Schaut man sich an, was die Piratenpartei zum Thema "Geistiges Eigentum" und "Urheberrecht" sagt (hier zum Beispiel die Piratenpartei in Hessen), kommt man nicht umhin, der "Problemanalyse" einige Anerkennung zu zollen. Mir geht es zumindest so. Sie kratzen an einigen wichtigen Problemen, die Urheberrecht und Verwertung von geistigem Eigentum uns heute bescheren. Längst ist da nicht alles angeschnitten und manches muss sich in der Diskussion noch korrigieren lassen, aber es ist eine Diskussionsgrundlage.
Schwach sind allerdings nach wie vor die Lösungsideen. Urhebern Geschäftsmodelle anzubieten geht völlig an deren Situation vorbei. Schriftstellern allen Ernstes Lesereisen als profitable Möglichkeiten zu empfehlen, die Einnahmenseite zu stärken, ist geradezu lächerlich und zeugt davon, dass sich die "modernen Seeräuber an Land" noch nicht ansatzweise mit der Situation der Urheber im Literaturmarkt beschäftigt haben. Hier besteht dringender Handlungsbedarf und zwar auf Seiten der Piraten. Wenn sie schon "Lösungsmöglichkeiten" bieten, dann sollten sie auch ins Gespräch gehen mit denjenigen, denen sie diese Lösungen anbiedern wollen.
Horst-Dieter