Kritische Stimmen zum Islam

  • Sie alle auszugrenzen, zu ächten, zu stigmatisieren kann aber nicht die einzige sinnvolle Alternative sein.


    das ist nicht mein anliegen mit diesem thema. mein anliegen ist information. denn ohne zu wissen, was sache ist, kann sich niemand eine fundierte meinung bilden. da kommen dann nämlich die bären aus den büschen ")"

  • das ist nicht mein anliegen mit diesem thema. mein anliegen ist information. denn ohne zu wissen, was sache ist, kann sich niemand eine fundierte meinung bilden. da kommen dann nämlich die bären aus den büschen ")"


    Und du glaubst, deine fragwürdigen Links wären fundierte Quellen?
    Grundgütiger.

  • Ich habe auch erlebt, dass eine meiner Schülerinnen mit 16 Jahren plötzlich verschwand. sie war total westlich orientiert, keine Kopftuchträgerin, selbstbewusst und kritisch. Sie kam nicht wieder, man hatte sie in der Türkei zwangsverheiratet.
    Warum soll man diese Missstände, bitte sehr, nicht kritisch betrachten dürfen?

    Ähnliches gibt es auch hier: Mädchen, die ohne Kopftuch bis zur Hochzeit lebten, und nach der Hochzeit plötzlich streng verhüllt herumliefen. Natürlich können die alle ihre Liebe zur Religion entdeckt haben, aber das zeitliche Aufeinandertreffen war doch auffallen.


    Deine Aktion mit der Verhüllung finde ich toll!

  • Zitat

    Und du glaubst, deine fragwürdigen Links wären fundierte Quellen?


    Grundgütiger.

    Naja, die Links sind zwar einseitig, aber was von der Welt stammt oder von Haufe (ein renommierter Fachbuchverlag) kann man doch nicht als fragwürdig bezeichnen!

  • Hallo, Bettina.


    Zitat

    Der Berliner Bär ist leider erschreckend groß, und die Behörden sind offenbar machtlos.


    Als der Ruf nach "Gastarbeitern" erschallte und vielerorts gehört wurde, war man hierzulande redlich froh darüber, dass sich die "Gastarbeiter" ans Werk machten und ansonsten für sich blieben. Man hielt es damals nicht für ein Problem, dass die Migranten, von denen man überwiegend hoffte, sie würden nach getaner Arbeit wieder verschwinden, weitgehend aus dem gesellschaftlichen Leben heraushielten. Man war sogar froh darüber, dass Wohnraum, den vorher keiner wollte, plötzlich genutzt wurde, und dass Quartiere, die man längst abgeschrieben hatte, auf diese Weise wenigstens noch Geld einbrachten. Man nahm hin, dass ein paar Italiener Pizzerien gründeten, schließlich schmeckte allen die Pizza. Außerdem waren die Italiener überwiegend Christen. Und auch die Dönerbuden wurden schließlich hoffähig. Die Ghettoisierung, die Parallelwelten, die gelebte eigene Gesetzgebung nahm man jahrzehntelang hin. Dann wechselten die Generationen, und es setzte eine gewisse Emanzipation ein. Leute forderten plötzlich ein, auch mit ihren eigenen kulturellen Hintergründen Bestandteil dieser Gesellschaft zu werden, zu sein, zu bleiben. Man baute Moscheen, feierte offen die eigenen Festtage, gründete Interessengemeinschaften und forderte Rechte ein. Menschen, die in irgendeiner Weise "Migrationshintergründe" aufwiesen, wollten nicht mehr "Ausländer" sein.


    In der direkten Folge gründeten sich Parteien wie die "Deutsche Volksunion (DVU)", die 1971 ins Leben gerufen wurde und im Jahr 2011 mit der NPD fusionierte. Oder "Die Republikaner" (1983), die es immer noch gibt und von denen sich u.a. die "Freiheitliche Volkspartei" und die "Deutsche Liga für Volk und Heimat" abgespalten haben. Es gab und gibt viele Strömungen dieser Art, denen populistische Xenophobie gemein ist. Aktuell heißt der Schlamassel "AfD". Ich bin mir sicher, dass er wieder verschwinden wird, und hoffe inständig, dass bis dahin nicht allzu viel Schaden entsteht.
    Dies allerdings nur am Rande. (Schönes Wortspiel.)


