Ich finde es wirklich wichtig, dass wir hier bei dem Thema "Kultur als Hilfe" (etwas Besseres ist mir auf die Schnelle als Motto nicht eingefallen) bleiben und uns nicht wieder in politischen Grundsatzgesprächen verzetteln.
Anjas Ansatz hat viel für sich, finde ich. Unser Leo berichtete aus der Schule, dass ein Mitschüler das Video des Mörders aus Halle herumzeigte und einer sagte: "Warum schießt der mehrmals auf die Frau? Die ist doch schon tot. Das ist Munitionsverschwendung."
Solche verrohten Seelen erreicht man wohl mit gar nichts mehr. Allerdings scheint mir, dass man mit Verweis auf den Nationalsozialismus von vornherein Trotz erzeugen kann. Vielleicht gehört Nationalsozialismus für einige Schüler zu einer durchaus erwünschten Provokation. Vielleicht ist die Zeit zu lange her, und (junge) Menschen sagen: Das war eine andere Zeit, und was damals war, hat mit unserer Wirklichkeit heute nichts mehr zu tun.
Ein Musical wie "Anatevka" abstrahiert. Die Vertreibung dort stammt ja auch der Zarenzeit. Vielleicht kann das eine Hilfe sein, zusammen mit der Musik.
Da fallen mir noch weitere Beispiele ein. Dieses etwa. Es stammt von 1997. Wirkt aber recht frisch.