Autorensprache

VG Wort
Organisation, die von Bibliotheken und Geräteherstellern Schutzgelder nimmt, um diese an Autoren und Verlage auszuschütten.

Schreibkurse
Veranstaltungen, die bei den Teilnehmern den Eindruck erwecken, das sie nach dem Ende der Veranstaltung Bücher schreiben können. Da dieser Effekt in der Realität allerdings nur selten eintritt, entwickelt sich bei vielen die Sucht nach weiteren Seminaren. Im Endstadium verlassen die Autorinnen und Autoren die Seminarräume nur noch für die nötigen Toilettengänge. Manchmal noch nicht einmal mehr dafür. Einige Verleger sammeln diese Fäkalien ein und veröffentlichen sie.

Testleser
Menschen, die dazu gezwungen werden, Manuskript befreundeter Autoren zu lesen. Nicht selten führt das zum Abbruch der freundschaftlichen Beziehungen. Vor Gericht werden bei gewalttätigen Reaktionen der Testleser gegenüber Autoren mildernde Umstände in Ansatz gebracht.

Literaturagent
Spezielle Art eines Doppelagenten. Sie sind im Auftrag von Autoren und Verlagen tätig. Um Literaturagent zu werden ist keine spezielle Ausbildung, sehr wohl aber eine persönliche Eignung nötig. Literaturagenten müssen dem Autor glauben machen, dass nur sie es ermöglich können, ein Manuskript zur Veröffentlichung in einem Verlag zu bringen. Außerdem müssen sie in der Lage sein, den Verlagen zu suggerieren, dass sie die am Markt besten und vor allem verkaufskräftigen Talente finden und fördern können. Diese janusköpfige Charakterlosigkeit führt dazu, dass Literaturagenten oftmals vereinsamt auf ihrer karibischen Insel ihren Lebensabend verbringen, nur umgeben von gesichtslosen, meist nackten jungen Frauen (wahlweise Männer, falls es sich um eine Agentin handelt).

Krimi
Ratgebersparte mit vielfältigen Anleitungen zur Beseitigung von Ehegatten und anderen unliebsamen Personen.

Klappentext
Text auf dem Buchumschlag, der beschreibt, was im Buch nicht vorkommt.

Buchstütze
gut verdienender Ehegatte eines Autoren/Autorin,
wohlwollend (oft Mediziner oder SPD- Politiker)

Anthologien
Literarische Tattoos. Erst freut man sich wie Bolle, später wirds peinlich.

handsigniert
brutaler Akt der Entjungferung eines Buches, der dem Käufer den Tatbestand der Wertsteigerung vorgaukeln soll.

Mängelexemplar
Exemplar eines Buches in der untersten Stufe der Hackordnung.
Nicht selten ein heimlich, vom Autor selbst herbeigeführter Zustand, wenn die Wertsteigerung (siehe oben) nicht funktioniert hat,
um beim Abverkauf die vertragliche Preisbindung zu umgehen

Buchpreisbindung
Im Gegensatz zur eigentlichen Bindung am Rücken eines Buches, die den Zusammenhalt loser Seiten gewährleistet,
dient die Preisbindung eher dem Zusammenhalt loser Autoren, loser Buchhandlungen und loser Verlage.
Eine Art von Lobbyismus.

Talent
Fähigkeit, lange Wortlisten zu erstellen, die sich im Zusammenhang lesen und verstehen lassen. Wissenschaftliche Bestätigung von Talent steht noch aus.

Kladde
Wird gerne hochgehalten, als Beweis dafür, dass Bücherschreiben echtes Handwerk ist;
Dass der Autor Blut und Wasser geschwitzt sowie Tränen und Wein vergossen und somit wirklich gearbeitet hat.
Nachweislich durch Spuren und Flecken zu belegen.

Autorenwerkstatt
irreführende Bezeichnung, die gerne benutzt wird um der Arbeit als Autor einen schweiß- und ölverschmierten Anstrich zu geben.
Wirkt männlich. Proletarisch. Bodenständig.

Zitat von Horst-Dieter

Literaturagent
Spezielle Art eines Doppelagenten. Sie sind im Auftrag von Autoren und Verlagen tätig. Um Literaturagent zu werden ist keine spezielle Ausbildung, sehr wohl aber eine persönliche Eignung nötig. Literaturagenten müssen dem Autor glauben machen, dass nur sie es ermöglich können, ein Manuskript zur Veröffentlichung in einem Verlag zu bringen. Außerdem müssen sie in der Lage sein, den Verlagen zu suggerieren, dass sie die am Markt besten und vor allem verkaufskräftigen Talente finden und fördern können. Diese janusköpfige Charakterlosigkeit führt dazu, dass Literaturagenten oftmals vereinsamt auf ihrer karibischen Insel ihren Lebensabend verbringen, nur umgeben von gesichtslosen, meist nackten jungen Frauen (wahlweise Männer, falls es sich um eine Agentin handelt).

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Es heißt nicht janusköpfig, sondern kahlköpfig. Der Rest stimmt! Gruß aus der Karibik!

Zitat von Gerald

…

Es heißt nicht janusköpfig, sondern kahlköpfig. Der Rest stimmt! Gruß aus der Karibik!

Richtig ist, das manche Agentinnen und Agenten nicht nur janus- sondern auch kahlköpfig sind.

Flow
idealisierter Zustand in einem Schöpfungsprozess, der vielfach angebetet oder herbeigesehnt wird.
Mit Gott vergleichbar. Beten hilft nichts.
Ist er tatsächlich da, merkt man ihn nicht.

ihr seid die Besten

Vertrag

Schriftstück, zusammengesetzt aus sinnlosen, oft an den Dadaismus angelehnten Textbausteinen, die von hauseigenen -> Medienawälten verfasst wurden, die sich damit ihre Existenzberechtigung sichern. Der Vertrag, meist um ein vielfaches dicker als das -> Buch selbst, lässt sich in aller Regel in einem Satz zusammenfassen: Der -> Verlag darf alles. Der -> Autor darf nichts. Außer schreiben.

Medienanwalt

Verhinderter -> Autor, der sich durch undurchsichtige Schachtelsätze vermeintlich juristischen Inhalts an denen rächt, die seiner Meinung nach kreativer sind als er.

Sachbuchautor

Autodidakt, der nach dem Wahlspruch arbeitet: Wenn ich von etwas keine Ahnung habe, schreibe ich ein Buch darüber.

Leserpost
Ab- oder Zuneigungsbekundungen (von Lesern) auf Zellulose.
Ungefähr aus der Zeit der Brieftauben.

Covervorschläge
Wie der Wortstamm es verrät, geht es um Schläge.
Nämlich um die letzten beim Kampf um das ungeborene Buch.
Überleben Au- und Lektor den finalen Schlagabtausch, ohne sich zu verletzen,
erhält das Werk oft ein Outfit, das mit dem Inhalt nur marginal zu tun hat.
Etwa soviel wie ein Stachelrochen mit Damenunterwäsche. Hauptsache die Leser halten inne und glotzen.

P.E.N.
Abkürzung für »Poeten essen nie«. Wird von Verlegern jedes Mal laut aufgesagt und mittels einer zweckentfremdeten tibetischen Gebetsmühle vielmalig reproduziert, bevor sie den Honorarparagraphen im Autorenvertrag ausfüllen.