    Was ich mit dem Gastarbeiter-Abschnitt sagen will: Wir haben uns jahrzehntelang eine weltoffene, pluralistische Gesellschaft auf die Fahnen geschrieben, sie aber nie wirklich gehabt. Das gilt in gewisser Weise natürlich auch umgekehrt; das Angebot, hier zu sein und sich gleichzeitig nicht integrieren zu müssen, war möglicherweise zu verlockend. Jetzt scheint daraus - punktuell oder gesamtgesellschaftlich - ein Problem geworden zu sein, und man sucht nach einer einfachen Erklärung. Die findet man leicht in der Gemeinsamkeit, die als "der Islam" bezeichnet wird. Hey, hier wird ja unterwandert, unsere Werte sind in Gefahr, der Komfort bröckelt. In Neuköllner Schulen herrscht der Ausnahmezustand, Deutsch ist vielerorts zweite Fremdsprache, und jetzt kommen noch mehr von denen. Frauen werden bei öffentlichen Sauforgien angetascht (ich will das nicht kleinreden, ich fasse nur die Berichterstattung zusammen), in einigen - vorher entvölkerten - Gemeinden in Thüringen sieht man mehr Kopftücher als Vokuhilas, irgendwas stimmt da nicht. Und dieses Irgendwas ist "der Islam".


    Man muss sich kritisch auseinandersetzen. Man muss gegen Missstände angehen.
    Man muss sich aber auch der eigenen Mitverantwortung stellen.
    Man muss prüfen, ob das stimmt, was behauptet wird. Im Allgemeinen wie im Einzelfall.
    Und, ja, man muss sich genau überlegen, in wessen Horn man stößt, wenn man mit "Beispielen" die Parolen der Volksverhetzer unterfüttert.

  • Und, ja, man muss sich genau überlegen, in wessen Horn man stößt, wenn man mit "Beispielen" die Parolen der Volksverhetzer unterfüttert.


    du machst es dir zu einfach, finde ich, denn:


    samuel schirmbeck schreibt:
    Deshalb dürfen wir uns davon nicht mehr ins Bockshorn jagen lassen, denn es sind Muslime selbst, muslimische „Freiheitssucher“, die genauso wenig „islamophob“ sind wie wir, wenn sie einem frauen-, fremden- und gedankenfeindlichen Islam die Leviten lesen statt sich ihm zu unterwerfen."

  • Parallelgesellschaften zeichnen sich ja dadurch aus, dass vieles parallel - unter Ausschluss der Öffentlichkeit - stattfindet. Eine angepasste Oberfläche kann man sich antrainieren, was zu Hause gelebt wird, ist eine völlig andere Sache.


    Die Kraft, die ein verbindender Glaube hat, macht vermutlich einigen Angst. Allerdings scheinen mir das eher diejenigen zu sein, für die unsere entchristlichte Art zu leben keine bessere Art zu leben ist. Weil sie sich auf der Verliererseite wähnen und sonst wenig Halt haben. Wovon willst du sie überzeugen?


    Die etablierten Kirchen erodieren, aber täusche dich nicht. Das Christentum in strengerer Form (Evangelikale) verstehen es sehr gut, einen strengen Inhalt mit moderner Verpackung attraktiv zu gestalten. Die Gemeinden boomen, gerade auch bei jungen Familien mit Kindern.


    Scheinbar herrscht mehr Sehnsucht nach festen Ordnungsstrukturen und moralischen Leitlinien, als wir so wahrhaben wollen.


    Dann strömen auch verfolgte Christen zu uns syrisch orthodoxe Kopten oder Jessiden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Glaubensflüchtlinge hier begeistert auf ihren Glauben verzichten. Die Hugenotten haben das vor 200 Jahren auch nicht.


