Wolfenbüttel

  • Zitat

    Original von Ulli
    Alles ist möglich.


    Wieder mal so simpel, wie treffend. Ich habe mir schon "Schreib einfach" an die Pinnwand gehängt, und das werde ich wohl drunter pinnen. :)



    Eins noch zum Umgang mit Agenturen. Da wird ja immer hin und her diskutiert, wie man an sie herantreten soll, wie das Anschreiben auszusehen hat, usw. usw. und es werden sogar Seminare dazu angeboten. Meine - recht kleine - Erfahrung hat mir eins gezeigt, Agenten sind Menschen, die ihren Job machen, nicht mehr und nicht weniger, und es gibt kein richtig oder falsch, am besten fährt man - wie in allen Bereichen - wenn man ehrlich ist, offen und einfach man selbst. Natürlich muss das Ganze ansprechend und korrekt sein, aber am Ende ist es das Manuskript, das überzeugt oder eben nicht.

  • Zitat

    Original von Sim


    Wieder mal so simpel, wie treffend. Ich habe mir schon "Schreib einfach" an die Pinnwand gehängt, und das werde ich wohl drunter pinnen. :)



    Eins noch zum Umgang mit Agenturen. Da wird ja immer hin und her diskutiert, wie man an sie herantreten soll, wie das Anschreiben auszusehen hat, usw. usw. und es werden sogar Seminare dazu angeboten. Meine - recht kleine - Erfahrung hat mir eins gezeigt, Agenten sind Menschen, die ihren Job machen, nicht mehr und nicht weniger, und es gibt kein richtig oder falsch, am besten fährt man - wie in allen Bereichen - wenn man ehrlich ist, offen und einfach man selbst. Natürlich muss das Ganze ansprechend und korrekt sein, aber am Ende ist es das Manuskript, das überzeugt oder eben nicht.


    Noch mal two cents - ich hatte mal nach einer bestimmten Anleitung ein Expose an eine Agentur geschickt. Die Antwort war - kaufen Sie sich das Autorenhandbuch der Utschrin und lernen Sie erstmal richtige Exposes schreiben.
    *Keuch*


    Ein anderer Agent schrieb : das klingt gut, schicken Sie mehr.


    :rofl :rofl

  • @ toppi



    Zitat

    Die Frage Verlag oder Agentur muss also wirklich entschieden werden.



    Auch wenn ich finde, dass Tom die Omen arg dunkel deutet - was ihn anstößt ist, dass Agenten als 'Makler' betrachtet werden, die man wohl oder übel in Kauf nehmen muss. So recht FÜR Agenturen ist die Aussage von Frau U. nicht zu werten und wenn oben stehendes Zitat dein Fazit ist ...


    Klar, erst mal überhaupt wahrgenommen werden und dann wenn irgend möglich unter Vertrag. Aber was Tom versucht zu sagen (jesses, ich gebe schon wieder den Übersetzer ^^) ist, dass Agenten mehr sind, als Einstiegsvehikel. Dass die Möglichkeiten, die sie eröffnen, weit über 'erste Türen' hinausgehen, dass Agenten keine "Abstauber" sind, die sich an den brillanten Künstler hängen, sondern reale Leistungen erbringen.


    Das ist eine Frage der Anerkennung und auch der Einsicht in die Realität: Es gibt Faktoren, Gebiete im Autorenleben, die ein Agent besser beherrscht als der Autor.


    Ob das jetzt für jeden Autor jedes Schlages in jedem Genre gilt - sei mal völlig dahingestellt.
    Aber wer sich für einen Agenten entscheidet, entscheidet sich für eine Zusammenarbeit.


    Wenn die Agentur nicht mehr ist, als eine Kröte, die man eben schlucken muss, dann wird das für beide Seiten ernüchternd und letztlich ungut enden.
    Auch wenn das jetzt ein wenig romantisch gesagt ist: Du musst deiner Agentur vertrauen, dass sie dir den richtigen Weg weist, dich in deinen Interessen vertritt und in den zu treffenden Entscheidungen richtig berät. Da geht es um mehr, als einem irgendeinem Verlag irgendeinen Vertrag aus dem Kreuz zu leiern.


