die Infos zum Text einfügen kann. Dann Augen zu und durch. Zumindest habe ich es so gemacht.

    Hallo Dietmar,

    vielen Dank für Dein herzliches Willkommen. In welchen literarischen Genre "treibst" du Dich so herum?


    VG Frank62

    Ich bin im literarisch, lesend wie schreibend, im Hier und Heute unterwegs, wobei ich mit Heute auch das 20. Jahrhundert meine. Ansonsten, unten dem Link folgen.

    Ja, passiert mir immer mal wieder. Goldene Schuhe habe ich schon im Schuhladen gesehen, gut, ich gebe zu, war nicht Deichmann. Die Frage ist eher, hast du eine technische Entwicklung vorweg genommen oder nur irgendwelche skurrile Alltagsdinge? Kein Mensch hätte in meiner Jugendzeit (70er) daran gedacht, dass wir uns heute eine Glasplatte ans Ohr halten, um zu telefonieren.

    Hallo Tom,


    wir haben, was das Genre Ostrock betrifft, nicht nur eine etwas unterschiedliche Meinung, sondern in verschiedenen Punkten wahrscheinlich entgegengesetzte Meinungen, die wir hier, wie du selbst schriebst, nicht ausdiskutieren können, da das Thema des Threads ein völlig anderes ist und eine Argumentation zu tief in Details geht.

    Die Verwendung von Songs in Büchern, unabhängig wie die Figuren heißen, halte ich für einen interessanten Aspekt. Sowohl wenn der Song auf die Figur wirkt, als auch umgekehrt, wenn eine Figur auf einer Bühne steht und einen Song performt, was unter Umständen eine Neuinterpretation des Songs sein kann, wenn es nicht ein eigener der Figur ist

    .

    Ich dachte, dass Nordlicht85 vielleicht mal etwas mehr verrät, ist leider nicht so.

    Und Ostrock verdient genauso wenig besondere Hochachtung oder Kniefälle wie irgendeine andere Art von Popmusik. Zuweilen gilt sogar das Gegenteil. Die Bands, die in der DDR erfolgreich sein durften, haben das auch politisch erkaufen müssen, sanfte Systemkritik zwischen den Zeilen hin oder her. Die Spielerlaubnis bekam nicht jeder. Um das mal ein wenig zu relativieren.

    Ich verlange weder Hochachtung noch Kniefall, denn ich lese, da ist ein Experte am Werk. Mir ist aber nicht ganz klar warum das Wissen so nach 1990er klingt; wir schreiben ja mittlerweile 2024. Ehrlich, Tom, mit der Argumentation "Ost-Systemkünstler" lockst du heute im Osten keinen mehr hinter der Fichte vor. Da ist die Zeit längst drüber hinweg gegangen. Ich empfehle immer, um nicht nur wahllos an der Oberfläche rumzukratzen, sondern um etwas mehr Tiefgang zu bekommen, sich im Art Rock/Progessiv Rock umzuhören.

    In einem muss ich dir uneingeschränkt recht geben - die "Künstlerpappe" braucht man, um legal in der Öffentlichkeit auf die Bühne zu kommen und eine Voraussetzung dafür war eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Berufsmusiker.

    Und manchmal ist ein Song einfach nur ein Song. Akustische Kosmetik, Pop, beliebig, Massenware, oft nur zufällig erfolgreich (gewesen), und in diesem Fall übrigens nicht wegen des Textes, sondern möglicherweise sogar trotz des Textes (den Toni Krahl auch noch teilweise vergessen hatte, weshalb es die Wiederholung gibt, statt der dritten Strophe des Gedichts). Man weiß es nicht. Und es ist egal. Es ist nur ein Lied. Es ist Beiwerk. Oder es kann das sein, darf das sein.

    Da muss ich widersprechen, denn Nordlicht85 schrieb in seinem Eingangspost folgendes.

    Zitat

    Das Lied als solches hat für meiine Protagonistin eine besondere Bedeutung bzgl Erinnerungen an ihre Vergangenheit.

    Es ist nicht irgendein beliebiger Song, sondern ein Song, der eine Bedeutung für die Prota hat. Es existiert eine Zuordnung Person - Song und damit bekommt die Person Konturen aufgrund der Zuordnung.

    Am Fenster stammt aus den 70ern und somit ordne ich die Prota einer bestimmten Generation zu, entweder meine oder deren Kindergeneration, weil City den ganzen Tag lang in der Wohnung zu hören war und die Kinder zu jedem City-Konzert mitgenommen wurden. Kann mit den Kindern aber auch ganz anders ausgehen.

    Außerdem werde ich hellhörig, wenn jemand einen Song, der zu dem seit 1990 abgeschlossenen Musikgenre (nicht Rockgenre!) Ostrock gehört, für eine Prota wichtig ist. Aber vielleicht handelt der Text von Nordlicht85 auch gar nicht im Heute oder sie hört den Song, verliebt sich dabei, ohne den Hintergrund des Songs zu kennen oder, oder ...