    Ich tippe eher auf eine Radikalisierung der Religionen sowohl auf islamischer Seite (hier sehen wir es schon politisch, religiös entspricht das wohl den Wahabitmus) und auf christlicher Seite (Evangelikale, Sekten evtl die römisch katholische Kirche).

  • Man muss sich kritisch auseinandersetzen. Man muss gegen Missstände angehen.
    Man muss sich aber auch der eigenen Mitverantwortung stellen.
    Man muss prüfen, ob das stimmt, was behauptet wird. Im Allgemeinen wie im Einzelfall.
    Und, ja, man muss sich genau überlegen, in wessen Horn man stößt, wenn man mit "Beispielen" die Parolen der Volksverhetzer unterfüttert.


    Hallo Tom,
    ich weiß so ziemlich genau, wovon ich rede, denn ich habe 35 Jahre im Ruhrgebiet unterrichtet, und zwar an einer Schule mit ca 45% türkischen, auch einigen marokkanischen Schülern. Später kamen die russischen Spätaussiedler dazu. Unter ihnen zahlreiche Menoniten, die nicht islamischen Glaubens, sondern einer Sonderform christlichen Glaubens anhingen. Diese Kinder konnten einem leidtun. Sie wurden zuhause unterdrückt, vor allem die Mädchen durften nichts. Ab Klasse 7 nahmen sie nicht am Biologieunterricht teil (Humanbiologie war verboten), im Deutschunterricht bekam ich Ärger mit den Eltern, weil ich Bölls Katharina Blum las, in dem das Wort ficken vorkam. Mir wurde eine "Vergewaltigung des Geistes" vorgeworfen (den Brief habe ich noch). Wenn Schülerinnen beim Mogeln, Lügen usw ertappt wurden, mussten sie vor der Klasse bekennen und Buße tun. Das alles habe ich bei muslimischen Kindern nicht erlebt. Es gibt leider viele religiöse Strömungen, die uns fremd sind und mit unseren Werten von Freiheit nicht vereinbar sind.
    All das sind Einzelbeispiele. Ich halte sie dennoch für repräsentativ. Ich wehre mich entschieden gegen den Vorwurf, Parolen von Volksverhetzern zu unterfüttern.
    Bettina

  • Zitat

    du machst es dir zu einfach, finde ich, denn:


    Und ich finde, man macht es sich viel zu einfach, wenn man eigenes - ja, auch tragisches - Erleben in den Maghreb-Staaten als Beispiel oder gar als - siehe Threadthema - "kritische Stimme zum Islam" heranzieht. Das ist, als würde man zwei Tage in der "Schinkenstraße" nutzen, um ein Bild "der Deutschen" zu zeichnen.


    Ich könnte auch von den Muslimen erzählen, die ich kenne, und das sind nicht eben wenige. Ich mache das aber nicht, weil sie nicht für etwas, sondern in erster Linie für sich selbst stehen. Und das Recht auf diese Differenzierung hat jeder.

  • Zitat

    Und, ja, man muss sich genau überlegen, in wessen Horn man stößt, wenn
    man mit "Beispielen" die Parolen der Volksverhetzer unterfüttert.

    Muss man das? Beispiele nicht nennen, nur weil sie von Parolen der Volksverhetzer missbraucht werden könnten? Nein, das muss man nicht, schon allein weil es eine Kapitulation vor eben diesen Volksverhetzern wäre! Sie bekommen viel zu viel Raum, in dem sie sich breitmachen können.


    Es zeigt zudem vorauseilende Angst und eine derartige Würdigung haben sie nun wahrhaftig nicht verdient. Wer durch Taten zeigt, wofür er steht, kann sich auch kritische Beispiele erlauben.


    Differenzierte Ausdrucksweise und sprachliches Abgrenzungsvermögen dürften wir zudem alle reichlich besitzen.

  • Zitat

    Muss man das? Beispiele nicht nennen, nur weil sie von Parolen der Volksverhetzer missbraucht werden könnten?


    Ich habe nicht von "müssen" gesprochen, sondern von "genau überlegen".


