Die folgsame Schar der Moralisten

  • Hallo Storydiver,


    auch von mir noch eine kurze Erklärung. Denn: Es fehlt Dir für Deine Beurteilung unseres Umgangs hier tatsächlich ein bisschen Wissen um Vorgeschichten. Es gibt Mitglieder, die melden sich ab, kommen zurück und melden sich wieder ab. Manuela hatte sich meines Wissens schon einmal aus dem Forum verabschiedet, ist aber nach einer Weile zurückgekommen. Deshalb Toms Satz. Der Smiley hat also auch seine Berechtigung.


    Ich finde es etwas schwierig, wenn man nach so kurzer Zeit schon ein so pauschales Urteil über eine Gruppe und deren Umgangsformen fällt.

    Auch hier bleibe ich bei nach nachlesbaren Fakten: ich bin hier konstruktiv lobend und offen angekommen (s.Vestibül) und hatte den Wunsch, in die BT reinzuschnuppern. Dabei bin ich insbesondere von dir und anderen vor dem Haifischbecken gewarnt worden, was ich seltsam fand. Dann habe ich mich in Freds umgelesen und fand, und finde, dass es viele Postulate gab und teilweise eine Diskussionkultur, die mir nicht gefiel. Das ist nur meine persönliche Meinung. Und daraus ziehe ich meine Konsequenzen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger habe ich zum Ausdruck gebracht, und schon garnicht pauschal.

  • Halo Storydiver,


    das mit dem Haifischbecken war eher witzig gemeint.

    Aber, ja, ich persönlich rate und habe auch immer jedem neuen Forumsmitglied geraten, sich die BTs erst einmal eine Weile anzuschauen, gerne auch schon bei den Rezensionen mitzumachen und erst DANN zu entscheiden, ob diese Art der Textarbeit die richtige ist. Die BTs sind keineswegs schlecht oder fies oder sonst irgendetwas, wovon man jemandem abraten sollte, im Gegenteil.

    Aber es ist auch nicht jeder dafür geeignet.

    Wie gesagt, ich selber habe schnell gemerkt, dass ich, vor allem am Anfang meines fiktionalen Schreibens, dort keinen Text einstellen wollte. Ich habe erst einmal mehr Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten gebraucht. Kritik, und die kann dort durchaus auch mal hart ausfallen, hätte mich entmutigt.

    Inzwischen hätte ich mit den BTs übrigens keine Probleme mehr, denn nach einigen veröffentlichten Büchern habe ich diese Selbstsicherheit nun doch gewonnen.


    Also bitte auch nicht jede Ironie oder jeden Witz sofort Richtung ernstgemeinte Warnung missverstehen!

    :)

  • storydiver

    Manuela behauptet auch, kein Fan der FPÖ zu sein, agiert aber im Forum wie ein beleidigter Fan, wenn jemand etwas Negatives gegen diese rechte Partei sagt. Daher sind für mich Aussagen wie "Ich bin nicht ..., weil ..." erst einmal Lippenbekenntnisse. Das Bild einer Person ergibt sich aus der Summe der Äußerungen. Umso mehr Pinselstriche, desto genauer wird das Bild.

    Deine Formulierung legt nahe, dass „auch“ ich nur etwas behaupte. Auch habe ich nicht gesagt, ich bin kein Freund der AfD oder der FPÖ, weil ich ein überzeugter Europäer bin. In meiner Vorstellung steht, dass ich von Kindesbeinen an in der Fremde aufgewachsen bin. Das hat mich sehr früh, nicht nur angenehm geprägt (da lebtest du wahrscheinlich noch garnicht), und mit dem europäischen Gedanken infiziert und später mit vielen internationalen Projekten zu einem überzeugten Europäer gemacht, der den Wert Europas am eigenen Leib erfahren hat, nicht nur auf dem Papier. Du musst mir das nicht glauben, aber mir daraus eine möglicherweise rechte Gesinnung andichten zu lassen, das kann ich so auch nicht stehen lassen. Und ehrlich gesagt schmerzt es auch, besonders, wenn man ein solchen Weg hinter sich hat.


  • Mit "unter uns" meine ich folgendes: also diejenigen die sich schon mal in Fleisch und Blut einander begegnet sind und die Stimme und Stimmung kennen und wissen wie dieser oder jener Seitenhieb , Witz oder Bemerkung gemeint sind. Vielleicht war das undeutlich formuliert dann entschuldigt bitte. Netzkommunikatin ohne Fleisch und Blut schlägt schnell irgendwelche hysterischen Wogen.

  • Storydiver,


    dieses "auch" von Christian dürftest Du falsch verstanden haben.

    Ich habe aus Christians Äußerungen nicht diesen Subtext herausgehört: "genauso wie Du, der Du ja auch mit rechtem Gedankengut sympathisierst".

    Sondern es dürfte im Sinne von: So wie viele andere (mit denen eben nicht DU gemeint bist), so behauptet auch ...


    Wie um alles in der Welt sollte denn Dir jemand unterstellen, Du wärst ein Anhänger von FPÖ und AfD? Du hattest Dich doch nie in diese Richtung geäußert.

  • Na klar, jetzt habe ich wieder was falsch verstanden. Geschrieben habe ich ‚möglicherweise’. Und für Lippenbekenntnisse bin ich zu alt und zu krank. Weißt du was, ich akzeptiere einfach eure (Toms, Christians, Alexanders, deine und andere) Meinungen hier als anders und würde mich sehr freuen, wenn ihr meine und alle anderen anderslautenden, vielleicht auch unbequemen Meinungen genauso akzeptiert. Jetzt schließe ich die Tür zu dieser Party von außen. Ich habe fertig. Und, Alexander, verzeih, wenn ich ein so schlechter Gast war.

  • Das eigentliche Thema war ursprünglich die "grassierende politische Korrektheit". Zu empfundenen Tabuthemen gibt es eine neue Allensbach-Umfrage in der Frankfurter Allgemeinen, die online aber hinter der Bezahlschranke liegt. Noch lesbar ist der Lead:


    "Der Raum für die Meinungsfreiheit wird kleiner, so sieht es eine Mehrheit der Bürger. In einer Allensbach-Umfrage äußern fast zwei Drittel der Befragten das Gefühl, man müsse im öffentlichen Raum „sehr aufpassen“, was man sagt."


    Und aus dem Anfang des Artikels: "Annähernd zwei Drittel der Bürger sind überzeugt, man müsse heute „sehr aufpassen, zu welchen Themen man sich wie äußert“, denn es gäbe viele ungeschriebene Gesetze, welche Meinungen akzeptabel und zulässig sind. (Absatz) Allen voran gehört das Flüchtlingsthema für die große Mehrheit zu den heiklen Themen, bei denen man mit Äußerungen vorsichtig sein sollte, gefolgt von Meinungsbekundungen zu Muslimen und dem Islam. Auch die Nazizeit und Juden gehören für die Mehrheit zu den heiklen Themen, für knapp die Hälfte auch Rechtsextremismus und Gespräche über die AfD."


    n-tv fasst die Umfrage zusammen: hier.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)