    An dieser Stelle sei daran erinnert, dass der Gitarrist von City, Fritz Puppel, ist am 10.2. im Alter von 79 Jahren verstorben.

    Das wird eine schöne Herausforderung für mich als noch relativer Schreibanfänger nun eine Alternative ohne Liedzeilen zu finden, die trotzdem die (von mir beabsichtigte) Athmosphäre wiedergibt.

    Die Frage ist, was willst du mit dem Somg in deinem Text erreichen? Schmückendes Beiwerk? Tiefer in eine Figur eindringen? Die Handlung weiter bringen?

    Ich benutze Rocksongs und ich bin der Meinung, nur wenige Rocksongs eignen sich für die Umsetzung in einem Prosawerk. Die Songs müssen etwas aufweisen, was einen Wiedererkennungswert hat, der sich in Worte fassen lässt.

    Ich benutze einen Song, der immer wieder im Kopf meiner Protagonistin losgeht, wenn sie in eine Situation gerät, in der sie ihre Sinne und ihren Körper hochfahren muss, auf Abwehr umschalten. Das Beondere an diesem Song ist die Bühne - die Band auf der Stahlgitterrostbühne. Und, der Song sagt etwas über ihre politische Überzeugung aus - links.

    Es gibt Songs, die tauchen nur einmal auf, da sind es oft Textfragmente und der Songtitel, die ich im Text verwendet. Es gibt Songs, die haben in der Musik etwas Besonderes.

    Zitat

    Der Film läuft in meinem Kopf los, ein Typ hämmert immer wieder den selben Ton in ein Klavier,...

    Dieses Intro für die Titelmusik eines Kultfilmes, setzt meine Protagonistin beim Leser als bekannt voraus. Gut ein paar Infos mehr gibt es, aber das mit dem Klavier reicht eigentlich.


    Ich rate dringend von Textinterpretationen von Ostrocktexten an sich ab, das kann nur schief gehen. Es sei denn, du kennst dich darin aus, wie man Zensur umgeht.


    Was nicht bekannt ist, was ist der Grund, das "Am Fenster" so prägend für deine Figur ist? Ist es ein Erlebnis? Sind es Besonderheiten des Songs? usw. Da müsstest du schon mehr verraten.

    Was ist die Definition von Skandalroman? Ist es ein Genre? Ist es der bewusst eingegangene Tabubruch mit dem moralischen und gesellschaftlichen Zeitgeist? Wäre ein Buch, dass Ende der 1940er verlegt wurde und das gänge Frauenbild (verheiratet, Küche, Kinder) auf den Kopf stellt (geschieden, alleinerziehend, voll berustätig) ein Skandalroman?

    Ich habe den Eindruck, "Skandalroman" ist eher Marketing, als schriftstellerische Leistung.

    Regimekritik geht nur ungestraft, wenn man im Ausland lebt und seine Schäfchen im Trockenen weiß. Es sei denn man gibt die Systemhure und hetzt gegen Dissidenten und die Opposition. Aber damit lockt man nicht genug Käufer an, weil das fast alle etablierten Künstler machen.

    Das ist Quatsch, Künstler sollten, sobald sie sich mit ihrer Kunst in der aktuellen Gesellschaft verorten, immer kritisch sein, in allen Fragen. Sind sie das nicht, nennt sich die Kunstgattung "sozialistischer Realismus". Wobei einem Künstler immer der Unterschied zwischen kritisch und populistisch klar sein sollte. "Kritisch" kann Skandalroman werden, "populistisch" ist ein Skandal.

    Interessant. Hat die Autorin die Texte der Stadt vermacht? Normalerweise gehen die Rechte von Urhebern an die Erben und bleiben dort bis 70 Jahre nach dem Tod vergangen sind.

    Nein, City hat den dichterischen Nachlass von den Erben gekauft und der Stadt Leipzig zur Nutzung übergeben, siehe Zitat und Quelle in meinem Beitrag. Rauchfuß ist in Leipzig gestorben. Mein erster Anlaufpunkt wäre also das Kulturdezernat der Stadt Leipzig.

    Mir sagt weder Gruppe noch Song etwas, aber das sieht nach einer aktuell aktiven Band aus - die sind doch bestimmt in den sozialen Medien unterwegs, schreib die doch mal an.

    Das wird schwer werden. Die Texterin, Hildegard Maria Rauchfuß, ist schon 24 Jahre tot. Die Band City gibt es nicht mehr. Sie hat sich nach 50 Jahren Bühnenleben am 31.12.2022 offiziell, als Liveband, aufgelöst. Der Song "Am Fenster" wurde 1974 komponiert, erschien aber erst 1977 auf Schallplatte.


    Die Rechte am Text liegen wahrscheinlich bei der Stadt Leipzig.

    Zitat

    Nach ihrem Tod kaufte die Gruppe City den dichterischen Nachlass und übergab ihn zur Nutzung der Stadt Leipzig.


    Quelle