    Vielleicht sollte die Frage weniger sein 'Brauch ich einen Agenten?' und mehr 'Was erwarte ich von einem Agenten?'


    völlig eingeschneite Grüße


    debruma

  • Zitat

    Original von Ulli
    Ein Plädoyer für Agenten. Ein Plädoyer für Geduld.
    Voraussetzung ist: man schreibt. Gut.
    LG Ulli


    Besonders dein Plädoyer für Geduld scheint mir wie für mich geschrieben. Und die Arbeit eines/der Agenten ist nicht hoch genug einzuschätzen.


    Ulli, du bist ja schon wieder in Top-Form!


    8-)Monika

  • Ergänzend zu Ullis Ausführungen:


    Es gibt grundsätzlich kein Richtig und kein Falsch. Man kann zig Anleitungen á la "Wie schreibt man ein tolles Exposé" oder "Das tausendprozentig richtige Verlagsanschreiben" inhalieren, aber trotzdem ist nicht garantiert, dass man mit dem (großartigen, wie ich voraussetze) Manuskript einen bestimmten Verlag(slektor) erreicht. Wenn das, was all die Ratgeber in ihren Seminaren und Büchern feilbieten, wirklich erfolgversprechende Geheimrezepte wären, wären diese Leute keine Ratgeber, sondern Bestsellerautoren. Das bedeutet nicht, dass alles Unsinn ist, was da über goldrichtige Verlagsanschreiben und Hammerexposés geschrieben und erzählt wird. Aber es ist tatsächlich immer nur eine Option von vielen und/oder das, was man sowieso mindestens tun muss. Verkaufserfolg - und der erste Verlagskontakt ist Verkauf - hängt von vielen Faktoren ab, ist individuell, oft Glückssache und fast immer etwas, das sich im Nachhinein nur schwer erklären lässt. So gut wie jeder Handelsvertreter, ob er nun Staubsauger an der Tür oder millionenschwere Hightech für Krankenhäuser anbietet, hält sich an bestimmte Grundregeln, aber trotzdem ist der eine sehr erfolgreich, während der andere morgens noch Zeitungen austragen muss, um halbwegs überleben zu können.


    Ich höre oft von Autoren, die etwas ganz Anderes, Neues ausprobiert haben, die einfach sehr nassforsch, irgendwie originell, sehr hartnäckig oder weiß der Geier wie waren - und erfolgreich. Während andere haarklein die Regelwerke abarbeiten und trotzdem ihre guten Texte nicht an den Mann bringen.


    Will sagen: Hört hin, wenn Euch Leute etwas darüber erzählen, wie man "es" genau richtig macht. Nickt höflich. Und dann geht Euren eigenen Weg.

  • Zitat

    Original von Monika

    Besonders dein Plädoyer für Geduld scheint mir wie für mich geschrieben.


    Ja. Unbedingt. Stimme ich zu. Das solltest du als Mantra für die nächste Zeit nehmen :)


    Zitat


    Und die Arbeit eines/der Agenten ist nicht hoch genug einzuschätzen.


    8-)Monika


    … wenn er sie gut macht. Das gilt für ihn wie für den Autoren. Idealerweise arbeiten beide gut. Idealerweise gibt es aber leider nicht immer - und seltenst einfach so.


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


    Die schönsten Schlösser und Burgen in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben

    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Mir ist nochwas dazu eingefallen. Mein damaliger Mentor meinte: weißt du was? Du kannst schreiben - aber das können viele andere auch. Aber - DU hast auch Biss, du willst es, du versuchst es immer wieder. Und das macht mehr als die halbe Miete.
    Immer wieder versuchen, neu schreiben. Manuskript A wurde abgelehnt, B ist in der großen Manuskriptverschickung :rofl, C in der Mache ...


    Weiter machen. Nicht aufgeben. Dabei aber auch dazu lernen, lesen, schreiben, lernen, weiter machen.


    Die Verlage suchen durchaus gute Autoren. Immer noch. Immer wieder. Isso. Mit Agent ist es einfacher. Issauchso.

  • Hallo Horst Dieter,


    ich weiß zwar noch genau wer mir das erzählt hat, müsste aber jetzt extra anrufen, um diesen Verlag nochmal zu erfragen, da ich mir nicht gemerkt habe, welcher das ist, sondern nur dass... :achsel


    Und für mich ist es auch unerheblich, denn ich habe ja eine Agentur und bin verlegt in großen Verlagen.


    Wenn ich ein Verlag wäre, dann würde ich auch auf Agenturen zurückgreifen. Kein eigenes Personal bezahlen müssen und der Agentur nur im Erfolgsfall Provision bezahlen - wäre ich sofort dabei.


