Noch 'n Link: Sascha Lobo zu ACTA und derUrheberrechtsdiskussion.
Der Artikel ist im Grunde schön, aber er hängt die falsche Schlussfolgerung an:
Zitat
Wenn das Urheberrecht und seine Umsetzung nicht schnell der digitalen Realität angepasst werden, könnte es zu spät sein.
Das Urheberrecht muss nicht an die digitale Realität angepasst werden. Es gibt diese Anpassung nämlich schon und die heißt Creative Commens. Nils hat in dieser Diskussion längst darauf hingewiesen. Angepasst werden muss das Verhalten der Verwerter und angepasst werden muss allenfalls das Strafrecht und der Missbrauch durch Abmahnung & Co. weiter eingeschränkt werden. Die Geschäftsmodelle, die man gerne den Urhebern aufdrücken will, die gehören an eine andere Stelle. Dazu braucht man kein neues Urheberrecht. Eine Verwässerung und Auflösung des Urheberrechts würde nichts am Verhalten der Verwerter ändern, allenfalls insofern, dass sich neue Verwerter stärker herausarbeiten können. Haben wir ja bei Megaupload gesehen, wie da jemand reich wird ohne dass er dabei etwas an die Urheber abgibt.
Sonst ist es richtig, was Sascha Lobo schreibt. Es gibt die, die im Netz zahlen und auch weiterhin zu zahlen bereit sind. Denen muss man es leichter machen, dahingehend müssen Geschäftsmodelle angepasst werden. Der Handlungsraum dafür ist groß. Statt die Urheber zu verprellen sollten die Piraten & Co. die Urheber ins Boot holen, dann sind Themen wie Acta & DRM bald vom Tisch. Aber Forderungen, dass man zu "kreativen Zwecken" urheberrechtlich geschützte Werke frei verwenden darf, das muss auch vom Tisch. Es gibt ja Künstler, die das zulassen. Das ist auch möglich, denn dafür gibt es die CC. Keinesfalls darf aber das als Zwang für alle kommen. Das wäre Faschismus. Dann hätten wir eine Situation wie im 16. oder 17. Jahrhundert.
Einen schönen Blogbeitrag gibt es übrigens in der Philobar zum Thema Kant und das Urheberrecht..