Was macht denn eigentlich Iris Kammerer?

  • Das tut mir aber leid. Schade, ich habe einiges von ihr gelesen und ihre Schreibe positiv in Erinnerung. Der Varus-Roman war mein letzter Kammerer. Sie hatte doch auch eine Agentur, so weit ich weiß.

  • Die literarische Agentur gibt es schon länger nicht mehr.


    Ihre historischen Romane waren exzellent recherchiert und sehr fundiert; Iris hatte diesbezüglich einen hohen Anspruch an sich selbst. Sie hat - im Gegensatz zu vielen anderen Autoren historischer Romane - auch immer versucht, Duktus und Sozialverhalten wenigstens halbwegs authentisch (insofern möglich) wiederzugeben.


    Ich glaube, sie war vom ausbleibenden großen Erfolg der Bücher - gerade an "Varus", aber auch an das Elisabeth-Buch hatte sie hohe Erwartungen - enttäuscht bzw. ist dann irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass es sich nicht lohnt.


    Im Jahr 2017 hat sie dann mal wieder eine Geschichte veröffentlicht: https://www.iris-kammerer.de/w…reiten-wir-ich-bin-dabei/

  • Ich schäme mich fast, es zu gestehen, aber ich habe den Varus bereits kurz nach seinem Erscheinen in einer Wühlkiste um 2,90 Euro gekauft. Iris ist nicht alleine mit ihrer Entscheidung. Olga A. Krouk, die du wahrscheinlich auch kennst, hat es, soviel ich weiß, mittlerweile ebenfalls aufgegeben, obwohl sie bei Heyne einige Veröffentlichungen hatte. Wenn man nicht sofort durchstartet, fällt man rasch aus dem Verlags-Angebot. Marktorientierter Kunstbetrieb heißt das, glaube ich. Hat aber mehr etwas mit Markt als mit Kunst zu tun.

  • Ich bin mit Iris noch in Kontakt, aber wir haben zuletzt - ich habe gerade nachgeschaut - vor sieben Jahren über das Thema Schreiben gesprochen. Da war sie enttäuscht über die Situation insbesondere der Autoren im historischen Bereich (Umgang der Verlage, Verkaufszahlen, Umgang der Agenturen) und hat eine Schaffenspause angekündigt. Bei der ist es dann wohl geblieben. Aber ich weiß, dass sie große Freude an ihren anderen Tätigkeiten hat.


    Es ist, wie's ist - gerade im historischen Bereich. Entweder, man ist dort vorn dabei, oder geht in der ziemlich homogenen Masse unter. Es gibt ein paar Trends, die immer ein bisschen vorbeiziehen, aber unterm Strich erzählen die meisten HR-Autoren Liebesgeschichten vor historischer Kulisse, und das ist wohl auch das, was die Leute, die solche Romane kaufen, überwiegend erwarten. Da war Iris die sprichwörtliche Perle, die vor die weiblichen Paarhufer geworfen worden war.


    Ich habe Iris persönlich sehr viel zu verdanken, sie ist in ihrer aktiven Zeit äußerst engagiert und hilfsbereit unterwegs gewesen. Ohne sie und ein paar andere befreundete Autoren hätte ich es nicht geschafft.


    Aber - vielleicht probiert sie ja irgendwann den Wiedereinstieg.

  • Iris hatte mal etwas anderes probiert, einen Roman (oder eine Novelle?) angefangen, die am Niederrhein spielte in einer Zeit, die noch nicht lange zurückliegt. Ich durfte in den Anfang hineinlesen. Kein Verlag wollte das haben, was sicher auch zu ihrer Enttäuschung beigetragen hat. Das Iris nicht mehr schreibt ist zwar verständlich, aber sehr bedauerlich.

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    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


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  • Ich habe auch ab und zu Kontakt zu Iris per Facebook-Chat. Ich habe den Eindruck, dass sie mit ihrem neuen Lebensmodell sehr glücklich ist. Mit dem Schreiben auf beruflicher Ebene hat sie, wenn ich sie richtig verstehe, aufgehört, aber sie trauert dem wohl auch nicht mehr nach. TWJ, schau doch einfach mal bei Facebook nach ihr, sie ist dort sehr aktiv, vor allem auch mit ihrer Hundezucht.