    Gruß
    Aveleen

  • Zitat

    Original von Ulli
    Du kannst schreiben - aber das können viele andere auch. Aber - DU hast auch Biss, du willst es, du versuchst es immer wieder. Und das macht mehr als die halbe Miete.


    ja, das ist definitiv mehr als die halbe miete und trotzdem schwerer als "gut schreiben" oder, was meint ihr?

  • Zitat

    Original von Aveleen


    Und für mich ist es auch unerheblich, denn ich habe ja eine Agentur und bin verlegt in großen Verlagen.



    Aveleen


    Hallo Aveleen,


    für mich ist so etwas nicht unerheblich, denn es besteht schon ein Unterschied zwischen der eigenen Meinung (die ich akzeptiere) und der tatsächlichen Situation. So schafft man Mythen, in dem man alle möglichen Gerüchte in die Welt setzt und den Eindruck erweckt, als wenn die eigene Meinung die allgemeine Realität abbildet.


    Zitat

    Original von Aveleen
    Wenn ich ein Verlag wäre, dann würde ich auch auf Agenturen zurückgreifen. Kein eigenes Personal bezahlen müssen und der Agentur nur im Erfolgsfall Provision bezahlen - wäre ich sofort dabei.


    Auch wenn Verlage vollständig auf Agenturen zurückgreifen würden (was ich zumindest nicht glaube), dann könnten sie trotzdem nicht auf eigenes Personal verzichten, sondern das allenfalls reduzieren. Keine Literaturagentur übernimmt für einen Verlag in der Regel die Aufgabe, das Buch druckfertig zu machen. Außerdem stehen die Agenturen nicht für den Erfolg eines Buches ein - auch wenn sie daran glauben. Die Verantwortung muss der Verleger/Verlag selber tragen und einschätzen. Deshalb wird auch bei einer guten Zusammenarbeit die Kompetenz im Verlag nicht kleingehalten werden dürfen.


    Ich bin kein Gegner von Literaturagenturen und rate niemandem ab, diesen Weg zu gehen. Aber es hängt eben vom Einzelnen ab, ob er lieber mit einer Agentur zusammenarbeit oder selber den Kontakt zum Verlag sucht. Bis jetzt ist jedenfalls die Situation in D-A-CH nicht so, dass es ein »Aus« bedeutet, keine Agentur zu haben. Der Weg zu einem Verlag ist für Autoren - auch für Newcommer - nicht verschlossen. Ich meine noch nicht einmal, das er schwerer ist. Das größte Hindernis ist die Selbstüberschätzung vieler AutorInnen und eine gewisse Blauäugigkeit. Solche haben aber in der Regel auch bei Literaturagenturen nicht viel größere Chancen.


    Grüße aus dem verfrorenen Taubertal


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


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    ASIN/ISBN: 3831335559


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Hallo Horst Dieter,


    Zitat

    Ich bin kein Gegner von Literaturagenturen und rate niemandem ab, diesen Weg zu gehen. Aber es hängt eben vom Einzelnen ab, ob er lieber mit einer Agentur zusammenarbeit oder selber den Kontakt zum Verlag sucht.


    Da stimme ich dir voll und ganz zu.


    So ein Forum, in dem gegensätzliche Meinungen oder Erfahrungen ausgetauscht werden finde ich ganz klasse! :)


    Gruß
    Aveleen

  • Zitat

    Original von siempre


    ja, das ist definitiv mehr als die halbe miete und trotzdem schwerer als "gut schreiben" oder, was meint ihr?


    Ich glaube, wenn man sich mal umschaut, vor allen im Internet, dass es mehr Menschen gibt, die unbedingt und grandios an sich glauben und alles und immer wieder und mit Biss versuchen, um veröffentlicht zu werden - als solche, die tatsächlich gut schreiben können.


    Obwohl es einfacher ist mit Agent an einen Verlagsvertrag in einem Publikumsverlag unterzukommen, geht es sicherlich auch immer noch ohne Agenten.
    Ich habe keinen Bock auf das Ganze Drumherum - Verträge und Gedöns - das darf mein Agent machen und auch für entsprechende Manuskripte die passenden Verlage ansprechen, erspart mir Zeit und Mühe und Nerven.
    Zeit, die ich dann habe, um ein neues Buch zu scheiben.


    LG


    Ulli