    Wenn ich von der Vielehe erzähle, die hierzulande zu einem Missbrauch des Sozialsystems verwendet wird bzw. führt, und ich mache das im Rahmen einer Diskussion, die mit dem Titel "kritische Stimmen zum Islam" geführt wird, dann muss ich mir die Gegenfrage anhören, was ich mit diesem Beispiel bezwecken will. Wofür es überhaupt steht. Was es mit dem Thema zu tun hat. Und ich muss mir auch die Anmerkung anhören, dass es genau solche "Beispiele" sind, die von bestimmten Leuten verwendet werden, um aufzustacheln, Ängste zu schüren und, ja, aufzuhetzen. Davon abgesehen steht dieses Beispiel, mit Verlaub, für nichts. Es mag einen Umstand thematisieren, über den man sich Gedanken machen kann, und möglicherweise hat dieser Umstand etwas mit spezifischen Hintergründen zu tun, aber er steht weder für "den Islam", noch für etwas, das "die Muslime" insgesamt tun, wenn sie, zu einem großen Teil vor dem nackten Horror fliehend, hier bei uns landen. Genau diese Kausalität aber wird herzustellen versucht. Oder was bitte sonst?

  • Und ich finde, man macht es sich viel zu einfach, wenn man eigenes - ja, auch tragisches - Erleben in den Maghreb-Staaten als Beispiel oder gar als - siehe Threadthema - "kritische Stimme zum Islam" heranzieht.


    meinst du den artikel von samuel schirmbeck?
    hast du den überhaupt gelesen?
    was genau missfällt dir?
    im übrigen ist dieser artikel ein kritischer artikel. einer von vielen anderen.
    dann liefer du doch mal eine quelle, die du heranziehen würdest zum thema. ich lese dann :)

  • Ich könnte auch von den Muslimen erzählen, die ich kenne, und das sind nicht eben wenige. Ich mache das aber nicht, weil sie nicht für etwas, sondern in erster Linie für sich selbst stehen. Und das Recht auf diese Differenzierung hat jeder.

    Niemand unterwirft sich hier rückständigen, menschen- und frauenfeindlichen Denkweisen, Worten oder Taten, die von konkreten Muslimen kommen mit konkreter Hetze, die sie betreiben und konkreten Verbrechen usw. Niemand sagt, juhu, es gibt überhaupt keine Probleme mit muslimischen Einwanderern! Wir können Tee trinken und abwarten! Aber ich weigere mich und werde mich weiterhin standhaft weigern, von einer Religionszugehörigkeit oder Herkunft auf den einzelnen Menschen zu schließen und dann auch noch zu behaupten, all die schlechten, faschistoiden Eigenschaften dieses Menschen seien unveränderlich, weil er nun einmal ein Moslem ist und das nun einmal im Koran steht. Zumal sämtliche sozialen Probleme, die häufig Ursache von Radikalisierung sind, dabei komplett ausgeblendet werden.
    Islamkritik ist Mainstream. Nicht umsonst findet ihr einen Artikel nach dem anderen. Jeder darf mal. Dann noch zu denken, man müsse endlich die Wahrheit aussprechen dürfen, ist absurd. Mittlerweile wünschen sich bloß noch intellektuelle Spinner und komische AutorInnen eine Differenzierung zwischen Islam und Islamismus, zwischen Islam und Menschen muslimischen Glaubens und außerdem eine weiterhin wenigstens ansatzweise kritische Haltung unserem tollen christlichen Abendland gegenüber, von dem Internatsschüler und die missbrauchten Kinder in deutschen Familien und die begrapschten Frauen in deutschen Firmen ein Lied singen können. Die Spaltung in gut und böse, in Freund und Feind, in zugehörig und ausgeschlossen, diese Spaltung zu überwinden heißt Zivilisation.

  • Nach Recht und Gesetz in der Türkei hat die Trauung durch einen Imam gesetzliche Gültigkeit, auch mit mehreren Ehefrauen. Das führt dazu , dass z.B. in Berlin manche Männer mehrfach staatliche Gelder wie z.B. Hartz IV für ihre Frauen bekommen, auch Kindergeld für Kinder dieser Ehen.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)